wahr dar und vergegenwärtigen ihre Verhütung. raca. Lxr. finden. --- ^Buster KeaLsn.j Dieser schmale, kleine Mann mit dem gescheitelten Haar und dem etwas dämlichen Profil — nur die Äugen blicken bewußt — hat durchaus die Beziehung zum Leben verloren. Man erzählt, daß er in der Jugend mit dem Kopf unsanft an einen harten Gegenstand gestoßen sei. Er ist ein Gestoßener. Die vielen Gegenstände: Apparate, Baumstämme, Trambahnwände > und Menschenkörper verunstalten ein Kesseltreiben mit ihm, er kennt sich nicht mehr aus, er ist. unter dem sinnlosen Druck der zufälligen Dinge apathisch geworden. Kein Lächeln bewegt den Mund, die Züge sind stur, der Gang ist der eines Automaten. Man tippt ihn an: er setzt sich in Marsch; man legt ihm ein Hindernis in den Weg: er steht wie angegossen. Den Ereignissen, die oberhalb von Druck und Stoß sich vollziehen, ist er nicht gewachsen. Frauen, Freunde, menschliche Erlebnisse sind für ihn eben so viele Aus fallserscheinungen. Ändere drücken sich die Hand, lieben sich oder zürnen miteinander — er weiß nichts von dem allem, die schreck lichen Gegenstände erfordern seine ungeteilte Aufmerksamkeit, stumm und einsam verbringt er sein Leben damit ihnen auszuweichen. Oder er weiß vielleicht etwas von Liebe, vom Händeschütteln, von solchen Aktionen, die jenseits der Mechanik sich abspielen. Aber er kann es nicht recht herausbringen, wie ein Kloß steckt es in ihm, sein Kopf war zu bedenklich mit den Objekten in Berührung ge kommen. Wenn es von ihm selber nur abhüige, nie gelangte er an ein menschliches Ziel. Indessen, gerade weil er so töricht, ein dummer Hans, durch die tote Welt gepufft wird, kommt ihm die Hilfe im letzten Augenblick. Er fucht sie nicht, sie fucht ihn. Ein Zufall entreißt ihn den tausend Fährnissen, eine unsichtbare Hand bebt ihn mitten in das amerikanische Liebesidyll hinein. Am Ende ist er der Hans im Glück. (Bei Gelegenheit des jetzt in Frankfurt gezeigten Buster-KeaLon-Films: „Der Mann mit den tausend Bräuten".) Kr. nredergerissen sind: wo Jugend ist, wird das Gemeinsame eines Tages Gestalt. Die JugendzusammenkünfLe sind des ein Zeichen. Ihre Kraft aber schöpft die Jugend aus der Wahrhaf tigkeit, die auf dem Grund des ganzen, des gläubigen Men schen erwächst. Sie verbündet die Jugend aller Kreise und laßt die Grenzpfähle nicht bestehen. Sie wird, wenn sie unvermin dert weiter leuchtet, den Weltbund der Jugend, der in zwei Jahren in Holland begründet werden soll. Zum entscheiden den Siege führen. Aus der Gemeinsamkeit der neuen Jugend, dieser Verkörperung pazifistischer Politik, mögen auch dereinst die Völker erstehen, deren Bund von Dauer sein wird. Wir haben nicht ohne Grund die Rede Wilkers mit einiger Ausführlichkeit wiedergegeben. Man mochte sie als eine Predigt empfinden; aber auch Predigten müssen nicht inhaltlos sein, um ganz davon abzusehen, daß die Zeit für solche Predigten heute vorüber ist. Die Rede ist ein einziges Beispiel für den schlechten Formalismus, der sich vor jeder konkreten Tatsache zurückzieht, weil er nicht weiß, was er will (oder es mitunter nur Zu gut weiß) und für das alte deutsche Erb übel der schlechten Innerlichkeit, die einschläfert, statt Zu erwecken. Die „Front der neuen Jugend": man erfuhr nur ganz vM ungefähr, gegen wen sie errichtet ist; wobei als charakteri stische Merkmale der Reaktion oder der „Alten" Bestimmungen wie Militarismus, Kapitalismus und AntiabsünenZlertum zusammenhanglos Überschlagen wurden. Wider diese Front, die in solcher Allgemeinheit keine einheitliche ist, soll die neue Jugend stehen. Wie wird sie es zu beginnen haben, um sich äs Front zu konsolidieren und ihre Ziele — welche Ziele? — wirklich durchzusetzen? Kein praktischer Hinweis fiel. Zwar, Organisationen wurden als letzte Bindungen abgelehnt, Gesten verpönt. Aber worauf kommt es nun eigentlich in dem Kampf der Fugend an? Aus der äußeren Formalität flüchtete Wilker in eben die der falschen Innerlichkeit. Die neue Jugend soll den Frieden in sich selber finden und aus ihrer Gläubigkeit heraus wahrhaftig sein. Dann wird sich — so darf man weiter schließen — schon alles Zuw Besten wenden. Wer nicht doch, dann wendet sich nichts. Denn der innere Friede, die Gläubigkeit und die Wahrheit: losgelöst von bestimmten Erkenntnisgehalten, sind sie leer und unwirklich. Nicht aus einer gefühlsmäßigen Wahrhaftig keit quillt die Wahrheit; vielmehr: die wahre Erkenntnis, die ein Mensch findet, zeigt erst an, ob dieser Mensch in Realität wahrhaftig sei. Wilker hat daraus verzichtet, irgend einen umgrenzten gedanklichen Gehalt Zu weisen, der die von ihm in der Jugend vorausgesetzten Gesinnungen hätte legitimieren können. Er hat stattdessen die Jugend in Gesinnungen an sich, in reine Stimmungen zurückgetrieben, die sich entweder bei ihrer eigenen Nichtigkeit beruhigen, oder, wenn sie denn überhaupt nach außen wirken, in jedem beliebigen Inhalt sich niederschlagen mögen. Wir wissen, welche Verdienste sich Wilker in der stillen Arbeit der Jugendpflege erworben hat. Der Prediger der Jugend bewegung indessen erscheint uns als eine .Ge fahr; gerade weil wir an die Ehrlichkeit und die edle Abkunft seiner Haltung glauben. So, wie Wilker es wähnt, wird die „Reaktion" niemals zu besiegen sein. Hierzu ist viel eher er forderlich, daß die Jugend sich praktisch und in voller KonkreL- heit mit den Mächten auseinandersetze, die heute noch unser gesellschaftliches Dasein bedingen. An der Wendung n a ch a u ß en ist alles gelegen; nichts an der in ein unkontrollier- bares Innere. Es ist leicht, von einer erhaben sich dünkenden Seelenhastigkeit aus die Organisation als' ein Gebilde von vorletzter Bedeutung abzutun; aber die noch so äußerliche Organisation ist realer als das bloße Stimmungsgemenge, das in nichts zerstäubt. Erst wenn die Jugend in das äußere Lehen beherrschend vordringt, wird sie den Frieden in sich selber Der Held Mn-tin-Lin. Wieder einmal ist de^ alte Helden- hmrd auf der Leinwand erschienen. In dem Film: „DerKampf ums rote Gold", den die „Ufa-Lichtspiele" zeigen, verrichtet er auf den gewaltigen Schneeflächen Alaskas seine Wun- vertaten. Die Handlung ist wie aus den Aehnpfennig-Schmökern, i unmißverständlich, sentimental, spannend und primitiv. Goldgrä- ' berexistenzen dienen dem Tier als Folie. In ursprünglicher Wild heit kommt es aus den ebenso wilden Wäldern angerast und wird - sofort zum erkorenen Liebling einer jungen Dame, deren strahlen förmiger Pelzkopfschmuck sie entzückend kleidet. Der Vater hat eine. geheime Goldmine und einen Feind, der ihn erschlägt, um in den Besitz des Geheimnisses zu kommen. Der Hund weiß alles. Er ist klüger als die Menschen, die ihn des Mordes verdächtigen und ihn erschießen wollen. Seine Instinkte werden nicht wie die der Zweibeiner durch den Intellekt verdunkelt. Man hetzt ihn in die Wälder hinaus — ein anderer kehrte der undankbaren Welt den Rücken. Er aber sammelt in der Schneewüste feurige Kohlen auf das Haupt seiner Widersacher. Springt dem Mörder an die Kehle, befreit seine Herrin und ihren Herzallerliebsten aus allen möglichen Gefahren, die zur Ueberwindung durch ihn bereit gestellt sind. In Lausend Situationen tritt er uns als der Ueberlegene entgegen: er weint am Grabe des Ermordeten, er ist ein Liebender, er bewährt ein feines Taktgefühl, er steht angespannt auf der Wacht und bellt im Orchester. Das Muster eines Hundes, herrlich und treu. Zu letzt erkennen die wiederholt von ihm Geretteten seine ganze Größe und nehmen ihn, wie es sich ziemt, reumütig wieder auf. raaa. Buster KeaLou. Herrlich ist der jetzt in den „Ufa-Lichtspielen" ge zeigte Buster-Keaton-Film: „Der Mann mit den tausend Bräute n". Buster erhält eine Erbschaft von 7 (sieben) Mil lionen Dollar unter der Bedingung, daß er am gleichen Tage noch heiratet, an dem er sein Glück erfährt. Der Mary die er ver ehrt, stellt er den Antrag so falsch, daß sie nicht will; erst später will ste doch. Man veranlaßt ihn, die ihm bekannten Mädchen auf sofortige Ehe hin anzusprechen. Er geht und fragt; wie man an eine Tür anklopft. Da nicht „Herein" gerufen wird, geht er wieder fort. Immer neue Mißgeschicke, grotesk abgewandelte Situ ationen. Man inseriert für ihn: Wer 7 (sieben) Millionen hei raten will, sei um 5 Uhr in der Kirche. Er sitzt dort allein, schläft. Nun kommen sie angerast, die Bräute, auf Rollschuhen, in der -Embahn, die Kirche ist voll. Er erwacht, wird umarmt, sieht sich um, flüchtet Die große Jagd beginnt. Ein Heuschreckenschwarm, erne ägyptische Plage, so stürmt die weiße Frauenmeute den Dollars nach Unerschöpflich der Szenenwechsel. Er läuft, als werde er gelaufen, vor den Bräuten davon, die Schutzleute und ganze Sport riegen überrennen. Sie sind für ihn keine Menschen, mit denen man sich ausemaudersehen könnte, sondern toll gewordene. Natur gewalten. Die Gleichung zwischen Menschen und Gegenständen verwirklicht sich nahezu grausig. Wie er Abhänge herunterspringt, poltern ihm Karawanen von Steinen nach. Lind es Steine? Vielleicht sind es verw^öelte Bräute, und die Bräute sind Steine. Möan kann sie nicht unterscheiden, sie tun das gleiche, sie fallen und greifen nach Buster. Endlich erreicht er das Häuschen, Mary war tet, die Freunde sehen nach der Uhr, der Pfarrer ist da. Zwei Minuten vor dem festgesetzten Termin geht die Zeremonie von- statten und 7 Mllionen Dollar fallen dem Paar in den Schoß. Das Beiprogramm bringt den ausgezeichneten Verkehrs-^ film, der unter Mitwirkung des Berliner Polizeiprä sidiums hergestellt worden ist. Den Schulen sei seine Besich tigung empfohlen. Er instruiert, ohne zu langweilen, und führt eine Reihe trefflicher Straßenszenen vor. Man weiß, wenn man ' ihn gesehen hat, daß den unbedachten Passanten minütlich Un- l fälle bedrohen und die Verkehrsordnung segensreich ist. Beson ders eindrucksvoll ist die Eilfahrt der Feuerwehr über den Pots damer Platz; ein Telefonanruf macht ihr die Bahn frei, alle Wagen stehen still. Der Held des Films ist der Schupowann, der auf der kleinen Pflasterinsel steht und, der Vorsehung gleich, die Geschicke der Autos und Fußgänger lenkt. Gute Trickbilder ver anschaulichen Statistisches; erste Schauspieler stellen Unfälle lebens