In KerZrvraL'L RLNÄ M^iK. Voveiierr. Von Knck?/a--ck Lip^Ln//. kn§ OeM§6?r6 redev- tvaasn von Kuäoif von 8e/ro?t2 nnä ^Me?m ^s^mttnn. I-erv^i.a, Inst. Z6^ Keitsn. 6^eb. 6.56. Den srstM bsiäsn UäQäsn äsr inusterMtiMN Lin- ! UuK ^us^Lds äss kaulHst-Verlags Ist rassd äisssr I16US Mkol^t. äs? oius ^N23,di von dlovsttsn sebt Hp- liLKsedsu Osdlüts Vbrsmi^t. vis mäiseks 801ms drütst über äsn 8eb^Lr2sn uuä V/siLsn, äsr vlebtsr lisdt äis Uit^s, aued ssins Nsnssdsn sinä beiü. l^r dsä^rt äsr sxotissbso I^amässbsckt nur, um ssins Oesebönks LUS äsr Civilisation voraus xustsllsn uuä sis 3,1s i^atur^vsssu 2U 2SiMQ; uisbt um 6s 3 Lxotisehsu ss^dsr ^su. lu äsr ^ropsu^ut ottsudart sied äsm alten Usiäsn Llpliu^ der Nsnsed, ^is sr vou l^atur Lus ist. vadsr sr äsun aued mit uuvs^dod^snsr ^Vouns iu sinsr ^r^LliIuu^ ssins Inäsr, äis äsm Oott äsr vins:6, ^vis sis sinä. äisnsn. über äsn armen, dra- vsu äsutsedsn Missionar triumndisrsn lallt; äsr näm- lied äisut äsm 6ott äsr vinM, ^is sie sein sollen. Mit arimmiMM Uumor uuä dort ^u^rsilsnäsr 8praeds vaedt sr äis sedv/ar^sn ä>usu an unä sednitxt sis iu 8ednurrsn ^ursedt. 8is srsedsinsn adersMudised, siksr- süedti^, lüMsrised uuä siuä im Orunä präedtiZs Lsrls, unvsrdilästs dlaturnroäudts aus äsn Osedun- wlMMnäsn. an äsusu man niedts änäsrn soll. Nit idnen srstsdt äis idanäsedatt. äsr sis ent^vaedssn; ! sius Ilsdsrseä^smmuu^ ist dsrrlied Msediläsrt. 8sins unMdroedsnsn männdedsn Instinkts küdrsn äsu vied- tsr von ss'dsr 2ur naiven Verdsrrlieduns; äss Em pire uuä äsr luMuäsu äss en^iseden Nitttars. ^dsr sr suedt äa« Usläentum sdsr bei äsu (Gemeinen als dsi äsn Okkizim'su uuä dat Usrr Müus. äis vaZa- bunäendakten ^.nasdöri^^n äsr unteren Volks sein eil ten mit Olan2 2u üdersodütten. ra. Sonntag Morgen. Von L LL«». Wundervoll gekleidete Herrschaften promenieren am Sonntag Morgen- zum 8013 immer auf der einen Seite der Avenue, so verlangt es der Brauch. Warum es ein Brauch ist, wissen sie nicht. Während sie gruppenweise hinschlendern, betrachten sie sich und flirten ein wenig, wohlerzogen wie auf Porz-ellantellern. Ueber die Bräuche nachzudenken, wäre ihnen zu beschwerlich. Winzige Herrchen und Dämchen schreiten würdig im Zug, Kinder ohne Zweifel. Sie sind in Pelzmänteln und Galoschen geboren, niemals werden sie schmutzig. Die Rasenflächen leuchten grün, und daher- geritten kommt ein General aus der Schulgrammatik, wo er das Subjekt in Hauptsätzen ist, -ein stolzer General mit seinem Fräulein Tochter. Er verschmäht es, um sich zu blicken, die Welt ist in Ordnung. Es ist noch früh, vor Mittag. Neben die Straßen im Lors hat der liebe Gott Gebüsche und Bäume gestellt und ihnen ein besonders gesittetes Benehmen zur Pflicht gemacht, weil die b ste Gesellschaft sich unter ihnen ergeht. Täglich werden sie frisch gebürstet und zurechtgestutzt wie die Schoßhündchen in den Salons. Der Lieblichkeit wegen sind auch Seen angebracht, die sich mit un befangener Natürlichkeit Winden, längliche und runde, jür jeden Geschmack. Die Ruderpärchen auf den Seen flüstern in Alexandrinern. An den Ufern liegen entzückende Pavillons, in denen berühmte Schauspielerinnen zu dejeunieren pflegen. Hinter den Spiegelscheiben sieht man den General vor einem gedeckten Tischchen sitzen, seine Tochter ist von Verehrern umringt. Draußen schnauben ungeduldig die Rosse. Bald sprengt die Kavalkade davon. Ueber die Hauptalleen rollen elegante Autos, die sich ohne Unterbrechung an dem schönen Morgen erfreuen. Sie kennen einander und nicken sich Zu. Die Püppchen in ihren Fenstern sind kleine Idole, die vor Unfällen schützen und die Insassen erheitern. Wenn es den Alleen zu anstrengend ist, gradeaus zu laufen, krümmen sie sich sanft. Das Naturempfinden der Limousinen ist so fein ausgEldet, baß sie bei malerischen Punkten von selber stoppen. Die Herrschaften steig-en aus und wandern auf ver schlungenen Pfaden durch die Waldnischen, die für solche Aufent halte vorgesehen sind; die Pfade leiten wieder zum Ausgangs punkt hin. Nach dem Genuß der Wälder sinken die Herrschaften befriedigt in die Polster Zurück. Die Lichtungen sind als Tennisplätze und Rennbahnen aus gebildet, auf Venen sich die große Welt in modischen Kostümen Leugnet. Vornehm schlafen die Tribünen in den Morgen hinein, sie empfangen erst später. Von jenseits der Seine glänzen weiße Häuschen auf den Hügeln; die ganze Natur hier ist hochherrschaft lich. Selbst ein Kammerdiener könnte sich ohne Anstand in ihr bewegen. Dem Lois entlang dehnen sich die Villen und Wohnpaläste. Manche 'haben sich in Privatstraßen zurückgezogen, die nur mit Ausweis benutzt werden dürfen. Das Personal hat seinen eigenen Aufgang, man ist unter sich. Eine mVd abgetönte Ruhe herrscht in dem Viertel. In der Palmenhalle eines Blumengeschäfts be spricht die Frau des Generals Mit der schmucken Verkäuferin ein Arrangement. Um die Mittagsstunde kehren die Limousinen aus dem Dois zu den Wohnpalästen zurück. Aus der einen Hüpfen leichtfüßig zwei junge Mädchen in Kornblumenblau, die sich mit ihren Be gleitern einem schmiedeeisernen Portal zuwenven. Wie hübsch baß man im Grünen zusammen war, morgen abend trifft man sich im Theater. Sie winken sich Abschied zu, und das eine Paar fährt davon, nur wenige Schritte weit, zu einem der Nachbar paläste. Vor allen Portalen halten die Autos, die gleichen, die im 8015 gehalten haben. Die Herrschaften sitzen oben, speisen und plaudern gewählt. Sie werden dann etwas schlafen wollen. Der General muß nicht um sich blicken, seine Tochter hat sich verlobt, die Welt ist in Ordnung. Der Schachspieler. r*SOLL. Paris, im Januar. Der französische Großfilm: „D e r Schachspieler" (1^ joueur ä eskecs), der Zur Zeit im Theater MELrivaux läuft, wrrd Karriere machen. Er ist nach einem Roman von Henry Dupuy- Mazuel in Szene gesetzt, der zu Ende des 18. Jahrhunderts in Polen und Rußland spielt und eine Episode aus dem Kampf um die polnische Unabhängigkeit mit vielen höfischen Jntrigen verziert. Weder die historische Fabel noch die Großartigkeit der Hinter gründe zeichnet diesen Film vor den deutschen der gleichen Gattung aus; obwohl die Arrangements in brn Schlössern zu Warschau und Petersburg mit kaum Zu überbietendem Geschick getrosten sind und das Näherrücken von Reitermassen durch dre Wahl der Blickpunkte und die Art der Bildfolg^e zu selten starker Wirkung gelangt. Doch hat man ähnliches bereits gesehen. Was da gegen hier wohl zum ersten Male auf der Leinwand dargestellt wird, ist der Schrecken, den automatische Figuren ver breiten. Kein besseres Thema ließe sich für den Film ersinnen. Die Automaten sind sichtbare Gegenstände, und klappt man sie auf, so kann man in das Innere blicken, das bei den Menschen ver schlossen ist. Nicht die Bewegungen nur, die sie vollführen, auch die Gründe ihrer Bewegungen sind wahrnehmbar; denn an der Stelle des Herzens haben sie Zahnräder und Spülen. Die mensch lichen Entschlüsse mögen die Sphäre des Films durchbrechen, der Automat geht bis zum Bodensatz seines Wesens in sie ein. In dem „Schachspieler" ist eine der Hauptpersonen ein Baron, den Charles Dullin, der Direktor des Montrnarrre-Theaters: „O'^telier" mit dünnen Lippen und dem für die Zeit der Auf- Närung bezeichnenden skeptischen Lächeln als einen ausgepichten Sonderling vergegenwärtigt. Nicht ganz zu Unrecht, da der Baron als würdiger Nachfahr Lamettries die Prunksäle seines Hauses mit selbs^eschaffenen automatischen Personen angefüllt Art. In die Mitte der kreisrunden Halle hat er sein eigenes Ebenbild hingestellt. Beliebt er auf die verschiedenen Hebel zu drücken, so erscheinen: ein Fräulein, das Mandoline spielt, ein Mann, der mit dem Kopf wackelt, ein rührendes Familiensttlleben und noch andere Scheinmenschen mehr. Sie wackeln, spielen, schreiten im Sinne des Barons, und so vollkommen ist in diesen Szenen der Film, daß man den Eindruck erhält, es seien du menschlichen Darsteller des mechanischen Hausstandes in der Tat Automaten, die ihrerseits wieder zu Menschen gediehen seien. Das Aeußerste ist aber in den SchlußaufirMen erreicht. Ein russischer Major dringt in das verlassene Haus, um irgendein kostbares Dokument an sich zu reißen, dessen Aufbewahrungsort er nicht kennt. Er gerät in die Halle und tastet die Hebel am Schaltbrett ab. Dinge geschehen, die ihn verwirren. Die weißen Tücher, unter denen die Automaten geborgen sind, schlagen Falten und setzen sich iu Gang. Der Major Zerrt an den Tüchern: freundlich lächelnd steht ihm der künstliche Baron gegenüber. Sein Schöpfer und Doppelgänger hat Einbrüche vorausgesehen und sich durch Mittel gegen sie zu schützen gewußt, die wirksamer, wenn auch umständlicher als Alarmglocken sind. Während der Major den Kopswackler mit dem Säbel guillotiniert, tritt er auf eine Fußbodenplatte, die mit gottweiß welchem Uhrwerk verbunden ist. Es öffnen sich ringsum die Türen. Aus allen Türen kommen automatische Soldaten mit geschwungenem Degen hervor. Sie rücken Schritt für Schritt auf die Mitte der Halle zu und kreisen den Major völlig ein. Neben ihm der künstliche Baron fährt be harrlich Zu lächeln fort und die Mandolinenspielerin Zirpt. Um sonst versucht der Major dem Säbelgefuchtel zu entrinnen. Die ausgeklügelte Fechtkunst der Homrnes rnLsbines ist größer als die eines lebendigen Offiziers. Er bricht zusammen. Ueber die Leiche senkt sich lächelnd der nun endlich aus den Fugen ge gangene Baron. In dieser Szene trifft der Film mit einer Wirklichkeit zu sammen, die ganz die seine ist. Der Automat, den er umgreifen kann, weil er ihm gleicht, besiegt hier den Menschen, und nichts entzieht sich mehr der mechanischen Aeußerlichkeit. Das Umsicht- , bare wird durch die farbige Sichtbarkeit verneint, keine andere Welt außer der den Linsen preisgegebenen scheint zu bestehen. Die Gewalt der Dinge über den Zum Ding gewordenen Men schen, die ein großes Thema der amerikanischen Filmgroteske ist, hat sich in der Ungestalt der Automaten dämonisch personi fiziert. Bilder aus diesem Film wird „Das Illustrierte Blatt" in seiner nächsten Nummer veröffentlichen.