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Caii Crispi Sallustii Opera : Novissime Recognita Emendata Et Illustrata ; Praemittuntur Vita Io. Clerico Scripta Et Notia Litteraria - Editio II accuratior et auctior

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Bibliographic data

fullscreen: Caii Crispi Sallustii Opera : Novissime Recognita Emendata Et Illustrata ; Praemittuntur Vita Io. Clerico Scripta Et Notia Litteraria - Editio II accuratior et auctior

Monograph

Persistent identifier:
AU00381578
Title:
Caii Crispi Sallustii Opera : Novissime Recognita Emendata Et Illustrata ; Praemittuntur Vita Io. Clerico Scripta Et Notia Litteraria - Editio II accuratior et auctior
Shelfmark:
Schiller-Bibl. I/Sall
G:Schiller-Bibliothek I / II
Author:
Sallustius Crispus, Gaius
Originator / Former owner:
Schiller, Ernst von
Unbekannt
Place of publication:
Biponti [Zweibrücken]
Publisher:
Hallanzy
Document type:
Monograph
Collection:
Books and Periodicals
Year of publication:
1780
Material description:
Druckschrift
Einzelne Einheit / nicht Teil eines Gesamtwerks
Copyright:
Deutsches Literaturarchiv Marbach
Language:
Latein

Full text

er ein« groß« Münze in Empfang, so kramt er erst umständlich in 
seinem Beutel da? gewünschte Kleingeld zusammen Darüber ver 
gehen ein paar Minuten, und während dieser Zeit müßte von rechts 
wegen der zu ibm gehörig« Satz ausgetilgt sein. Aber das eben 
ist das Unerklärlich«: daß der Satz trotz der Unterbrechung weiter- 
laust, als sei er von seinem Ursprung langst unabhängig. Auf 
keinen Erzeuger mehr angewiesen, zieht er sich auch dann noch fort 
und fort, wenn alle Händler nach Hause gegangen und alle Zeitun 
gen auSverkauft sind. 
Das Nummernmädchen. 
In der Scala tritt allabendlich ein Mädchen aus, dessen, wenn 
mich nicht alles täuscht, öffentlich noch nie gedacht worden ist. Da 
bei erscheint sie häufiger als sämtliche Artisten. Sie produziert 
freilich nicht wie dies« eine Nummer, sondern hat nur die mehr als 
bescheidene Ausgabe, die Nummern der Nummern vorzusühren, 
ist also in künstlerischem Sinne gar nicht vorhanden. Ihre ganze 
Tätigkeit, die keine ist, besteht darin, daß sie auf der einen Serie 
der Bühne herauskommt, mit dem Zifsernschild in Handen am 
Vorhang entlang trippelt und auf der anderen Seite wieder ver 
schwindet. Dann geht der Vorhang hoch und der angÄündigte Pro 
grammpunkt findet seine Erledigung... Immerhin, gehört auch die 
Nummernträgerin nicht selber zum Programm, so erfüllt sie Loch 
ihre winzige Pflicht mit einer Nettigkeit, als handle es sich um eins 
richtige Soloszene; um ganz davon zu schweigen, daß sie überhaupt 
nett aussieht. In einem kleidsamen Kostümchen, das von Zeit zu 
Zeit die Farbe wechselt wie Monatskarten, dreht und wendet sie sich 
während ihres kurzen Auftritts so listig und nutzbringend, daß 
nicht nur die fernsten Rangbesucher die Ziffer erkennen müssen, son 
dern der schnellebige Vorgang sich überdies wie unter der Zeitlupe 
dehnt. Da ist die kleine Schleife in der Mitte; das ängstlich über 
legene Nachlausspiel mit dem Vorhang, der sich schon einer riesigen 
Ballonhülle gleich aufzubauschen beginnt; die anmutige Umkehr 
gegen Schluß hin, die den Bewohnern der entgegengesetzten Saal 
Hälfte noch einen letzten Scheideblick auf die Tafel und das Mäd 
chen ermöglicht. Und dann das Lächeln — mit einem geradezu 
strahlenden. Glückslächeln, das an alle gefunkt wird und jeden be 
trifft, begleitet die Figurantin ihr« ziffernmäßige Botschaft. Es ist, 
als erfülle sie eine delikate Mission, die eigentlich nicht allgemein 
ausposaunt werden dürfe, so kokett und persönlich ist dieses Lächeln. 
Kurzum, ich meine, daß diese sachliche Belanglosigkeit ihrer reizen 
den Aufmachung wegen schon eine Erwähnung verdiene. Sie 
gleicht einer unerheblichen Randglosse, die bei Gelegenheit einer 
«ffiziellen Haupt- und Staatsaktion gemacht wird, einer windigen 
Bagatelle, der ernsthafte Männer keine Beachtung schenken. Em 
Nummernmädchen — was wäre das auch. Aber von manchen soge 
nannten historischen Ereignissen sind nur noch die zu ihrer Num- 
merierung verwandten Jahreszahlen erhalten geblieben, und das 
Nebenbei wird gar nicht selten später die Hauptsache. 
S. Krakauer. 
Berliner Muren« 
Bselm, im KuN. 
Dar Dauer kuRds. 
U« eiRer belebtER Vsrkehrsstraße hat ein Mann Pssten ge 
faßt, der eine Kessndere FüllföderhalLermarke vertreibt. Er tragt 
eine Art Uniform, deren lichtes Blau sofort an Füllfedertime 
-emahnL, harrt während der ganzen warmen Jahreszeit an seinem 
Plätzchen aus und verschwindet nach Eintritt der kalten. Offenbar 
sprießen die Füllfederhalter nur im Sommer. Auch die Kunden 
scheinsA dem Mann ZuzuMühen: diesem Gedanken wird sich nie 
mand entziehen können, der nicht wie ich täglich Zur gleichen 
Stunde an seinem Standquartier vorübergeht. Tatsächlich hat er 
um diese Zeit regelmäßig Visite — nur leider ist ss immer derselbe 
^Herr, der dort Lei ihm vorspricht und ersichtlich den Anschein sr- 
Twecken möchte, ein Käufer Zu sein.. Ein harmloser Trick, der immer 
hin ss geschickt angelegt ist, daß auch ich erst nach mehreren Wochen 
hinter die Monotonie des Dauerkunden gekommen bin. Denn dieser 
einzelne Herr Mttet seine Besuche wie ein VerwandlungZkünMr 
in stets wechselndem Aufzug ab. Bald ist er ein schlichter Mann aus 
dem Volk, der ein handliches Schreibwerkzeug benötigt; bald tritt 
er als Angehöriger der wohlhabenden Schichten auf, der sich über 
die günstige Gelegenheit freut, seine ausgefallenen Ansprüche an 
Füllfederhalter zu befriedigen; bald weht er im Seidenhemd und 
hutlss daher, ein Sportsmann in gereifteren Jahren, dem das 
kleine Tasteninstrument seiner hübschen Konstruktion wegen Spaß 
macht. Lauter verschiedene Personen, deren Identität Zu durch 
schauen vermutlich nur wenigen gegönnt ist. Hat man sie aber erst 
einmal erkannt, so gewinnt die Abwicklung des Scheingeschafts 
einen unvergleichlichen Reiz. Mit einer Geduld, der nur die des 
Lichtblauen ebenbürtig ist, läßt sich der dauernde Herr Tag für 
Tag die Vorzüge des Füllfederhalters erklären. So wird die Tinte 
eingespritzt und so wird das Ding gedreht — beflissen interessiert 
und in genauer Uebereinstimmig mit seiner jeweiligen Rolle lauscht 
er den Anweisungen, versucht, selber zu drehen und brütet voller 
Bewunderung über dem Kasten. Im begreiflichen Bestreben, den 
Kaufabschluß so lang wie möglich hinauszuziehen, verlieren sich die 
beiden allmählich in endlose Gespräche, die Zweifellos weit von 
dem Füllfederhaltergebiet abschweifen, an das sie die Passanten 
heranlscken sollen. Sie scheinen ernster Natur zu sein, und in der 
Tat habe ich auch noch nie beobachten können, daß der Uniformierte 
mit Hilfe feines Köders richtige Kunden geangelt hätte. Wenn mich 
mitunter ausnahmsweise mein Weg zu anderer Stunde an ihm 
vorbeiführt, steht er verlassen wie ein emeritierter Marinefischer 
vor seinem Füllfederhalter-Aquarium. 
Zeitung § auTrufer. 
MorZenH, Mittags, rEends und bis Lief in die Nacht hinein 
wann immer dis neuen Zeitungen eingetroffen sind, rufen die 
Straßenverkäufer den Namen ihres Blattes aus. Gewöhnlich fügen 
sie noch ein Stichwort bei, das die einzigartige Aktualität der feil 
gebotenen Ereignisse anpreist, und verbinden es mit dem ZeitungZ- 
namen zu einem schlagkräftigen Satz, den sie dann ununterbrochen 
wiederholen. Aber dieser Sah wird nicht eigentlich von ihnen ge 
sprochen, sondern rollt so selbständig ab, als hätten sie gar nichts 
mit ihm zu tun. Mag er auch ihrem Muntre entstammen -- er 
kommt doch nur gewissermaßen Zufällig aus ihm, einer Lichtreklame 
gleich, die irgendwo ihren Lauf beginnt. Wie sie mechanisch weite?» 
-leitet Nick ihre Mitteilungen unbeirrbar in den Nachthimmel ein- 
trägt nicht anders fährt auch der Satz durch den Raum. Ein 
Transparent zu Häupten der Menschen, ein auffallendes 
Lufthorplakat. Mit den üblichen Plakaten teilt es die Eigentümlich. 
Mt besonders wirksam, um nicht zu sagen künstlerisch hergericktel 
zu sem. Zum Unterschied vom gesprochenen Satz enträt der Plakat 
haft abgewukelte vor allem der natürlichen Gliederung. Vielleicht 
erlangt wie nach. einer siegreichen Revolution eins Silbe in ihm 
dre Vorherrschaft, dir sonst immer unterdrückt wird, vielleicht 
tchrumpst ein Wort in ihm zusammen, das sich im MtagSgebmuch 
zu große Recht« anmaßt — jedenfalls ist er ein LautgeLilde, da? 
von einer gesprächsweise» Aeußerung genau so aüsticht wie eine 
schreiende Nftiche von einer normalen Handschrift. Ohne Rücksicht 
darauf, ob Passanten vorbeikommen, oder die Straße menschenleer 
ist, spult er sich in immer gleicher Betonung ab, ein Band obne 
Ende, dar automatisch in Umlauf gefetzt zu werden scheint. Wirr 
es nur dieses ei« Band — an den Hauptpunkten des Verkehr? 
aber,, dort, ws bis Verkäufer der verschiedensten Tageszeitungen 
gemeinsam suftreten, quirlen die Reklamesätze ss wild durchein 
ander wie die von ihnen angepriesenen Parteirichtungen. Sie fallen 
sich pausenlos an, zwängen sich in die geringste Lücke und über 
blenden sich tausendfältig. Unter dieser tosenden Schlacht stehen 
die Händler ungerührt mit ihren Zeitungstaschen und warten auf 
Kunden. Oft wird dem einen oder andern von ihnen ein Exemplar 
obverlongt. Der Händler spricht dann, wahrhaftig er spricht mit 
einer leisen, höflichen Stimm«, dir in keiner Hinsicht an den Aus 
ruf erinnert, der doch nur von ihm herrühren kann. Und nimmt
	        

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