Mesie-Veglnn. OrientülijcheS LirbeSleb«. Durch sieben Akte schlingt sich 62) Mit Asta Nielsen in der Hauptrolle. 5LQ. g-cgen. Harald Lloyd, der in-einer Groteske ouftritr, mag weniger Kultur besitzen als ein Lagdader Bazar-Jnhaber, aber er ist dafür auch nicht so entsetzlich gründlich und ersetzt die ihm fehlende Würde durch eine Frechheit,.die amüsiert. Stets erwicht man ihn in klaZrantst und ob er einen HinmerstaÜ um- wirfr, oder zu seinem Vergnügen Ohrfeigen erteilt: er handelt immer nur aus Versehen, und Vewcgung ohne Maß ist das Element, in dem er gedeiht. — Das überreiche Programm ent hält außerdem noch eme Sittentragöd'.e: „Gras Sylvains Rache" Bsrtüg - e r M,e i c .. r t als träte MM Me Mise an. Man hat das Kursbuch befragt, den Fühoer studiert und befindet sich nun mitten im Ausbruch. Koffer stehen umher, und im Vorblick enthüllt sich schon halb die fremde Gegend, Ob sie -.dem Bilde gleichen wird- das man von ihr in sich trägt? Vorbereitungen und Hinweise versetzen in SpammnG und die Erwartung ist groß. In. der Stadt bereits kündigt sich daß Komnrende em. ! REame--Aushau1cn werden' geMsE" mrv Kandelaber um ! gürten sich wie im Vorjahre mit dem Halskragen eines Mar- ! garine wertes. Auch hinter den Schaufenstern vollzieht sich manche Umwandlung; man räumt aus und räumt ein und trifft alle Anstalten, um sich ins günstigste Licht Zu setzen. Ver hältnismäßig weit, vorgerückt sind die Arbeiten am Bahn Hofs platz. Ueber den Eingangspforten deß HauptbahnhsfeS prangen, weithin sichtbar, die großen Plakate der Frankfurter Societäts-Druckerm mit dem ornamental vortrefflichen Verlags» Signet; Zur Linken zeigt das „Illustrierte Matt" sich an und M Rechten meldet sich die „Frankfurter Zeitung" als das „Blatt für Wiederaufbau durch Arbeit und Kultur". Gleich in der Nahe, gegenüber dem Schumann-Theater, wächst -die Reklame einer Schokoladenfabrik auf, eine angenelyns Neuerscheinung unter dm alten Bekannten. ALberhaupt hat man die Empfin dung, als mache sich im Rekbamewewn eine ganz leise Wen dung zum Besseren bemerkbar; ein Urteil hierüber wird man -allerdings erst in einigen Tagen gewinnen können. In der Nähe der Messe nimmt das Gewimmel Z-u. Die Autos führen vulloewiMige Last und die Trambahnen Die Ue heute eröffnet wird, P M im Jet--! Heu der Stabilisierung. Wem hat Lshaupim,' tmß sie kewe' EMenZberechÄWN-g mehr besitze, wenn der Inflation ein ! - Ende gesetzt sei; aber sie denkt nicht daran MsMMMnZuschmwp-i fen, sondern blüht trotz oder vielmehr gerade im Schutze der^ Rentmmark ruhig weiter. Als Beweis hierfür mag genügen,' ! daß mindestens Zweitausend AuSsLZllungslustige abgewiesen tmrden mußten, unter denen allein tausend siK für Ne. Festhalle meldetem Was nicht hirLert^ daß dew- nsch ein Teil der Bewerber zugereist ist, um sich irgend eirr Plätzchen zu erobern. Nun ist der Raum ss suKMwtzt, daß kaum die bekannte SLeckw.M noch Zu Boden fallen k<m7t, und dem starken Zudrang entspricht, wie allgeansin beobachtet wird, die optimistische SLimunmg der Aussteller. Außerordentlich zahlreich sind die Anmeldungen der Ein» kaufe r, die dieses Ddal gleich gewaltigen Schwärmen. rücken werden wie zur Zeit der bestbrsuchten Messe, der FrÄh^ jshrsmesse 1923. Die Besucher rekrutieren sich zuEist mrS dem Inland, das ein großes Kaufbedürfnis zu yegen scheut; aber auch das Ausland ist befriedigend vertreten. Welches ! Interesse mmr von behördlicher Seite der Messe entgegen- bringt, geht hinreichend deutlich ouS den. angckündißten Ge suchen der Mstst st er hervor ' OL ilM Anwesenheit nur d^er Messe gilt, bleibe dahinLeswüt; jedenfalls verdient die Tat sache verzeichnet zu werden, daß am KwÄ^n Messetag der Reichskanzler mit den Ministerpräsident e n zu-- samMMtrifft. Auch andere illustre^ Gäste: ss der Hamburger Oberbürgermeister Dr. Peter? en und Geh. Rat Dr. von Monde! lohn, der Präsident des Industrie» Md Handels- t-ages, beehren übrigens die Messe mit ihrer Gegenwart. Schließlich ist der Kongresse zu gedsnk-en, die sich in Zu nehmendem Maße der Messe angliedern. Die Schuhhändler, Optiker und andere Verbände lagen hier, uns der Radio-- t a gar gibt der Messe ein besonderes Gepräge. Me diese Zurüstungen, Besuche und Veransmätungen deuten darauf hin, daß sich die Frankfurter Messe bereiLL sicher einMLürgert hat und zu emem^lebenswichtigen Element der deutschen Wirth schaft geworden ist. „ Al b s s A r n i z e e n ich r e s n t - d iW afü « r, d d e a r ß vo d n er de O r lM Ä M ef s f^ - gy , . l«1ung aasge^yneoene archit<ktontIq « W «1 tb« w« rb, der am 1. D«M a«»ae.ragtv werden soll. Er bekundet nicht zu letzt, vatz sich dre Leitung chrer kulturellen Pflichten dem ihr -nannvveerrttrmauutteenn. Gebilde -geeagenüber lb-ewußt iist und läßt nmeue Bauten ahnen, über deren Ausführung fveillch erst die- Zu/ hmft Etkheiden kann. sind mit geheimnisvoll verschnürten Gsgenständen jeden For-- rnates besetzt, die von ihren Begleitern sorgfältig behütet wer den. Schilder hier und dort erklären breit, daß ihre JMWer dM Meffehesuchern Zu mancherlei nützlichen Zwecken zur Der- fügung stehen. ButEn erheben sjch im Nobgerüst und Farü- ' flecke wage??, sich an die unwahrscheinlichsten Orte vor. Gelassen liefert der Platz der Republik sich dem Treiben aus. Auch. an den Eingängen zur Messe überwach noch der Fährverkehr. Vehikel aller Art stauen' sich hier und laden ab, was das Zeug hält.-Ein krasses Durcheinander, das Methode hat und sich» "zusehends entwirrt. Von den oberen Arkaden der Festhalle grüßen schreiend die PavaaeieMn-e der Reklametafem mid auch andere > prostone Geräusche menaen sich ein Erhaben über das Stim--! ' ymrWM, M Mrf HMZ. WeMrmö, der FMaN und dem Nadishaus drti N i e s e na n ten nen empor. Sir lind der au-dringlichen Nähe nicht hold, und entsenden, wenn jchon gesprochen werden muß, ihre Wellen lieber m bis FMk, Auf dem Messeglände seA>er und in dm Hüllen gähnt MMNist noch ein bares Nichts, das erst HUM Etwas W-erden möchte. Man ist geneigt, -an Armb-erei zu glauben/ wenn LMN sich vor Augen halt,, daß binnen vierundZwünZig StundeN Kauft und Selbeute auf ihre Kosten kommen. werden. Freilich sind Viele Heinzelmännchen bei der Arbeit, um die Kisten Zu - schmeißen. Das „Haus der Bücher" ist vorerst ein Haus ohm . Bücher und auch in der Schuh- und Lederhalle harrt' die Mehrzahl der Kojen noch ihrer Füllung. Fragments fast über all. Und doch verzweifelt man nicht an der rechtzeitigen Vollen-, düng, den die tausend Hände- die anstveichen^ monüeren, aus-» packen, dekorieren, CigareLtem entzünden und nach dem Früh stück greifen, bieten Trost und Beruhigung. Man weiß: - die kahlen Flächen im WeMundhaus find morgen nicht mehr kahl fund der Rupfen, der heute in deBFEHalle aus gemessen wird, dient morgen als HmMHrund für Textilien ohne Zahl.' Es muß doch Frühling werden! So wandert man unbeachtet gestoßen und selber 'stoßend, zwischen haldenLschül.'en Tragen und beflissenen Menschen von Raum Zu Raum und süblr sich sehr überflüssig in dem triebe. Ueber den fteien Platz wird man zum „Haus der Tech« ? nik" getrieben, in d-em man sich vorsichtig vom Fleck tasten . muß. Um nicht erdrückt, zerschlagen, oder "gerädert- zu werden, Unheimlicher Eiftr ist hier am Werk. Aus den Kisten kriechen eiserne UngesHApft henchr, monströse Gebilde.von Phantast!-, schern Aussehen türmen sich ruf, dT blitzen und funkeln und' sicherlich technisch sehr wohlgeratm sind und über dem allem waltet der ungeheure Laufkran seines Amtes, der die Mw schmenteile so oehutsa-m an Ort und Stelle befördert, als seien es Säuglinge, die Zartester - Schonung bedürfen. Man kommt . sich' selber wie ein .Säugling vor und entflieht dem Lands Bsbdrignag. Ein letzter Mick mit dem Nadiohau s. Dünne Drähte baumeln von der Decke hemb und s Z den ihnen ZubMimm^ Leu Empfänger. Vorderhand Mt man h noch in der Kunst der Hintergründe, aber weAw.nb uzei-chsn. trügen, wird man hier rechtzeitig hören können/was auf dem Kontinent sich begM. Vor der Halle dehnt sich ein Schalltrichter wie ein Lindwurm blinzelnd in dcr Sonne, die der Messe anscheinend ihre Gunst bezeigen will. E Leid der Grenze, aber er w« die reMse Derschmehunä des r ihrer Unterschiedenheit nickt. Wirk ¬ lich ist jedoch der Mensck nur dann, wenn er geliebt wird mit^inii LreLe, die selber keim Sucht ist, und mit b«r Tat Lezeugt daß er ^dieft Lrebe als Wirklichkeit erfahren hat. Gott allein ist ihrer § mächtig, er allem ist der in sich Wirkliche ryrer Zum Schluß faßte Gogarten seine Ausführungen dahin ru fammen, daß mr fogmannten Neu pro t estantismus nichts mehr vom echten Protestantismus ^ Mblieben seü Dreher erfülle sich erst durch die Bindung an kkk?^ort"Er ^tan> wenn sein letzres Wort FrerherL heiße. 62) der LiemLroman: »Die Teppich!nüpserrn von Bag» wab^lich ^ein Or^sntexpretz,^^^ ebenfckwenig^Taujend- Le^br« Nacht Eine Lieoesgcjchrchre mit Zusatz von Seele . .g , v * z-ürtei und Indien: mehr kann man billig nicht verengen. Der i. ^Q.L?enq.lichL Konsul in Bagdad liebt des TeppichknüpferS Pftege- vochL.r, die der K^alliirf öhTeiKß Lbeagebhrt. Wäahrend der Engländer Zu irgend einem Maharadscha reist — rn Regierungsgeich-ffren wie es heißt — führt der Kalif die Braut heim, die aber seiner nicht froh werden mag, da sie nur ihren Konsul ersehnt. End lich -- endlich! — lehrt dieser zurück, und war er umerwegs schon krank, so wird er noch kränker als er das UnheN erfährt. Er sch eicht sich in den Pamst ein, wo ihn der Kauf richtig bemi Löte-ü-tSte entdeckt. Schlimmes liegt in der Luft, und der Knoten schürzt sich so bedächtig, als sei e? rmt der Zeitlupe aus genommen. Orientalische Dolche werden geschwungen, die aber zum Glück nicht trMen, und G.ste getraut, die wohlweislich nur scheintot machen. So fügt sich denn nach unwahrscheinlich vielen retardierenden Momenten im sieb-cuLen Akts alleszum Gute Das schwer g iprüfte Liebespaar segolt in den H sen der bnrgerlichen Ehe ein, und ein Nachsehen hat nur der Kauf, den Allah mit Wahnsinn umnachtet, damit die Historie mora lisch schließe. Für den Krebsgang der Handlung sollen o^en- bar d e Reize des Orients entschädigen, die der Regisseur öe- flisse entsaltet. Hundertmal durchschreiiet der Kalif den in Eure komponierien Harem, der sichert.ch türkischer als der türkn ite Harem ist, und geradezu die Idee des Harems exem- Plifi z rt; und hnmderLma! wandelt der Teppichhandler in seine Bazar umher, dessen Teppichprächte niemand ermißt. Dazwischen Tänzer innern Eunuchen, Mohren, kurzum, es wim melte von Turbanen, und der wc st-östliche Divan ist n.chts da-