>ew leleganon^ auf v Moellendorff auch der VBölkerbundsreferent des Auswärtigen Vorschlaga des Vorsitzenden in Aussicht genommen, demnächst die admiral Freiherr v. Freyberg der Delegation angehören. Der Rezensent stimmt mit den Autoren in der Meinung über- Die Beziehung auf den Wurzelsinn verdeutscht dann den fremderen Namen in einer Tiefe, die den Verzicht auf die OberflächenvertrauLheit des Wagnerschen Evchens selbst uns alten Bayreuthern leicht machte. Die Propheten konnten nicht Propheten bleiben, weil das griechische Wort heut einseitig den Wahrsager meint. Das sind die Propheten bisweilen, aber nicht wesentlich. Etwa gerade die Stelle, wo das Wort in der Genesis steht, wird mit „Prophet" ganz sinnlos. Der Künder war da das Gegebene. Nicht bloß aus etymologischen Gründen, sondern auch weil künden im Gegensatz zu reden und sprechen nicht absolut, nicht objektlos gebraucht werden kann. Der Künder ist, anders als Redner und Sprecher, die beide den Sinn eines Berufs oder Amts annehmen können, immer Künder von etwas, immer gebunden an seine Kunde. So schließt dies Wort gerade die Vorstellung aus, die heut mit dem „Prophetischen" modisch verbunden ist, die Vorstellung der Anlage, Begabung, kurz und scheußlich gesagt: des „religiösen^Genies". Daß das Wort Künder zwar nicht, wie der Rezensent arg wöhnt, erst seit George, aber immerhin erst seit Rückert wieder in die Sprache eingeführt ist, durfte uns nicht hindern. Sprache darf nicht archaisieren. Das wäre gegen ihren Sinn und Auftrag. Sie muß ganz Gegenwart, ganz für das Heute, ganz — gesprochen sein. Aber noch keiner, der sich vor eine große sprachliche Ausgabe gestellt sah, am wenigsten Luther hat auf den Rückgriff in verschollenes oder nur Landschaftlich erklingendes Sprachgut verzichtet. Nur der Unverstand könnte das als Archaisieren oder Provinzialisieren bezeichnen. Immer vorausgesetzt, daß diese innere Kolonisation des Sprachreichs mit Umsicht und Kenntnis geschieht, so also, daß die neuen Güter existenzfähig sind und daß keine lebensfähigen alten ausgekaust werden.^) Nachdem wir nun an sämtlichen Einwendungen des Re zensenten dargetan haben, daß sie Einwände gegen den hebräischen Text sind, bedauern wir, genötigt zu sein, auch die einzige Zustimmung, die er uns erteilt, ablehnen zu müssen. Abrahams Sterben in gutem Greisentum ist nicht, wie der Herr Rezensent meint, unsere Prägung, sondern steht gleich falls im Text. 8 heißt in, toda heißt gut, KKOdu heißt Greisentum. kennung seines erfolgreichen Unternehmens bei der uM Mus"s"ol in'i zum General befördert und ihm das Oberkom mando der italienischen Luftschiffahrt übertragen werden. Außerdem wird er mit der höchsten militärischen Verdienst Medaille ausgezeichnet. Vergesse der Leser nun für einen Augenblick, daß die Widerlegung des von der Rezension unternommenen Beweises noch keine Widerlegung ihrer allgemeinen These ist und höre uns — beweislose These gegen fehlbewiesene These — an. Wir glauben, daß dem Wort, das in der Bibel Schrift ge worden ist, jede Zeit, die unsere so gut wie irgendeine ver gangene, fremd, fern und feindlich gegenüberliegt, daß aber dies Wort in jeder Zeit die Kraft bewährt, die ihm Hörigen Zu ergreifen. Die Zeit ist passiv, das Wort aktiv. Das Wort nur bewahren, nur konservieren, nur allenfalls durch die Zeit tragen wollen ist Lästerung. Es will reden, zu jeder Zeit, in jede Zeit, jeder Zeit zum Trotz. Wir wissen nicht, ob es unser Uebersetzungswerk in seinen Dienst nehmest wird und in welcherlei Dienst. Wir haben nur das eine zu bedenken: ihyr treu zu sein. Ob die um dieser Treue willen ge schehenden vereinzelten Wortheimholungen sich einbürgern werden, das ist uns, gegen jenes oberste Gesetz und seine Förderung, eine geringe Sorge. Wir stehen in diesen Tagen am Abschluß der Arbeit an dem zweiten biblischen Buch. In ihm wird erzählt, wie das Wort bei dem Volk, an das es entboten wird, zunächst taube Ohren findet „vor Geistes Kürze und vor harter Fron". Genauer als in dieser Zeile läßt sich eine ungünstige ^Metaphysische und soziologische Situation" — so nennt man daß ja wohl -— kaum beschreiben. Gewiß haben auch damals du Wahrschreiber Aegyptens und seine Weisen Pharao be ruhigt, daß angesichts jener Situation in „unserer Zeit" jenes Wprt Zu Stummheit verurteilt sei. Dann geschah, was geschah. Wenn Luther in jenem von dem Rezensenten zwar zweimal zitierten, aber nicht einmal verstandenen Brief an den Hosprediger Spälatin sich die Mitteilung von schlichten Wörtern erbittet: non cmsärousm nsr unlieb, so meint er mit diesen „Schloß- und Hofwörtern" — es handelt sich nämlich um Edelsteinnamen die damals modernen technischen Bezeichnungen, also gerade das, was die Rezension als „profane Sprache" preist und anpreist. Er sucht und erbittet dagegen „Limplieia": echtes altvolkstümliches Wortgut» wandelnd, finden vielleicht, daß es immer gut sei, sein Wissen zu zeigen. Ueber dem Bedürfnis nach seiner Entfaltung haben sie jedenfalls die Einwände vergessen, denen zu erwidern gewesen würd. Nicht gegen eine willkürliche Behandlung des hebräi schen Textes, wohl aber gegen das Unternehmen seiner kom mentarlosen wörtlichen Uebersetzung kehrt sich die Rezension. Hat der Rezensent bezweifelt, daß der allüber den Wassern brütende Braus Begriff für Begriff des Originals nachzubil- dsn suche? Sind die gehöhten Hochgaben oder der Walter du, über uns Walter, von ihm einer Mißachtung der hebräischen Worte verdächtigt worden? Er hat sie und die anderen Bei spiele alsdeutsche Sprachfügungen gewürdigt und in einem Teil von ihnen postume Sprößlinge der Bayreuther Dicht kunst erkannt. Daß sie in der von den Autoren beliebten Zu sammenstellung den archaischen Klimaten der bürgerlichen Neu- romantik entstammen, ist ein Geburtsmakel, den die wie immer penible Berufung auf ihren früheren Gebrauch gewiß nicht zu tilgen vermag. Um den historischen Bedeutungswandel der Worte zu er messen, wird man freilich auch ihre soziologische Be dingtheit mit berücksichtigen müssen. Die Autoren lehnen der gleichen nicht ohne Verachtung ab. So geschieht es ihnen, daß sie die Alliterationen mit dem Anspruch auf aktuelle Ver bindlichkeit übernehmen; daß sie den Luther-Satz über die „Schloß- Mb Hofwärter" zu ihren eignen Gunsten auslegen, während in Wirklichkeit Luthers Vordringen zum „altvolkstüm- lichsn Wortgut" eine der ihren entgegengesetzte Wendung zum Profanen gewesen ist. Man erinnert sich der bekannten Stelle im „Sendbrief vom Dolmetschen": „Denn man muß nicht die Buchstaben in der lateinischen Sprachen fragen, wie man soll deutsch reden, wie diese Esel thun; sondern man muß die Mutter im Hause, die Kinder auf der Gassen, den gemeinen Mann auf dem Markt drumb fragen und denselbigen auf das Maul sehen, wie sie reden und- darnach dolmetschen. Es wäre gut, etwas von soziologischen Dingen zu wissen. Gegen wen also richten sich die Einwände der Rezension? Gegen die deutsche Sprachform der Uebersetzung und damit gegen ihre Absicht. Wenn die wörtlich getreue Einholung des Textes Sprachgewächse wie „Schlachtstatt" und „Weih buhle" reifen läßt, so ist die Absicht seiner wörtlich getreuen Einholung fragwürdig in dem von der Rezension aufgewiese nen Sinn. Diese „treue" Wiedergabe ist gar nicht treu, weil sie Worten und sprachlichen Konfigurationen, die nur noch Zeichen eines bestimmten Abschnitts unserer Vergangenheit sind, hie ungebrochene Gewalt des Originals verleihen möchte. an etwas, vor dem gekniet und gebetet wird. In der Genesis wird zwar mehrmals niedergefallen und auch mehrmals ge betet, aber nie vor -einem Misbeach. Auf dem wird geschlachtet. Vier andere, beanstandete Wendungen sind von viererlei Art. „SLandmal" (einmal, wo ein Femininum erfordert war, „Walstatt") für rrmEda, dessen Stammwort stellen bedeutet, anstatt des unbestimmten Lutherschen „Mal", besagt, daß für ungeläufige Gegenstände zuweilen ungeläufige Bezeichnungen gewählt werden müssen. Das vom Rezensenten anscheinend mit dem Wagnerschen archaisierenden „Unmaßen" verwechselte „ohne Maß" stellt ein ganz nüchternes und heutiges Wort dar. „Mit Verlaub", das wir da verwenden, wo Josefs Brüder in aufgeregter Ueberhöslichkeit (und deshalb mit „aufgeregter Im terpunktion") den Hausverwalter angehn, ist gut goethisch Und das vom Rezensenten den „Flachländern Dahns und Frehtags" zugewiesene „fürwahr" ist in der Lulhervibel selber dicht, gesät. „Erdvolk" mußte für Luthers „alle Lande" und „alle Welt" ge fetzt werden, weil „alle Lande" nicht dasteht und weil ein Wort für Welt, als den Inbegriff des Raums, im biblischen Hebräisch bezeichnenderweise fehlt, während ein Wort für den Inbegriff der Zeit, für Ewigkeit, da ist; um Welt auszudrücken, braucht die Bibel zwei Worte zusammen: das „schollenhafte" Erde und das luftige Himmel. Wie die Rezension bei „Erdvolk" in völkische Beängstigungen fallen konnte, ist uns, objektiv wenig stens, unverständlich. Wenn der Völkerbund nach einem Mr- kreten Wort für sein Ziel suchte, könnte er kaum ein geeignete res finden. Für die Wiedergabe der Personennamen waren mehrere Gründe maßgebend, aber selbstverständlich nicht die beiden, die der Rezensent in eigenartiger plötzlicher Unkenntnis unserer sonstigen Wirksamkeit nun vermutet: der „völkische" (noch einmal!) und der — „ästhetische". Die Lutherschen Per sonennamen sind keineswegs die einzigen in Deutschland ver breiteten. Die katholische Hälfte des Volkes sagt für Luthers Hiob, Hesekiel, Jsai: Job, EZechiel, Jesse. Sogar Eva heißt auf katholisch Heva. Dieser Zwiespalt war ein Grund, auf die nicht durch Griechen- und Römermund gemodelten Namen zurückzugehen. Ein weiterer war die Tendenz der Gegenwart, überall die richtigen einzusetzen. Noch Schiller sagte Jupiter und Juno, wo heute jeder Zeus und Hera sagen würde. Seit Nietzsche sagt kein Mensch mehr Zoroaster. Diese Tendenz ist auch in die heute gangbaren Lutherbibeln eingedrungen. Luthers König Roboam heißt seit Ausgang des 19. Jahr hunderts Rehabeam usw. Entscheidend war aber auch dies nicht, sondern das, was der Rezensent unsere überlutherische Verdeutschungstendenz nennt. Denn die Sinndeutung der Namen, die gerade in der Genesis eine so große Rolle spielt, konnte nur so durchsichtig werden. Wenn Eva bei uns Chawa heißt, so ist das nur für den ersten Blick Me Aerfremdung. ein Zuschauer nur, verfolgt der Rezensent ^s philologische Bombardement, das zu demonstrativen Zn sich abzuspie- ein:. Sp,rache müsse „ganz Gegenwart, ganz für däs heute,. lm scheint, da in der Nähe und Ferne kein Widersacher sich j ganz — gesprochen sein". Aber weder ist „ohne Maß" ein bietet. AM die Autoren, ihren SMwgeWM GoeM M- ^HMiM Woxt", yM siM .etwa die AinndLutunMN de. Hegen wen? Duplik. Von Dr. Siegfried Kraeauer. Gegen wen richtet sich die Erwiderung ? Gegen den Rezen senten? Aber niemals hat der Rezensent bestritten, was die Asttoren mit dem Aufgebot ihrer Nachweise belegen: die treue Wiedergabe des Textes. Er hat, im Gegenteil, zu Beginn seiner Darlegungen versichert und anerkannt: „Die Verfasser streben die wörtliche Uebersetzung und rhythrnische Treue an", und auf Grund des Urteils unterrichteter Hebrai- stsn gerne bestätigt, daß die Autoren hierbei „sachkundig und gewissenhaft" verfahren seien. ' Gegen wen also der Anmarsch solcher Bildung? Unbeteiligt, sicher Zdziechowski ein reines Gewissen hat) revolutionär. i v oe enor auc er er unsreeren es usw rgen orscaga es orszen en n ussc genommen, emncs e Dre Zahl der ^oten und Verwundeten laßt pch nicht an- Amts, Geheimrat v. Bülow, teilnehmen. Vom Reichswehr- Fragen des sogenannten Wilsonabkommens vom 16- Juni nähernd abfchützen. Denn mit den 80 bis 1E00 T<o^toen- , die Ministerium -w-i-r-d- außer den bereits g—enan-n-t-e-n- Offizie.r..e..n. Konter- 1-9-1-9 i- m A-us-wä-rt-igen A-us—schuß" zur E- r-ört'erung zu stellen, gegenwärtig in die Spitäler gebracht worden sind, ist die Zahl admiral Freiherr v. Freyberg der Delegation angehören.