b n a u r Z 7- S u 6 7 ir rr 8< tu th Umkreis Siedlungen und „Satellitenstädte" geschaffen, mit denen man auch bisher ganz gut fahren mochte. Für die kommende Zerr aber wird sich das Wohnen in den Vororten schon aus dem Grunde nicht empfehlen, weil die Verkehrsmittel zu, teuer geworden sind. Es gilt im Gegenteil, in den Altstädten wieder kleinbürger liche Wohnungen zu schaffen, und Aufgabe der Städte wird es sein, die Hausbesitzer in diesem Sinne wirksam zu beeinflussen. Indem man die alten Häuser zu Wohnzwecken neu verrichtet, tut man das meiste und beste für ihre Erhaltung. Gerade heute unter dem Druck der Wohnungsnot erscheint eine solche Polttik aussichtsreich. Die ihr dienenden Bestrebungen des Bundes der Altstadtfreunde sind nach Pros. Gurlitt aller Unterstützung Wert. In Frankfurt kommt ihnen noch das eine besonders entgegen, daß die großen Verkehrsstraßen die Altstadt nicht kreuzen. Lr. ip- kM SL^ AZ MZW Wh AhallWg der Altstüdke. s Auf Einladung des Bundes tätiger Altstadtfreunde sprach am Donnerstag der Dresdener Kunsthistoriker Geh.-Rat Pros. Cornelius Gurlitt vor einer zahlreichen Zuhörerschaft über die Pflege der Altstädte und stellte einige Richtlinien für ihre Erhaltung auf. Der Redner schrlderre zunächst im Umriß die typische Entwicklung der Großstädte, die beinahe überall zur Aushöhlung des alten Stadtkerns geführt habe. Da dieser zu meist zur City, daß beißt zvm wirtschaftlichen Zentrum wird, ent völkert er sich mehr und mehr, und seine Häuser erleiden Umwand lungen, dee ihre bessere wirtschaftliche Ausnutzung ermöglichen sollen. Indessen, die alten Wohnhäuser passen sich den geschäftlichen Bedürfnisson nur schleckt an und kommen durch die fortwährenden inneren und äußeren Umbauten schließlich so herunter, daß der- Grund und Boden, auf dem sie stehen, einen höheren Wert ge winnt a!s sie selber. Ergebnis: man reißt das alte Gerumpel mitsamt den Nachbarhäusern nieder und errichtet einen Neubau, der den modernen Erfordernissen besser entspricht. Gegen die Architektur unserer modernen Geschäftshäuser wendet Pros. Gurlitt, gewiß nicht ganz mit Recht, hauptsächlich ein, daß sie Zu viel Gewicht auf große Schaufenster lege; auch rü -t er das Uebermaß der Reklame, das zur Verhäßlichung des Straßenbildes führe. Wo dieser Entwicklungsprozeß die Altstädte noch nicht völlig zerstört hat, wird es Aufgabe der Denkmals pflege sein, sich schützend vor das Alte zu stellen und Abbrüchen die größten Hemmnisse enrgegenzusetzen. Anderseits muß sie ver hüten, daß bei notwendigen Veränderungen das Alte einfach kopiert wird Das Neue ist vielmehr aus dem Geist unserer Zeit heraus Zu schaffen und soll als Neues kenntlich sein. In dieser Hinsicht begrüßte der Redner die vom Bund der Altstadtfreunde in Frankfurt durchgeführte Bemalung der alten Häuser; möge sie auch im einzelnen Anlaß zur Kritik geben, so gehe sie doch von der richtigen Auffassung aus, daß es mit bloßer Rekonstruktion des früher Vorhandenen nicht getan sei. Auch die neuen Verkehrsmittel, vor allem das Auto, wirken vielfach auf die Vernichtung der schönen alten Stadtteile hin. Sie zwingen dazu, Straßen zu verbreitern und größere Durchbrüche herzustellen. Wie kann hier helfend eingegriffen werden? Pros. Gurlitt meinte, man möge rund um die Altstädte eigene „Automobilstraßen" anlegen, die auf lange Strecken hin keinen Querverkehr haben. Durch Schaffung eines solchen Ringes gelinge es, die Altstädte zu entlasten, deren bescheidene Straßen dann sehr wohl Zur Bewältigung des ihnen zufallenden geringeren Verkehrs ausreichen mögen. Dem Plan ließe sich gewiß zustim men, wenn er nur nicht gar zu sehr ein Plan auf weite Sicht wäre. Zuletzt erörterte der Redner die wirtschaftlichen Folgen der Entvölkerung der Altstädte. Hm die aus dem Mittelpunkt der Stadt evakuierte Bevölkerung unterzubringen, hat man in ihrem "O^r»lctsrdiläsr SpLtrom, aa äw äss moäsi-nsn Luropa" von 1L v o ¬ '» äritter verbesserter äuklszs ersebis- so tzusüs u. Us^er, 488 8.) 8sm ist, so verteil äes rSmisekeir Meltrsiokes ru sokiläsr^ rrr 1>ro?eL, m üom um! Italien Lukböreu sutruw äer politisobM Dinge -n sein, unä äie (Irunäb xsn äes beugen Europa sieb dlläsn. ^Lsr äes virä ebt init sokuimAHtxsr Oesübiektssebreibuns voi-'ö- 6er Neise äsL äie DersöuIiekkiLa rsioknet ^eräsn, äie ibrs 2eit obsrslcterisisren: 8sv- i D n m st s an L ü s n vsru ä s e , r ä 6 ie r°k s e ^ris J v u d li s e n n Lei 8 s M er o in b n o sn ün D ä io Ä e r ie i t ^ i- d in ., , ekristliodsn L-reks, Osrmsnsnköniss. vss 2LN nsst sieb ^ie ein Romkui, spsnnenä vow >^nsün^ Ls ^t ^ii e ! rk n re ie u b li t eb 6s x s s o u k i i H vd , ts äs o L do m e an ,JV su e e r§ k ib Q z L s N Lt L m L s n m k s N n im ä m es t, Verkssssrs ebne xroks Desebver Meine MiLLerlungen.^ Die Gesellschaft der Freunde des Frankfurter Goethe-Museums ehrte am Sonntag Las Andenken ihres vor wenigen Tagen da- hingegangsnen Gründers und Vorsitzenden Dr. Julius B urg- hold durch eine Gedächtnisfeier, in. der Geh.-Rat Biese die innigen Beziehungen des Verstorbenen zu Goethe und der deut schen Kultur kennzeichnete und mitteilte, daß er seine Samm lungen Goetbelcher Handzeichnungen und Autographen der Ge sellschaft testamentarisch vermocht habe. KonsPorialrat Dr. Dechent schilderte hierauf das religiösbewegte Seelenleben des jungen Goethe«, ww es in seinem kürzlich aufgefundenen Brief« j Wechsel mit Langer, demLreund aus der Leipziger Studienzeit, widerspiegelh. An Verein für 'orientalische Sprachen l i n ein genauer Kenner der turMchewVer^ seine Erlebnisse in dem vorderasiatischen . r u s s a m den Jahren vor dem Weltkrieg. Er leitete damals ein Resorm-Archüekturdüro im türkischen Kultusministerium und bereme die ganze Türkei zu architektonischen Studienzwecken. Seinem Berichie sind manche fesselnde Einzelheiten zu entnehmen. Zunächst dre B a u w e r k e Brussas: es sind zumeist Schöpfungen der ersten fechs Sultane des osmanischen Reichs, die im Jahr 1236 Brussa e-nnahmen und dort bis zur Ewberung Konstantinopels nn Jahre 14oo rhren Sitz hatten. Die alte griechische Kultur ver drängend, ließen ste unter Heranziehung Persischer Kunsthand werker durch, grreämche Baumeister ihre Grabkapellen (Türbe) Lwicheen, Universitäten (Medressen) und Bäder errichten. Bon dem Glanz der Sultansherrschaft zeugen vor allem die grüne Moschee und die grüne Grabkapelle, die unter Mohammed'!, im 14. Jahroundsrt entstanden sind. Im Vergleich mit den großen Sultansmoscheen Konstantr- nopels, die nach dem Vorbild der byzantinischen Haqia Sophia geaasten stnd,. zeichnen sich diese frühen Bauten vor allem aus durch die Originalität ihrer Planung und das kernige Kraft- bewußtwm, das aus ihnen spricht — ein KrafLvewußtsein, das den historisch Unterrichteten denken Läßt an die gewaltigen Waffen- taren,.dle diese Bauherren in Turban und Hermelinmantel im I^nen Mazedonien auf den Schlachtfeldern des Amselfeldes und ver Nrkopolrs verrichteten. Brussa liegt am Nordhang des mächtigen asiatischen Olymps (rund 2500 Meter hoch), der aus der byzantinischen Zeit den Namen „Mönchsberg" trägt. Der Redner bestieg ihn zu einer sehr unge wöhnlichen Zeit, rm Dezember nämlich. Er ging allein und 'zu Fuß, während man im Sommer gewöhnlich zu Pferd oder auf dem Maultier den Gipfel erklimmt und der Vorsicht halber sich von Gendarmerie begleiten läßt. Charakter der Landschaft und Vege tation erweckten in dem Reisenden vielfachere Erinnerung an die bayrischen Alpen, und nur etwa die Gebetsrufe, die bei Morgen grauen von den mehr als fünfzig Minaretts Brussas ertönten,rieien- Ihm die Gegenwart zurück. Die Nomaden sind im Winter von den Anhöhen verschwunden und von dem^ Getier leisten Adler allein in den oberen Regionen Gesellschaft. " In 2060 Meter Höhe stieß der einsame Wanderer auf eine breite Fahrstraße, die in einem Tannendickicht plötzlich endigte. Derartigen halbfertiaen Bauten begegnet man in der Türkei oft, es wäre aber durchaus verfehlt, die Schuld hieran lediglich auf die türkische Verwaltung zu schieben. Europäische und levantinische Unternehmer verleiten aus egoistischen Motiven die technisch nicht so erfahrenen Türken häufig zu solchen Experimenten, die dann wegen mangelnder Mittel und fehlerhafter Voranschläge nicht zu Ende geführt werden können. Ein ernstes Kapitel ist auch der Raubbau, der von den nomadi sierenden Bewohnern Kleinasiens vielerorten mit den Wäldern getrieben wird. An ihrer Stelle wuchert dann Strauchwerk, das die Nomaden ebenfalls ausrotten, weil es ihnen die Weideplätze nimmt. Die Folge davon ist, daß nach dem Abweiden der Gras narbe die Winterregen die Erde wegschwernmen und schließlich Ein historischer Film In der Neuen Lichtbühne wird eü" großer historischer Film : „Der Mann mit der eisernen Mask e" vorgeführt, er behandelt das Schicksal des angeblichens Zwillingsbruders von König Ludwig XIV. Das beste „sind Ke Szenen, in denen das Prunkleben am Hofe des Sonnenkönigs sich' entfaltet. Im übrigen werden, nicht eigentlich silmgemäß, so viele Jnrcigen aneinandergestückt, daß es mitunter schwierig ist, sich zurechtzufinden. Albert Bassermann ragt als Darsteller des Kardinals Mazarin hervor. — Ein kleiner 'Tierfilm geht der Staatsakten voran. raa. Worms und Dülmen, sind übrigens mit der gleichen -Liebe be handelt worden; Photographien von ihnen mögen darüber auf klären, daß von deutscher Seite alles geschehen ^ist und geschieht, um die Gefallenen der fremden Länder würdig zu ehren. Verständnis und Entgegenkommen werden dem Deutschen Völksbund im allgemeinen nicht versagt Er arbeitet Hand in Hand mit dem italienischen Bund, und auch die Belgier unterstützen nach Kräften seine Bestrebungen. Das in ihm vertretene Marine ministerium hat erst jüngst die auslaufenden Schiffe damit beauf tragt, in den fremden Häfen Erkundigungen nach den deutschen Ruhestätten einzuholen und ihn von dem Ergebnis zu unterrichten. Am wenigsten Unterstützung findet der Volksbund bei den Fran zosen: indessen sind Verhandlungen im Gang, um das erforder liche Einvernehmen zu erzielen. Die Ausstellung, die vierzehn Tage bei freiem Eintritt geöffnet bleibt, hat sich die Aufgabe gesetzt, für den Gedanken der deutschen Kriegsgräberfürforge zu werben. Viel ist getan, mehr noch bleibt Zu tun. Soll der Volksbund seine humanen, der Völkerversöbnung dienenden Aufgaben vollends bewältigen, so bedarf er der tätigen Anteilnahme des ganzen Volks. Es ist Zu hoffen, daß die Aus > stellung, die sehr sinnfällig die Erinnerung an die Opfer des Kriegs wachruft, ihm neue Anhänger zuführt. Lr.