geleugnet werden. den und Schieber, die Unwissenden und Unberührten im eigenen Lande, denen die Augen geöffnet werben müßten. Das Aus land forderte er-auf, sich solidarisch mit dem deutschen Volk zu fühlen, durch dessen Leiden G mitgetroffen werde, und die Deutschen nich' nach jenen ungezügelten Elementen M beur teilen, die in den Kurorten ihr Wesen treiben. Zum Schlüsse erbrachte Talhsff statistische Belege dafür, Laß durch den Fortfall der ReichsZuschüsse eine große An zahl sozialer Anstalten und Krankenhäuser mit dem Unter gang bedroht sei, was die Dringlichkeit der Hilfeleistung noch vermehre. Ohne daß er den Ernst der Situation den Zuhörern je verhehlte, waren seine Worte doch von einem unerschütter lichen Glauben an die Genesung Deutschlands getragen. I > Sie MmverasWluggen vou Z „Anst mtz Zagend-. Werm d« DereiniMng „Kunst und Jugend" in den Wachsten Tagen mit eigenen FNm>emnstaltungen h-waus tritt, so setzt ste nur den Weg fort, den sie schon geraume Zeit hin durch beschreitet. StM durchdrungen von dem Bewußtsein, daß dem Film eine außerordentlich HHe pädagogische Bedeu tung ZukoMM, hat sie nämlich bereits seit anderthalb Fahren in Verbindung mit dem R-at für künstlerische Angelegenheiten eine Filmstelle einFerichtetMer bis vor kurzem An wesent lichen kritische Aufgaben Magern Man suchte sich einen Ueber- Mck über die Filmproduktion zu verschaffen, und führte, unter stützt von dem Polizeipräsidium, einen Ordnungsdierch ein, der dafür zu sorgen hatte, baß Jugendliche unter 18 Jahren den Kinovorstellungen -auch wirklich fernblieben. Ferner übte man Zusammen mit dem damals noch im Frankfurter Poligei-Präst- dium tätigen Herw v. Treskow eine wirksame Zensur der Reklame und der Filmstreifen Ms. . Der Gedanke, die Kritik durch positive Leisirmgen zu er gänzen, lag nahe. Zunächst beschränkte man sich darauf, die JlMMich-en auf empfehlenswerte Veranstaltungen in den hiesigen KinoLlMtern aufmerksam Zu machen. Dieser Weg erwies sich aber auf die Dauer als ungangbar, da den Vorfüh rungen meist ein Beiprogramm Zugesellt war, das sich gerade für jugendliche Besucher nicht recht eignen wollte. So ent schloß man sich denn dazu, ein besonderes Filmprogramm zu- sammenzustellen und die Darbietungen in eigener Regie Zu übernehmen. Regierungspräsident Hanisch und die Herren SLadtraL Meckbach und Schulrat Göbel von der Schuldeputation haben den Veranstaltungen erfreulicherweise jede Unter stützung Zugesiche t. Wesentlich ist vor allem, daß sie die Vor führung der Filme' wähnend der Schulzeit genehmigt habem da sie doch mit Recht von der Auffassung ausgehend daß die Filme als wichtiges Hilfsmittel für den Unterricht Zu be- traMen seien. Leiter der neuen FilmMellung „Kunst und Jugend" ist der um die Jugendfürsorgr verdiente Herr Frsnemanm Er hat sich mit dem Zoologischen Garten zusammengetan und gedenkt als'ersten Film den amerikanischen Groß film: „Mit Auto und Kamera unter afrikanischem Großwild" M Zeigend Glückt das Experiment, so sollen weitere naturwissenschaftliche Filme folgen; in Aussicht genmnm'w sind der bekannte Derghtsche Vogelfilm und die beiden Expeditionsfilme: „Mit Rasmuffen nach dem Nordpol" und „Die Expedition des Her zogs von Schweden durch den Kongo". Nicht ohne Interesse ist, dch von mehreren Seiten auch die AufAhrung des Filmes idericus Rex" gewünscht wird. Wir glauben indessen, daß dieser Film unbeschadet seines ästhetischen Wertes nicht auf das Programm gehört, da er vorwiegend politische Demon strationen ausgelöst hat. Sehr Zu begrüßen dagegen wäre die ebenfalls geplante. Nebs nahMe von Filmen der Denlig-Film- tzesellschaft, die das Gebiet der Heimats- und Altertumskunde pflegt. Ihn Filmte mcchen mit den alten deutschen Städten vertmut, und wie sie Würzlnna und Hildesheim lieben lehrm oder einem malerischen Winkel in irgend einem chemi schen Neste, das Innere eines abseits gelegenen Schlöß chens vor Äugen Zaubern, ss mögen sie auch das jugendliche Gemüt für die Reize der deutschen Landschaft ge winnen und überhaupt die Sinne, die sich dem Gewohnten gerne verschließen, vor frübzeitiger Mstump^ung bewähren. Nicht verabsäumt sei in diesem Zusammenhang der Hinweis «auf die von Dr. Derger inszenierten Märchenfilme der Ufa; das kürzlich in Frankfurt gezeiate Filmwerk „Der verlorene Schuh", hält den Mörckenton sehr rein inne und empfiehlt sich gerade einem jugendlichen Publikum. Eine Reihe von Kinothoate n ist für die Vorführungen gewonnen worden. Die Darbietungen finden vor allem im großen Saal des VoUsbildunasheimeZ und im Schirmann- theater statt; auch die Neue Lichtbuhne in der VilbÄerstvahe und eine Reihe von Kinos an der Peripherie (so in Nieder md und Sbegrad) räumen ibre Säle ein. Von den 25 000 Plätzen, die im ganzen Zur Verfügung stehen, haben sich die Schulen 5!^ MehrZM für die nächste Vorstellung gesichert. Die Klaffen kommen geschloffen hin; der sie begleitende Lehrer genießt natürlich freien Eintritt. Da die ^dt Steuerftei- --- MuSsteRmrg der Fraukfurtsr BthliopSiteu-GeseA. schaff In den Erdgeschoßrüunren des Frankfurter KunstgewerSe- > Museums wurde <M Sonntag eine von der Frankfurter Biblio- > Mlen-Gesellschaft vevanstaltete Ausstellung: „Drucks be ¬ rühmter Offizinen von Aldus Manutius bis Bodoni eröffnet, die bis auf wenige Ausnahmen den Büchereien der Mit- gl'eder entstammt. Nach Begrüßungsworten des Vorsitzenden Paul Hirsch hielt Herr Moritz Sond heim eine fesselnde Ansprache, in der er das Thema der Ausstellung kurz umriß. Einer ihrer Hauptreize, so hob er hervor, besteht unstreitig darin, daß ste keineswegs den Anspruch auf Vollständigkeit macht, sondern du-ch die in ihr getroffene Auswahl zeigen möchte, wie sich moderne Bib liophilen zu den verschiedenen Pressen einstellen. Die Drucker, deren Werke vorgesührt werden, gehören dein Zeitraum von 1500 bis nach 1M0 am. Es handelt sich bei ihnen im wesentlichen um große mm Teil weitverzweigte Familien, die in einzelnen Fällen Jahr hunderte lang blühen. Der älteste und vornehmste Drucker ist Aldus MarMuL M BeMdig« M AMÄV» der M drM' dtz heit gewährt, können die zur Deckung der Selbstko^n erhöbe- i neu Eintrittsgelder niedrig geboten werden. Sie betragen > des Vormittags 40 Pfennig und 50 Pfennig am Nachmittag. Gleich der St^dt beze'gen übrigens auch die Filmgesellschaf ten ein verständnisvolles Entaegenko-mmen, haben sie sich doch Zum Teil bereit e klärt, die Gebühren auf den zebn-en Teil des Or'ginalpreises herabzusetzen. Eine weitere Vechilliaung soll dadurch erreicht werden, daß m^n mit den ai'sländischen Gesellschaften (den schwedischen Z. Vst in direkte Verbindung tritt. Geht alles nach Wunsch, so bofft man auch Wohl fahrtsvorstellungen, etwa für erwerbslose Jugend liche. vemnstalten Zu können. Scbon in der Vorbereitung eit hat sich alle^wärts ein leb haftes Mtereffs für das neue Unternehmen gehegt. Aus Ok^n- bach, Düsseldorst Nürnberg usw., snrd Anfragen einget offen, die Auskunft über die Einrichtung der Filmabteilnna begehren. Und die Regierunasbebörden mit dem KultusnnnisiMUm an «s Justspiel-Pstpomri. In der Neu e n Li chtbühne be herrscht Amerika das Feld, beherrscht es ss völlig, daß man vor lauter Groteskhumor Zuletzt ganz wirblig wird und dem Hu mor verliert. Sämtliche amerikanischen Lieblinge ringen um die Palme: Harry Sweet produziert sich als Schutzmann, Harald Lloyd gerät unter die Einbrecher. Larry Semon setzt sich tändelnd mit den Apachen auseinander, Fix und Fox. die zu fixen verschmähen, begnügen sich "mit Faxen, Fattys unge heure Leiblrchkeit durchwogt ein Mädchenpensionat, und Charlie Chaplin, der Meister der Meister, bäckt höchstemgenhändig mit Dynamit. 'Das R^ept ist immer das gleiche: Man bewegt sich auf die unwahrscheinlichste Weise durch die Welt, erleidet mir Unschuldsmiene dre b's zum äußersten gesteigerte Tücke des Ob jekts, benimmt sich töricht und stiftet Schwermut und entpuppt sich am Ende doch als die edle Seele, die man nun einmal ist. Wesentlich auch dies: daß man stets schlauer oder Zum mindesten gewandter ist als das dumme vielköpfige Tier Polizei, das sich bei den lächerlichsten Possen sehr ernsthaft quer über den Weg logt. Man schwmgt sich über sie hinweg hetzt sie, bis sie atemlos wird und tr-oilbt mit ihr die gleichen Tollheiten wie mit den toten Dmgen, die überall hindernd mich erstehen. Kisten sind dazu da. daß man sie polternd umwirft, Kanallöcher, daß man sich in ste verkriecht- Die ganze mechanisierte Welt wird durch Chaplin und Genossen in ein komisches, Licht gestellt, ihr Schwergewicht auf- g.hoben, ihr Ernst in Spaß verkehrt, ihre Art der Bewegung dr ch Uebertreibung aufgewiesen und verhöhnt. Das alles ein wenig roh und primitiv, aber s-o ist ja auch die Welt selber, an deren Grenze man sich brgibt. Daß die zweistündige amerikanische Lektion auf die Dauer etwas monoton wirkt, kann fügkch nicht der Spitze, hegen günstige Ergebnisse vorausgesetzt, einmütig die Absicht, eine solche FUmZentrale für Jugendliche auch in den anderen preußischen Städten Zu schaffen. Uns scheint der Erfolg der sorgfältig durchdachten Gründung kaum Zweifel haft, und wir empfinden Genugtuung darüber, daß F r a n k- furt auf diesem wichtigen Gebiete die Führung über nommen hat. Die Geschäftsstelle von „Kunst undJllgend" teilt uns mit: „Der amerikanische Großfilm „Mit Auto und Kamera unter afrikanischem Großwil d", der bei seiner ersten Vorführung in Frankfurt im Januar berechtigtes Aufsehen erregte, eröffnet den Reigen der periodisch geplanten Darbietungen, die Zunächst im Volksbildungsheim und Echumanntheater stattfinden. Die Vorstellungen, die in Verbindung mit dem Zoologischen Garten (Direktor Dr. Priemel) Veranstalter werden, finden in dieser Woche nachmittags von 2/^—6/4 Uhr statt. Geschlossenen Schulen wird der Film auf Wunsch/auch morgens vorgesührt. Die begleitenden Vor- träge passen sich dtn jugendlichen Hörern an. Der reibungslose und ge sicherte Ablauf der Veranstaltungen ist durch gute geschäftliche Orga nisation und erprobten Ordnungsdienst gewährleistet. Karten in der Geschäftsstelle von „Kunst und Jugend", Steinweg: 5 II." Wei terhin wird mitgeteilt, daß die geschlossene Eröffnungsvorstellung, zu der die Behörden, die Lehrer, Künstler und JugendpsHger geladen sind, am Montag, den 25. ds.. nachmittags 4 Uhr im großen Saale des Vslksbildungsheimes stattfindet. Direktor Dr. Priemel wird den Vertrag halten, und nach Beendigung der Veranstaltung soll sich eine Aussprache über die Darbietung anschließen. Lr.