180 L. Th. Critik der aͤsthetischen Urtheilskraft. Man sieht hieraus, daß Genie 1) Ein Talent sey, dasjenige, wozu sich keine bestimmte Regel geben laͤßt, hervorzubringen, nicht Geschicklichkeitsanlage zu dem, was nach irgend einer Regel gelernt werden kann, folg⸗ lich daß Originalitaͤt seine erste Eigenschaft seyn muͤsse. 2) Daß, da es auch originalen Unsinn geben kann, seine Producte zugleich, Muster d. i. exemplarisch seyn muͤssen, mithin selbst nicht durch Nachahmung entsprungen, an⸗ deren doch dazu, d. i. zum Richtmaaße oder Regel der Beurtheilung dienen muͤssen: 3) daß es, wie es sein Product zu Stande bringe selbst nicht wissenschaftlich an⸗ zeigen koͤnne, sondern daß es als Natur die Regel ge⸗ be, und daher der Urheber eines Products, welches er seinem Genie verdankt, selbst nicht weiß, wie sich in ihm die Ideen dazu herbey finden, auch es nicht in seiner Ge⸗ walt hat, dergleichen nach Belieben oder planmaͤßig aus⸗ zudenken und anderen in Vorschriften mitzutheilen, die sie in den Stand setzen, gleichmaͤßige Producte hervorzubrin⸗ hen (daher denn auch vermuthlich das Wort Genie von genius, dem eigenthuͤmlichen einem Menschen bey der Geburt mitgegebenen schuͤtzenden und leitenden Geist, von dessen Eingebung jene originale Ideen herruͤhreten, abgeleitet isth. H Daß die Natur durch das Genie nicht der Wissenschaft, sondern der Kunst die Regel vvr⸗ schreibe und dieses auch nur so fern sie schoͤne Kunst seyn soll. Flläu Doriw ghmunq. nyn derne Faͤhigkeit nicht fuͤr denkt ode ben auff⸗ — Grunde Gegensah blos lerper Genie belnet her de dursher von dem, h kuworhen h⸗ — kann w Wele der. ßer —RNX gar wohl / lenen, so dihtint ben moͤgen