ac. Welt, der jeder Hauch von Seele fehlt. §) 1^» n -wrk, /L- Die große Unbekannte. Die zweite Abteilung des in den U T. - Lichtsp ielen vorgeführten Films überinfft die erste noch an Filmgeist, Unwahrscheinlich^ und Situationskomik Das Los, das heißbegehrte, um dessentwillen sich der Exprinz und seine Kusine, die Expr^rzessin, so vielen Gefahren ausgesetzt haben, ist in Hesperien, in den Händen des zur Zwangsarbeit verurteilten Ministerinos, zurückgeblieben. Gmnd genug sür den Vnnzen, so gleich wieder nach dem ihm verbotenen Lande aufzubrechen; und die Prinzessin schließt sich aus vielleicht noch triftigerem Grunde an. Denn ihr geliebter Caballero ist dort zum Tode verurteilt' worden, weil er ihr zur Flucht verhoftn hat. Die Rettung der beiden: des Loses und des Caballero wird nun zur nie versiegen den Quelle von Irr- und Wanderfahrten, die gefahrvoll scheinen und heiter sind. , Schon die Schwierigkeiten, nach Hesperien zu ge langen, sind nur im Film zu besiegen. Der prinzliche Bajazzo schleicht sich als Steward in den Dampfer ein, und üie Prinzessin zwingt den heimkehrendsn hesperüchen Gesandten dazu, sie als seine Frau mitzunehmen, ohne freilich, wie er wohl gern möchte, alle Konsequenzen aus dieser Rolle zu ziehen- Wie sich der Prinz mit dem Ministertrio des Loses wegen aus ein and ersetzt, und wie die Prinzessin schließlich ihren Caballero erwischt, das ist eine lange und sehr verwickelte Geschichte, die wieder einmal lehrt, daß die Gesetze der Logik im Bereich des Films ihre Geltung ver lieren. Der Zufall zerreißt hier das Geflecht der Begründungen und treibt die einzelnen Situationen zu selbständiger Wirkung heraus. Sie sind oft unwiderstehlich drollig, diese Situationen, und man mag sich anstellen, wie man will, man muß lachen und nochnAÜs lachen, wenn Minister Cocolores, von seinen beiden --Kumpanen gezogen, auf einem Weinfaß durch die Wüste rollt, -oder mit Ihnen zusammen in einer Kiste sitzt, die angeblich Kanarienvögel enchält. Das Fazit des komplizierten ' Unter nehmens ist, daß alle Beteiligten glücklich an und über die Grenze gelangen. Prinz und Minister, die sich das Los bis zuletzt streit'g machen, sind allerdings gleich sehr betrogen, denn dieses Los er weist sich als Niete, und das ist, auch wenn man der Sache auf den Grund geht, höchst moralisch. Dafür darf die Prinzessin end lich ihren so teuer erworbenen Caballero besitzen, was nicht anders zu erwarten war, und ebenfalls moralisch ist. In dieser zweiten Abteilung taucht als neuer Spieler nur G. Bafel! auf, der den hespe.eschen Gesandten mit Würde Begierde und Feigheit ausstattet, und als noch unbekannter Hintergrund dehnt sich vor unseren Augen Lissabon mit seinen Palästen und bepalmten Aöenuen. Eine Passe: „C h a p l i n als Za y n arz t" geht voran. Amerika in Ehren und Chaplin womöglich noch mc^r in Ehren —, aber das Uebermaß an amerikanischer Kost, ist nicht bekömmlich, und zurück bleibt Langeweile und Versruß. Lum das Prinzip der Chaplinaden ist doch immer das gleiche: die Demonstration der Wrsenlosigkeit und der verzweifelte Kampf lus en'.wirklich!en Menschen mit der mechanisierten Wett. Wwde.holL sich nun ewig das alte Spiel, so wird der Witz zuletzt saülos, und- man spürt nur noch widerwillig die Roheit dieser ganzen Chaplin- Türe lag. Nach ihrer Oeffnung befand man sich endlich im Vor- raum, besten (von den Dieben durchwühlte) Schätze alle Er wartungen übertrafen. In guten Lichtbildern führte der Redner Sinzelstücke vor. Da ficht man zwei Statuen, die am Eingang zum eigentlichen Grabraum Wache halten, ferner Gefäße, Truhen, Kasten; sämtlich überreich ornamentiert und mit Kostbarkeiten an gefüllt. Königliche Wagen sorgen für Beförderungsmöglichkeit im Totenreich, mumifiziere Enten mögen als Nahrung dienen. Auch an Sitzgelegenheiten ist kein Mangel; neben leichten und ele ganten Ruhebetten findet man herrliche Prunkseffel mit Löwen füßen, SLlangenschmuck und figürlichen Darstellungen von sym bolischem Charakter. Die meisten Zierate find farbia gehalten und aus Silber, Gold, Fayence und anderen edlen Materialien ge bildet. Von den Vasen herrschen solche aus Alabaster vor. die allerdings vielfach bereits dekadente Formen zeigen. Unerschöpf lich ist die Menge des Kleinschmucks: der BmstgchLnge, Skarabäen usw. usw. Das Eindringen in die eigentliche Gmbkammer ist erst vor ».anz kurzer.Zeit erfolgt. Man befand sich vor einem großen, aus vier Einzelschreinen bestehenden Schrein, her den Zugang zum Sarko phag versperrte. Seine sachgerechte Entfernung war mit vielen Schwierigkeiten verknüpft. Endlich, am 12. Februar, konnte man zur Oeffnung des Sarkophags schreiten. Unter Bahrtüchern fand man einen übergoldeten Mumienschrein, der die vollkommene Nach- biluna einer menschlichen Gestalt ist. Die Fortsetzung der Aus- grabungZarbeiten ist inzwischen, wie bekannt, von her ägyptischen Regierung verboten worden Nicht unerwähnt bleiben mag in diesem Zusammenhang, daß das Vorgeben EarLerS stets mit Um sicht und nach streng wissenschaftlichen Grundsätzen erfolgte. Jedes . arrsgegArbene Stück wurde Z. B. sogleich photographiert, so daß ! die Leerung einer Truhe oft Wochen in Anspruch nahm. Zum Schluß gab-Dr. Vatter noch an Hand vieler Lichtbäder einen vorwiegend kulturgeschichtlichen Usberbttck über die Epoche der 18. Dynastie. Ausführlich verweilte er vor allem bei dcm Schwiegervater Lut-anch-Amons, dem mächtigen König A m e n o- vlns IV., der mit beispielloser Energie an Stelle der unzähligen ägyptischen Götter die Venchtung eines einzigen Gottes, des Sonnengestirns einführte Er verfolgte vor allem den Gott A-non. baute sich bei dem heutigen El-Amarna eine neue Residenz und veränderte seinen eigenen Namen in Echenatön, .Glanz der Sonne". Die neue Religion überlebte freilich ihren Gründer rückt lange, und schon der schwache Tut-anch-Amon, der nur sechs Jahre regierte, kehrte wieder MM alten Kultus Zurück. Der lebhaft be dankte Redner mußte seinen am Montag gehaltenen Vortrag des großen Andrangs wegen gestern noch einmal wiederholen. Kr. Tut-anch-Amon. Der Name deZ alten AeghpterköntgS Tut-anch-Amon, von dem vor der Entdeckung seines Grabes nur wenig« wußten, M Kit zwei Jahren in aller Leute Mund. Welche Anziehungskraft er ausübt, bewies der Andrang zu dem Lichtbilder-Vortrag von Dr. Ernst Natter, Kustos am Völkermuftum, der über, die Grabfunde berichtete und zuglerch' ein Bild aus der B lu t e- zeit des Pharasnenreichs bot. Der Redner, der es ver stand, sein äußerst reiches Material klar und übersichtlich auszu- breiten, stizzierte zunächst kurz die Geschichte AegyptenI bis zur 18. Dynastie. Schon im alten Reiche, so hob er hervor, tauchte die Idee auf daß es notwendig sei, den menschlichen Körper surch Mumifiziernng in seiner Vollkommenheit zu erhalten, den Toten vor Beraubung zu schützen, u^) ihm alles ins Grab rmtzugeben, was sein Leben hier ausmachte. Da nun selbst die AnordnuW von Irrwegen in den Pyramiden Eindringlinge nicht zurüLznhal- ten vermochte, begann ein König der 18. Dynastie (Thutmosis I.) damit, seine Totengruft in einen; einsamen Felsental am thebanischen Westufer anzulegen. Es war dies ein in dre Felsen eingebautes Haus mit mehreren Kammern, dessen Eingang zuge mauert wurde. Um ihn verborgen zu halten, tötete man gewöhn lich die Kriegsgefangenen, die mit der Errichtung der Grabstätte betraut waren. In dem sogenannten „Tal der König e" rcwt sich Gruft an Gruft; die meisten freilich sind entleert, da, zumal, unter der 20. Dynastie, das Gewerbe der Grabrauber blühte, Ihr Treiben war so schamlos, daß treue Priester die Ksnigsmunnm an einem verborgenen Orte zusammentragen und bewachen muß ten um sie vor Schändung zu bewahren. Man entdeckte ehrwürdige Versammlung erst vor wenigen Jahrzehnten, ars^mn einer in jener Gegend ansässigen Grabrauherfamilie aus die Spur kam, die durch Beraubung der Mumien ihren Unterhalt fristete. Enthielten diese Gräber aus begreiflichen Gründen nur wemge Kostbarkeiten, so birgt das durch Howard Carter aufgefundenr Grab von Tut-anch-Amon Schätze, die großartige Zeugen ihrer Heit sind. Die Geschichte seiner Entdeckung ist spannend wie nur irgend ein Roman. Schon lange hatt? Carter vermutet, daß Tut-anch-Amon nicht weit von Ramses VI. ruhe, da man in besten Grab Tongefäße mit seinem Namen ausgmb Nach vielen An strengungen stieß endlich unter den inzwischen entferntem Ar beiterhütten bei dem Ramses-Grab auf eine.Treppe mit 16 L)w,en und den vermauerten Eingang. Aus den in den Lehm gepreßten Siegeln erkannte er, daß das Grab doch schon, einmal geöffnet worden war - allerdings bereits vor 3000 Jahren, seit welcher 8E keines Menschen Fuß mehr die Stätte betreten hatte, Huner .der Tür Zog sich ein zur Erschwerung des Vordringens mu ^Lei- nm gefüllter Gans -in, an beym Ende wieder eins verflegeM Beisetzung der Freifrau v. Rothschild. Gestern vormittag Knd in aller Stille die Beerdigung der Freisvau v. Rothschild statt; an der Prunklosen Trauerfeier nahmen auch Familienmit- glieder aus Wien, Baris und London teil. Rabbiner Dr. H o ff- mann gedachte in schlichten Worten des erfüllten Lebens der Ent schlafenen, das sich auf allen Gebieten des Daseins reich und frucht bar entfaltet hatte. Er feierte zumal ihre an der Seite des Gatten geübte Kunst des Wohltuns, die sich in der Gründung und Unterstützung vieler WohltätigkeUs-Anstatt auswirkte und Tau senden von Hilfsbedürftigen zum Segen wurde. Auch pries er ihr inniges Verhältnis zum Judentum, das von Jugend vn bis ins patriarchalische Alter hinein ungetrübt fortbsstandl Zum Schlüsse rief er ihr Dankesworte nach im Auftrag des Vorstandes der Israelitischen Gemeinde, dem ste vor kurzem erst das alte Roth- j schildsche Bankgebäude überließ, und namens aller Anstalten und Institute, die sie geschaffen und durch Zuwendungen miterhalten hatte. — Weitere Ansprachen unterblieben auf ausdrücklichen Wmsch der Verstorbenen, die nach altjüdischem Ritus im unge hobelten Holzsarg Leigesetzt wurde. -- Ein PalSstma - Film- Am Sonntag wird im Schu - m a n n - TdeaLL r ein erst vor kurzE aufgenommener Pa'lä- stina - FiIm deS Jüdischen Nation alfonds vorge führt werden, der einen trefflichen Einblick in das Leben der jü dischen Bevölkerung gewährt. Ein aufblühendes Leben, das sich hier entfaltet! Die vielen Zuwanderer, die zumal den östlichen Ländern entstammen, machen den Boden wieder fruchtbar, 'er richten Siedlungen und erringen sich in täglicher harter Arbeit ihre Heimat. Jüdische Bauern brechen die Scholle um, Pflanzen Tabak und treiben Geflügelzucht; auch die Mädchen beteiligen sich an der Landwirtschaft, sie greifen bei der Mmldelernte oder der Orangenernte und überall, wo es not tut, Mg ein. Das schnelle Wachstum der Siedlung en im Film zu verfolgen, ist unge- wein reizvoll. Auf den mit den Geldern deZ Nationalfonds er worbenen Land flächen entstehen weiträumige Zeltlager, die den Kolonisten vorerst zur Heimstätte werden. Bald beginnen die Bauarbeitern und in nicht allzulange? Zeit reiht sich Haus an Haus. Daneben die stete Pflege des Bodens: im Kampf gegen die Trockenheit werden Moderne Wasserwerke errichtet und Zahlreiche BaumpflanMngen angelegt. Auch die Industrie nimmt einen offenbar guten Anfang Die Versorgung der Gegend mit Elek trizität wird in großem Maßstab durchMführi und andere In dustriezweige bemühen sich, wie Silikat-Fabriken, WeinkeltLreim u-sw. zeigen nun die Verarbeitung der Laltdesprodukte. Hinter^ gründ bildet stets die eigenartige Landschaft, die von herber und fremder Schönheit ist. Man sieht den Jordan mit seinen buschigen Ufern, die Ebene Jesreel weitet sich, und am Horizont steigen die kahlen GebirgsNnge an. Nicht zuletzt werden die Städte gezeigt Jaffa mit dem neuen Stadtteil Tee-Awiw, der künftige Hafen Haifa, TiLerias am See, Genezareth und vor allem Jerusa lem, dessen historische Stätten in ausgezeichneten Aufnahmen