oder weniger willkürliche Beschreibungen von Tatsachen, die eben die von anthroposophischer Seite so verpönte mechanistische Syrien und PsLsstina. Im hiesigen Orient-MMM Macyf am Donnerstag PrivaLdoZenL Dr. Georgii uüer die geographische und kulturelle Eigenart Syriens und Palästinas. Der ReMer kennzeichnete Syrien-Palästina in geographischer Hinsicht als den. Knotenpunkt dreier Erdteile; trotz dieser ihrer AufgeschloM aber die wichtigste Provinz des kleinen Gebietes, Judäa, doch hast isoliert, weil Wüsten ste rings umgeben. Aus der geographischen Eigenart ergibt sich das Schicksal des Landes. Es war stets-der Tummelplatz der Völker und hat nie auf längere'Zeit einM ständigen Staat einheimischer Völker bilden können. Auch heute Lei der Lösung der Juden-- und AraLerfrage stellen sich wieder dieselben Schwierigkeiten ein, die sich von jeher gezeigt haben. Wieder muß ein fremdes, nicht einheimisches Volk die Bor- Herrschaft übernehmen. So wird das Land auch jetzt das bleiben, was es immer gewesen ist: eine Provinz. Dem politischen Schick sal entspricht das kulturelle nur Zum Teil. Zwar gelangen auf^ syrischem Boden asiatische, aMkamsche und europäische Kultur zur Vermischung, dennoch aber hat das Land, offenbar infolge der geo graphischen Isolierung Judäas, seine geistige - Selbständigkeit be wahrt und die höchste Form der religiösen Weltanschauung, den MonoGeismus, entwickelt, der auf die fremden Kulturen und auf die das Land unterjochenden Herrenvölker befruchtend wirkte. Ist nach dem ZusammmbTuch der BagdadbchnpoWk unZ Deutschen der Orient auch ferner gerückt, so bleibt doch das w i s s e n - schaftliche Interesse an ihm umsomehr wach, als der Orient die dauernde natürliche Vermittlungsstelle zwischen dem stüro- päischcn Westen und dem asiatischen Osten (Indien) bildet, dessen' -geistige Anschauungen für uns in der Gegenwart eine erhM Lautung gewonnen haben. Die Ausführungen des Redners wurden- durch Lichtbilder^nach eigenen. Aufnahmen unterstützt. > _ AnLßroPssopHie und Wissenschaft. Bemerkungen zur anthropofophischen Hochschultagung in Darm stadt, 25. bis 30. Juli. Die anthrspofophijche Bewegung, deren Einfluß in den letzten Jahren zujeyends gMvach;en ist, nsscht neuerdings den Versuch, auch die akademische Jugend in ihren Bann zu ziehen; Grund genug, ihre Bestrebungen mit ver- dSppelter Aufmerksamkeit zu verfolgen. Wer in der ver gangenen Woche an der Darmstadt er Tagung teil- nahm, die auf Veranlassung des „Bundes sür anthro- posophische Hochschularbeit" und »-s „Allgemeinen Stu dentenausschusses" der DarmstSdter i^chnifchen Hochschule zu stande gekommen war, dem bot sich ni? . nur Gelegenheit, einen Ueberblick über die bisherigen Leistungen und Ziele der Be wegung zu gewinnen, er lernte auch die ganze Art ihrer Pro paganda kennen und erfuhr, was vielleicht das Wichtigste ist, welchen dinhtünden sie die starke Wirkung verdankt, die sie gegen wärtig zweifellos ausübt. Eine zahlreiche Zuhörerschaft, unter der die studentische Jugend und das weibliche Element überwogen, hatte sich eingefunden, um den Worten Dr. Rudolf Steiners und seiner Jünger zu lauschen, die sich in einer Reche von Vorträgen über die Bedeutung der anthroposophi- fcheN- „Geisteswissenschaft" sür die verschiedenen Wissenschaften, Wie überhaupt für so ziemlich sämtliche Gebiete des inneren und äußeren Lebens verbreiteten. Nichts kennzeichnete vielleicht besser die Erwartungen, die man in anthropoMhifchen Kreisen selber an einen Sieg der Anschauungen Dr. Steiners knüpft, als der Aus sprach des Schweizer Dichters Albert Steffen, daß spätere Heilen dereinst Steiner als den Retter Deutsch lands preisen 'werden. Die Berechtigung dieser Ueberzeugung ernMast zu prüfen, ist um so notwendiger, als die Anhänger Steiners nicht müde werden, sie mit allen Mitteln der Üebec- redung in die Herzen empfänglicher Jugend einzuhLmmern, die nsch einem ihr Leben erhöhenden Glauben dürstet. ch Die Grundgedanken der Anthroposophie traten im VerlEs der Daynstädter Veranstaltungen mit ziemlicher Klarheit zutvge, obwohl von den eigentlichen Geheimnissen der übersinn- tichen Welt verhältnismäßig wenig die Rede war. Steiner und seine Schar erklärten immer wieder, daß sie nur «uf Goethe mifbantrn, wenn sie die mechanistische Naturwiffenschast, die Natur zu einem Aggregat von Atomen, einem Zusammen- sptsr toter Kräfte entwirMcht hat, durch eine Naturerkenntnis ersetzen wollten, die alle dem naiven Menschen unmittelbar sich dark-ietenden Erscheinungen als wirklich hinnimmt und sie mit Hilfe gewisser Intuitionen ihrer ganzen Qualität nach Zu verstehen trachtet Woher aber stammen diese Intuitionen? Die Antwort hierauf ist einfach genug. Steiner behauptet, man könne durch eine von ihm genau beschriebene seelische Disziplinierung Helljeherargane in sich ausbrlden, die zum Erwerb exakter Erkenntnisse in den Bereichen der übersinn lichen Geisteswelt befähigen. Da außer Steiner bisher leider niemand in jene Sphären eingedrungen ist, so muß man ihm schon alles glauben, was er etwa über den Astralleib, über die Wiederverkörperung der Menschen usw- zu berichten weiß. Wohlgemerkt: nicht um „nebulose Mystik" handelt es sich nach ihn: bei allsdem, sondern um eine nüchterne „übersinnliche Em pirie", die u. a. auch dem anthroposophisch orientierten Erfor scher der sinnlichen Welt sämtliche von ihm benötigten Intuitio nen gleichsam als „Arbeitshypothesen" liesert. Stets von neuem beteuerte Steiner, daß die Anwendung seines Meditationsver fahrens, statt zu bloßen Phantastereien zu führen, dem konkreten Leben voll zugewandt sei, da es ja dieses Leben auf Grund einer wissenschaftlich einwandfreien Erschauung der geistigen Realitäten, d. h. also in Wahrheit des göttlichen Weltregiments selber, erfasse. Es muß schon gesagt werden: die natur wissen sich a f t- lichen Vorträge ließen nirgends erkennen, daß die gewaltigen Ansprüche Steiners zu Recht bestehen. Weder verspüre man in ihnen den Geist Goethescher Naturanschauung, noch zeugten sie von irgendwelcher Wifsenschaftlichkeit. Mit vieler Emphase wurde z. B. verkündet, daß Wasserstoff, wie sichmus der Zu- sammenschau seiner Eigentümlichkeiten ergebe, ganz dem Ein fluß des Kosmischen unterworfen sei, während man Sauerstoff als Lrbenselement der Erde zu begreifen habe. Ganz offen sichtlich sind aber dergleichen Einsichten nichts weiter als mehr