stei pKe. Die ark für überreichen seu -Xr» geldes) abgeschlagen. Schließlich polemisierte Herr Fronemann noch gegen den Rh e i n - M a i n r s ch e n Verband für Volksbildung, der aus durckffichiigeu Gründen, zumal in der Frage der Film veranstaltungen, dem Wirken der Vereinigung Widerstand ge leistet habe. Aus Vorschlag des Referenten beschloß man, die Tätigkeit von „Kunst und Jugend" vorerst e i n Z u st-e I l e n, und eine Denkschrift auszuarbeiten, die den Zuständigen Stellen zu den Krieg gegangen ist und ihre Spiele jetzt dort wieder auf- nimmt, wo sie unterbrochen worden sind, er verneint sie durch aus, er rennt in der Wut der unauslöschlichen Erinnerung wider sie an und stürzt sie in den Abgrund hinab, an dem sie sich angebaut hat, weil das Nich s ihm existenter dünkt als ihre nichtige Existenz. Freilich, die starke Wirkung geht nicht eigent lich von der Predigt aus, von dem melvenw mori, daZ hier ausgerMrt wird, sondern von der artistischen Formung des Untergangs, jener Folge der Szenen, die das düstere Sterben schildern. Wie das Kommende sich vörberettet, wie die Angst wächst und durch hohle Minuten das Grauen schleicht, das Auf und Nieder zwischen Erwartung und Bangigkeit, das gemeine, das lächerliche und das erhabene Ende — es ist ge bannt, es prägt sich ein. Der Haß allerdings redet das letzte Wort und was bleibt, ist das NichG. Denn wird das Leben getilgt, das gesündigt hat, so erstirbt, auch das Leben, das sich entsühnen konnte. Der Dichter, der die reuelose bürgerliche Gesellschaft dem Fege feuer überliefert, ist so hingegeben dem Haß, der seiner Liebe entspring:, daß er die Liebe vergißt, die den Haß zu beschrän ken vermochte. Er selber ist nicht minder vergeßlich wie diese Gesellschaft, die er richtet und die zuletzt ihn doch ins Unrecht scht, weil mit ihrem durch ihn heraufbeschworenen Untergang ia zugleich auch die Möglichkeit ihrer Neugeburt schwindet. Wie zwingend immer der Protest gegen ein Leben sei, das sich an die Oberfläche verliert — und es ist eine Tat, ihn zu erheben in einer Umwelt, die lärmend und stets erneut ihre eigene Flachheit bejaht — er hat seine Grenze an dem Bestand des Lebens selber, das allein die Kräfte der Umkehr enthält. Der Haß des Dichters, der die Vision des endgültigen Todes aus sich entläßt, gründet in der Liebe zu den wirklichen Men- Wen. die er verschüttet wähnt. Aber diese selbe Liebe muß e ihm die Hoffnung geben, daß ein Nest des Guten auch in dem schuldhaften Leben noch schlummere, und ihn zurück'chaudern lassen vor einem Spruch, den zu fallen ihm N'cht gebührt. Sonst eben bleibt das Nichts, das er, ja er gerade am wenigsten meint. Dr. S. Krakauer. „Kunst und Jugend". In einer Sitzung des Rates für künstlerische Ange legenheiten erstattete am Mittwoch Herr Fronemann Bercht über die schwierige Lage der Vereinigung „Kunst und Jugend". Diese im Frühjahr 1921 gegründete Ber- -einitzung, ein Abzweig des Rates, darf auf eine ersprießliche Tätigkeit Zurückblicken. Sie suchte künstlerische Erziehung Zu treiben und bei allen ihren, der Jugendpflege geltenden Be strebungen den demokratischen Gedärmen in die Praxis umzu- setzen. Da die geistige und die materielle Situation günstig war, gelang es, die Jugend mannigfachen Veranstaltungen zuzu- führen und vor allem: ihr das Theater zu erschließen. Zuletzt gesellte sich der Film hinzu, der sich sowohl in der Jugend pflege wre in den Schulen als Lehrfilm sein Publikum eroberte. Heute setzt zunächst die Wirtschaftslage diesen ge meinnützigen Veranstaltungen ein Ziel. Infolge der Geldknapp heit müssen Vorführungen im Abonnement fallen gelassen werden, und ber den diesjährigen Weihnachtsdarbietungen etwa deckt der Verkauf voll Einzelkarten kaum noch die Selbstkosten. Trotzdem vorläufig keine Hoffnung auf Besserung besteht, soll Ende Januar 1922 eine „K u n st p ä d a g o g i s ch e Woche" staLLfinLen- damit wenigstens das Interesse der Oefsentlichkeit an den Veranstaltungen rege bleibt- Die entscheidenden Schwierigkeiten rühren freilich von anderer Seite her. Herr Fvonemann setzte sich mit der Haltung der Schulbehörde auseinander, die in den ersten Jahren die Leistungen von „Kunst und Jugend" zwar nicht positiv ge fördert, doch auch nicht abgelehnt habe, seit Sommer 1924 aber in steigendem Maße die Tätigkeit der Vereinigung unterbinde. Zur Rechtfertigung der Behörde könnten höchstens die *urzen UnLerrichtsperroden des Kommers und die aus dem einen oder anderen Grunde erforderlichen Sonderveranstaltunge der Schulen dienen. An der hierdurch in den Schulen erzeugten Un ruhe trage aber keineswegs, wie eine Resolution des Lehrerin- nenvereins aussage, „Kunst und Jugend" die Schuld. Tatsache sei vielmehr, daß die Verewigung mit ihren Vorführungen die Jugend keineswegs überlastet habe und man es darum aufs lebhafteste bedauern müsse, wenn die Behörden sie jetzt der ^6^) LlmsöubLK in Amerika. Der amerikanische Film: „Die junge Stad^, der in den Ufa-Lichtspielen gezeigt wird, schildert die. Streiche einer hoffnungsvollen Jungens-- bände, in der ein generöser Knabe Kraft seines Charisma die ^erschuft innehat» Er HM mit den Seinen glo^re'.chs TaUm suT und rst trotz mancher nicht ebcn pazifistischer Handlungen ein prächtiger Bub, der den Hund Dux, seinen Spielkameraden, noch inniger liebt als das Mädchen Mary- das a^s Vertreterin 1 des anderen Geschlechts nicht überall mittun kann. Man zieht auf den KrkHSpfad und srquW voruehmLich durch zxredr» feUmug 'Mndlicher Exemplare: eines unleidlichen sack-s, dessen ^mische Anmaßung aufreizend wirkt- und eineK kleinen Gents, dr:r allzu zart und schicklich da^rstslzLsrr. Wio die olympischen Gs-ter den Sterblichen, so entsprechen die dazrs gehörigen Eltern an Gesinnung und Lernperarmut ihren Splöß- lingen durchaus, und strafend- Lobend sanftigend greifen such sie in die Ereignisse ein. Kurzum: es entrollen reizende ZauMub.w- geschichten, die zumal dem jugendlichen Publikum nachahmenL- wert dünken mögem Ein« andere Frage ist- oh die Verpflichtung vor dem KurdAkasten schauspLelernd M freien, Lrn Kindes Akteuren selber zum Segen gereiche. Voran geht ein ausge zeichneter Film der Zeppelin-Gesellschaft, der die Gesitzchre bes Flugs über den Atlantik von Anfang brs zum Ende illustriert. Lehrreich zumal ist die Vorführung eines Keinen LM* Modells, das wie durch Zautsrhünde sich selber zrffmns mensetzl und in allen EinAetheiLen dem Mesenschlsf gleicht. Durch solche filmgemäße AuftiahM- die den Eatstehüngsprszeß tech- nicher MrLZ ^monstrierem wird das Interesse an diesen g§- Möglichkeit beraubten- sich fernerhin nützlich zu erweffen. Stadt habe die erbetene Subvention von 15 000 Mar Theatervorführungen verweigert und die Schulhehörden die Verführung des Zeppelin-Films (wogen der Höhe des Eintritts MLrSmß im Rski». Vüma MLnSebergr erzählte gestern in der »Stunde der Frankfurter Zeitung* Märchen — Märchen, die durch ihre VortragZkunst mit einem Male in der Wirklichkeit stunden und nicht lae Kinder eigentlich- sondern die Erwachsenen betrafen. Das Grim.nsche Märchen: „Der Räuber bräutigam*- das einen Lustmord gestaltet, wurde zur Lagerlof- schen Legende, die das Ferne in die Gegenwart zwingt und das Gegenwärtige in die Zcitlosigke t bannt. Durch die Klano- ! abfchattungen der Summe, un' die Modellierung der Wieder- I holungen, gelang es der Erzählerin, das unheimliche Geschehnis so beängstigend nahe zr. rüärn. daß man es in verzauberter Atmosphäre bedrück: erfuy» rnd erlöst das befreiende Wort ver nahm. Dann ziselierte sie ein chinesisches Märchen aus, ein zar tes Capriccio von einem Kaiser und dem Mond, hell, schwebend und leicht hingefaucht wrr auf einr Lackschale mit einigen Strichen des spitzen PinM. ree. sDer Arzt und die Philosophie^ Die Schrift des Fra -tz furter Privatdozenten Dr. Richard Koch: „Das Als-Ob im LrzLlichen Deuken" (8. Bd. der Schriftenreihe: „Baus steme zu einer Philosophie des Als-Ob". Rösl u. Co., München), die von der Gesellschaft der Freunde der Philosophie des Als-Oü preisgekrönt worden ist, münsucht die Bedeutung der F ikti o n Lildung im Sinne Vaihmgers für die Medizin. Da Koch sich damit begnügt, die praktische Anwendbarkeit des FMons- begriffs innerhalb eines bestimmten Wissensgebietes aufzuweisen, > erübrigt sich die kritische Auseinandersetzung mit Vaihinger selber, ! die Zu zeigen hätte, daß der in seiner „Philosophie des AlsOb^ entwickle FMonalismuS erkermtnistheoretisch unhaltbar ist und zu den gewalttätigsten Konsequenzen führt. Die Vsrbogenheit die ser Lehre hindert indessen nicht, daß die Ansehung vor? Fiktionen, also tue bewußte Bildung von Begriffen, tüe der Realität nicht entsprechLn, doch hier und dort ein nützlicher Kunstkniff sein mag, um zu fruchtbaren Ergebnissen zu gelangen, und Koch zeigt sehr einleuchtend, wie gerade das ärztliche Denken au Schritt und Tritt solche Fiktionen benötigt. Seine stets durch Beisviele b leatm Ausführungen arbeiten die Hauptformen der ärztlichen Fiktionen heraus, prüfen die Notwendigkeit ihrer Beibehaltung oder Aus lösung und suchen die fiktive Geltung gewisser me^izi^i^er Stammbegrfffe und Grundunterscheidungen darzutun. Eine mit Empirie, gesättigte M e t h ode nlehre des ärztlichen Verfahrens das Ganze, eine wesentliche Bemühung Zur Klärung der typischen Denkvorgänge, die der Mediziner zu vollziehen hat. Uebernimmt man die Philosophie Vaihintzers in so eingeschränktem Maße, wie Koch es tut, dann haben gewiß seine Worte Berechtigung, „daß die Legitimierung des Als-Ob-Denkens für den Arzt eine Be freiung ist, daß seine Gedanken damit der Wirklichkeit stärker ange nähert werden, als es ohne diese Legitimierung möglich wäre." Lr-.