Frankfurter Angelegenheiten. nd jetzige Dozent an der Volks- einer reden kann, der mit der l den bunt-en Fähnchen der anwe- Jugendgruppen geschm we Estrade und sprach, wie nur r J agend und für sie lebt. Es hieße GedLchEnlSaNSfiZMng FeMusRö LuHM§r iM MMgEW§rd§mNMM« Der Leitung des KunstgewerbsMustums gebührt Dank dafür, daß sie uns durch eine Ausstellung von Arbeiten Frromm-ck L u th- mers Linsn Ueberblick über das LZbeuswerk de? vor kurzem ver storbenen Direktors der Kunstgewerbcschule gewährt. Man bewun dert bei dem Anblick der vielen Skizzen, die alle Wände bedecken und zum Teil noch die Glaskästen füllen, die unermüdliche Schaf- feMraft des Meisters und erffeut sich an der liebevollen und zarten Ausführung der einzelnen Blätter, mag auch ihre Technik mitunter ein wenig altväterlich anmuten. Bei den NZisestudien sus Frankreich ilM) und Italien E1W8) handelt es sich zumeist um die MffpMvische Wiedergabe und AusirahmT von Gebäuden, bäudeieilen und Ornamenten. Die Mehrzahl dieser dusligen stistMchuungZN, die hie und da matt getuscht oder wohl auch Mös getönt sind, stammt aus sbentaliemschen Städtchen, denn GsM rm^- FrühreMiffKnee-ArchitekLu? den jungen Luthme? offenbar besonders stark anzog. In eine spätere Zeit fallen die zeichnerischen Arbeiten sür das von Luthmer hemusgegebens Werk: KDie Bau- und Ku nHdenkmL ! er des Regierungsbezirks Wi^s- bad e nK Die nebst einer Reihe von Vorstudien Ausgestellten Zahl reichen Federzeichnungen zu dieser Arbeit sind nicht nur von^einer ihrem BesümmungsAweck anJLpaßten musterhaften Klarheit uno Sorg- fall der Technik, sondern es wohnt ihnen such zum Teil großer male rische? Nerz mns, so etwa einer Ansicht von Runkst an der Lahn oder der Darstellung eines Parklms des Steinschm Gutes in Ras- sau.. Daß Luthmer sich auch als Aquarellist LMÜgt hat'^ zeugen Blätter aus dem Elsaß und dem Odenwald, unter denereX manches stimmungsvolle Blatt befindet. Von seinen spärli^ architektonischen Planen sieht rnan das Projekt Zu dem Neubau einest Priesterseminars in Limöurg und den ÄUsgesührten Entwurf einer Villa m Gem; beide Werke tragen durchaus den Stempel ihrer Zeit. Daß Luthmer mehr als der großen Architektur der Kleinkunst zuneigte, laßt u. a. der ÄUsMeLtZ Franko surte? Ratssilberfch^tz LrZMnen, der von ihm, zum Teil in Verbindung mit dem Bildhauer Pros. Hausmann, entworfen worden ist. Von den einzelnen Stücken des Schatzes kommen die Heiden Leuchter mit ihren fein durchfühlten Formen unserem heutigen künstlerischen Empfinden mMeicht noch am meisten entgegen. Die Zahl der von Luthmer herausgegeoenm und in oen Gms- kästen zur Schau gestellten Sammelwerke und Hand« büchrr ist überaus grob. Man merkt rs deutlich: ftme Liede aalt vor allem der Edelmetallkunst, der er, sei es als ^Gesch-.ch^s- forscher, sei cS als schassender Künstler, viele Publikationen w:d^ met« z. B. sein bekannte» Werk .Goldschmuck der Renachance- und daS bei H. Keller in Frankfurt erschienene Buch über den Schatz des Freiherrn Karl von 'Rothschild. Kaum emnr Leck des Kunstgewerbes gibt es, den er auber Acht gelassen hätte, und so ver danken wir ihm denn von seinen Ornamentkompenvien an d.« zu seinen Veröffentlichungen über .Jnncnrüume, Möbel und Krmft- werke im Louis Setze- und Empire-Stil" eins Menge ireal.che. Bücher au» denen der Lernende reiche Anregungen schöpfen kann. Man nimmt aus der gut arrangierten AurstÄtung ferner L>ene einen starken Eindruck von dem ehrfurchtgsb^icnden »lech. sem fassenden Blick und der echt künstleriM« Gewrsfmhaftrgk.rt d.ereS Vtanms mit nach Hause. diese Feiertagsrede ihrer ganzen Wärme, ihres ganzen seelischen Gehaltes berauben, wollte man sie in dürren Worten wiedergeben. Das heiße Streben der heutigen Jugend zur wahren Gemeinschaft hin, ihr Wille zum Dienst an der Menschheit fand in den Worten Dr. Wilkers beredten Ausdruck, und der von Ergriffenheit durch- Zitterte Beifall seiner Hörer durfte ihm bestätigen, daß er aller Herzen getroffen hatte, wenn er zum Kampf gegen die Entartungen unseres Lebens, gegen die Schundliteratur z° B., aufrief und die Jugend zur Verwirklichung des Guten, zu einer Erneuerung von innen heraus ermähnte Nach der Versammlung strömten sämtliche Teilnehmer Züm Römerberg, wo nunmehr ein fröhliches, ungezwungenes Trei ben anhub, auf das die alten Häuser sicher mit Wohlgefallen herab- blickten. Buben und Mädels in ihren bunten Wandertrachten ver unstalteten, zu einzelnen großen Gruppen vereinigt, altdeutsche Rei gentänze, mitten hindurch wurden große Plakate getragen, die gegen Alkohol, Nikotin usw. predigten und das ganze farbige Gewimmel lockte viele Zuschauer herbei, die sich an dem gesitteten Frohmut der Jugend erlabten. Ein in der Dämmerung durch die Altstadt führender FackelZug, der mit einem Autodafe von Schundlite- raürr am Eisernen Steg endete, schloß den Jugendtag ab. Frankfurter Iugendtag. Der gestrige Sonntag gehörte der Jugend- Sämtliche Ver bände des hiesigen Jugendrings, der über sechzig Jugend gruppen ohne Unterschied der Parteien, Klassen urid Glaubens bekenntnisse umfaßt, hatten sich vereinigt, um dem einmütigen Willen der neuen Jugend festlichen Ausdruck zu verleihen und gleichzeitig gegen die Auswüchse des heutigen großstädtischen Lebens Verwahrung einzulegen. Den Reigen der Veranstal tungen eröffnete eine künstlerische Morgenfeier im SauLöau° Der große Saal war bis auf den Letzten Platz ge füllt, und der Anblick dieser Jugendscharen, die da in bunter Eintracht beisammen saßen, war eigentlich das Schönste, was geboten wurde, denn er erweckte das beglückende Gefühl, daß ein Volk mit solcher Jugend nicht untergehen kann. Der musi kalische Teil des Programms wurde von dem Palmengarten- Orchester bestritten, das durch die Aufführung des „Meister- singer"-Vorspiels sowie eines Präludiums und einer Fuge von Bach weihevolle Stimmung in den Herzen der dankbaren Hörer hervorrief. In dem Mittelpunkt der Feie? stand eine von jugendlichen Kräften der Frankfurter Schauspielschule vorge führte Szene aus den „Räubern", deren Spielleitung in Vertre tung des verhinderten Herrn EberL Herr Oberregisseur Brügmann vom Schauspielhaus übernommen hatte- Schil lers herrlicher Ueberschwang bewährte vor diesem Publikum wieder seine ewige UnvergängttchkeiL, was nicht zum wenigsten dem frischen ZusammenspieL zu danken war, Angehörige der Schauspielschule trugen auch unter regem Beifall passend aus gewählte Gedichte von Karl Henkell und Karl Bröger vor, und in den Pausen erfreute sich die jugendliche Gemeinde selber am gemeinsamen Gesang, vor allem des schönen Jugend-Wander- iiedes, das Hermann ClarMus der neuen Jugend gewidmet hat. ! Nach der Feier, die Orgelspi-el beendete, bildeten die TeLL- ' nehme? in musterhafter Ordnung, ein jeder sich zu seinem Fähnlein scharend, einen Zug, der unter Vorantritt jugend licher Musiker seinen Weg Zum Goethe» und Schillerdenkmal nahm- Dort wurden im Gedenken an die Großen, die Dr. Wrl- ker als die Leuchtenden Vorbilder der Jugend pries, Kränze me- dergelegt Kein einziger Mißton störte die Frier, alles verlief in einem selbstverständlichen Einklang, dpr sowohl von dem ein heitlichen Fühlen dieser Jugend wie von dem Vorhandensein tüchtiger Führer zeugte. Am frühen Nachmittag traf man sich wieder M einer Versamm lung in der PauLskirche, die zu einer eindrucksvollen Kund gebung für den neuen Jugenbgeist werden sollte. Nach dem ein leitenden Orgelspiel trat Dr. Karl Wilk § r, der ehemalige Leiter der FürsorgeanstalL Lindenhof hochschule Thüringen, vor die senden Jugendgruppen gesch Gabelung Lex Primen. In ein-er erweiterten Cltsrnver- samrnlung der Liebi g-O berealschule war am Dientag Ge- w^cuyeit g^oöwn, Näheres über den Plan ciuer Gattung Lee' Pnmen zu erfahren, der aufgrund emgehou-der Beratungen des tzshrerLokeglmns der Anstalt entstanden ist. Den Hauptmängeln der heutigen höheren Schule: der UeberLürdung der Schulen mit Wisienöstoff, „der mangelnden Anpassung der Lehrziele an die Individualität, der . Schüler ' und der ungenügenden Berücksich tigung der weiten Gebiets, auf die sich das Gemeinschaftsleben aufbaut, soll durch die Gabelung der Primen in eine sprach- i? o hs ch e und erne mathematisch-natur wissenschaftliche Abteilung praktisch wirksam begeg net werden. Da die Stundenzahl der Nebenfächer in jeder Ab- teuung stark eingeschrünit wird, muß der Unterricht unter Ver zicht auf einen erheblichen Teil positiven Wissensstoffes mehr auf das Grundsätzliche eingestellt werden. Die starken Abstriche erlauben ferner, ohne Erhöhung der Gesamtstundenzah! die lang entbehrten Fächer PHÜOsophie, StaatsLürgerkunde, Biologie und Kunstuuterricht in den Lehrplan Leider Abteilungen aufzuneh- men. Der ElteruLeirat hat diesem Plan in einer Sitzung vor, Weihnachten ZugcsiimMt. und die gestrige, von mehr als zwei hundert Personen besuchte Versammlung nahm eine Ent ¬ schließung an, „daß sie mit freudigem Interesse von dem durch das Kollegium ausgearbeitsten Gabelungsplan für die' beiden Oberklassen Kenntnis genommen hat. Sre ist aufgrund längerer Aussprache Zu der Ueberzeugung gekommen, daß seine Durchführung einen wesentlichen Fortschritt bedeutet, und hofft, daß die staatlichen und städtischen Behörden, die dem Plan bisher m dankenswerter Weiss ihr Interesse entgegengebracht haben, seine Verwirklichung ab Ostern 1921 ermöglichen werden/