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Caii Crispi Sallustii Opera : Novissime Recognita Emendata Et Illustrata ; Praemittuntur Vita Io. Clerico Scripta Et Notia Litteraria - Editio II accuratior et auctior

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Bibliographic data

fullscreen: Caii Crispi Sallustii Opera : Novissime Recognita Emendata Et Illustrata ; Praemittuntur Vita Io. Clerico Scripta Et Notia Litteraria - Editio II accuratior et auctior

Monograph

Persistent identifier:
AU00381578
Title:
Caii Crispi Sallustii Opera : Novissime Recognita Emendata Et Illustrata ; Praemittuntur Vita Io. Clerico Scripta Et Notia Litteraria - Editio II accuratior et auctior
Shelfmark:
Schiller-Bibl. I/Sall
G:Schiller-Bibliothek I / II
Author:
Sallustius Crispus, Gaius
Originator / Former owner:
Schiller, Ernst von
Unbekannt
Place of publication:
Biponti [Zweibrücken]
Publisher:
Hallanzy
Document type:
Monograph
Collection:
Books and Periodicals
Year of publication:
1780
Material description:
Druckschrift
Einzelne Einheit / nicht Teil eines Gesamtwerks
Copyright:
Deutsches Literaturarchiv Marbach
Language:
Latein

Full text

soll der Vortrag nur die trübe Stimmung verjagen und die An 
wesenden aus den Sümpfen der ihnen abgeforderten Literatur ge 
wissermaßen in höhere Regionen erheben. Geistig genug ist er 
jedenfalls dazu. 
Nach einer knappen Stunde wird die Börse geschlossen. Sie ist 
eine zweckmäßige Einrichtung, und wie ich erfahre, hat das Geschäft 
bereits ganz gut eingesetzt. Die Herren erheben sich, und es ist zu 
vermuten, daß jetzt manche Jugendgedichte aus den Schubladen 
geholt werden, um in den Sammelwerken: „Wir von heute" oder 
„Junge Wege" Auferstehung zu feiern. Der im nächsten Jahr fällige 
Goetheroman wird konzipiert werden und eine geheimnisvolle Frau 
in den Mittelpunkt verschiedener spannender Kriminalromane rücken. 
Immer noch sind die Cafehaussäle verödet. Zwischen ihren Polster 
fesseln könnet man sich wie in diesem Literatur-Dschungel verirren. 
8. XrLaauer, 
rücksichtigung verlangen, beweist das Beispiel einer süddeutschen 
WochenzeiLung, die es auf Reiseberichte aus den Mittelmeerländern 
abgesehen hat. 
Auch die eigentliche Belletristik wird zur HandelAvare. Ich 
kmn es mir nicht versagen, ein paar Angebote wiederzugeben, die 
Offenbar einer tiefen Kenntnis der Konsumentenbedürfniffe ent 
springen. 
Ein Verlag der so rührig ist, daß er schon die Titel xukunfiign 
Werke bereit hat, sucht: „Gedichte für folgende DammlungSwerke, 
die im Kollektiv vertrieben werden sollen: ZLir von heute', ,Jnng4 
Wege', ,Aufschwung', -Balladen und Eonnette'." 
Ein anderer Verlag möchte für das englische Sprachgebiet unter 
anderem erwerben: „Kriminalromane, in denen eins Frau im Mit 
telpunkt der Handlung steht/ 
„Zeitungsromane, 30 bis 50 Fortsetzungen, »inen guten Goethe 
roman, Tier- und Sportromane" sucht ein Unternehmen, dem sA 
entschieden nicht an Vielseitigkeit fehlt. 
Eine bedenkliche Reihe, die sich so lang fortsrtzen ließe wie dir 
erbetenen Zeitungsromane. Nachfragen nach Märchenspielen für 
mittlere und größere Bühnen, mit und ohne Musik, nach Volks« 
-perntexten, Einakterserren für Kino und Varietee, nach „KriegS 
erlebnisbüchern", Sketchs und Schwanken vervollständigen diese ge 
mischte Gesellschaft, die sich an der Autorenborse wie in einem 
Warenhauskatalog trifft. Ihre Zusammensetzung gibt nicht zuletzt 
über die Richtung Auskunft, nach der die stofflichen Lesewünsche 
der unliterarischen Massen drängen. 
Die Börsenbesucher notieren schweigend die für sie beachtlichen 
Tips. Ihrer manche trinken eine Tasse Bouillon, um sich für das 
kommende Tagwerk zu stärken. Dann hält ein Herr einen Vortrag 
über das immer zeitgemäße Thema: „Der Stil formt eine Epoche"; 
Man könnte auch sagen, daß sich eine Epoche ihren Stil formt, und 
überhaupt weiß ich nicht, warum der Herr eigentlich spricht, eine 
Autorenbörse ist doch keine Bildungsversammlung. Aber vielleicht 
sten Hütte begnügt, sondern die größte Jacbt wählt, die wir alle 
nicht haben. 
Zerstreuungsstücke befriedigen ein rechtmäßiges Bedürfnis, und 
wider Filme, die sich gewissermaßen von Berufs wegen mit Erotik 
besassen, ist nichts weiter cinzuwenden, wenn sie so charmant sind 
wie etwa die „Liebesparade". Das Bedenken, das ich gegen jenen 
bestimmten Typ von Ufa-Erzeugnissen habe, den auch dieser neue 
Film wieder verkörpert, ist ein anderes. Es richtet sich gegen seine 
Gepflegtheit. Mit einem Aufwand an Mitteln, der nur einer wirk 
lich haltbaren Sache würdig wäre, wird in ihm eine windige Be 
gebenheit verfestigt. Der Karneval von Nizza muß mitttun, die - 
Hafenkneipe wirkt echt, und der ganze Aufbau steht wie für alle 
Zeiten. Es ist, als habe man ein stabiles Haus für provisorische 
Zwecke errichtet. Ein solches Verfahren, das schon an sich sinnwid 
rig ist, widerspricht aber geradezu dem Wesen der Zerstreuung. Sie 
verlangt nicht, pfleglich behandelt zu werden wie ein bedeutenderer 
thematischer Vorwurf, sondern will ihre Flüchtigkeit auch durch die 
Gestaltung zum Ausdruck bringen. Nicht so, als ob sie keinen Kunst 
verstand erforderte; dieser jedoch muß sich darauf verstehen, der 
Zerstreuung als einer Zerstreuung Geltung zu verschaffen, statt sie 
mit ^ sprächen zu belasten, denen sie unmöglich nachkommen kann. 
Aus guten Gründen entraten die Revuen durchgehender Motivs 
und die richtigen Boulevardstücke sind alle mit Absicht locker gewebt. 
> m ihnen unterscheidet sich der Ufa-Film weniger seinem Stoff 
nach als durch die viel zu soignierte Mache. Geschlossen wächst er 
herauf, eine massive Masse, in der die notwendigen Lücken fehlen. 
Und die in ihn gesteckte Arbeit dient nicht dazu, der leichten Ware 
die Leichtigkeit zu schenken, sondern veranschaulicht bestenfalls, wie 
schwer es ist, leicht zu sein. 
Wird die pure Zerstreuung so seriös traktiert, dann kann etwas 
nicht stimmen. Zur gleichen Vermutung drängt ja auch das ganze 
Produktionsprogramm der Ufa, gegen das ich an dieser Stelle schon 
geltend gemacht habe, daß es im Namen der Zerstreuung unsere 
aktuellen Zustände nicht berücksichtige. Sie, die doch im Film ver 
hältnismäßig mühelos zu vergegenwärtigen wären, scheiden aus 
dem Programm nahezu völlig aus. Daß zwischen ihrer Umgehung 
und der angestrengten Miene, mit der Unterhaltung produziert 
wird, ein Zusammenhang besteht, liegt auf der Hand. Der Ernst 
verlagert sich gleichsam. Man lenkt ihn von den Gegenständen ab, 
die seiner bedürften, und führt ihn Stoffen zu, die der Erholung 
gewidmet sind. Das aber ist gerade die Unstimmigkeit, die ich meine 
und die im übrigen nicht nur bei der Ufa herrscht. Sie rührt von 
der Unlust her, unserer sozialen Lage ins Gesicht zu sehen, und ist 
zum überwiegenden Teil selber ein politisches Phänomen. Niemand 
käme auch nur auf den Gedanken, eine Zerstreuung zu beargwöhnen, 
bie ihre Unterhaltungspflichten unprätentiös erfüllt und sich über 
haupt richtig einzuordnen weiß. Wenn sie sich aber in den Mittel 
punkt rückt und auf Kosten von Gestaltungen erfolgt, die aus der 
Wirklichkeit unseres Daseins geschöpft sind, bleibt nichts anderes 
übrig, als sie der Verdrängung solcher Gestaltungen zu beschuldigen. 
Sie hört auf, nur harmlos zu sein, und die Erotik, die sie an- 
schwemmt, ist insofern zweideutig, als sie außer ihrer üblichen 
Funktion noch die des Einschläferns hat. Die stilwidrige Plump 
heit der betreffenden Filme ist innerhalb des ästhetischen Mediums 
die Rache für diese Verkehrung der Ordnung. 
Harry Liedtke als Niewiederliebender: vielleicht glaubte man 
ihm eher, wenn er stumm wäre wie früher, aber der vulgäre Klang 
seiner Stimme entzaubert leider jene männliche Holdseligkeit, an 
der sich die Mädchen wärmen. Lilian Harvey ist erotisches Kunst 
gewerbe. Aus der Reihe dieser geschliffenen Wesen fällt eigentlich 
nur Marga Lion, die in einer Episodenrolle auftritt, durch den 
echteren Ton heraus. — Das Berliner Publikum strömt in Mengen 
zu diesem Film; ein Beweis dafür, wie hart jetzt die Zeiten sind. 
8. Lraoauer. 
Gepflegte Zerstreuung. 
Eine grundsätzliche Erwägung. 
Berlin, im Juli. 
„Niewieder Liebe" — ein neuer Großfilm der Ufa, und 
er hält, was ihr Produktionsprogramm verspricht. In der Tat: er 
ist reine Zerstreuung. Soll ich seinen Inhalt, der dazu bestimmt ist, 
eine Stunde lang zu unterhalten und hinterher einer ähnlichen Be 
langlosigkeit wegen radikal vergessen zu werden, ernsthaft zer 
gliedern? Vielleicht ist es nicht unnützlich, ihn, der aus dem Nichts 
gleich ins Nichts schlüpfen will, einen Augenblick festzuhalten. 
Die nach dem seinerzeit oft gespielten Bühnenstück: „Dover- 
Calais" hergestellte Fabel hat eine Art von Don Juan zum Helden, 
der über seine Geliebten Buch führt und, um sich aus den ver 
schiedenen Asfären zu ziehen, jedesmal eine Unsumme Geldes ver 
schwendet. Ich denke mir, daß der Hauptzweck der genauen Bekannt 
gabe dieser unwahrscheinlich hohen Beträge darin besteht, im Pub 
likum einen angenehmen Höhenrausch zu erzeugen. Später be 
schließt der Don Juan dem, was hier Liebe heißt, zu entsagen, 
fährt in seiner Jacht, ohne deren Besitz die Entsagung nicht den 
nötigen Glanz hätte, durch alle möglichen Weltmeere spazieren und 
verfällt selbstverständlich zuletzt doch den Reizen einer Nixe. Im 
Verlauf dieser natürlichen Entwicklung ist dafür gesorgt, 
1. daß das Thema der Liebe nie verlassen wird; 
2. daß durch die Einschaltung von lauter retardierenden Momen 
ten die erotische Spannung immer neue Steigerungen erfährt; 
3. daß die häßliche Welt nirgends die Gelegenheit erhält, sich in 
das amouröse Ereignis zu mischen. 
Kurzum, der Liebe wird in dem Film unbegrenzter Raum zur 
Entfaltung geboten. Kein Wunder, daß sie sich nicht mit der klem-
	        

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