der kahle Fels zutage tritt. Der Kampf der Regierung gegen diese uralten Gewohnheiten, die das Klima ungünstig verändert Habens gestaltet sich sehr schwierig. — Von dem Gipfel des Olymp soll sich übrigens bei klarem Himmel der Fernblick bis zum Schwarzen Meer erstrecken. Ist man der Sprache mächtig, so bat, wie der Redner sagte, der Umgang mit der türkischen Bevölkerung großen Reiz. Man kommt dem Fremden höflich und gesittet entgegen und übt Gastfreundschaft nach orientalischem Begriff. Einzelzüge sind hierfür bezeichnend. Einer jener Brussaer Bauern, die irr ihren Obstgärten ein gottergebenes Leben führen, bewirtet den Zufällig Vorübergehenden wie selbstverständlich mit Kaffee und der Wali von Brüssa läßt gleich Zweihundert Briefe schreiben, um dem allerdings von der Regierung empfohlenen Reisenden in jeder Weise entgegenzukommen. Der Aufenthalt Dr. Klinghardts in Bruffa fiel in den Faste n- monat, den Monat Ramasan.^Zu dieser Zeit ist in den Nächten alles auf den Beinen; man sitzt in den Kaffeehäusern umher oder besucht die unseren Marionettentheatern verwandten Ver gnügungsstätten, in denen volkstümliche Schattenspiele vorg^ führt werden. Die Minaretts der Moscheen sind mit Oellämpchen verziert, zu denen sich zahllose Kerzen und Lampen gesellen. Sie erzeugen ein wahres Lichtmeer, das in die Stimmung von Tau- sendundeine Nacht versetzt. Lr. Ab) , 4 --- HochsLsprsrMme. In den Großen Luna-LMspielm werden gleich zwei HoÄkwlerMme auf einen Schlag vorgesührt. Vor den historischen PrunWmen. die neuerdings modern geworden sind, haben immerhin den Vorzug, daß sie keine sorg ältig MA- ten Szenen, keine ausgefeilten Handlungen zeigen, die man eben so gut im Theater sehen könnte, sondern spannende Geschehnisse aus dem ALLag improvisieren, und daß sie ferner auf die Darbie tung seelischer Gehalte zuaunsten der filmgerechren Wied rgabe > ich einhasten Oberfläch enlebens verzichten. Liebesüffärea und krimi nelle Begebenheiten gehen in beiden Filmen ihren Pakt miteinander -ein und an Hoteldieben, Spielklubs, zweifelhaftem G lichter und verständnisvollem Augenzwinkern wird nirgends g spart. In dem Film „Der Frauenkönig" wandelt sich ein hoffnungsvoller Friseurjüngling und Liebling der Damm Zu einem eleganten .Ba ron", der aber schließlich trotz bedenklicher Lebensführung ^och noch einer Läuterung fähig Zu sein scheint. Der andere Mm: „Die Männer der SyöiU" mit Ltza Mara in der Haupt rolle, spielt annähernd in demselben Milieu; auch hier Lockstap mde Spießgese^, die in das Gehege der Gesellschaft einörechm und durch ibr- dunklen Aben-ucr schwer Zu lösende M'wkrun^ au ey- ten. Nimmt man den Kitsch als Kitsch, so mag man hi.tte m Schaibenspiel seelenloser Figuren, unwirklicher Ereignisse Zch smtimmtüler Schlüsse ^inen tieferm Sinn suchen und finden e Aufnahmen sind im allgemeinen gut; besonders einige nü, ch^ SLraßmszenen verfehlen nicht ihre Wirkung. r^e. Aus der Biedermeierzeit. Briefe der Cleophea Bans a. In der Bücherreihe „Frankfurter Lebensbilder" (Verlag Englert u. Schlosser, Frankfurt) ist jetzt unter dem Titel: „E in Lebensbild in Briefen sus der Biedermeier zeit" die Briefsammlung der Cleophea Bansa erschienen, deren Jugend noch in die Zeit der Napoleonischen Kriege fiel. Die Briefe, die hauptsächlich der ersten Hälfte des 19. Jahr hunderts angehören, vergegenwärtigen das Leben der bekann ten Frankfurter PatrizierfamWe; auch die engere und weitere Zeitgeschichte klingt in ihnen auf und manche Träger berühmter Namen, so die Humboldts und Lassalle, wandeln vorbei. Ihr Hauptreiz besteht wohl darin, daß sie das Wesen der. klugen und liebevollen Schreiberin selber unmittelbar Widerspiegeln und einen menschlichen Feinsinn bezeugen, der heute nahezu ganz aus der Welt entschwunden scheint. Den folgenden Brief, der aus ihrer glücklichen Reifezeit stammt, schreibt sie im Jahre 1837 an ihren in England weilenden ältesten Sohn Gottlieb^ „Es ist alles still um mich, nur Julius spielt hinter mir Clavier; kein Frühöesuch stört mich am kalten Wintertag, und SiMWMLMW-SsrsMMsz. Sitzung vsm 26. November. 22 Zu Beginn der Sitzung beschwerte sich Stadtv. Lang (Komm.) darüber, daß neuerdings für die Z u h ö rr rt r i b ün e n nur eine beschränkte Zahl von Karten an die FrEionen ausgegeben werde; ferner beantragte er, auch seiner Fraktion eine Abschrift der stenographischen Protokolle Zu überlassen und beklagt sich über die angeblich unrechtmäßige Vorenthaltung des FrakLionszimmers. Vor sitzender Hops betonte, daß die Kartenbeschränkung sich als not wendig erweise, da Stadtv. Lang mit ihnen Mißbrauch ge trieben habe, und wies auch die anderen Beschwerden des Vor redners zurück. Stadtv. Heiß Wolf (Soz.) drückte seine Ueber einstimmung mit den vorn Vorsitzenden vertretenen Beschlüssen des AettLsten-Aüsschusses aus. Nach weiteren erregten Aeußerungen des Stadtv. Lang bemerkte Stadtv. Landgrebe (Lib.) noch, daß das Haus der Fraktion des Herrn Lang stets ein Entgegen kommen gezeigt habe, das nicht selten weit über das erträgliche Maß hinausgegangen sei. Er billige das Verhalten des Vorsitzen den. Auch die Versammlung stimmte den Beschlüssen des Aeltesten- Uusschuffes zu. Vor Eintritt in die Tagesordnung legte Stadtv. Korff,? (Dem.) dagegen Verwahrung ein, daß bei Totenfeiern den Vereinen Friedhofsgebühren abgefordert werden. Er bat den Magistrat, die Friedhofsordnung daraufhin durchzusehen. Oberbürgermeister Voigt begründete die Gebührenerhebung, er klärte aber, daß in bestimmten Fällen auf Antrag Erlaß eintreten solle. Mehrere Magistratsvorlagenan der Spitze der Tages ordnung wurden debattelos erledigt. Die Vorlage über die Er haltung des Licht- und Luftbades Sachsenhausen wurde nach kurzer Diskussion an den Stistungsausschuß zurückverwiesen. Zur Vorlage über die Erhöhung der Dienstbezüge der Beamten usw. bemerkte Stadtv. Frl. Dr. Schultz (Dem.), daß die Gehälter der Beamten und Angestellten in keinem Verhältnis zu den tatsächlichen wirtschaftlichen Verhältnissen stünden. Von der berühmten Rentemnark habe man bisher noch nichts gesehen. Die Rednerin stellte namens ihrer Fraktion einen Antrag, in dem u. a. die Auszahlung eines Teiles der rückständigen Gehälter in wertbeständigem Geld gefordert wird. Stadtv. Schnei der iSoz.) schloß sich diesem Antrag an und befürwortete seine Ueberweisung an den Organisationsausschuß, damit er dort auch noch auf die Arbeiter ausgedehnt werde. Stadtv. Merten (Zentr.) unterstützte ebenfalls den Antrag. Nach Ausführungen des Stadtv. Lang wies Stadtrat Pros. Bleicher darauf hin, daß die Beschaffung wertbeständiger Zahlungsmittel in der Vor woche daran gescheitert sei, daß Goldanleihe nicht verfügbar war. Auch die Rentenmark komme vorerst nicht zur Ausgabe. Der Antrag ging an den Organisations-Ausschuß. O Für die Fundierungsarbeiten am Neubau der Alten Main brücke wurden 10 OM GoldmarL bewilligt. Die beiden letzten Erhöhungen der Straßenbahn - fahrPreise fanden nachträglich Genehmigung Desgleichen wurde einem Antrag des Stadtv. Pros. Dessauer (Zentr.) auf Ermäßigung-der Straßenbahnpreise für die Frankfurter Aerzte einstimmig stattgegeben. .Zu dem Bericht des Organisations-Ausschuffes über Kün digung der regulativmäßi gen Anstellung her Arbeiter lag folgender, von Stadtv. Schneider (Soz.) be gründeter Antrag der soMldemokratischen Fraktion vor: „Wir beantragen, die SLadtverordnei-en-Versammlung wolle dem Beschluß des Organisations-Ausschuffes vsm 16. Oktober 1923 Zustimmen, der dahin geht: Die Stadtverordneten-Versamm- lung sieht in der Vorlage des Magistrats eine Bestätigung ihrer Auffassung, daß die vom Magistrat einseitig erfolgte generelle Mnöigung nicht ohne Zustimmung der Stadtv er- ordneten-Versammlung hätte erfolgen dürfen. Sie stimmt nunmchv der jetzigen Vorlage des Magistrats und der reuen Fassung des Regulativvertrags mit der Maßgabe zu, daß n 8 3 des Vertrags die Worte „und Versorgungsämter" ge- trichrn werden. Sie fordert weiter, daß die gleichen Vergün- Ligungen. die der neue Vertrag enthält, auch den übrigen städri- Hea Arbeitern und Arbeiterinnen unter denselben Voraus- etzungen und von dem gleichen Zeitpunkt ab gewährt werden." Stadtv. Frl. Dr. Schultz (Dem.) erklärte, daß der Magistrat garnicht daran denke, den neuen Vertrag auf alle Arbeiter und Ar beiterinnen auszudehn-en. Außerdem sei damit zu rechnen, daß der Reichsmantebtarif von Jahr zu Jahr schlechter werde. Schließ lich muffe man dem Magistrat das Recht bestreiken, einen bestehen den Vertrag einseitig zu ändern; solche Aenderung könne nur dann Rechtskraft erlangen, wenn die Stadtverordnetenversammlung ihm zustimme. In ihren weiteren Ausführungen vertrat die Rednerin entschieden das Recht der regulativm-äßig Angestellten und befür wortete den Antrag des Organisations-Ausschuffes, der fordert, d<ch üe Rechte deZ Regulativvertrags seinen bisherigen Inhabern wieder gewährt werden sollen. Stadtv. Kirsch (Kom.) unter stützte diesen Antrag, auch Stadtv. Landgrebe (Lib.) stimmte ihm ? r. Stadtv. Nelles (ZLr.) trat gleichfalls der Auffassung der Vorredner bei und wünschte außerdem, daß alle diejenigen die noch nicht die Vergünstigung des Regulativ-Vertrags genießen, ihrer teilhaftig werden möchten; er pflichtete darum dem letzten WfchniLt des sozialdemokraLischen Antrags bei. Stadtrat Dr. Schmude erklärte, daß je nach der Beschlußfassung der Ver- sanmckuna, der Magistrat erneut Zu der Frage Stellung nehmen werde» Im übrigen sei er bereit, Anregungen aus der Versamm- krng entgegenzunehmen. Der sozialdemokratische Antrag wurde in der Abstimmung an genommen. Der Organisationsausschuß beschloße dem Maaistratsantrag auf Schließung des Pfandhauses nicht stattzugeben. Er beantragte Erhöhung der Mnderzinsen und Neuregelungen, die im Einklang mit den heutigen Verhältnissen stehen. Diesem Antrag wurde zugestimmt. Mit einer Eingabe auf Gewährung eines Lohnausgleichs an die Mitglieder der Erwerbslosenkommission soll sich auf Antrag des sozialpolitischen Ausschusses das Arbeitsamt beschäftigen. Stadtv. Dr. Hanauer (Dem.) erörterte als Berichterstatter des Stiftungs-Ausschufles die Maßnahmen zm Sanierung der Ortskrankenkaffe. Stadtrat Schlosser betonte, daß der Magistrat seine Be mühungen für die Sanierung der Ortskrankenkaffe fortzusetzen ge denke, hierzu aber nicht in unbegrenztem Maße fähig sei. Schon in der nächsten Woche könne vielleicht die Balance zwischen Ein nahmen und Ausgaben erzielt werden, was hoffentlich auch für die Dauer möglich sei, falls nicht jede kommende Woche eine hundert-' prozenüge Dollarsteigerung bringe. War die OErankenkcUe sicherlich zu ihrem eigenen Bedauern, genötigt, zu Mimmalleistun- gen zurüchukehren, so wird sie auf Grund der jetzigen Maßnahmen bald wieder ihre Leistungen erhöhen können und muffen. An Aerzte und Patienten ist freilich die Mahnung zu rich ten, daß sie die Tätigkeit der Ortskrankenkaffe in jeder Weise unter stützen. Zu begrüßen hat man es auf alle Fälle, daß Lei den Ein sparungsmaßnahmen die freie Aerztewahl nicht amgetastet wurde. Ein Aböau-ihres Verwaltungsapparates^wird^der Ortskranken-