Tf- 2 2.6 Zu vergegenwärtigen nützlich ist, daß aber Für die Universität sprach der Rektor GeheimraL Schönflies; er sicherte der Akademie jede ihr erwünschte Unterstützung durch die Universität zu. Stadtverordneter Thomas begrüßte die Akademie im Namen des Allgemeinen Deutschen GewerftchastZbundes und schloß, gleich zeitig die Wünsche des Frankfurter Bundes f ü r V s l k sLil düng ein. Die. neue Akademie solle keim sozialistisch s Partei- - schule sein, sondern eine Anstalt, in der Menschen gebildet und Zur! Wahrheit geführt werden Wem Auch Thomas drückte den Wunsche aus, daß die Akademie sms Versöhnung der Klassengegensätze het^ berühren möge. ! Nachdem noch ein Vertreter der christlichen Gewerkt schafLen das Wort zu einer kurzen Begrüßungsrede ergriffen hatte, dankte der Leiter der Akademie, Dr. Rosensto ck, für alle Ansprachen und gab der Hoffnung Ausdruck,^aß die Mademie sich aus einem Provisorium zu einer dauernden Einrichtung entwickeln werde. Er gelobte Unparteilichkeit und Neutralität zu, handle es sich doch für die Mademie nicht um eine parteipolitische Ausbil dung, sondern um die Durchleuchtung des Lebenshintergrundes ihrer Hörer und Mitarbeiter. Die Akademie werde bestrebt sein, in dem alten Sinne der umver5ÜLL auf ein einheitliches mit dem Ganzen des Lebens eng zusammenhängendes Wissen hinzuarbeiten; sie gehe vom Mensche n aus nicht vom Stoff. Am Schluß seiner Rede führte Dr Rosenstock aus, daß Angehörige zweier ver schiedener Welten, Kopfarbeiter und Handarbeiter, an der Akademie zusammenträfen, um sich hier Zu ergänzen und sich als Glieder einer Gemeinschaft zu fühlen. Nach Schluß der Feier fand eine Besichtigung der Samur- lmhg von Darstellungen Zur Geschichte der Ar beit statt, die Privatdozent Dr. Lau m veranstaltst hat. Die sehr sehenswerte Sammlung führt die Tätigkeit des Menschen auf dem Gebiet der Ncchmngssorge, der Kleiderbeschaffung und des. Wohnungsbaus von den primitiven Vökern an bis Zum MitteLalter in zahlreichen Abbildungen sinnfällig vor Augen. Es ist zu hoffen, daß durch die Bereitstellung genügen der Mittel der Ausbau der Sammlung zu einem wirtschafts historischen Museum ermöglicht wird. MOMSM der MMMeWO. Me deutsche ArchitekLenschasL ist an der Wahrung und Schöpf ung unserer Kulturgüter in so hervorragendem Maße beteiligt, daß schon um deffentwiüen der schwere Kampf, den sie gegenwärtig um ihre Existenz und ihre öffentlich-rechtliche Anerkennung führt, all* gemeine Aufmerksamkeit verdient. Vs- etwa anderthalb Jahren hat sie sich unter dem Druck der wirllchaMchen Not in dem B. D. A. (Bund Deutscher Arch selten) eine Organisation ge schaffen. die möglichst ave ihren KünUerderuf selbständig und un«- abhängig ausübenden Architekten deutscher Reichsangehörigkeit zu einem standespolitischen und wirtschaftlichen EinheiLSverband ver schmelzen will. Diese, jetzt bereits etwa 8000 Mitglieder umfas sende berufliche Bertrerunz verfem keineswegs allein wirtschaft liche Interessen, sondern bezweckt vm allem die moralische und künstlerische Hebung des ganzen Standes und, hiermit verbunden», eine Heilung der vies'n Schäden, die auf dem Gebiete des Bau« Wesens seit langen Jahrzehnten «ingeriffen sind. Seine Ziele kann^ «Mer der Dur» vm weM e? ihm MM, M von Mchitekl-enkammern und eine befriedigende Regelung des Ver hältnißes Zwischen Pnvatarchiiekteu und Mmöemnten durchzusetzen. Diese beiderr Hauptforderungen bilden im Augenöliä Gegenstand lebhafteste? Erönemng m allen beteiligten Kreisen; soll die Ocf- fsrMchkeit M ihnen Stellung nehmen, so muß sie über ihre Be deutung und R mMeue recktzeirlg aufgeklärt werden. Der Standes- und Berufsschu^, dessen sich Juristen rmd Medi^ Mer schon längst erfreuen, ist den selbständigen Privatarchitekten bisher versagt gebliemn. Weder besitzen sie eine behördlich aner kannte korpsmtivE Vertretung, die den Beruf nach außen hin Zur Geltung bringt, noch ist eine dem Wgemembewußtssm sich eln- Mägende UhgrenZuW ihres besonderen Leistungsfeldes möglich, druff sich dock) z.. B jeder Bammtemeh-Mr oder Baulechniksr nach wie vor ungeMst Archttekt umrm und unter dem Deckmantel ÄZK vsgelfteien Titels FunAisnen ausüLeu, bis ihm auf Grund seiner Ausbildung zumeist Mmmicht Pckommen. Diese unhaltbaren; Zustände schädigen aber? ZM Bauherrn, imd die Allgemein heit, womöglich noch mehr Äs den Architekten selber. Um hie?, nun wirklich Abhilfe Zu. schaffen, reicht die auf Freiwilligkeit vv-' ruhende Selbstschutzdes B. D. A. mcht aus, so gut sie sich auch 'Hou :n einzelnen FWa dank ihrer unermüdlichen Aufklürungs- und Werbearbeit bewahrr hat. Erforderlich ist viel mehr, daß dn Elnrichlungen des MnNs -gleichsam die sta-allichr WstemMuna nhalten und der Zusammenschluß aller würdigen Berufsgenomn gesetzliche Regelung erstihrü Eine dahinzielende - Lösung sieht denn aueb ein Gesetzentwurf des B. D. N. für die! Errichtung von Archi rekte'nkc? mmern oder besser: Kauan-^ ^waltskamme-m vor, übe? d-en ^jeht VoröLsprechungen im Reichs-. Ministerium des Innern siatifinden. Laut Entwurf (Abgedruckt in M. 8/Z der WscheuMschrift des B D. A. Me Baugilde" vom 2. März 1921) kann sich, unter Ausschluß des Bauunternehmer-. And Spekulanimtums sowie der BGuLeamrLN, ledN mirtsWftlich selSstänblge deutsche Architekt Lei gehößiger MsrÄMsr, teckmscher und künstlerischer BeruffseiMung die MWlÄW-üfk der Kammrr erwerben. BeruftLeMchnung und BsyiPaMöüng^ Wen - Metz- M geschützt, PflichtvL.ffetzungen - der KOnmermitZLiedsr ebrenge- sichtlich Fsahndet werden. Ferner ist die ^Seitliche Drdnung Irr HsMrettberechmmg und das WettLewEmesen..öutch'die Archiv Msukmnmrrn geplant, auch wird Kch deren NrMch aus die Bs- fruchten wollen, so H haben, daß zwar Wff ML und nützlich ist, daß aber über dem EmZelwiss n steht, das einen Ueber- bli c k üb er d en M ec W M- und des WirtschafLs- lebens verschafft. Nuß :s solcher Erkenntnis emsge- rüstet, kann man in de , und sich von dem Gefühl der VeraMwonlichkek durchdringen lassen. Möge; in diesem Geiste hier gearKiN Glückliche Fahrt! An die mit g„roßem Beif- a ommene Rede des Ministers schloß sich eine BegrüßunAMMache des Oberbürgermeisters VoigL, der kurz auf die Entstehungsgeschichte der Mademie ein- ging und neben dem damaligen Senalssekretär Dr. Becker den Finanzminister Lü bemann als einen der Hauptförderer des Unternehmens nannte. Im Namen der Stadt Frankfurt und des Kuratoriums der Universität wünschte er der Akademie reiche Blüte und Nachfolge im Dienste des sozialen Friedens. EL2Z Ne WUW m IMWMl «ÄMle ÜN Well. Frankfmt, 2. Mai. Dir heutige Eröffnung der Akademie der Arbeit legt Zeug nis dafür ob, daß äußere Niederlagen es nicht vermocht haben, das lebendige Vertrauen auf die Zukunft Deutschlands im un teren Volks zu erschüttern. In diesen Tagen, in denen schwer ster Druck auf uns lastet, vollzieht sich die Gründung einer An stalt, die innerhalb eines neuen Staatswesens neue Wegs der Bildung weisen will, die dadurch, daß sie werktätigen Männern aus dem Volke das geistige Rüstzeug mitgibt, das sie zur Füh rerschaft befähigt, für ihren Teil zur Ueberwindung der schroffen Klassengegensätze zwischen Hand- und Kopfarbeitern beitragen und jenen Geist der Zusammengehörigkeit erwecken möchte, der uns heute dringend not tut. Das Programm der Akademie ist bekannt. Sie baut sich auf dem Gedanken der Studiengruppen auf, in denen Dozenten und Hörer in enger Gemeinschaft zusammenwirken. An dem zwei-semestrigsn Kursus nehmen siebzig Hörer teil, unter denen sich Gewerkschaftsbeamte, Angestellte verschiedener Verbände und Redakteure von Acheiterfachblattern befinden. Zum Leiter der Anstalt ist Dr. Eugen Rosen stock berufen worden, der sich in den letzten beiden Jahren als Herausgeber der Datmler- Werkzeitung einen Ruf erworben hat. Er hat sich in den Herren Dr. Schlünz (Hamburg), Dr. Ernst Michel (Ueberlin- gen a. B.) und Dr. Sturmfels (Frankfurt a. M.) drei hauptamtliche Mitarbeiter gesichert, die eine Wie Gewähr für das Gelingen des neuen Werkes bieten. Die EröffMNgsfeierlichLeiL vollzog sich am vormittag in dem Festsaal der Senckenbergischen Naturforschenden Gesellschaft in An wesenheit von Vertretern der städtischen Behörden, der Universität und deS Kultusministeriums. Nach einer kurzen Begrüßungsan sprache Dr. Rosenstocks, der die Mademie als den Beginn eines Feldzuges bezeichnete, für dessen Gelingen er sich die Unter stützung der Anwesenden erbat, ergriff der neue Kultus mini-! st er Dr. Becker das Wort. Der Minister gab seiner Genug- j tuung darüber Ausdruck, daß es ihm vergönnt sei, als seine erste ; Amtshandlung außerhalb Berlins die Eröffnung der Akademie, mit der er sich innerlich verbunden fühle, im, Namen der Staatsregie- nmg vorzunehmen. Durch seine versönliche Anwesenheit wolle er kundgeben, daß auch die neue Regierung nicht weniger als die alte, gewillt sei, die große Aufgabe der verschiedenartigen Erwachsenen bildung in gemeinsamer Arbeit ihrer LHfuhg näherzubringen. Es ist eine Art von Stapellauf — so führte der Minister aus — den wir heute begehen. Ein Schiff kommt ins Wasser, das vorerst nur aus einem äußeren Rumpf besteht, und hiele,Hände haben sich noch zu regen, wenn es fertig ausgebaut wekden soll. Für das Ge lingen des Wer's müssen sich aber nicht nur der Kapitän und die ^Ingenieure, sondern alle Mtarbeiter in.voller Verantwortung einsetzen Der Dank für das Zustandekommen der Akademie, die schon jetzt im Rohbar ein Zeichen der Solidarität ist, ge bührt außer der Reichsregierung, der Stadt Frankfurt und der Uni versität, dem Hochsmn Mankfurkr Bürger, die das Werk materiell unterstützt Habers den des Unternehmens und nicht zuletzt den großen GeWerk nisationen, die mit Opfermut für die befähigten Mitglied, Kr»-eisen eingetreten sind. Mit ihnen zusammen will die ; für denn geistigen Wieder-- äufbau kämpfen, der m flch die neue Ma Lernte gleich der? VolkZhm etriebsrätekursen mit dem Geist der Solidarität , »ß das aber geschehe, dafür bürgt schon der 2 eimers, der Lei ihr Pate gestanden hat und an? gebührt. Wenn wir das Schiff, das^ kneuen Gedanken be-