F-s L) I rezftierte in Frankfurt eigene Teil von Dantes „Divina Dr. Wilb-lm Leybausen Uebertragunom aus dem ersten Gommecliö". Die hohe und Irankfurter Angelegenheiten. AussteÜAng des Instituts für Wirljchastswissenjchast. Am Montag fand in Anwesenheit des Rektors und einer größeren Anzahl von Gästen in der Universität die Eröffnung einer von Privatdozent Dr. Laum verunstalteten Ausstellung statt, die an Hand mannigfacher Onginalsrücke und Abbildun gen die geschichtliche Entwicklung der Geldformen und des Geld Verkehrs verführt. Nach kurzen Be grüßungsworten von Prof. Zizek, der anstelle des verhinder ten Institutsleiters Prof. Schmidt sprach, dankte Dr. Laum für das Entgegenkommen, das er von städtischen und auswär tigen Sammlungen wie von privater Seite durch die Gewäh rung von Leihgaben gefunden habe; auch wies er auf den pädagogischen Wert der Ausstellung hin, der darin be stehe, daß dank der getroffenen Auswahl der einzelnen Stücke die typische Geschichte des Geldes unmittelbar Zur Anschauung erhoben werde. T)ie anschließende Führung eröffnete Dr. Vatter vom Völkermuseum mit einer lehrreichen Erläuterung des Primi» tiven Geldvertehrs, dessen Entwicklung von der Stufe des Tauschhandels an bis zum Nutz- und Symbslgeld in mehreren Schaukästen gezeigt wird. Dr. Laum schilderte in großen Umrissen die Geschichte des antiken Münzwssens, wobei er u. a. der Entstehung der griechischen Münze aus dem Wappen siegel Erwähnung tat. Ueber das MitLelalter sprach Dr. I. Ca h n, der selber reiche Schätze aus dieser Epoche zur Aus stellung beigesteuert hat Er hob hervor, daß im Anschluß an die Kreuzzüge die GelLentwicklung immer mehr ihren Lauf ge nommen habe, gedachte der in Florenz einsetzenden Goldprägung und wies schließlich auf das neuzeitliche Geldwesen hin. Die einzelnen Phasen dieser Entwicklung sind von ihm teilweise durch typische Stücke Frankfurter Herkunft belegt worden. Die interessante Ausstellung, die auch eine sehr sehenswerte Notgeldsammlung enthalt, bleibt bis zum 15. November geöffnet; sie ist in Raum 118 der Universität zu besichtigen. gebändigte Kunst des Vortrags- meisterZ meißelte den furchtbaren Spruch am Hollcnlor zu monu mentaler Wirkung heraus, ließ die Worte Charons gewaltig an schwellen und verlieh der Liebesklage Francesoa da Riminis rüh rende Mhmut. Die reimlose Uebersetzung selber erhebt sich an vielen Stellen zu eigener Schönheit und zeugt jedenfalls von souvc.öner Beherrschung des Wor^s. Der reiche Befall am Schluß bewies dem Vortragenden dm Dank seiner Zuhörerschaft. Lr. j - /V? L ¬ --- Neuer isra^Msch« Medhof. Wie seinerzeit mitaE. Naren SN unter Frankfurter BauKnstlerü veranMteten M«" d«.Amage eines neuen israelitischen FriedhofeZ drei 'Arch,te«m nnt ,e emem glr«h«n Preis bedacht «ocken. Aus aute« vEtet nun, V-S trvh dieser EntscheidMg des Preis» .«».au?warnqer Architekt für die AuMSrum r-rmm soll. Wir Eten Hoffen^ daß .«>8 GE M n,r^ oewchcheitet, sondern N« B-arbrrtung des Prsie,iS <mem Fraaffurk« NaukünNcr anvertremt wird ImnUmler Angelegenheiten. Stadtverordneten Versammlung. Nachdem zu Beginn der Sitzung der Vorsitzende Hopf den Stadtv. Hofmann (Soz.) in sein Amt eingeführt hatte kam ei»? Maglstratsvorlags, die Stellenpläne der städtischen Aemter und Dienststellen betreffend, zur Verband, lung. S.aknv. K i r ch n e r (Soz.) begründete einen Ant-ag, demzufolge d,e Einweisung von Beamten und planmössinsn An." gestellten, sofern keine Differenzen bestehen, auch vor endgüln- ger Erledigung des Stellenplanes vorzunehmen ist und die er- unverzüglich zur Auszahlung zu bringen sind, «tadtrat Dr. Saran begrüßte diesen Antrag, worauf die Vor- lage^ mit dem Antrag an den Organisationsausschuß verwicierr wurde. Stadtv. Korff (Dem.) erhob nochmals Einspruch dagegen/ daß verschiedene Vororte laut Ministerialerlaß in eine zu nied. r ' 8 e O r tsklasse eingewiesen worden sind, und ersuchte den Magistrat, gegen diesen Beschluß vorstellig zu werden. Stadt rat Dr. L-.aran erklärte, daß der Magistrat sich dieser Auf. fasiung anschlicße, da die Z:rrcißung des Einheitlichen Ortsge biets eine offenbare Ungerechtigkeit gegen die in den Vorort-n ansässigen Beamten bedeute. Er ermähnte die Fraktionen dazu, auch im Reichstag die Ausführungsbestimmungen des betreffen den Gesetzes durch ihre Abgeordneten bekämpfen zu lassen. Behebung der Wohnungsnot. Stadtv. Thomas (Soz.) stellte fest, daß die Stadt Frank furt auf dem Gebiet des Wohnungsbaues hinter anderen Städ ten weit zurückbleibe, und regte an, kapitalkräftige Bürger zur ! ÄrauAurLer AugelegeAheiLen. . Fieber oder Heil in der Jugendbewegung. / Die „Woche der Jugendbewegung" wurde am Sonntag durch ^ineu Vortrag von Pfarrer Dr. W. SLähliu (Nürnberg) ein- /geleitet, der, selber ein Führer der Iugmd, in seinen nahezu zwei- Madigen Ausführungen schonungslos die Gründe für die teilweise ^'Unzulänglichkeit der heutigen deutschen Jugendbewegung aufdeckte Mnd durch seine heilsame Kritik bewies, daß ein Wandel zum Besseren, noch möglich ist. Die Jugendbewegung gleicht nach ihm 4mem FieberproZetz m einer oiZ in ihre letzten Tiefen aufgewühlten Zeit, der im Kern der Auflehnung gehen unsere mechanisierte Zivilisation entspringt. Dieser Prozeß, der uns der Genesung Zu fuhren soll, zeitigt aber tatsächlich bedenkliche Fiebererscheinungen, Die alles andere denn Genesung versprochen. Zwei Typen stellte der -Redner seiner jugendlichen Zuhörerschaft immer wieder warnend vor Augen: den sozusagen „verbürgerlichten" Wandervogel, der allzu sschnell seinen Kompromiß mit dem Bestehenden schließt, und den ^„ewigen" Wandervogel, der aus Angst vor der LebsuZwirklichkeiL Mm Stadium des Wandervogels niemals zu entwachsen vermag. Welche Gefahr diese Typen bedeuten, welche krankhafte Entwicklung MerAmpL die Jugendbewegung großenteils nimmt, wurde nun vom Redner im einzelnen nachgewiesen. Was zunächst den Kampf der Jugend gegen den Materia lismus betrifft, so wächst er vielfach aus einem schlecht verhehlten Ressentiment hervor oder ist nichts weiter als verantwortungslose Mcheu vor der Auseinandersetzung mit wirtschaftlichen Dingen, wie sie zumal den Trägern der bürgerlichen Jugendbewegung eignet. Treffende Worte der Kritik fand der Redner auch gegen denAnti-- /Jntellektualism der Jugend, insofern er seinen Grund in bloßer Dercktrügheit und Verblasen er Gefühlssch weigeret hat, gegen 'die leeren aküvistischeu Gesten, die sich etwa in den Zieljahrbüchern Kurt Hitlers bekunden, und gegen das SichMhaLen so mancher „Siedler", die lediglich in Gedanken und Zeitschriften siedeln. Alle diese Fiebererscheinungen lassen sich nur Mnn überwinden, wenn die. Jugend das Kreuz wirklicher Arbeit auf sich nimmt, wenn sie jeden ihr irn Berufsleben angewiesenen Platz treulich aus-i zu füllen trachtet, ohne hierbei den sie beseelenden Geist zu der-! leugnen. Am eingehendsten beschäftigte sich der Redner mit dem - .Verhältnis der Jugend zur G emei n 1 ch a s t. Nachdrücklich hob er hervor, daß der in den Kreisen der Jugendbewegung bestehende Hang zur Formlosigkeit, der das Versagen des Wandervogels ver schuldet hat, daß ferner das Vertrauen auf rein persönliche, ' stimmnngshafte Zuneigung niemals eine wahre Gemeinschaft er zeugen, kann. Damit diese entsteht, tut vielmehr ein neuer Wille .zur Form not, der in dem Gefühl für den innigen Zusammen- "Yanm zwischen Wesen und Erscheinung wurzelt und das wirklich ernst M nehmen geneigt ist, was an Sitten., Gebräuchen usw. d^m Hemeinfamen Leben entwächst. Die echte Gemeinschaft beruht Echt auf subjektiver Willkür, sondern aus objektiver Gebundenheit, sie hat > -ihren Schwerpunkt nicht im Ich, sondern außerhalb, jenseits des .Ichs, sie fordert von dem einzelnen Dienst und.Achtung vor dem! - Volkstänzen. > Nachdem der Redner weiterhin die Beziehung der Ge schlechter zueinander in der Jugendbewegung einer kehren kritischen Würdigung unterzogen hatte, erörterte er noch die der - heutigen Jugend eigene Verehrung des nicht durch Zwecke be- . stimmten, organisch sich entfaltenden Lehens unb geißelte sowohl 'die fieberhafte Betriebsamkeit wie auch die zuckt- und ziel lose Schwärmerei, die beide häufig aus dieser leicht mißzuver- Lebensauffassung hervorgehen. Die Darlegungen hinter ¬ ' ließen sichtlich einen tiefen Eindruck..