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Geschichte des Siebenjährigen Krieges in Deutschland : von 1756 bis 1763. - Erster Band. - Wohlfeile Ausgabe für die Reichsstände

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Bibliographic data

fullscreen: Geschichte des Siebenjährigen Krieges in Deutschland : von 1756 bis 1763. - Erster Band. - Wohlfeile Ausgabe für die Reichsstände

Monograph

Persistent identifier:
AU00380415
Title:
Geschichte des Siebenjährigen Krieges in Deutschland : von 1756 bis 1763. - Erster Band. - Wohlfeile Ausgabe für die Reichsstände
Shelfmark:
Schiller-Bibl. I/Arch
G:Schiller-Bibliothek I / II
Originator / Former owner:
Schiller, Friedrich von
Schiller, Ernst von
Schiller, ...
Schiller, Carl von
Unbekannt
Document type:
Monograph
Collection:
Books and Periodicals
Year of publication:
1793
Material description:
Druckschrift
Einzelne Einheit / Stücktitel, Band
Copyright:
Deutsches Literaturarchiv Marbach
Language:
Deutsch

Full text

Daplin als Prediger 
LLr Frankfurt, den W. Dezember. 
Der nun endlich auch bei uns gezeigte altere Film „Nie 
steht am Uebergang von den Grotesken zu den großen 
Werken. Schon weicht in ihm die bloße Situationskomik vor den 
bedeutenden Motiven zurück, von denen die spateren Filme be 
stimmt find. Zwar, es bleibt noch das unerhellte Nebeneinander 
komischer Typen und mancher drastische Effekt, der allein aus der 
Vitalität stammt — aber die eigentliche Ehaplin-Figur des heimat 
losen Vagabunden setzt sich doch nahezu völlig durchs 
Sie trift ihre mit den alten Watschelschritten im 
Predigerrock an. Chaplin als Prediger — ein Widerspruch in 
Person. Der Mann ohne Stückchen und schlotternde Hosen... 
Aber ihm ist nichts anderes übrig geblieben, hat er doch als ent 
flohener Sträfling keine Wahl unter den Anzügen gehabt. Nun 
laust er durch einen jener Zufälle, die ihm so treu sind wie dem 
Bettler sein Hund, einem frommen Gemeindeklüngel in den Weg, 
der ihn für den gerade erwarteten Geistlichen hält. Charlie muß 
die Hände falten und sich würdig benehmen.. Es entwickeln sich 
Szenen, in denen die Entdeckung des unfromwen VetmgZ immer 
nur um ein Haar vermieden wird. Wie tief ist die Abfertigung des 
-sektiererischen Wesens! Statt einfach als Heuchelei gegeißelt zu 
werden, wird es von dem kleinen Vagabunden äußerlich imitiert 
und derart in Frage gestellt. 
Den Chauvinisten ergeht es wie den zufriedenen Frommen. Am 
Schluß, der mit unvergleichlichem Geist gebaut ist, transportiert 
der Sheriff den mittlerweile durchschauten Chaplin wiÄnr ins Ge 
fängnis zurück. Die beiden ziehen der Landesgrenze entlang: hier 
U. S. A., dort Mexiko. Der Sheriff in seiner unergründlichen 
Güte gibt Chaplin einen Tritt, der ihn in die Freiheit Mexikos 
befördern soll. Nach und nach errät Chaplin die guten Absichten 
der Gerichtsperson und jubelt über die neu erlangte Sicherheit. 
Kaum hupst er wie ein Böckchen auf den mexikanischen Gefilden 
umber, so tauchen Banditen in Landestracht auf, die Zu schießen 
beginnen. Zuletzt entschreitet er; mit dem einen Fuß in U. S. A., 
mit dem andern in Mexiko. Die Religion ist so wenig, eine Heimat 
wie irgendein Vaterland. 
Auch die Menschen bieten kein rechtes Zuhause. E w steht wie 
ein Kinderfresser aus, ein anderer wie ein Gnom mit lang wal 
lendem Bart. Man muß sich vor ihnen fürchten und sie überlisten 
wie Dinge. Chaplin hebt auch in diesem Film nicht die Gegen-! 
stände aus der Unmenge feindlicher Wesen heraus, organischsNMd! 
anorganische Natur sind für ihn eins. Zu seinen Hauptwidersschsrn 
gehört eine hölzerne Teigrolle. Allmählich kommt er dahinter. Aäß' 
eine Rolle aus angeborenem Hang zu rollen Pflegt, hemmt ^Men; 
triebhaften Lauf durch eine Milchflasche, und spielt danmMit M 
als sei sie ein bezwungener Gegner, von dem nicht die geringsten 
Gefahren mehr drohen. Sein Uebermut wird natürlich bestMst, 
und die Rolle fällt ihm schließlich doch wieder auf den Kopf. Von 
der ganzen beseelten unf- unbeseelten Gesellschaft ist allein ein 
Mädchen ihm hold. Aber er müßte nicht Chaplin sein, wenn er sich 
mit dem süßen Schemen /näher einlassen dürfte. 
So entfaltet er sich mimisch wie stets in einem einzigen 
Monolog. Nur allzu begreiflich daß er am stummen Film fest 
halten möchte, denn ex vermag in der Tat die einsame Mion 
vollkommen in den optischen Räum zu bannen. Daß sie 
nirgends über die Sichtbarkeit hinaus weist, wird durch die blitz 
schneller Folge der winzigen Handlungseinheiten erreicht. Wie der 
rasend hin- und herschwingende Degen des legendären Fechters 
den niederströmenden Regen auffängt, so lassen sie keinen Zwilchen- 
räum frei, durch den die raumlosen Ereignisse eindringen könnten. 
Mitunter Verdichter sie sich zu glänzenden Solonummern. Der ckn! 
sich plumpere Ck mit demHüt etwa ist eine Vorahnung 
der Stiefelmahlzeit in „Goldrausch" Chaplin verwechselt euren > 
auf den Teller gerutschten Hut mit einem Pudding, traust Schlag 
sahne auf ihn herab, richtet ihn fresidig an und versucht ihn dann 
zu tranchieren. Das pantomimische Meisterstück aber rst unMeulg 
die Rede vor der Gemeinde. Ueber David und Goliath. So klein 
ist David; so groß, ist Goliath; so wird die Schleuder gewirbelt; 
so elend liegt der böse Riese zu Boden. Jedes weitere. Wort Ware 
überflüssig. Nach der Gestikulation benimmt sich Chaplin wie ein 
gefeierter Redner vor einem weltlichen Auditorium. Er kennt sich 
eben im Leben nicht aus; ein religions- und vaterlandsloser Ge 
selle. Darum hat er doch eine Heimat, und jeder, der ihn sieht, 
gÄBt sie mit Händen zn greifen 
(Der Film läuft in den Frankfurter 
Biebevbau-Lichtspielen sind in der Camera.)
	        

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