106 L. Th. Critik der aͤsthetischen Urtheilskraft. kungsart des Volks, welches ihn auf diese Art fuͤhrt, nur um desto erhabener, je mehreren Gefahren es aus⸗ gesetzt war und sich muthig darunter hat behaupten koͤn⸗ nen: da hingegen ein langer Friede den bloßen Hand⸗ lungsgeist, mit ihm aber den niedrigen Eigennutz, Feig⸗ heit und Weichlichkeit herrschend zu machen und die Den⸗ kungsart des Volks zu erniedrigen pflegt. Wider diese Aufloͤsung des Begrifs des Erhabenen, sofern dieses der Macht beygelegt wird, scheint zu strei⸗ ten: daß wir Gott im Ungewitter, im Sturm im Erd⸗ beben u. d. gl. als im Zorn, zugleich aber auch in seiner Erhabenheit sich darstellend vorstellig zu machen pflegen, wobey doch die Einbildung einer Ueberlegenheit unseres Gemuͤths, uͤber die Wirkungen und, wie es scheint, gar die Absichten einer solchen Macht, Thorheit und Frevel zugleich seyn wuͤrde. Hier scheint kein Gefuͤhl der Er⸗ habenheit unserer eigenen Natur, sondern' vielmehr Un— terwerfung, Niedergeschlagenheit und Gefuͤhl seiner gaͤnzlichen Ohnmacht die Gemuͤthsstimmung zu seyn, die sich fuͤr die Erscheinung eines solchen Gegenstandes schickt und auch gewoͤhnlichermaaßen mit der Idee dessel⸗ ben bey dergleichen Naturbegebenheit verbunden zu seyn pflegt. In der Religion uͤberhaupt scheint Niederwer⸗ fen, Anbetung mit niederhaͤngendem Haupte, mit zer— knirschten angstvollen Gebehrden und Stimmen, das einzigschickliche Benehmen in Gegenwart der Gottheit zu seyn, welches daher auch die meisten Voͤlker angenommen J. I hahen und ur murg ist auc henheit ein und nothwer lih fͤrchtet er sich bechr wider eine lich und zr fossung un Stimmune Urtheil ufr her auffic dinen sene — seinen Pil ihm sehst he — —T dorne wuth, als ge se sott, b wit der G. telt werden nung, sa weise u n lach zu her sih innerlic uiht Ehrfu—