170 L Th. Critik der aͤsthetischen Urtheilskraft. Sinne verstatten und so gleichsam eine Sprache, die die Natur zu uns fuͤhrt und die einen hoͤhern Sinn zu ha⸗ ben scheint, in sich enthalten. So scheint die weisse Farbe der Lilie das Gemuͤth zu Ideen der Unschuld und nach der Ordnung der sieben Farben, von der rothen an bis zur violetten, 1) zur Idee der Erhabenheit, 2) der Kuͤhn⸗ heit, 3) der Freymuͤthigkeit, 4) der Freundlichkeit 5) der Bescheidenheit, 60) der Standhaftigkeit und 7) der Zaͤrtlichkeit zu stimmen. Der Gesang der Voͤgel verkuͤn⸗ digt Froͤlichkeit und Zufriedenheit mit seiner Existenz. Wenigstens so deuten wir die Natur aus, es mag der⸗ gleichen ihre Absicht seyn oder nicht. Aber dieses In⸗ teresse, welches wir hier an Schoͤnheit nehmen, bedarf durchaus, daß es Schoͤnheit der Natur sey und es ver⸗ schwindet ganz sobald man bemerkt man sey getaͤuscht und es sey nur Kunst, sogar, daß auch der Geschmack alsdenn nichts Schoͤnes, oder das Gesicht etwas Rei⸗ zendes mehr daran finden kann. Was wird von Dich⸗ tern hoͤher gepriesen als der bezaubernd schoͤne Schlag der Nachtigall, in einsamen Gebuͤschen, an einem stillen Sommerabende, bey dem sanften Lichte des Mondes? Indessen hat man Beyspiele daß, wo kein solcher Saͤn⸗ ger angetroffen wird, irgend ein lustiger Wirth seine zum Genuß der Landluft bey ihm eingekehrten Gaͤste da⸗ durch zu ihrer groͤßten Zufriedenheit hintergangen hat, daß er einen muthwilligen Burschen, welcher diesen Schlag (mit Schilf oder Rohr im Munde) ganz der 5 —X verhath. — — ez mit sede Natur seyn mit wir au O Interes gar ander sollten, Denkunge Geuuhl wir die kr tung) un Genusse 1) 4 —X und dag Ie —X benchieden. Von ko len Handlu⸗ heh. J qp