- I ^8"), 2-2 - K-cr Groteske mit drei schvecklich dicken Männern. racn. rolle spielt. ruoa. Die Lebenserinnerungen von Wer-a Fign^r. Die Lebenserinnernngen der Wera Frgner sind unter dem Titel: „Nacht über Rußland" in deutscher Sprache erschienen (Malik-Verlag, Berlin). Was in ihnen erzählt wird, ist die Vorgeschichte der russischen Revo lution. Nicht eine gewöhnliche Augenzeugin berichtet hier, sondern eine der handelnden Personen selber. Sie hat m jenem VollZugs-Komitee gesessen, dessen Terror-Akte Europa mit Schrecken (und Jubel) erfüllten und das zaristische System langsam Zermürbten. Sie hat Hunderte Male ihr Leben für die Sache aufs Spiel gesetzt, die ihr das Leben war. Sie hat zwanzig Jahre in der berüchtigten Schlüsselburg, der russischen Bastille, überdauert, ohne auch nur einen Augenblick in Schwäche ZurückZusmken. Hatte ein Dichter dieses Leben gestaltet, so wäre es fein Bemühen gewesen, die Wirklichkeit eines solchen Schicksals glaubhaft zu machen. Er hätte zu erschüttern, mitzureißen ge sucht. Die Sprache der Figner ist ohne jede Verführungs kunst; eine normale, nahezu unbeteiligte Sprache, die der PrivatheiL enträt und die Erfahrungen des Innenlebens nüchtern als Tatsachen verzeichnet. Ein erfundenes Leben würde s o sich nicht darstellen. Das wirkliche darf und muß es. In die Geheimsprache des Buches gebannt, steigt es nach ihrer Dechifftierung groß und furchtbar auf. „Große Entschlüsse muß jeder Mensch für sich selbst fassen«: diese Erkenntnis der Mädchenjahre hat Wera Figner durch! ihr ganzes Leben bewährt. Sie heiratet früh und läßt sich früh' scheiden, nachdem sie sich in den Züricher Studienjahren zur Laufbahn der Berufsrevolutionärin entschlossen h-at. „Von meinem 24. Jahre an war mein Leben ausschließlich mit den Geschicken der russischen revolutionären Partei verbunden«. Persönliche Episoden fehlen fortan, die Erinnerungen werden zum Bericht über die revolutionären Organisationen, ihre Mitglieder, ihre Geschicke. (Selten wird der Mutter in Liebe gedacht, finden die ebenfalls revolutionär tätigen Schwestern Erwähnung.) Als Milglied der geheimen Gesellschaft „Land und Freiheit" leistet die Figner den Bauen: im Gouvernement Samara ärztliche Hilfe und trägt zugleich, dem damaligen Stand der Bewegung gemäß, die unsstürzlerischen Ideen aufs Land. Verfolaunqen und Denunziationen setzen ein, sie wer den zur Regel. In einem Teil der Führer beseitigt sich die Hinsicht, daß nur der politische Terror, der „Schlag in das — Ein amerikanischer Lustspielschlager. Die Hieb erbau- Lichtspiele zeigen den Film: „In New Uork ist wos los", in dem alle beliebten Possenmmivc losgelaisen sind. Ein junger Mann, den Reainald Dewsy Als den sympathischsten aller. jnL?rndlicheu BabLits verkörpert, wird vor die unmögliche Aufgabe gestellt, an einem Abend ins LanzpalaLs auszuWren: 1. eine Wiche K.stiae Witwe, der ein UniverfitatsstipeMum em« lockt werden soll;' 2. die Frau seines Zimmernachbarn; 5. das Mädchen, dem er sich gern erklären moch-e. Jede der drei Per sonen verlangt und glaubt, daß er ihr sich allein widme. Wie er die Aufgabe löst, sei nicht verraten; genug, daß das Telephon eine entscheidende Rolle spielt. Ein Eklat reiht sich an den anderen; das Ende ist wie gewünscht- Der Motive und Einfalle sind zu viele, sie schlagen sich mitunter tot, statt sich*zu unterstützen. Dennoch enthält das Stück höchst erheiternde Partien. Um die Witwe schnell abzuwachen, Zeigt ihr der Jüngling im Fluozeug die Stadt. Eine frivole Junggesellenwirtschaft Mit Alkohol spukt auch Herein. — Voran geht eine komische amerikanische — Der MitLernachLsexpreß. Dieser fabelhaft spannende Mm, der in den N a t i o n a l t h e a t e r n — Hohenzollern- und Skala Lichtbühne — läuft, bringt , eine aufregende Geschichte aus dem Eis-enLahnUben, mit einem Verbrecherleben kombiniert. Der Sohn des EisenbahnpräsidenLen erweist sich als Feigling wird verstoßen und beginnt in den Lokomotivenwerkstätten als einfacher Arbeiter eine neue Eristenz. Dazwischen donnern die ExpreßZüge, in dem Salonwagen "fährt der Präsident, über die Paschshe raien sie in amerikanischem Tempo hin. Der Sohn verliebt sich in die Tochter eines schlichten Lokomotivführers, der übrigens eine .sehr schone Wohnung bat, und wird von Lag,zu Lag mutiger. Er- bringt sogar den Verbrecher zur Strecke, der ibm Rache schwört. Schkieizüch wird er Babnassistent an der gefährlichen Paßsirecke. Damit ist der Knoten geschurrt. An dieser Bahnstrecke trifft nämlich das ganze Personal des Stückes zusammen: der Präsident, der Lokomotivn^ mit Tochter und der Verbrecher. Eine Situation entsteht, dre für sämtliche Beteiligten höchst gefährlich ist, und der junge r ann hat alle Hände voll Zu tun. um sich Zu verteidigen und^-dre andern Zu r-etten. Die Szenen sind sehr ausragend und ein Glück ist nur. dan man die Gewißheit des guten Endes in sich trägt. Die Gemras- aumahmen sind wundervoll, die Lokomotiven kiv8t elnss, die Ereig nisse sensationell. — Ein ausgezeichneter Buster Keaton- Film: „S ei nes Glückes S ch m i ed" geht voran.. -Buster d giert als Schmied und steht wieder mit seinem todernsten,Gesicht in einem irrsinnigen Mißverhältnis zu den Sachen und Personen. Einem Pferd probiert er elegante Rufe an wie ein Verkäufer in einem Schubg schüft. Die Hufe werden mit -arten Bündchen an den Beinen befestigt, ein Spiegel wird vorgehalten, und Buster und das Pferd betrachten wohlgefällig die gelungene Veschühung. — Außer schönen Landschaftsaufnahmen enthält das Programm noch eine Groteske, in der Suooky, ein äußerst gebildeter Asse, die Haupt — t„Dte Villa im Tiergarten.Dieser in Frankfurt letzt vorgeführte Berliner Gesellschaftssilm ist nach einem Rmnan von Arthur Landsberger gedreht; was schon genug besaat. Man weiter zu ihm bemerken, wäre nicht die Moral der Geschichte so interessant. Sie ist auf verzwickte Weife verlogen Ein vermögender Herr bewohnt mit seinen F-eunden eine Villa nu vergärten; man ist ein bißchen leichtlebig, aber keineswegs unMmP-thM. Roch ;m -oMchar freilich, ist der Berbreck« draußen in Berlin dl., der auf die anständigste Art von der Welt nachts einbricht. Denn warum bricht er ein? Weil er Unterhalt verschaf fen muß, damit seine Freundin nichts -u verdienen braucht, rnan weiß schon, wie. Sie ist ebenfalls ein sehr sympathisches Mädchen (Eged-e Nissen). Also auch in der TiergartLumLa hott -c sich seine Beute. Er wird verhaftet, er entflieht und starret am Weihnachts abend der Villa einen offiziellen Besuch ab, da er sich in der Höhle der Gesellschaftslöwen am sichersten fühlt. Erste moralische Situa tion: die Herren im Smoki w sind äußern nett gegen ihn und wollen ihm dazu verhelfen, sich vor der Polizei Zu drücken und seinen früheren Privatberuf als Boxer wieder aufzunehmen. Sind sie nicht wirklich edel, die Herren? Handeln sie nicht unabhängig von Stand und Besitz? Wer sie spielen das Spiel ohne die Freun din, die von dem Verbrecher (wenn man ihn so nennen da-ck) in die V'lla mitgenommen worden ist. Willigte sie in den Plan ein, so herrschte eins Harmonie zwi'chen Tiergarten und Berlin N auf Kosten der gesellschaftlichen Ordnung. Sie willigt nicht ein. Zweite moralische Situation: das Mädchen telephoniert an die Polizei, damit der Freund seine Tat sühne uns später in Ruhe seiner Freiheit teilhaftig werden könne. Die Kris minaler erscheinen, der Verbrecher umarmt das Mädchen verstehend und läßt sich abführen. Fazit: das Mädchen aus Berlin N wird Zur Verfechterin des Gesetzes, das dem Schutze des Eigentums dient. Die Eigentümer selber hätten es aus Mitleid gerne um gangen, aber was können sie machen, wenn das Mädchen nicht will? So wunderbar ist, zum mindesten in der unschönen Phantasie des Herrn Landsberger und des Filmregisseurs, die Gesellschaft einge^ richtet, daß die Tiergartenvillen-Bewohner sich ungestraft den Luxus des Edelmuts leisten dürfen, weil sie durch das Rechtsempfinden der Existenzen in Berlin N. ja schon eh verteidigt werden. Zwar trifft die Sache in Wirklichkeit nicht ganz zu (erste Verlogenheit), aber es wäre den Tiergartenleuten vielleicht nicht unangenehm, wenn es sich mit dem Rechtsempfinden der I^-Leute tatsächlich ss verhielte (zweite Verlogenheit). Rein technisch ist der Film ganz geschickt arrangiert. Soziologisch Interessierte mögen ihn aufsuchen. raea. --- lMn Dreiwettenpttger.j R u d ol f L o thar hat mit dem „Peer Gynt« eine Mitte'meerreise gemacht und seine Ein- drucke in dem Buch: „Z w i s ch m dreiW « Iten. Pilgerfahr eines Gläubigen« (Drei Masken Verlag, München) niedergelegt. Vor allem die Frauen können mit den liebenswürdigen Plau dereien zufrieden fein. Denn was ist das Ergebnis der Fahrt? Daß im Laufe der Geschichte nur eines unwandelbar bleibe- die Schönheit der Frau. Lothar kennt sich auf diesem Gebiet inter national aus. er stellt fest, daß die Göttin Demeter schon den Bublkopx trug und auch reizende Türkinnen hinter B m'schastern Leretts dieser durch ihr Alter geheiligten Frisur sich bedienen. Auf dre Italiener laßt Lothar trotz Mussolini nichts kommen. In Verona hat er zu Beginn der Reise beim Geldwechseln einen Haufen von Lire-Scheincn eingebüht, deren Verlust ihn schmerzt. Ruckreise spricht er ohne Hoffnung bei dem Wirt vor, durch den er sich benachteiligt glaubte. Strahlend eilt ihm der Restaurateur entgegen: „Warum haben Sie nicht ees^rieben? Warum.haben -Sie uns in pnuewMeit über den "Bescher dieser 450 Lrre gelassen? Hier ist Ihr Geld!« Ueberall zwischen Kon- Mntmopel und Shepheards Hotelterraffe in Kairo findet sich der Drciweltenpilgcr durch seine Gläubigkeit an die göttliche Sendung der Heiterkeit belohnt. Er ist im übrigen ein guter Beobachter, der die Oberfläche genau aufnimmt und sie nicht selten durchbricht; am wenigsten in den hie und da eingeslochtcnen allg-meinen Be trachtungen, die manchmal ein wenig trivial sind. Lesenswert seine Auf-eickmung-n über Palästina, die nicht nur der Bubiköpfe in Let Awiw, der „ersten jüdischen Weltstadt«, Erwähnung tun. — Dem Buch sind sechzig schöne Bilder nach Photographien des Ver fassers beigegeben. Ik-,