Gott weiß was ersehnt. Dort trifft sie ihn, den Herrlichsten von allen, der den MWen Tag auf den Bergen herumrennt, weil HZ so hoch sind und so keusch und Gott weiß was. Ein pathologischer Fall, die Hochtouristen sollten sich solche Karikaturen verbitten. Das rhhth^ Misch-gymnastische Mädchen fragt ihn, waZ er dort oben suche. „Mich selbst!" Auch die übrigen Bildtexte tönen von innen. Den Narren treibt es mit einem Freund, auf den eifersüchtig zu sein der Autor ihm verschreibt, eine Nordwand hinan, in deren Mitte er irrsinnig wird, und von Eisdomen träumt. Und PipM tanzt derweil unten und das alte Mütterchen weint. Daß die zwei auf ihrer Nordwand am Ende erfrieren, ist die gerechte Rache der Berge für ihre Schändung. Berge sogar lassen sich nicht alles gefallen. Die Naturaufnahmen,, um derentwillen diese VerfchrsbenheiM sich ereignen, sind Zum Teil wundervoll. Das Meer Leuchtet wie noch kaum je auf der Leinwand. Ein Skirennen in alle« seinen Phasen ist mit unerhörter Vehemenz gefilmt, die Bretter» spuren tauchen Zaub^strichen gleich auf. Neu entdeckt für den Film ist das Motiv der nächtlichen Skifahrt mit Pechfackeln; fern im Dunkel bildet sich eine verschwommene Lichtfläche, die zu rasch entschwindenden Flammen zerstiebt. Auch das Wallen der Wolken- schübe ist mustergültig verzeichnet. — In einige Photographien ist leider der Ungeist der Handlung gefahren. Sie sind Kunstdrucke auf Glanzpapier, und zu den dargestellten Naturobjekten hat der Operateur vorher: „Bitte recht freundlich" gesägt« (Bei Gelegenheit der Aufführung tW MmS ür Frankfurt.) Lr. später eine Schlange heraus, so nimmt der Wilde als selbstver- ständilch an, daß jener Mensck sich in eine Schlange verwandelt habe. Für ihn gilt die magische Kausalität; nicht unsere mecha nische oder historische. Die Frage ist nun: sind die okkulten Erscheinungen derart be schaffen, daß sie nur in einer magischen Welt echte Wirklichkeit be sitzen? Verhielte es sich so: sie könnten lediglich in einer von der heutigen BewutzLseinshalLung verschiedenen überhaupt erfahren werden. Wahrscheinlicher ist indessen die Annahme, daß jene Phänomene nach dem Verschwinden des magischen Weltbildes im Laufe der Jahrhunderte als Restbestände übrig geblieben sind. Man wird von einer Resttheorie der okkulten Erscheinungen zu sprechen Men. Da sie den magischen ähnlich sind, muß jeden falls eine solche sinngemäße Beziehung zwischen ihnen bestehen. Und es leuchtet ein, daß diese Reste nur mit einer Erweiterung unserer DenkmiLtel oder mit einem Zurückgreiftn auf frühere Denk- mittel völlig aufzuhLllen ssiy werden. Was die wissenschaftliche Erforschung der Eulten Tat sachen betrifft, so ist sie zunächst an die Möglichkeit genauer Be - obach Lunge n geknüpft. Hier Zeigt sich schon die erste Schwierig- . Ein-Film der FrewdenleMSM -- Diner englische Großfllm — er heißt: „MultchrüoorstM und läuft in den Nati o nal Ly eater n (Hohenzollerm und SkalaMMr) — ist eine außsrordezMche Leistung Eine spaunLnde Fabel liegtihm zugrunde. Drei junge Engländer, Brüder, lassen sich in der Fremdenleg^ weil der eine von ihnen einm. Diamanten gestohlen hat und die andern sich mit ihm solidarisch fühlen. Die edlen Motivs des Diebstahls werden erst ganz am Ende offenbar. Das Schicksal der Drei ist das Thema des Films. Der Regisseur Herbert Bronon hat die exotische Umwelt und die MMtärsZenen mit einem Realismus gestaltet, der aufpeitscht. Marseille taucht auf, eine Hafenkneipe ist der letzte europäische Aufenthalt.. In der afriLanischen Station werden die Truppen ge schliffen. Die Legionärtypen sind wundervoll ausgesuch allem ein Italiener, der mit allen Wassern gewaschen ist. Bei dem An blick des Instrukteurs wird manchem M der in irgend einer Stadt im Zuschauerraum sitzt, die Lust an.militärischen Abenteuern in Marokko vergehen. Der Film kann als Warnung dienen; er zeigt in drastischen Bildern, daß die Leute nicht mit Glacehandschuhen angefaßt werden. Ein vorgeschobenes Wüst e n- fort ist der Hauptschauplatz. Ringsum SaKra,, Hitze und Flug sand, in dem Fort selber der Leuteschinder mit seinen Soldaten: ein Kampf der Weißen untereinander, der Weißen gegen die ber, der Menschen gegen die Wüste. An Deserteuren erfüllt sich ihr Schicksal, der Tropenkoller erfaßt Vorgesetzte und Mannschaften. Diese Ereignisse sind ohne Uebertreibung geschildert es bedarf reiner Uebertreibung —-, die Grenzen stets genau rnne gehakten; das Krasse wirkt darum nur um so krasser. Bei der Darstellung des Ansturms der . Araber gegen das Fort erreicht der Film das Aeuberste an Wirkung. Herrlich der Schwärm der galoppierenden Gaule auf den berghohen Dünen und hinab in die Täler. Mag der Kommandant eine Bestie sein, er ist ein vorzüglicher Soldat,' Er stellt seine gefallenen Leute wieder in äden Schießscharten auf, Pringt von Mann zu Mass und schießt Ger die Köpfe d« Toten hinweg, die der Feind für Lebende Kämpfer hält. Des Führer-der endlich zum Entsatz kommenden Truppen packt das Grausen, wie er das Fort betritt; stumme Mannschaften, die sein Ruf nicht mehr weckt, kehren Hm den Rücken. Die Kamera hat dieses Leben ohne Erbarmen bewältigt- Kaum genug zu rühmen sind dft Den einen der Brüder spielt Ronald C o l m a n. Der Film ist ein Dokument. raca. Der KßILZM Jerg. Dieser von Dr. Arnold Fank in anderthalb Jahren ge schaffene Ulm ist eine gigantische Komposition aus KörperkulLur- Phantasien, Sonnentrottelei und kosmischem Geschwöge. Selbst der abgehärtete Routinier, den die alltäglichen Gefühlsfaseleien nicht wehr berühren, findet sich hier aus seinem Gleichgewicht ge bracht. Es gibt vielleicht in Deutschland hie und da kleine Jugend gruppen, die dem, was sie in Bausch und Bogen Mechanisierung heißen, durch eine verrannte Naturschwelgerei, durch eine pauiä artige Flucht in das Nebelgebräu der vagen Sentimentalität zu Le- gegnen trachten. Als Ausdruck ihrer Art, nicht zu existieren, ist der Film eine Spitzenleistung. Die Heldin könnte von Fidus -entworfen sein. Das Mädchen muß immer Lanzen, als Kind schon am Meer mit den Wogen, Okkultismus uud Spiritismus. Zu dea BortrS-e« von Pros. Max Deffoir. -- Professor Max Dessoir eröffnete am Samstag Abend einen Vortragszyklus über Okkultismus und Spiritis mus, zu dem ihn das Frei« Deutsch« Hochstift eingeladen hatte. Der bekannte Ordinarius der Berliner Universität, dem die Psychologie viel verdankt, konnte vor kurzem seinen sechzigsten Geburtstag feiern. Er blickt auf ein reiches Gelehrtenleben zurück; viele Tausende von Studenten durften unter , seiner Führung ihre Ausbildung genießen. Der Name Dessoirs und w-M auch das Thema hatten zahlreiche Hörer herbeigslockt. In seiner bedächtigen Weise ging der Gelehrte zunächst auf die methodologischen Vorfragen ein, hie gerade auf einem Gebiet, in dem alle Welt heimisch zu sein glaubt, von besorcherer Wichtigkeit sind.. Die okkulten Phänomene, so etvm führte er aus, sind in der magischen Welt der Primitiven --- fFrankfur^er Gastspiel Curt Götz.1 Gurt Götz, der Autor und Dausteller, eröffnet im Frankfurter Neuen Thea ter ein kurzes Gastspiel mit seiner Komödie: „Was sollen wir spLelen oder Hokuspokus". Sie bringt in emer Rahmenhandlung ein Lustspiel unter, das sich zu einem Tendenz stück erheben möchte, es aber bleiben läßt, weil es ein Lustfprel yv Die auf Situationskomik gestellte Rahmenhandlung verwickelt Typen aus dem Theaterleben in Gespräche von gemäßigter Aktu alität. Ein aufgeregter Theaterdirektor steht, immer wieder einmal, vor der Pleite; sein dämlicher Dramaturg verschafft ihm in letzter Minute das neue Stück eines berühmten Dichters, das aber nicht von dem Dichter stammt, sondern von dem Dramaturgen, was Ge legenheit zu einer Betrachtung über den Bluff mit bekannten Namen gibt; ein Kassierer ist nicht abergläubig genug und ein Kritiker ' unfehlbar. Der Kritiker ist nach dem Leben mo delliert, wenigstens publiziert auch er unter römischen Zif fern winzige Abschnitte in einem Tageblatt. Es fallen Bonmots, die auf Zustände anspielen, ohne Menschen zu verletzen und ihres Erfolges auf das zart gezauste Publi kum sicher sind. Aus dem luftigen Gerüst quillt das Lust spiel, eben jenes Stück des berühmten Dichters, van dem es nicht ist. Seine Fabel bietet dem Kenner von Detektivromanen keine Usberraschungen mehr. Bei einer Bootsfahrt mit seiner Frau ver schwindet ein armer Maler, dessen Bilder nicht gekauft worden sind. Nun gehen die Bilder zu hohen Preisen ab, doch die Frau kommt als des Mordes verdächtig auf die Anklagebank. Der Maler ist natürlich gar nicht ermordet worden, sondern greift quicklebendig, wenn auch' inkognito, fortwährend in die Handlung ein und enthüllt am Ende seine Identität mit sich selbst. Die Gerichts verhandlung des MeitM Akts ist der Ansatz zuw TendenZstüL Der Staatsanwalt konstruiert auf Grund der Indizien einen über-! legten Mord, der Verteidiger folgert aus den gleichen Indizien! die fleckenlose Unschuld. Diese Szene, in der bewiesen wird, daß Indiziert nichts beweisen, ist aus dem Bedürfnis zu überzeugen^ etwas zu lang geraten. Doch geht das Ganze hübsch zusammen und enthält Dialoge von einigem Charme, deren milde Schlagkraft den ThLLterroutinier verrät. Auch die Uebergänge von und Zu den Causerien des Vor- und Nachspiels sind adrett bewerkstelligt. Unter den Darstellern, die alle in Doppelrollen auftreten, glänzte Hermann Vallentin, der die Lachmuskeln des Publikums in ununterbrochene Bewegung setzte. Sein lispelnder Lheaterdpektar ist ein Meisterwerk-Hen der Komik, und das verächtliche Achsel zucken, mit dem er als Verteidiger, ganz eingehüllt in den Pomp der Suada, den Vertreter der Anklage traktiert, mögen die Anwälte studieren. Curt Götz, der Schauspieler, lieh dem sächselnden Dra maturgen die erwünschte Trottelhaftigkeit und hat sich den welt männischen Maler, der frech' und sympathisch ist, ersichtlich aus den Leib geschrieben. Aus dem Ensemble wäre noch zu erwähnen: Valerie von Mariens, die sich als Angeklagte mit entzückend gespielter Unschuld verhören ließ, der vornehme Gerichtspräsident Walther Steinb.ecks und Willy Buschhoffs zurückhaltender Staatsanwalt. Das Publikum klatschte auf offener Szene und verließ amüsiert das Theater. Ar.