— — 95 — Pathe, und wie dieser wiederkam, gieng alles, was laufen konnte, mit Schaufeln in den Wald, um die Kinder zu suchen. Da sah man denn das rothe Fähnlein noch ein wenig aus dem Schnee hervorschauen, und die Leute kannten das Tüchlein und dachten gleieh: Da müssen auch die Mädchen sein. In der dunkeln Schneekammer drinnen hörten die Kinder das Rufen und antworteten darauf; aber heraus konnten sie nicht. Die Mänmner schaufelten jetzt den Schnee weg; denmn es war alles zugeweht und zugeschneit, und gut war's nur, dass die Tannenbäumchen das schwere Dach von Schnee tragen mochten; die Kinder wären sonst erstickt. O, wie freute sich alles, da die Kinder gerettet waren, und wie dankte jeder dem lieben Gott, der so väterlich die Kinder beschũützte! Staub. 134. Das Christbäumchen. Die Bäume hatten einmal einen Streit unter einander, welcher von ihnen den Vorzug verdiene. Da trat die Eiche hervor und sagte: „Seht mich an, ich bin hoch und dick und habe viele Aste, und meine Zweige sind reich an Blättern und an Früchten.“ „Früchte hast du wohl,“ sagte der Pfirsichbaum, „aber es sind nur Früchte für die Schweine; die Menschen moͤgen nichts davon wissen. Aber ich, ich liefere meine rothbackigen Pfirsiche auf die Tafeln der Könige.“ „Das hilft nicht viel,“ sagte der Apfel— baum; „von deinen Pfirsichen werden nur wenige Leute satt, auch dauern sie nur wenige Wochen, dann werden sie faul, und niemand kann sie mehr brauchen. Da bin ich ein anderer Baum, ich trage alle Jahre meine Äpfel; die brauchen sich nicht zu schämen, wenn sie auf eine vornehme Tafel gesetzt werden, aber sie machen auch die Armen satt;