kurzen Abständen artikulierte Schreie aus. Eine ^ rotglühende Bonbons aus dem Bazar. Eine kreuzt die Straße, es leuchtet rosa ge- gekehrt. Tierchen, Hinter ihr die Hüpfen Hirtenstab hütet sie. farbig eingewickelte Cognac-Marke zittert in Wonnen. Die Frau hat der Straße den Rücken tummeln sich die Taxis, lustige mechanische und pfeifen; ein Schutzmann mit seinem Hinter ihr kommen Huren vorbeigeweht, dem fünften Akt mit gallopierenden Pferdchen auf den Friedhos kutschiert. Besser noch, als zum Ueberfluß in die Wandelhallen des Lebens gestoßen zu sein. Die Frau harrt, ein schmales Riff in dem Glanz des Cafes. Vergeblich müht sich ein Fremder, ihr ein Geldstück zu reichen. Sie blickt empor, ohne die Arme aus der Beschränkung zu lösen. Noch sind ihre Züge nicht alt, aber eine konfuse Bilderschrift steht in den Augen. Die Münze rollt auf das Pflaster. ver- der die zwischen den Trams, den Cabs und Chinesen, das Wagnis lingt, sie landet am anderen Ufer. Die Frau dreht sich nicht um, sie hat sich an diesem Cafe sehen. Mitunter läßt sie sich, als sei sie ein Gast, auf einem Stühle nieder. Der Kellner jagt sie auf, einmal, zweimal, Stühle sind zum Trinken, nicht zum Sitzen bestimmt. Sie bleibt. Nicht als ob sie auf und ab ginge, wie andere tun, die jemanden erwarten oder einfach zu schlendern belieben. Nein, unnachsichtig behauptet sie ihren Posten, eine graue Mahnfigur, mit verschränk ten Armen Der Glanz hier bannt sie. in seine Zirkel. Wie eine Fliege ist sie ins Licht gefallen. Das Hafenviertel muß sie ausgebrütet haben. Ihresgleichen entwächst den Ritzen der Hauswände dort, blüht mit dem Gassen- kehricht, der, wie in Neapel nur, sich zu vegetativen Gebilden ent faltet. Die Gassen in ihrer Mehrzahl sind Treppen. Auf Podesten und Stufen vollziehen sich im Halbdunkel Improvisationen vor dem Nichts. Ein Knabe spritzt Wasser von oben, in der Pfütze unten — kaum steht man sie noch — lassen Kinder ihre Borken- schiffchen treiben. Aus den Schiffsleibern lebt flch's in die Bars herein und entleert sich wieder in die Schiffe. Vorhänge, die Zeichen geschmückter Dauer, böten den Durchziehenden ein Zuviel an Behagen; neben den aneinandergerechten Instituten der Liebe hat hygienische Fürsorge erst ein öffentliches Hospital für Ge schlechtskranke errichtet. Lichtet das Dickicht für Augenblicke sich, so scheint als Vorhut eines gesicherteren Erbteils die Kirche dlotrE Dame dc la Qarde herab. Den Hafengassen nur kann das WeiL entstiegen fein. Nicht immer spielen in ihnen sich die Kinodramen auf der Leinwand ab, nicht immer wird in den Schießbuden auf die bleichen Kügelchen geschossen, die über einer Miniaturstadt wie Wundersterne hin und wieder fliegen. Zu süß ist das Lächeln der bläulich getünchten Burschen, die Schwüle zu drückend, in der die Banden, schau- Mnde MoLLMen, das WexLel beAreMen. MMe w^rdm mK senkt werden. 8ie Osten nack XVesten erstreckt, und dem VVirt- sckaltsLügel in nordsüdlicker picktung. Die L X kubiscken blassen sind okne jede Desckönigung mit drastiscker Klarkeit aneinander gelugt. Kim die Lkene und den launus in das Klaus ein- Lube^leken, kat der ^rckitekt Klauern aus Okers gebildet: die kandsekalt dringt völlig nack innen, nenn die piesenlenster ver- dem Kückentisck auts bükett und Zurück kelördert. Die Kücke selbst ist ein meckanisckes Kunstkabinett. Das Innere ist ßlatt und kubisck ßetormt. Lin Zuviel an kinien suckt man vergeblick. die unentbekrlicken sind scknittig und von grobem ^ug. Die lektonik der ddöbel stimmt mit der des klauses überein. Veleucktungskörper und 8tükle reißen ein kantiges Venekmen. das entsckieden. dock nickt ungefällig ist. ^uck die Karden geben sick mit jener Zickerkeit, die das ganre Oekause bestimmt: inmitten des weiden Orundtons kükren Korallrot und Vlau eine kräftige 8pracke. Dies ist ein Ideim für gerade dlenscken, die dem Dunkel abkold sind, Vewegung lieben und bewudt Enteil nekmen an der Zeit, käst nimmt sick der klügel in der klaUe ein wenig anackronistisck aus. Dock es ist gut. dab er kier eine Ztätte gefunden kat- Dl'. 8. In Oinnkeim bei krankfurt kat sick 6er neue frankfurter Ztadtbaurat L/-nst ?7cr^ sein Daus L UZ / errichtet. ks blickt von einem klang aus die weite I^iddaebene mit ikrem lockeren 8aum- wucks und Lkren abgeteilten keldern: im Klinker- gründ deknt sick 6er Taunus. Das Klaus ist aus jener ent- scklossenen Daugesinnung geboren, 6Le bisker rumal in ldolland slck ausgewirkt kat. Klan kat für 6Le8e Oesinnung nickt ru Dn- reckt das Zcklagwort 6er „neuen 8ack/ick- koit" geprägt. In 6er pat, Lkre -^bsiekt ist. sacklick Lu sein: auf 8ckmuck ?u verdickten, 6er 6en 8edürfni8sen einer vergangenen Oese!lsckaft entsprack: kläcken. päume. Klassen ru sckaüen. 6Le 6em tecknisck ge- sckulten Zinn 6e8 keutigen klenscken 6ie Antwort erteilen. Zolcke Zacklickkeit ist ästketisck gefordert. weil sie 6ie mo6erne kebenswirklickkeit so unromantisck kin- nimmt, wie sie sick gibt. Dad dieser Kon struktivismus nur ein Durckgangsweg ?u erfüllteren Oestaltungen sein kann, muk nickt ausdrücklick erst gesagt werden. Dock ist er 6arum nickt min6er notwendig. 8eine Kargkeit entlarvt 6ie Zckeinkaltigkeit 6es von frükeren Kpocken erborgten Prunks, sie ist der Ztrenge unseres Luderen kebens ge- mäd. Das llaus von Klaz' bestekt aus xwei Vaukörpern: dem llauptbau. der sick von scklieken den klittelraum ab. der durck die rwei Oesckosse gebt, vie drei >Voknräume des Krdgesckosses steken durck breite Zckieke- türen mit Lkm in Verbindung. Oeilnet man sie, so bilden die päume einen einzigen paumkristall. Von seinem Kern, der groben ldalle, iükrt eine 'kreppe rur Oalerie, die den Zutritt ru den 8cklai- und ^lädcken- rimmern und dem 8onnendack vermittelt, .^uk dem Lacken Qack des klauptbaus kann man sick tummeln, kickt und Kult gelangen okne Omsckweil in die entlegensten kicken. ?dan geniebt sie vor allem in dem nack 8üden 2U angeordneten Oarten, der, eine gern geleistete Konfession an das 8tadion, ein windgesckütftes ^Vasserbadebecken ent- kält. Die teckniscken Kinricktungen sind vollendet. 8tatt des Usektucks dient die mattgesckkilene Olasplatte des kibtisckes: durck den l'unnel einer Ourckreicke werden die Speisen von 75 I>ie Arau vor dem Haft Marseille, Anfang September. Vor dem kreisrunden MarmorLischchen eines Cafes der Oanne- biore steht abends eine Frau. Ihre nackten Arme sind über dem Bauch verschränkt, der vorgeworfen ist, als habe er viele Kinder getragen. Um den Körper hängen Lappen, die den Anschein eines modisch ausgeschnittenen Kleides erwecken. Die Haarsträhnen ver wirren sich zum Zopf, ein zernagter Pelz möchte den Hals decken. Die Tischchen vor dem Cafe sind elektrisch beglanzt. Gegenüber, nach dem Alten Hafen Zu, auf dem Oours Lolsunce, überall sitzt man an solchen Tischchen, auf bunten Stühlen, um blaue Syphons. Die Frau hätte die Wahl unter den Gürnzpunkten, aber sie weicht nicht vom dem Cafe, das sie sich zum Schauplatz ihrer monotonen Betrachtungen auserkoren hat. Regungslos süert sie in die Helle. Die Gäste kümmern sich nicht um sie. Die Straße, auf der sie steht, ist keine gewöhnliche Straße, son dern ein Jahrmarkt, ein Panoptikum, ein WeltversammlungsorL. Marokkaner in Burnussen wallen, Bündel weißer Tücher, durch die ihre Stehkragen Aazierer^ über ungerodete armenische Bärte fuchteln Hände. Ein Mann hält Kanarienvögel in Blechringen feil. Er bringt den Ring zum Krei sen, der nun als Kugel erscheint, ein durchsichtiger Käfig, in dem das Vögelchen schmachtet. Die neueste Pariser Journale stoßen in