— S5— 28 — und wollte die Arbeit liegen lassen. Da nahm die Mutter sie bei der Hand und führte sie zu einem Uhrmacher. Hier lagen auf einem Tische eine Menge kleiner Räder und Schrauben und Federn und dergleichen mehr. „Was willst du damit machen?“ fragte Franziska den Uhrmacher. „Eine Uhr soll das werden, liebes Kind,“ erwiderte der Mann sehr freundlich. „Ei,“ meinte Franziska, „daran kannst du lange arbeiten. Wie willst du nur damit fertig werden, alle diese Schrauben und Räderchen zusammen— zufügen?“ „Geduld überwindet alle Schwierigkeiten,“ sagte der Uhrmacher, „und wenn du ein Stündchen bei mir bleiben willst, so sollst du sehen, wie die Uhr fertig wird.“ Franziska blieb und sah der Arbeit des fleißigen Mannes zu. Er ergriff mit seinen Werkzeugen ein Rädchen nach dem andern, eine Schraube nach der andern und fügte alles mit Geduld und Ruhe zusammen. Passte dies oder jenes nicht, so feilte und versuchte er geduldig so lange, bis jedes Ding in Ordnung kam. Nichts übereilte er, sondern arbeitete sorgfältig und genau, und siehe da! ehe eine Stunde vorüber war, wurde die Uhr aufgezogen und gieng tik! tak! tik! tak! wie am Schnürchen. 346, Siehst du wohl, liebes Kind,“ sprach der Uhrmacher, „dass man mit Geduld und Fleiß alles wohl zu Ende bringt?“ Franziska schwieg, aber sie vergaß die Lehre nicht, die sie erhalten hatte. Als sie mit der Mutter wieder nach Hause zurückgekehrt war, arbeitete sie fleißig an ihrem Teppiche und bemerkte mit Freude, dass er jeden Tag weiter vorrückte. Ehe des Vaters Geburtstag kam, war er vollendet Wie vergnügt war Franziska, als sie sah, wie sehr der Vater sich über das Geschenk freute! Franz Hoffmann.