7^1 und mystischem Ueberbau, macht sie für europäische Organe nahezu undurchdringlich. Am unmittelbarsten fühlte man sich noch be- denn, muß i denn zum Stabile schwächeren Publikum behagliche Räume zumeist. In zahllosen Bildern entfaltet sich Stelle des stöberen Zwischendecks dem wirtschaftlich . Die Bedienung - , >. en^, rührt, als der Vortragende erzählte, daß er sich von dem Berufe des Maschineningenieurs zur Christian Science losgerungen habe und mit sektiererischem Aktivismus alles Schwergewicht auf die sofortige und tätige Wandlung der Gemüter legte. An diesen wenigen Stellen treten die Züge hervor, denen die Lehre sicherlich ihre Wirkung verdankt. Ar-___ Amcrikafahrt drs „Albert Ballin". getreten, die Christliche Wissenschaft. -- Vor einer Zahlreichen Zuhörerschaft entwickelte am Diensraq Abend Pros. Hermann S. Hering aus Boston Mckss U. S. A. die Hauptzüge der von Mary Baker Eddy gelehrten C hristian Scienc e. Die über die ganze Welt zerstreuten Anhänger dieser I Lehre, die in den Weisungen ihrer Stifterm eine göttliche Offen-r rarung verehren, sind der Ueberzeugung, daß nach dem Vorbilde ! Chrisir jeder in ihrem Sinne Gläubige die K r a f L des H e ile ns erlangen könne, oder doch zum mindesten selber einer Heilung durch frein geistige Mittel zugänglich sei. Die „Begründungen", die dech - Redner Lny k^^rtun^ ferner-An^o^en verbrachte, ervue^n sehr ' Die KmderwajsstLL. Der Film: „Lang lebe der König", der jetzt im Schumann-Theater vorgcführt wird, dient dem Triumph Iackie C 0 0 gans, der als Erbprinz Titty Bit und zuletz'. gar als kleine königliche Majestät figuriert. Ja, es ist wirklich so: ein richtiges Hofleben mit Galawagen, Garde reitern, Leutnants, gallonierten Dienern, intrigierenden Gräfinnen, Fcstsälen und Empfängen gleitet Zur Freude des republikanischen Amerikas und nun auch der unseren herrlich vorbei. Inmitten des Gepränges, das sich mit ahnungslosem Ernste entfaltet, von einem Adjutanten gefolgt, vom Volke geliebt und als zukünftiger Träger der Krone auf unvermeidliche Würde hingewiesen -- in mitten des Gepränges tritt Amerikas niedlichster Junge auf, dessen Kindlichkeit und Naivität jenen Ernst aä aä8uräum führt Wäre der Knirps nur ein Küchenjunge oder sonst eine untergeordnete Persönlichkeit — wer wollte da ein Aufhebens von ihm machen? ! Aber er ist der Mittelpunkt, und die Ehrenkompanie fleht stramm und große Herren verneigen sich, wenn er angetrippelt kommt. Das gibt die Repräsentation nicht nur der Lächerlichkeit preis, sondern schenkt ihr zugleich einen neuen Sinn; gilt doch zuletzt das Zere moniell weniger dem Kinde, das König wird, als dem heimlichen König im Kinde. Und so erreicht das Stück einen doppelten Zweck: es parodiert zur Genugtuung des Republikaners abgeschaffte In stitutionen und erfüllt zugleich einen Wunschtraum, den auch das republikanische Gemüt noch hegt. Oder wandelt nicht in jeder Stoatsverfassung jeder Knabe als Erbprinz Titty Bit daher, der sein Inkognito gerne gelüstet wissen möchte? Von dem Inhalt sei nur so viel verraten, daß er komische und schreckliche Verwirrungen in Menge bringt. SLaatsinteressen drohen das Liebesglück der Prinzessin zu zerstören, Verschwörer im Dienste des feindlichen Königs wollen sich des Erbprinzen bemächtigen — kurzum, das ganze Repertoire einer Monarchie wird abgespielt und man lernt Zum mindesten das eine, was auch Titty Bit früh schon erfährt und orakelt: daß der Beruf des Königs nicht gerade der vergnüglichste ist. Doch am Ende wendet stch alles zum Guten, denn nach dem Tode des Großvaters durchschreitet der aus ver schiedenen Gefahren errettete Pikkolo-König den KrZMngsscml, wird von den Getreuen auf den Zu hohen Thron gehoben und übt als erste Regierungshandlung höchsteigen einen Kinderschlaf aus. fährt man vorbei nach Kuxhaven, von wo drs Klängen des Liedes: „Muß i denn, hinaus" seine Ausreise antritt. nun das Leben an Bord. An ist die dritte Klasse ttrver^ deren Ornamente an den Dsckenprofilen von grünem Glas unterbrochen sind, durch das wahrend der Vorführungen ein matter Lichtschimmer dringt. Die ganz« Einrichtung mitsamt dieser LLchteffekte wirkt zwar keineswegs sehr künstlerisch, trügt aber wohl den Ansprüchen Rechnung- die das Publikum heute an ein großstädtisches Vergnügungsetabussement zu stellen pflegt. T4e Besucher der Deutschen Kunstbühne finden ferner im selben Hanse nicht nur ein rötlich erstrahlendes Foyer vor, das stch nach Schluß der Vorstellung in ein W'e inr e st au ran t verwandelt, sondern stoßen auch, von Genuß Zu Genuß fortschreitend, auf die Nischen« rntimiM eines Gabarits, dessen Ausstattung offensichtlich kunstgewerbliche Aspirationen hegt. Was die Szenerien betrifft, so haben sich die Amerikaner leidlich aus der Affäre gezogen; die Kürassiere wirken einigermaßen echt und auch die Adjutanten sind in Europa studiert. Der kleine Jackie ist nicht nur im wörtlichen Sinne die Krone vom Ganzen. Wenn der Schelm seine fürstlich-: Tante nachahmt, die immer lst ! zu ihm sagt, wenn er düvonläust, um auch einmal das Leben des Volkes mitzuleben, Rutschbahn Wrt und so Zerzaust wie zerknirscht in dem Pal aste erscheint, wenn er zu mannigfachem Zwecke kunst reiche Augenaufschläge produziert — er ist unwiderstehlich, wie, wann und wo immer er sich zeigt. Einige Klatschversuche be wiesen, daß das Entzücken gar die Leinwand vergessen ließ. ULM deutlich den spirrLua l i st i s ch - m y st i s ch e n Charakter der Sekte. Das materielle Dasein, so etwa führte er aus, sei nur Be- wußtseinSvorstelluug, Natur nur ein Zustand des GemüLZ. Daher komme auch der Materie weder Substanz noch Leben zu, sie müsse vielmehr als ein durchaus Abgeleitetes angesehen werden, abgeleitet aus der Wahrheit und dem Geiste Gottes, dem allein Substanz und Leben eigen. Wenn man diese richtigen Erkenntnisse vom gött lichen Leben fasse, werde man dazu befähigt, es wiederzuspiegeln und der göttlichen Liebe teilhaftig, die uns zu heilen vermag. Und zwar erkläre sich die Heilung aus dem Einfluß des göttlichen Gemüts auf das menschliche — sehr zum Unterschied von der hyp notischen Heilung, in der nur Mensch auf den Menschen wirke. Die göttliche Liebe rufe in dem ihr Anhangenden eine Wandlung des Bewußtseins hervor, der die Materie als das Sekundäre und Be dingte notwendig Folge leisten müsse Dem rein gnostisch gefärbten Spiritualismus, der, anders ein- geÜeidet, schon in Indien auftaucht, mit philosophischen Ein- wänden Zu begegnen, hieße seinen eigentlichen Sinn verfehlen. Er ist weniger philosophische Doktrin denn praktische Seele ntechnik und mag als solche bei Gläubigen wohl Er folge zu verzeichnen haben. Die angelsächsisch-amerikanische Aus prägung der Lehre, dieses ganze Gemenge aus zivilisatorischem Optimismus und religiöser Haltung, aus platten Vulgärerkenut- nissen und stimmenden Bibelzitatsu, aus moralischer Forderung Aus Nm früheren KrPallpaLafd Mr E ferner FKOkuppel und den Wfrankfuuter Eintzauten recht primitiv wirkte, ist in der knappen Zeit von vier Monaten die „D e utsch^ K u n stbüh - i n e" hervorgHWN'gem Architekt Böcher hatte bei dem Umbau eine Fülle te^nisch-er Schwierigkeiten Zu überwmden. indessen süw die'Notausg^ so günstig angeordnet, daß die Baupolizei ohne Anstand die erforderlichen Dispense erteilte. .Von der V 0 r- Halle Es, die ganz narr hergerichtet ist, 'gelangt mau von den Garderoben und an einem farbig dekorierten E r f r i s H u n g s- ro vorbei in den Z us ch an e rr auw, der 1200 Plätze fasft Dm weit ausladende Galerie, die unbekümmert um die nicht anZZUmerZenden Mittelpfeller den ganzen Raum durchzieht, läßt Ke asymmetrische Anlage ein wenig verMen. Wohin mun uurSM, entfaltet sich die etwas überladen« Pracht der Stukka- j --- Die Hamburg-Amerika-Linie hatte am Sonntag M einer Filmvorführung geladen, die ihrem neuen Zweischrauben- Turbinendampfer „A lbert Ballt n" galt. Direktor Suttcr pries in seinen einleitenden Worten das Pionierlum der deutschen. Schiffahrtslinien, die nach dem Kriege unverzagt ihr Werk von neuem ausgenommen hätten, und sprach die Hoffnung aus, daß die wieder erstehende deutsche Seeschiffahrt der Verständigung zwischen den Völkern dienen möge. — Der erläuternde Vortrag des Hapag- Vertreters gab zunächst einen Ueberblick über die Entwicklung der Hamburg-Amerika-Linie, die vor dem Kriege zur größten der Welt herangewachsen war. Ihren gewaltigen Aufstieg verdankte sie dem Genie Albert Ballin §, der als Organisator, Finanzmann und Schiffahrtspolitiker gleich Hervorragendes leistete. Durch Aus nutzung der von ihm angeknüpften Beziehungen gelang der Abschluß des Harrimatt-Abkommens, das jetzt den Gemeinschaft der deutschen Schiffe mit den amerikanischen ermöglicht. Das Schiff, das den Namen Ballins trägt, ist erst seit kurzem für die New Dorker Strecke eingestellt. Es hat 22 000 Brutto-Raum-Tonnen. und gewährt 1500 Passagieren Unterkunft. Besondere Bequemlich keit bietet es durch die reinliche Oelfeuerung und die An bringung sogenannter form stabil er Tanks, die jede Schling erbewegung aufheben. Der Elektrizität ist eine Fülle von Arbeit Angewiesen,- und die Einrichtung drahtloser Telegraphie und Telephon!e hält die Verbindung mit anderen Fahrzeugen und den Kontinenten ununterbrochen aufrecht. Der Film gestattet es auch der ausgemachten Landratte, die Seereise von Anfang bis zu Ende mitzuerleben. Man lernt den Hamburger Hafen in allen Einzelheiten kennen: seine Riesenkrane, Werften, Hellinge, Schwimmdocks. An Blankenesc < ! erfolgt durch Stewards, und DamenZimmer, Rauchzimmer, Bäder,! stehen zur Verfügung. Für Unterhaltung während der zehntägigen > Fahrt ist hinreichend gesorgt. Die Kinder spielen Sacklaufen oder ' ergötzen sich am Kasperle-Theater und die Männer Pflegen ihres Skats. Auch über die Verpflegung wird stch so leicht niemand zu beklagen haben. Die Ausstattung der ersten Klasse ist vornehm und geschmackvoll, ohne in überflüssigen Luxus auszuarten. Eine besondere Anziehungskraft übt ersichtlich die kleine Kaffee-Veranda ' aus, die Platz genug für tanzlustige Paare bietet. Außer dein Kino, das von Deck Zu Deck wandert, sei noch die „Kunstmesse" erwähnt, eine dauernde Verkaufsausstellung deutscher Qualitätsarbeit auf dem Gebiet des Kunstgewerbes. Wegen seiner Bevorzugung durch reisende Künstler wird der Dampfer auch wohl das „Künstlerschiff" genannt Die Aufnahmen aus New Aork verschaffen eine gute Vorstellung von den Wolkenkratzer-Schluchten der Riesenstadt:' sie halten Zumal die nächtliche Lichtreklame M. deren ekstatische Aus schweifungen in jeder nur erdenklichen Höhe das Gehirn auf phan tastisch-barbarische Weise betäuben. Der Eindruck, den diese gigan tischen Dimensionen hinterlassen, ist nicht zu verleugnen, doch kehrt man, gepeinigt von ihnen, mit dem „Ballin" gerne nach dem alten kleinen Kontinent Zurück. n.