66 — Pflaumen beladen. Auf den Asten der Bäume und in den Hecken umher nisteten und sangen allerlei muntere Vögel. Die Eltern ermahnten ihre Kinder öfter und sagten: „Thut doch diesen Vögelchen nichts zuleid und rührt ihre Nester nicht an; denn das würde dem lieben Gott, der die Blumen kleidet und die Vögel nährt, sehr mißssfallen.“ Allein einige boͤse Buben fiengen an, die Nester auszu⸗ nehmen und zu zerstören. Die Voögel wurden dadurch verscheucht und zogen nach und nach ganz aus der Gegend hinweg. Man hörte in den Gärten und auf der Flur kein Vogelein mehr singen. Alles war ganz still und traurig. Die Bosheit dieser Buben hatte aber noch eine andere üble Folge. Die schädlichen Raupen, die sonst von den Voögeln hinweggefangen wurden, nahmen überhand und fraßen Blatter und Blüten ab. Da standen die Bäume kahl da wie mitten im Winter, und die bösen Buben, die sonst köstliches Obst im Überfluss zu verzehren hatten, bekamen nicht einen Apfel mehr zu essen. Nimmst du den Vögeln Nest und Ei istss mit Gesang und Obst vorbei. Chr. Schmid.