68 — aus ihrem Neste, flog in die Luft hinauf und sang: „Liri, liri, li, schön ist's in der Früh'!“ — Der zweite Strahl kam zum Häschen und weckte es auf. Das rieb sich die Augen nicht lange, sondern sprang aus dem Walde auf die Wiese und suchte sich zartes Gras und saftige Kräuter zu seinem Frühstück. — Ein dritter Strahl kam an das Hühnerhaus. Da rief der Hahn: „Kikeriki!“ und die Hühner flogen von ihrer Stange herab und gackerten in dem Hofe, suchten sich Futter und legten Eier in das Nest. — Ein vierter Strahl kam an den Taubenschlag zu den Täubchen. Die riefen: „Ruckediku! die Thür ist noch zu.“ Und als die Thür aufgemacht war, da flogen sie alle in das Feld und liefen über den Erbsenacker und lasen sich die runden Körner auf. — Ein fünfter Strahl kam zu dem Bienchen. Das kroch aus seinem Bienenkorb hervor, wischte sich die Flügel ab und summte dann über die Blumen und den blühenden Baum hin und trug den Honig nach Hause. — Da kam der letzte Strahl an das Bett des Faulenzers und wollte ihn wecken. Allein der stand nicht auf, sondern legte sich auf die andere Seite und schnarchte, wahrend alle andern arbeiteten. Curtman. 32. Frühlingslied. Die Luft ist blau, das Thal ist grün, die kleinen Maienglocken blüh'n und Schlüsselblumen drunter; der Wiesengrund ist schon so bunt und malt sich täglich bunter· Drum komme, wem der Mai gefällt, und schaue froh die schöne Welt und Gottes Vatergũte, die solche Pracht hervorgebracht: den Baum und seine Blüte. NsItv.