78 — 105. Rüthsel. Mit vielen scharfen, spitzen Krallen fährt's auf dem Felde kreuz und quer, und wenn des Sä'manns Körner fallen, gleich ist es hinterher. Doch nicht ein Körnlein kann es fressen, es scharrt sie alle ein; hieraus nun könnt ihr leicht ermessen: ein Heer von Spatzen kann's nicht sein. 106. Wachtellied. Horch, wie schallt's dorten so lieblich hervor: „Fürchte Gott; fürchte Gott!“ ruft mir die Wachtel ins Ohr. Sitzend im Grünen, von Halmen umhüllt, mahnt sie den Horcher am Saatengefild: „Liebe Gott! liebe Gott; Er ist so gütig und mild!“ Wiceder bedeutet ihr hüpfender Schlag: „Lobe Gott! lobe Gott! der dich zu lohnen vermag!“ Siehst du die herr— lichen Früchte im Feld? sieh sie mit Rührung, Bewohner der Welt! „Danke Gott! danke Gott! der dich ernährt und erhält!“ Schreckt dich im Wetter der Herr der Natur, — „bitte Gott! bitte Gott! dass er verschone die Flur.“ Machen die künftigen Tage dir bang, tröstet dich wieder der Wachtelgesang: ,Traue Gott! traue Gott!“ deutet sein lieblicher Klang. Sauter. 107. Fischlein. Fischlein! Fischlein! du armer Wicht, schnappe nur ja nach der Angel nicht; geht dir so schnell zum Halse hinein, reißt dich blutig und macht dir Pein.