können oder wollen. Ir, Als erste Publikation der Gesellschaft soll im Verlag der Frankfurter SoÄetätsdruckerei d«L Verzeichnis der einzigartigen .„Flugschriftensammlung Gustav Frey tag" er scheinen, die 1896 der Stadtbibliothek von Leopold Sonne mann geschenkt worden ist. Dr. Liebmann gedachte dankend des edlen Spenders und dankre auch Herrn Dr. Hohencmser für die mühevolle Bearbeitung dieses Werks. Bankdirektor Emden gab als Kassenführer einen UebrrbliS über die Finanzen. Seinen Erklärungen zufolge sind die Gelder der Gesellschaft, die heute 170 Jahresmitglieder zahlr, unverzüglich wertbeständig angelegt worden. Leider bat sich der im Frühjahr festgefetzte Mitgliedsbeitrag nicht der Geld entwertung angepaßt, sodaß die Beiträge der später eingsiretenen Mitglieder keine nennenswerten Zuschüsse mehr krackten. Um diesem Uebelstand abzuhelfen, schlug der Direktor der Stadtbibliothek Geh.-Rat Cbrard einige Satzungsände rung en vor, die ohne Diskussion angenommen wurden. Danach soll der von den Jahresmitgliedern und den ewigen Mitgliedern zu entrichtende Beitrag künftighin nicht mehr von der Mitglieder versammlung sondern vom Vorstand in einer dem jeweiligen Stand der Mark entsprechenden Höhe festgesetzt werden. Um diese Aenderung mit sofortiger Wirkung durchführen zu können wurde der Anfang des neuen Geschäftsjahres auf den 1. Oktober zurückverlsgt. Einer Anregung aus der Versammlung, daß es zulässig sein möge, anstelle des Mitgliedsbeitrags auch Bücher desselben Wertes der Stadtbibliothek zu übermitteln, gab der Vorstand gerne statt. Im Anschluß an die kurze Aussprache ergriff Dr. Hohen- emser das Wort zu seinem fesselnden Vortrag über die „Flu g schriftensammlu ng Gustav Frehtag", die ein nur Wenigen bekannter Schatz unserer Stadtbibliothek ist. Wir werden seine Darlegungen an einer anderen Stelle unseres i Blattes bringen. ! wLssenKobaktboden Ltbik unüberwmdüoben ZobwiWLg- keiten begegne. 6emW seiner MrbzektLVWtisoben Orund- baltiung gelangt er Lu dem Drgebnis, dak jede etlMsobe Bntsobeidung von der konkreten Zibration abbänge, in der sie gekaM wird und allgemeine NoralgEi^e tbeoretisob niobt kestTMsiellen ^ien. — 19. I^rbunäe^ ' Dis äe-utsolre DebscELung des von der Kopen- bagsner Bnive-rsiNL preisgekrönten ^Veihes: „Btbik und ZoLLokogle" von 6 sorg Oobn (I^pLig, 1. IlMbroskrs Bartb. IX, 316 8.) ist in Zweiter, unver änäerter -^rLge onschienen. Oolm suobt an der Nand einer kritischen ^nalMe der verscäEdorren bisLorisoben Kvsteme ru MLgen, ä^L so wobt die Drrebkübrung einer normativen wie eher auk 8oWoIogie siob grünäendsn kurr« Knrrigrn. Von klax Lebsivr sind swsi öänäo „Koftrik- ieu r u r LoLioloAio unä IV e I t an 8 o k au - uvxsl obre" orsodionsQ (w Dr. Betör Boinkolds „Der neu« Otzist-VsriaA", BoiMZ). 8io vSrsluigsn auLsr den wesonLlwkstsN, Lum im erwoitsrtsn Xd- kanälunZen des vorssrlffensn Luodos unä dau" eins Bsido seiner in Leitsedrikien verokkentUekten unä noeir uuvoröklontöoüts ^rdWi«n. Die ^uMtxs Lieien Lunreisi äarauk ab, das IVeseu der von rdnen untersuchten sseisti^en Osbiids m-mögffedstbr darrudiotou, die ^rt unä ^Voiss idror soLroiogiLodon Ledingtirsit ru klären unä die ^uH«,ssun§en kritisoli Lu durodmustern, dio man von ibnen aus äer B^rspyk- tive äer versebieäenen ^VeitAnsebauunAen xswinnt. Der erste Band, .Moraira" betitelt (XI, 175 8.), setrt mit xwsi kritischen Ltuäien ein, ä^ren eine LtellunZ nimmt in dein äureb klax IVobsrs LhbanähnA „wissen sokakt als Borut" enLIesselten soZ. „IVlLSOnsodakts- streit" unä äeren anders die OüIii^ksiL äes Oornteseben Dreistaäien^esetLes ankiodt, das Beii^ion unä Nota- pb^sik beute tznäÄrltiA äureb äis positive IVissvnsokalt ad^slöst waftnL. Bosonäer« BoLodtunA in diesem Band verdient ooeb die erbediiob LusFei>iute ^dbrcnälunss: „Vorn 8inn äes b-eräes", äie eine pbänornenoloFisobe Beschreibung äer ^eltbistoriseb fiebrigen Deutungen Deiäes (rurns! äer duääbisLiseben unä äer christ lichen) Hekert unä äie diesen Deutungen jeMeiis ent sprechenden Veihsltungsweisen dein leiden gegenüber in der ausgesprochenen Absicht auldeekt, die ebrist- iiebe DeiäLuIkLssung dem heutigen iäensoben wieder nabe Lu bringen. Die in der ÜauptsLebe bekannten Dntersuobungen des Lweithn Bandes: „Ration und ^Veitansebauung" (VBI, 174 8.) stellen sieb vor wiegend die H.ulgabe, die in dem Bereiche der ^Velb ansebauung, Bolitik usw. siob ausprägenäen Konstan ten geistigen ^esensxüge der groken europäischen. Rationen berauL^rkristalbsieren. Von den ein wechsel seitiges VölkerVerständnis kordernden ^.uksätsen mag bier nur die „nationalpädagogisobe" Betrachtung: „Von kwei äeutsoben Xrankbeiten" erwäbnt werden, die 2wei der ^utVoben 8eele be^rte ärobende Oekabren beleuchtet: ibr 8obwanken rwisoben maßloser Älbst- pr-eisgabe und ebenso maßloser ZelbstübersobätMmg und ibre Bluobt in eine kölsche Innerlichkeit, die einer bildungs- und geistlosen i^aobt die Desbätung des LuLeren Bebens überläkt. — 8o viel Grätiges gegen die Denkmetboäen 8obe!ers einLuwenden ist, wie man ches Bragexeieben man auob binier BinLeläuIrrungen seinen mM, die ^bbandlungen kesseln doob als Be kundungen eines Autors, der über Leitene ps^obo- logisebe Lpürkrakt verkügt und seine Briabrungen auk etbisobem und religiösem Dehiete mit den in mebr peripberen 8okiobien gesEmelten Lrkabrungen geim- reiob und okt ant bellend ru verknüpfen wei^. Xr. Anthroposophre und Christentum. -- Das Frankfurter K at"holikenkomit ee und die Ka tholische Akademikervereinigung, die schon im Vorjahre sehr unterrichtende Vortragsabende eingerichtet hatten, eröffneten die Reihe ihrer diesjährigen Veranstaltungen mit einem Vortrag Dr. Ernst Michels über „Anthroposophie und Christen tum". Der Redner ging von einigen allgemeinen Bestimmungen des christlichen Lebens aus. Der Christ, so führte er aus, lebt in der Spannung Mischen „Natur" und „Uebernatur", in dem Glauben an die ihm durch Christus verbürgte Erlösung. Seinen Schwerpunkt hat er nicht in sich, sondern in Gott, dem er im Glauben antwortend standhält. Ihm, der sich nicht durch irgend welche Leistungen erzwingen läßt, gläubig sich hinzugeben: das ist das ungeheure Wagnis des Christen. Eine seiner Gefahren besteht nun darin, daß er sich aus der Beziehung zu Gott löst und die Uebernatur, die doch nur dem Glauben zugänglich ist. der Er kenntnis zu unterwerfen sucht; daß er ferner das natürliche Leben mißachtet und alles Schwergewicht auf die Teilhabe am über natürlichen Leben legt. Diese Eigentümlichkeiten der Gnosis sind an dem Beispiele der Steinerschen Anthroposophie be sonders deutlich aufzuweisen. Steiners Schriften lassen drei Perioden seines Denkesis unter scheiden, mag dies auch von seinen Schülern und ihm selber be- stritten werden. In der ersten monistischen ist er Anhänger Haeckels und leugnet eine übernatürliche Wirklichkeit. In der Zweiten theosophischen erkennt er als Dualist eine übersinnliche Welt an, in die man durch Geheimschulung seiner Erkenntnis organe dringen könne. In der anthroposophischen Periode schlie^Ych,. in der er noch heute steht, entwertet er die uns gege bene sinnliche Wirklichkeit völlig und erniedrigt sie Zur Domäne des gewöhnlichen Denkens; dieses sei nur eine Vorstufe des schauenden Bewußtseins, mit dessen Hilfe sich der Mensch der geisterhaften übersinnlichen Welt zu bemächtigen habe. Man erwirbt es nach Steiner durch systematische Steigerung un seres Erkenntnisvermögens, die am Ende mit dem Urgrund der Dinge vereinigen und derart den Glauben ersetzen soll. Dieser von ihm erhobene Anspruch des Erkennens aber tilgt das Christentum (wie jede Religion), beseitigt er doch, indem er dem Denken die Vorherrschaft zuspricht, die Spannung zwischen Schöpfung und Schöpfer, auf die der Christ sein Leben gründet. Den Christen kümmert es garnicht, wie das Wesen Gottes an sich sei, er will vielmehr in seinem konkreten Leiden hier und heute des Willens Gottes gewiß werden, und besondere Erleuchtungen j der Vernunft sind für sein Heil keineswegs entscheidend. Seine ! Erkenntnisse quellen aus Gnade und Offenbarung; der Wahn der Anthroposophie, durch magische Kräfte der Vernunft die übersinn lichen Kräfte für den Menschen wirksam machen zu können, ist ihm wesensfremd. Auch ein Blick auf das Verhalten Zum Alltag lehrt die grundsätzliche Verschiedenheit zwischen Christentum und Anthro- posophie. Der Christ ist dem unmittelbaren natürlichen Leben seinem ganzen Umfang nach geöffnet, alle Leiden und Härten dieses Lebens nimmt er in das seine auf. Konkret am Alltag wirkend, ist er recht eigentlich der Mensch des unwiderbringlichen Augenblicks, der stets erwarten muß, daß Gottes Gebot an ihn er geht. Anders die Anthroposophie. Das Besondere verflöchtet sich ihr zum Tvpischen, die Wirklichkeit zur Idee. Das aber ist Unglaube und Weltflucht. Alles in allem ist das sogenannte „höhere" Erkenntnisver mögen der Anthroposophie nichts anderes als die gewöhnliche Vernunft auch, die entweder sich mit ekstatischen Traumbildern verbündet, oder sich auf den Wahrheitsgehalt der Mystik wirft und aus ibm irgend eine phantastisch übersinnliche Welt formt. Nicht überflüssig, zu erwähnen, daß Steiner bei dem Entwurf dieser Welt nirgends über die Schauungen seiner Lehrerin Annie Besant hinausgekommen ist. Daß es möglich ist, durch Pflege der im Orient heimischen Seelenpraktiken uns unbekannte Naturkräfte ihrer Verborgenheit zu entziehen, soll im übrigen garnicht ge leugnet werden Nur wird man mit ihrer Hilfe gewiß nicht die absoluten Erkenntnisse und das Heil erlangen, in deren Besitze Steiner sich wähnt. Bedürfte es noch eines Beweises hierfür, die Sprache Ster- ners lieferte ihn. Dr. Michel kennzeichnete sie treffend als un- z persönliche Schablone, die jede ursprüngliche Kraft vermissen »lasse und indirekt bezeuge, daß Steiners. Anspruch auf geistige Führerschaft nicht gerechtfertigt sei. Seine (neuerdings sehr Zurückgegangene) Wirkung mag eine Erklärung darin finden, daß - die Anthroposophie als Mischgebilde aus den Elementen einer Zerfallszeit ein Vakuum ausfüllt für Menschen, die den Zusam- menbruch erfahren haben, aber die Armut im Geiste nicht ertragen