Ende, aber verzweifelt er an der Oede, wehrte sich in s tern die vMüMWLLtLELLlLL.SMe Wi r MM- nicht seien anti- auch ihrer entraten Zu können, daß er Gesellschaftskritik mit innerer! Entscheidung verwechselt. So entstehen jene abstrakten Typen, die den einen oder anderen Einzelfall auf begrifflicher Grundlage maschinell verallgemeinern und ohne Umschweif objektive Geltung beanspruchen; das eben macht sie unwahr und beraubt sie ihrer MMMndm Bedeutung. Statt von der Tiefe her das flache Außen zu erfassen, wechselt Grosz nur seine Stellung an der Peripherie, wenn er sich moralisch gebärdet. Er gehört als Pro pagandist noch der Welt an, der seine Figuren entstammen. Lr. Gründung ekner FlugbeMebsgesellschafi. Zu der gestern von uns veröffentlichten Nachricht über die Gründung einer FlugL eLriebsgesellschast in Frank furt wrd uns ergänzend m'ägeteilt, daß sich die Angelegenheit noch in vorbereitendem Stadium befindet. Auf die Eirü zelheiten einzugehen, ist begreiflicherweise erst nach Vollzug der Gründung möglich; man hofft, daß sie in Bälde erfolgen kann und die Schwerigkeiten, die ihr entgegenstehen, sich als besiegbar erweisen. Die Mittel sollen von der Stadt und von privater Seite gemeinsam aufgebracht werden. Zunächst ist geplant, nur eine Line ziu eröffnen, die den Anschluß an das internationale Flugliniennetz gewährt. Von größter WichtiHeit wird es natur gemäß sein, die Verbindung mit ausländischen Flugver- , kehrsgesellschasten herzustellen. Bereits seit Jahren sind Versuche ! nach dieser Richtung hin im Gang gewesen, und es liegt durchaus ! in der Natur der Sache, wenn die früher angesponnenen Fäden ! jetzt wieder ausgenommen werden. Daß ihre Verknüpfung ge« kinge, ist umso mehr zu erwarten, als für das Ausland ein l Markes wirtschaftliches Interesse an der Einbeziehung Frankfurts in das europäische Flugnetz besteht. " Wortrag Georg" Grosz.jj Marck, unbekümmert, schnöd: dies der Querschnitt durch den Zweiten „Querschnittsend" der Frankfurter Galerie Flechtheim, «an dem Georg Grosz einige Notizen über Kunst, Zeit, Moral, Politik und fich selber verlas. Was er' sagten war immerhin als Kommentar Zu seinem eignen Schaffen aufschlußreich. Hat Kunst in dem „Gestank unserer Tage^ noch ein LemusrechL? Grosz spricht von ihrer Liquidierung und gibt der Photographie und dem Film die Ehre, die Dampsons Muskelspiel besser reproduzieren/als es der Künstler je vermag. Futuristen und Kubistm schlagen den Kino ebenso wenig wie die Maler des Innenlebens, und die Konstruktivisten stehen hinter dem Ingenieur zurück. Ernst Zu nehmen allein der Dadaismus, der vor dem Nichts ehrlich kapituliert. Dennoch kann Grosz nicht um hin. die erstaunliche Tatsache mMerkmMN» daß selbst in dieser zerfetzten Welt Kunst nicht ganz verloren gegangen ist, daß eine Reihe von Künstlern geradezu monomanisch scheinbar zweckloser Arbeit fich widmet- Der Nihilist wird, bezeichnend genug, zum Moralisten, wenn er das FrÄtum erklären soll. Künstler, so meint er, sind Revolutionäre und ihre Leistungen aus dem Willen zu neuer Zukunft geboren. Mese Deutung pro ckoino findet an einigen hingesausten autobiographischen Bemerkungen ihre Stütze. Vor dem Krieg ist Grosz seiner Aussage zufolge, Idealist und misanthropischer Individualist gewesen. Er studiert foKtoristische "Zeichnungen und behält Eindrücke von der Straße auf der Netz- hrmL zurück. Erkenntnisse: die Menschen sind Schweine; Seele gibt's nicht. Im Krieg reist der Haß gegen das Militär und die Einsicht, daß Höllenfürsten auch heute noch in Menge herumlaufen. Grosz entdeckt, daß er mit dieser Beobachtung nicht allein steht und findet das früher ver mißte Publikum der Gleichgesinnten. Nach dem Krieg Annahme! des kommunistischen Evangeliums und Beschränkung des Haffes auf die Ausbeuter und die Institutionen. Das Moralische wird Trumpf, dO Schlagwort Bild. Nece bomo. — Die Bekenntnisse ! des Künstlers stimmen zu seinem Werk. Gewiß, er denkt die ExL- stenzleere des heutigen Menschen mit Auge und Zeichenstift zu Ende, aber verzweifelt er an der Oede, wehrte sich in seinen Blät- Man dürfe, wenn man die Methoden Rußlands angreife, vergessen, daß seine Führer von hohem Idealismus beseelt und eine bewunderungswürdige Objektivität entfalteten. Die Rednerin hielt sich in Moskau in einem Kreise militaristisch gesinnter Anhänger Tolstois auf, Zu dem eins Schwiegertochter Tolstois gehört. „Die Freunde der wahren Freiheit im Sinne Tolstois", so nennt sich der Bund, der das Prinzip der Gewaltlostgkeit vertritt und trotz seines Abweichens van der Regierung durchaus optimistisch über die Zukunft denkt. Eines der interessantesten Erlebnisse Frau Dr. Stöckers war eine Verhandlung gegen Kriegsdienstverweigerer vor dem Volksgericht. Zu verantworten hatte fich eine Reihe von „Evan gelisten", Mitglieder einer Sekte, die fich auf das Neue Testament stützt und darum den Krieg verwirft. Erschwerend kam in Be fracht, daß nicht alle dieser Tolstoischen Gestalten gleich strenge pazifistische Konsequenzen gezogen hatten. Das Gericht wies die Angeklagten ab, denen aber noch das Recht der Berufung Zustand Mit Gräfin Tolstoi unternahm die Rednerin auch einen Besuch ins Tolstoi « Museum, das alle Andenken an den großen Dichter vereint. Sie berichtete einiges Nähere über seine Ehe, deren besondere Tragik darin bestanden hatte» daß Tolstois Frau von seiner Sendung nur wenig oder garnichts ahnte. So sehr man übrigens im neuen Rußland den Dichter und Künstler Tolstoi ehrt — für den Ethiker und Denker wünscht man zurzeit keine Propaganda zu machen. Einen starken Eindruck hinterließ zumal die RevolutionZ- feier am 7. November. Auf dem „Rotplatz" vollzog fich nach den Ansprachen — für den erkrankten Trotzki war Kameneff eingesMmgen -- der Vorbeimarsch der Roten Armee vor den dichtgefüllten Tribünen. Es war, als wolle man versuchen, auch die Antimilitaristen zum Krieg zu bekehren — wie die Rednerin bemerkte. Dann Arbeiterzüge, Sirenenheulen, Flieger, die Prokla- Galionen abwarfen, Moskau im Lichterglanz: kurzum, eine höchst wirkungsvolle Demonstration. Nachhallender noch eine festliche Zusammenkunft in einer Arbeiter - Universität, wo man versucht, die fähigsten Köpfe, zumal der Arbeiterjugend, in dreb Ns vierjährigen Kursen zu Lehrern heranzubilden. Dies die zu künftige Propaganda-Armee für die kommunistischen Ideen. Die Darbietungen bei dieser Zusammenkunft galten fast alle revolu tionären Ereignissen aus der deutsche n Geschichte, von den Bauernkriegen an bis zu den jüngsten Geschehnissen, wie man ja überhaupt an deutscher Kultur lebhaftesten Anteil nimmt. Zum Schlüsse stimmten die Gruppen der verschiedenen Nationalitäten, zunächst getrennt, dann zusammen — und eine jede in ihrer Sprache —. die Internationale an. — Die Ausführungen der Rednerin wurden mit Beifall bedacht. - i^r. Berufsschule für Buch- und kuNsigewerbe. s- Den hohen Stand, den die von Direktor Th. Walter ge leitete Berufsschule für Buch- un d Kunstgew erbs in einzelnen Abteilungen erreicht hat., zeigt die jetzt vWMchMete Ausstellung der Sch ü le rarb e ite n an. Die Schule, die von ungefähr dreitausend Schülern besucht wird, gliedert ihren Unterricht in die Pflichtkurse für die 15- bis 17jährigen Fort- bildunospflichtigen, und in die freiwilligen Gesellen- und Meister kurse, die' der weiteren Ausbildung dienen. Auch vorbereitende Kurse und eigene Abendkurse werden abgehaltem Der Unterrichts gang ist so angelegt, daß Lehrlinge in ihm sich viel vollkommener heranbilden können/als es die Praxis heute für gewöhnlich zu- Ußt. Im übrigen ist d<B System beweglich genug, um von Fall zu Fall ein leichtes Eingehen auf Sonderbedürfmsse zu gestatten. Die Ausstellung bietet einen Ueberblick über die Gesamtleistung. Da sind die Klassen für Buchbinderei (Lehrer Rehbein), die sich in den verschiedensten Techniken des BindenZ üben und aus gezeichnete Arbeiten aufzuweisen haben. Vorsatzpapiere, Einband Schmuck: alles wird in der Schule selber hergestM. Die fertigen Bücher werden dann verkauft, und aus dem Erlös neue MMria- lien erworben. Auch die anderen Abteilungen verfahren so, und tm es an Aufträgen nicht fehlt, kann die Schule fich zum großen , Teil ohne städtischen Zuschuß erhalten. Daß sie in geschmacklicher Hinsicht einen gewissen Einfluß auf Industrie und Gewerbe aus- ZuWsn vermag, beweist der Erfolg der Portefeuille- Arbei ten, die, wie es heißt, gerne als Muster verwandt werden sollen. In den Buchdruckerkursen (Lehrer Biering) genießt neuer dings der Dreifarbendruck Pflege; mit welchem Gelmger^ beweist das sorgsam aus geführte Blatt vo n H olbeins „Mann mi t der Nelke" Reich gegliedert find die graphischen Kurse» Zeichnerisches Studium verbindet sich mit praktischer Uebung, und alle typographischen Künste (Lehrer Kühn) werden auf eine gute Hohe getrieben Reif werden zur PvMs: das ist auch in der Schreiner-Abteilung (LchrweMätte, Lehrer Ziegler) oberster Grundsatz. Die Zöglinge arbeiten sich bis M den schwierigsten Details durch, und sind sie erst in der Oberstufe angelangt, so wird ihnen die Verpflichtung auferlegt, im Laufe des Jahres selber ein Werkstück anzufertigen. Die einzelnen Stücke: Schränke, Tische, Stühle, Kasten stchen Zur Schau; sie haben ein solides, schreine^ gerechtes Aussehen und zeugen von geschmacklichem Simu Neben den'Schreinern seien die Wagner und Küfer nicht vergessen. Auch eine freiwillige Abteilung für den Karosserie-Bau, die sich feit kurzem erst aufgetan hat, legt bereits ihre Proben vor. Die gezeigten Arbeiten veranschaulichen den Anstieg und WM Freude, tme Ammr mehr Technik MvLchA immer mehr die schwierigen Probleme angegriffen und bewältigt werden. Damit bei den Schülern der Raumflnn fich entwickle, ist ein Kursus in Perspektive (Lehrer Mangold) eingeführt, der jedermann Gelegenheit gibt, fich die Darstellungskunst von Innen räumen, Straßenfluchtm usw. anzueignen. Erwähnt seien in diesem Zusammenhang gleich -die Kurse für Stickerinnen, Tapezierer, Dentisten mch Photographen. Man fleht überall tüchtige Leistungen, die das Lehrgeschtck der Leiter be zeugen. Besondere Begabungen trifft man in der TaMklasse für Buch- und Flächenkunst (Lehrer Windisch) an. Linoleum schnitte, Silhouetten, Schriften und Plakate werden hier darge- Loten, die teilweise über den Durchschnitt weit hinausragem Solche Erfolge sind natürlich mit dem Lehrer zu verdanken, der schon die Schüler der Unterklasse zu trefflichen Arbeiten anleitet. Auch die Tagesklaffe für dekorative Malerei und Kunstge werbe (Lehrer Pros. Nebel) zeigt ein recht befriedigendes Niveau» Sie treibt PflEzenstudien, me dekorativ ausgewertet werden, übt sich im Erfassen der menschlichen Gestalt und zieht Landschaft wie Architektur in ihren Bereich. In der Bild Hauer klaffe (Lehrer BLumler) wird das Hauptgewicht auf die plastische Ge staltung von Ornamenten gelegt, die mehr als figürliche Korw Positionen in der Praxis Verwendung finden. Schließlich ein Hin weis auf die Vorbereitungskurse, in denen Schüler von zehn bis vierzehn Jahren ihre Fähigkeiten entwickeln können. Sie erhalten Unterricht in Freihandzeichnen, Zirkeheichnen, Papp- arbeiten und Kneten und werden derart schon frühe Wr Ausbildung ihrer Gaben angeregt.