67- f Aus Zeitschriften „Diese neu " e Bildung wird zweifellos viel starker natio- nal, „deutsch" gefärbt sein, Ä Ses das Ideal der <Men Bildung daß die im Jahre 1920 einsetzende Naunrannsche Bewegung, der der Humanität ins Gesicht schlage, und daß sie nicht zuletzt auch von einer völligen Entfremdung dem Judentum gegenüber zeuge. Die Rede, die vielfach Aussprüche namhafter Assimilationsjuden Wider die Naumannschen Thesen irK Gefecht führte, gipfelte in dem ein gehend beendeten Satze, daß die von Nauwann sehr zu Unrecht verleumdete jüdische Solidarität die deutschen Juden niemals daran gehindert habe, ihre Pflichten deutsche Staats bürger bis zum Achten zu erfüllen. — Im Anschluß an eine längere Diskussion, in der wiederholt die Naumann-Gruppe als eine unwürdige und unwesentliche Erscheinung innerhalb des deut schen Judentums gekennzeichnet wurde, gelangte mit überwältigen der Majorität folgende Resolution zur Annahme: „Die heute im großen Saal der Frankfurt-Loge versammelten Frankfurter Juden protestieren aufs Entschiedenste gegen die Bestre bungen der „nationaldeutschen Juden". Es wird der dringende Wunsch ausgesprochen, daß in allen Orten des deutschen Reiches gegen diese Verleumdungen des jüdischen Namens energisch Ein spruch erhoben wird. Deshalb halten wir in der Mehrmng der Namnann-Gruppe eine Einheitsfront der deutschen Juden für un- ^ bedingt notwendig."__, . Dre Zeitschrift „H ilfeZ als deren Mitherausgeber jetzt der .Abgeordnete Anton Erkelenz zeichnet, hat sich seit dessen Emtrrtt außerordentlich verlebendigt und bringt in jeder Num mer eine Fülle fesselnder Beiträge Das neuste Heft enchW u. a. einen Vortmg d^ seit kurzem dem Mitarbeiters^ der ^Hrlfe" angehörrgen bübischen Kultusministers Dr. Willi HeLl- pach über die Krisis der Bildungsschicht. Nachdem Hellpach darauf hingewiesen hat, daß eine viel schärfere Be- gaAenauslese als bisher, aber auch in manchen Punkten ein Abbau höherer Bildung, namentlich der gelchrten Bildung er forderlich sei, um das Ansehen der wirtschaMich dEassierten geistigen Leistung wieder herzustellen, versucht er im Umriß das Wesen der neuen Bildung zu charcckterrsieren, die heute schon auf dem Wege ist. Er sagt:^ -- Natrsnaldeuischs Indem Die hiesige Or^gruppe des Ver bandes nationaldeutscher Juden fühlt sich beschwert durch unseren (im Stadt-Blatt vom W. Juni enthaltenen) Bericht über eine von zionistischer und national-jüdischer Seite einöerufene Versammlung, in der gegen die Bestrebungen der Neumann-Gruppe Stel lung genommen wurde. In der uns eingesairdten Berich tigung verwahrt sie sich dagegen^ als „sogenannte" national deutsche Bewegung bezeichnet zu werden, und greift im übrigen unter Hinweis aus ihr Programm verschiedene Behauptungen an, die der Redner des Abends ausgestellt hatte. Wenn wir diesen mehr programmatischen und polemischen Teil der Berichtigurg. nicht ausführlich wiedergeben, so gechieht das aus dem Grunde, § weil er sich weniger mit unserem Bericht, als mit den Gedanken- > , gangen des von uns referierten Vortrags auseinandersetzt. ' — ^Dev FraueustimwrechEmrgretz in Rom.Z Frau Jenny Apolant (Frankfurt) plauderte vor einigen Tagen in einem Vortragsabend" über den diesjährigen internationalen Frauen- st i m m rechtskongreß in Rom, an dem sie als eine der zehn offiziellen deutschen Vertreterinnen teilgenommen hatte. Achthunoert i Delegierte, die rund 4'0 Länder vertraten, waren erschienen, ihnen Ägypterinnen, Jndiermnen, Griechinnen, deren farbige Ge wänder die Buntheit des Bildes verrnehrten^ Der Kongreß tagte in dem für diesen Zweck viel Zu großen Saal des PalaMo dE Jnstruzione, dessen schlechte Akustik die Sitzungen etwas Le- ! emtrüchtigte." Bei der Charakteristik der einzelner!. Nationen ver weilend, rühmte Frau Apolant den Vortrag der Engländerinnen und Amerikanerinnen, die besonders frei und ungezwungen sprächen. Die verschiedenen Forderungen, zu deren Formulierung man in langer Kommissionsarbesi gelangte, entsprechen zumeist den Wünschen, die von der deutschen Frauenbewegung schon seit Jahren vertreten werden und zum Teil ja auch schon durchgesetzt worden sind. Als wichtige Punkte heb die Rsdnerin die bisher nur in Amerika verwirklichte Forderung hervor, daß die verheiratete Frau hinsichtlich ihrer Reichs- und StaatszuKrhörrM-t die gleichen Rechte wie der Mann erhalten solle, ferner die Forderung, daß bis Alimentationssumm für uneheliche Kinder sich nach dem Einkom men des Vaters (also nicht wie bei uns etwa nach dem der Mutter) zu richten habe. Als Zeichen dafür, daß sämtliche Dele gierte vom Friedensgedanken erfüllt waren, fand eine allseitig ge billigte Entschließung zum Völkerfried eu Annahme. M uff - solini selber. eröffnete als Ehrenpräsident des Kongresses die Tagung mit einer Ansprache, in der er freilich erklärte, daß die Mentalität des italienischen Volkes der Ausdehnung des Frauen- stimmrechts auf das Parlament vorderhand entgegen sei. Von wei teren offiziellen Veranstaltungen erwähnte Frau Apolant noch einen musikalischen Thee auf dem Palatin, zu dem die Regierung eingeladen hatte. Die Deutschen fanden überall herzliche Auf nahme. Nützliche Aufklärungsarbeit leistete Frau Dr. L ü d e -r s, die der deutschen Kolonie über die Vorgänge an Rhein und Ruhr berichtete. Auch die von der deutschen Regierung entsandte Frau Gertrud Bäumer wirkte in gleichem Sinne durch einen! . öffentlichen Vmürag über die aufbauende Arbeit in Deutschland,! ffder einen starken Eindruck hinterließ. __ Lr. In der dem deutschen Selbstbestimmungsrecht an Rhein, Saar und Ruhr gewidmeten Wochenschrift „Rheinischer Beobachter" richtet der Berliner Historiker Pros. Dr. Friedrich Meinecke aus seiner Kenntnis europäischer Ge schichte heraus ernste Worte der Mahnung an Frankreich. Nachdem er die wahren Pläne der französischen Politik gekenn-! zeichnet hat, die darauf abzielen, Deutschland dauernd im Zu stand der Ohnmacht zu erhalten, fährt er fort: Mir dürfen gewiß nicht müde werden, an die ewigen, jetzig schnöde verletzten Gesetze der moralischen Weltordnung immer und! immer wieder zu appellieren, aber wir werden damit, wie die SLaa-! ja übrigens nur ein verschwindend kleiner Bruchteil der deutschen Juden angchort, nichts anderes als ein Symptom der seit jenem Jahre wieder erwachten Reaktion sei, daß sie jenem falschen, < engstirnigen Nationalismus huldige, der gerade von den besten Deutschen nicht geteilt werde, weil er den berechtigten Forderungen --- „NaLisualderüsche Juden". In einer von der Frankfurter Mnistischen Vereiniguna und den: national-jüdischen Jugendaus schuß einberusenen stark besuchten Versammlung, wurde Montag abend gegen die von Dr. Naumann ins Leben gerufene soge nannte „nationaldeutsche" Bewegung Stellung genommen. Nachdem der Vorsitzende das vor kurzem erfolgte Austreten Naumanng in Frankfurt als einen Versuch gegeißelt hatte, die Einheitsfront des Frankfurter JudentuwZ zu zerstören, griff der Referent des Abends, KakoÜ Herzberg, mit Geschick die sehr fragwürdigen Theorien dieses neuefftandenen Vorkämpfers für ein natimmldeutsches Judentum an. Es war ihm vor allem um den Nachweis zu tun, Das Klubgebsude des Sportklubs „Frankfurt 188S". Den am Kühhornshof geleg-enen n-euen Sportplatz des Sport- ElubZ „Frankfurt 1880", über dessen Eröffnung vor kurzem hier beachtet wurde, ziert ein kleines Kluögebäud e, das rein als arMektsnische Leistung einige Beachtung verdient. Architekt Pa- DFlv^ e rn i, der Schöpfer der ganzen Anlage, hat das langgestreckte flach abgedeckLe Gebäude inmitten der drei Wettspielplätze < Ur Hugöy, Hockey und Tennis auf zwei Terrassen angeordnet, die Anen vollwertigen Ersatz für Zuschauertribünen bieten. Der niedrige' Mau 'enthält eine große, mit hohen Fenstertüren versehene „Diele", W deren beiden Seiten sich die Herren- und Damen garderoben M anderen Nutzräume befinden. Trotz aller Einfachheit ist diese Mre,^ ore durch ein Büffet in direkter Verbindung mit der Küche MM gcgr apart eingerichtet. Die nach Entwurf angefertigten roten Tlsch-e und Stühle heben sich gut von den grünen Wänden ab und L,sZ QMvakkmolle kantige Bretter-Motiv, das. mannigfach variiert, i ün den verschiedensten Stellen auftaucht, gibt dem Raum seine > be;vndere Note. Wohl gelungen ist vor allem die Anbringung der WGuchtungZkörper an den Pfetlerköpsen und den originell geform tem Wandarmen. Nach außen bin tritt das schmucke Häuschen sei ner Bestimmung gemäß sehr anspruchslos aus. Das richtig« Bild von dem zweckmäßig und übersichtlich angelegten Gelände" wird chan erst nach etwa sechs Wochen erhalten, wenn die als Einfassung der MStze dienenden Platanenbäume mrd die Ligustcrhecken an den Terrassen zur vollen Höhe gediehen sein werden. Lr. ! ^ireffs des Gruppen. öff-Echt-n Anträa-n d^SchulauZs^ S ch u lg - l d- Versammlung nachkurzer Debatte ,u d^ Ve^r?MM^,>s? ^chulauZschuffez, die BIonnschul/ nach s,u --pe.erZ-^l.kielichuU zu verlegen, konnte Stadtrat Mcckba2 sich nicht emverstanden erklären. Der AuEmhantraa Sem durch. Auch fand ein AusschußanÄ« A Mtzung der privaten Ltzzeen Annahin«.