34 — erblickte sie oben auf einem Breétte den Honigtopf. Sie streckte sich, so sehr sie konnte, den Topf zu éerreichen und tupfte mit dem Zeigefinger bhinein, um Honig zu schlecken. Allein plötzlich zwickte sie etwas gan⸗ entsetzlich in den Finger; und als sie schreiend und weinend die Hand herauszog, hieng ein grobher Krebs daran, der den Finger mit seiner Schere gepackt hatte und ihn gar nicht mehr loslassen wollte. Die Mutter hatte nämlich den Honig vor ein paar Tagen verkauft, und weil der Topf eben léer stand, einige Krebse darin aufhewahrt. Gretchen hatte aben davon nichts gewusst. Auf ihr Geschrei sprangen alle Leute im Hause der Speisekammer zu. Das naschhafte Mädehen trug nicht nur einen blutigen Finger davon, sondern es schämte sich auch seiner Naschhaftigkeit. Nach Chr. Schmid. 418. Sei bescheiden und genügsam. Zur Zeit einer Theuerung lieb ein reicher Mamn die ärmsten Kinder der Stadt in sein Haus kommen und sagte zu ihnen: „Da steht ein Korb voll Rrot ; jedes von euch nehme eins davon! Alle Tage dürft ihr kommen und euch ein Brot holen, bis Gott hessere Zeiten schickt.“ Die Kinder fielen über den Korb her; jedes wollte das schönste und gröhte Brot haben; sie stritten und zankten um dasselbhe. Endlich giengen sie fort und vergaben sogar zu danken. Nur die kleine Hedwig blieb abseits stehen, nahm das kleinste Laibchen, das im Korbe blieb, küsste dem Manne die Hand und gieng dann still nach Hauseèe. Am andern Tage waren die Kinder ebenso unartig, und die arme Hedwig bekam diesmal ein Laihchen, das kaum halh so groß war als die ührigen Brote. Sie