297 die beiden Thierchen sahen, wie sie aus den klaren Auglein zutraulich umberschauten. — Und die Kinder sagten: „Die Vögelchen sehen uns an, als ob sie etwas sagen wollten.“ Da antwortete der Vater: „Wenn sie reden könnten, s0 würden sie sagen: Freundliches Zutrauen erweckt Zutrauen, und Läebe erzeuget Gegen- liebe.“ Krummacher. 126. Der Grimm des Winters. Der Winter hatte sièhn einmal vorgenommen, alle Menschen und alle Thiere auf der PErde auszurotten. Deéshalb kam er mit einer s0 grimmigen LKälte, dass alle Plüsse und alle Seen mit dickem Eise belegt wurden. Das ganze Feld war von tiefem Schnee bedeckt, und die Fensterscheiben waren jeden Morgen mit so dicken Hisblumen überzogen, dass sie den ganzen Tag nicht aufthauen konnten. Allein der Winter hatte sich doch ein wenig verrechnet. Zwar gieng es den armen Vögeln gar übel, weil sie wegen des hohen Schnéees drauben nichts zu fressen fanden; allein sie kamen in die Städte und Dörfer, und es streute ihnen gar manches mitleidige Kind æeinige Körnchen und Brotkrümchen hin, so dass die meisten am Leben blieben. Auch waren schon vorher grohe Scharen von Zugvögeln in wärmeére Lànder gezogen, wo der Winter nicht viel ausrichten kann. Auch die übrigen Thiere erfroren nicht. Der liebe Gott hatte ihnen einen dickeren Pelz- wachsen lassen, und die Hasen und Rehe scharrten sich einiges Kraut und einige Knospen unter dem Sehnee heraus, so dass e zwar ein wvenig Hunger litten, aber doch vicht umkamen. Die Hausthiere aber standen in warmen Ställen, deren Thüren und Fenster mit Stroh verwahrt Lesebuch in 5 Theilen. II. J