F' Aus vor amerikanischer Gesellschaft. Die Zahl der rrali- stischeN amerikanischen Filme, die nach Europa verschlagen werden, mehrt sich. Man erfährt zwar nicht aus ihren Handlungen, doch aus ihren Staffagen und Hintergründen einiges über das wirk liche amerikanische Leben. Vor allem die Straßen stellen sich' in ihnen dar, Straßen aus New York und anderen Städten, geschäft- ltche Abwicklungen, der Ladenverkehr, das Dasein der kleinen Eri- stenzen. Die Grotesken Zeigen dergleichen nicht, sie setzen den Alltag voraus. Er zeigt sich in vielen Bildern in dem Film: „Frau van Cordans Vergangenheit", den die Biberbau-Lichtspiele vorführen. Frau van Cordan war vor ihrer Ehe eine in Amerika gefeierte Schauspielerin und noch früher ein russisches Bauernmädchen; nicht, wie sie ihrem Manne und seiner Mutter angibt, eine russische Prinzessin.'Diese Lüge peinigt sie, an ihr geht sie zugrunde. Soll der Ahnenstolz der New Yorker Hautevolee gegeißelt werden? Die Tragik mutet euro päisch an und ist auch hier nicht von heute. Mae^Murrae spielt die Dame. Ihr Wuchs ist herrlich, im übrigen ist sie „dämonisch". Die schwarzen Haare sind gelöst, die Augen blicken bedeutungsvoll leer. Dunkles Russentum, wie man es sich so denkt. Nicht genug damit, verkörpert sie auch die aus Rußland zugewanderte kleine Schwester der Dame, die blond und unschuldsvoll lächelt, ein weib licher Aljoscha. Dostojewski, wie er leibt und lebt. Das Milieu ist ausgezeichnet. Frackhemden blitzen in den Hotels, man erhält Ein blick in die ärmlichen Partien der Weltstadt, Prunkfeste werden gefeiert. Dieser bildlichen Schilderungen wegen ist der- Film be sonders zu empfehlen, zumal auch die übrigen Rollen gut besetzt sind. raea. DLL VMIWM8LGONLM W«LL-O8OL»LLL. VON Dr. " Nit dem Merke: ..Oesediodte dar vdineslseden Rdilosoplile" VON R V. Zsnker (Reiedenberg, Oebr. Stiepel, XL, 346 Leiten, geb. cF 8) wird 2um ersten Nale eins Gesamtdarstellung der edinssiseden Rdilosopdle naed den Quellen unternommen. Der erseblenene brsis Rand umkakt die vorgesediedtlielie Rpoede nnd die klassisede Zeit bis Lur Ran-D^nastie (266 v. Odr.); der 2weite soll bis rum LturZ der! Nandscdu-DvnaZtie reiedsn. Das Merk kommt im riedtigen Augenblick. Xaed- dem die Meltwirtsedakt bereits daran ist, Ost- asisn idrem wie immer gestörten Kreislauf ein- ^üverleiben, batmt 63 die Rrsedlieäirng der geistigen Näebte an, die seit Tausenden von ladren die Vvnrkliodkeit Ostasiens mitbestimmen. Mir daben neuerdings begonnen, naed Odina deutsebe wie überdaupt europäisedsRdilosopbis Ln expOrtlersn, die sebon längst niedt mebr die Rdiiosopdie Europas ist. Rs ist niedt melir als gereedt, ja, es ist notwendig sedlsedMin, daü aued umgekedrt die pdilosopdiseds Kntwiekelung Odinas sied dem europäiseben Verständnis end- Iled im Zusammendang darstelle. Mobei es sied von selbst verstebt, dad die kluge und 2urüek- daltende Vermittlung der kaktisenen geistigen Realitäten sedwerer ins Oewiebt fällt als jene un- kontrollierbaren westostlieden Rrüekensedlägs. die deute naed Art Rabindranatd TagOres und Keyserlings von vielen Leiten oMu ffurtiA ins Merü Jeset^t werden. Mas die europaiselie ös- keffieffte lelirt, ^ilt erst reefft kür die lcünlti^en Vechelrunsssn Esoffen Luropa und Asien: dulz, das OerneinZurne von Völkern, die in verselne- denenr llrFrund wurzeln, sied nur anr Nnde eines Langen (FeselnelrtsprOLesses lrerLusstellen nra§. Ls entsprinFt als eins b'olAe kruelitbarer WZver-> ständnisse, 2u denen jedenfalls die rnodisolren. LonstrukLionen ösüiedsr Meltbilder nieüt Zs- Lrörsn^ 2-enksr dringt rnsffrers Voruussei^unZsn rnit, die chn LU dein Dienst an der von ilnn §ewik nieüt allein ?u losenden Aurgade bekälrigen, und AseiKnet sind, seineni Merk das Vertrauen Lu er werben. Dr ist ein Kenner des Olnnesiselien und KaL seine Darstellung auf das Ltudiurn der OriFinaltexte gegründet; die ^rloeit von ^alir- Lelinten stellt dalrinter. dLanelre seiner wesent- Lielren RelsAe sind, wie er ausdrüekliclr bernerkt,! vor inrn. noed nivdt naelr Kuropa ssedrunZsn. Xielrt rninder entselreidend tür den Drlolx des Vernrittlun^sversuodes ist die Aedie^ene plrilo- sopliiselie Lildunx, über die der Verfasser ^er- kü§t. Dr verdelrlt nirgends seine Iderkunft von! Kant, die ihn liäufi§ xenuF Analogien 2unr Trans-! ^sndentalideLlismus finden lädt. Ader diese Üe-, §6§nunF6N werden nur rnit Vorsielit lrerdei- > xeL'üdrt, und die fremde OedankenAestalt tritt i deutlielmr liervor, wenn man sie, die Luletxt un- kakdar ist, von einem bestimmten, reinlielr fest- ^elialtenen Milosoplriseken Ltandpunkt aus 2u ergreifen traedtet, als wenn man sied idrer mit Rilke eines pdänomen-oLoxiseden Vertadrens de- mäediiZt, das um seinen Standpunkt nielrt weid. Aum mindesten Feniekt jene ckrste DetraediunAS- v/eise in dem Dalle des Verfassers den VorsuF, da er sied spürbar dem Ligenwillen der Oe- dalte unterordnet und duredweF demüdt ist, das für die eedts Interpretation gebotene Verdältnis Lwiseden der passiven Teilnadme an dem Ltolf und seiner aktiven DormunA 2u wadren. Dured viele Kanäle strömt dieser idm 2U. Das Merk be- sedränkt sied niedt auf die Ideenxesedrodte, es weist aued auf die sorialen Zustände din, in denen die Ideen verankert sind. Der Mek des Ver fassers für die Aesellsedaftliede Mirkliedkeit ist ein weiteres AeuZnis für die DeFitimität seiner Deistuna. Dem Xweek der Vermittlun» kommt sedlielZlied eine Drosa ^ustattsn, deren Laedlied- keit und Urbanität sied an das breite Dudlikum der (Ledildsten wenden. Den Kennern unter den LinoloFtzn muL eine Rlosslerun!; im einzelnen üderlassen dleiben: die DrZänLunF. etwaiger KinssitiFkeiten und Deried- ti^unxen, vme sie dei Merken, die einen Anfang darstsllen, unvermeidlied sind. Im Radmen dieser MürdissunA ZenüFen eini§s Kindlieke, die einen Legriff von der Anlage und dem Indalt des Ruedes versedaffen. Ds dedt mit der Ledilderung der magised-animistiseden DrüdLeit an, für deren Kenntnis das dis ins 12. voredristliede 5adr- dundert ^urüekreiedende Vid-King iLued der Mandlungen) die wiedtigste Quelle ist. Die pdilo- sopdiseden Ansedauungsn jener Kpoede bereits sind naed Denker von dem moraliseden Centrum der dsstimmt. Aus idm erwäedst, ins Kosmo- lOgiseds gewandt, der Lsgriff des tao, der immer medr in den Mittelpunkt der alten Ddilosopdie mit idrer stark ausgedildeten 8o2ialmoral rüekt und im Verlauf der gesediedtlieden Kntwieklung die mannigiaedsten Mandlungen erkädrt. „Ls gidt einen Rimmelsweg (t d i e n - t a o), einen Meg der Krde (tu-tao)^und einen Meg des Uenseden (jen-tao), alle diese Mege sind nur ein Meg, der Meg des Kosmos.,Line Melt- darmnnis, die niedt nur dured die Unordnung in der Xatur, sondern aued dured die in Mr Dessll- sedaft gestört werden kann. Lo ledrt die im 8 du - king entdaltene „Oroäe Regel": „ . .Menn man doedkadrend ist, regnet es beständig; der leiedtkertigsm getragen derrsedt andauernde IrOekendsit; bei Trägdelt derrsedt beständige RitLe; wenn man übereifrig ist, ist? es beständig kalt; wenn man blind gegen sied selbst ist, wedt beständig der 8turm." Kingedsnd wwd die klassiFede 2elt dedandelt, deren groüe Repräsentanten Kao-tss und Kdung- tse sind. Den Anstok 2u der dured sie doLeiedneten Lpaltung der Dedrmeinungen verlegt idr Verfasser ins Rraktisede; wne er üderdaupt von Anfang an den Rrimat der vrak- twelien Vernunft inn^npald der edinesiseden Rdilosopdis dedallptet. 2ur Trennung gekommen ist es üder der Trage, wie am besten 2u leben! sei: ob naed einer „Rdilo.sopdie der Tat" oder naod einer auf Keldst^ollendung dedaedten Rdilo- sopdie, die das Aeukere gering sedairt. Die Ana- Ivs^ sind überZeugend gekülirt; sie sueden das gedankliede Oerüst deraus^ustellen, dienen das Riograpdisode din^u und verscdmaden niedt die edarakterisierendf; Mirkung üderlieferter Anek doten. Der Lwiekaede Krkenntnissinn des tao-Re- griffs Dao - tses wird in ReLiedung gsseiLt 2u Kants Ding an sied und seiner Rrsedeinungs- welt; aufgewiesen aued der von ferne an den Rudddismus gemadnende m^stlsede Meg des edinesiseden Denkers, der ilm in den „deiligen Anaredismus" einmünden lädt, Idm, der auf LslbsteMsung absielt, tritt der um ein geringes jüngere Kdung-tse entgegen, der die Nenseddeit von idrem Deid erlösen will —- erlösen dured die „mvilwatorisede Naebt der Dssittung (li) und das leuebtsnde Beispiel der „Rersonlledkeiten", jener 2umal, in deren Randen die Regierung liegt. Denker wedrt den Vorwurk des moraliseden Rigorismus von idm ab, den der spätere offizielle Konfuösanismus idm eingetragen dat, und legt den metapdvsisebed Kern der Dsbre frei,, die dured den 8atL, es seien dieRe.grlffe Mamen- ming) r i e d t i g 2 u s t e! l e n, idre Krönung er- dält. Der an Dao-tse sied ansedlieZende Taois- mus möedte auf der einen Leite dured Nagle und Zauber dem Absoluten sied nädern und ver fällt auf der anderen, das Absolute leugnend, einem bemmungslosen Relativismus. Leine Rlüte- 2eit ist das fünfte und vierte äadrdundert, seine Rauptvertreter sind Die - tse und T 8 ebuang- t s e. Xeben dem Taoismus und KonkuLeanismus genlekt in jener Dpoede der sinkenden Teudalität