^ling zieht durch das Gebirge, und Bäume, Alleen, Wolken bedeuten ! versagte Ruhe oder Flucht. Er lagert auf DomtreM und die Figuren dös gotischen Portals, die stumm sind, erlangen die Macht der Rede. Die unübersehbaren, entsetzlich leeren Plätze d-er fvan- z Mischen Kleinstädte öffnen sich, um ihn aufzusaugem Oder der Bischofs er geht langsam durch die Prunksäle, in denen er nicht wohnen will, weil sie ihm zu üppig sind. Durch die Art seines I Ganges schon und die Führung der Bilder wird die Pracht um ihn Zus-chanden. Oder jene einzigartige Märchenszene, in der das arme kleine Mädchen nachts im Wald Wasser holen muß. Ein winziger Waldausschnitt ist gezeigt mit viel Gesträuch und Unter holz, hinter dem Schlimmes sich ereignen kann. Die Bilder ver anschaulichen, was das Kind in seiner Angst phantasiert. Tier ¬ köpfe wachsen aus dem Dunkel herauf und nähern sich, die Bäume greifen nach dem Mädchen mit Zweigen, die Arme sind. Dann glänzt das Wasser dunkel im Brunnenloch, es gurgelt/ es lockt in die Tiefe. Hat das Kind sich auf dem Hinweg gefürchtet, so schreckt es noch mehr vor her Heimkehr zurück, denn nun gibt es dem Spuk den Rücken frei. Die Lraumfiguren vergrößern sich, und eine fremde Hand packt den schweren Eimer an, den es kaum tragen kann. Man steht für einen Augenblick nur die Hand. Aber — ein Wunder — die Hand ist lebendig, sie ist die Hand des ehemaligen Sträflings und das Kind ist gerettet. Bis in die feinen Zwischenschichten hinein hat der Regisseur diese und andere Szenen durchkomponiert. Er hat die Zeiten richtig berechnet, er hat die Bildstreifen präzis Angeschnitten, er hat mit sicherem Takt Einzelheit und Ganzheit gewechselt und die Art der Üebergünge genau abgewogen. Diese Regiekunft erwächst aus der Empfin dung für die menschliche Bedeutung der toten und lebendigen . Dinge, die auf der Leinwand erscheinen. Da sie von solchen Rück ! sichten bestimmt ist, kann sie auch nicht mit Effekten arbeiten, son dern muß still und ohne Eklat die Szenen ab wickeln._Aber der Mensch unter Menschen. (Nach ^es ruiLerLdles" von ViLor Hugo.) ' Dieser foanzöfische Film, dessen ersten Teil die Bieber- Lau-Lichtspiele vorführen — der zweite Teil soll in der nächsten Woche folgen —, zeigt leise und drastisch, was den moder nen Deutschen am meisten fehlt: die Zartheit, das unverstellte Eingreifen in menschliche Situationen. Die Handlung ist Victor Hugo zu danken. Man muß Lei ihr über vieles hinwegsehen, was uns nicht mehr betrifft; aber sie ist sauber in ihren Absichten, sie hat Glanz und Gebärde. Ein entlassener Zuchthäusler wan dert rastlos umher, weil die Menschen ihm die Türe weisen. Ein Bischof nimmt ihn auf, ein heiliger Mann, dessen Güte seinen ver stockten Sinn zür Menschlichkeit wendet. Er bringt es zu Ansehen, wird Bürgermeister und könnte seinen untadeligen Lebenswandel geachtet fortführen, erkennte nicht ein Polizeidirektor in ihm den ehemaligen Sträfling, der eines angeblichen Deliktes wegen steck brieflich verfolgt wird/ Es kommt zur Verhaftung, es kommt zu seiner Flucht. Der aufs neue Geächtete erbarmt sich eines Kindes, das in einem Wirtshaus mißhandelt wird; es war ihm von der Mutter, einer betrogenen Frau, die es ihrer Armut wegen fort- gebsn mußte, vor dem Tod anvertraut worden. Er und das Kmd, die nun beide gehetzt werden, retten sich auch in Paris, wohin sie sich zuletzt geflüchtet haben, vor den Polizisten. So schließt der erste Filmteil. — Wie hat der Regisseur Henri Fescourt diesen Stoff aus der Zeit des frühkapitalistischen Manufaktur betriebes gestaltet! Das Motiv des Wanderns vor allem ist zur unerhörten Bilderfolge geworden (es ist eines der alten großen MärchenmoLive, die der Film ganz bewältigen kann). Der Straf- geschulte Sinn wird die GeMtheit auch der gedehnten. Stellen ermessen. Hie und da laufen leere und unausgeführte Abschnitte unter: der Traum ist kein Traum und die Großaufnahmen sitzen nicht immer glücklich. Etliche Kompromisse stören. — Unter den Darstellern ragt der Bischof hervor, der mit einem Mindestmaß an Mitteln die unbezwingliche Härte der Sanftmut gibt. Das Mäd chen läßt alle amerikanischen Filmkinder weit hinter sich; seine Angst und sein Glück sind nicht zu vergessen. Die Mutter, die zur Dirne wird, ist von schöner Zartheit der Gebärde und in ihr Gesicht das von dem Zwangsweise angenommenen Laster ent stellt ist, schimmert die frühere Reinheit wundervoll herein. Die Hauptfigur des Sträflings geht stark durch das Stück. r^cu. — pxx Miviera UNÄ in daris. Die Dpielsäie IN Ntonte Earlo und das Meer, das man mit eigener Jacht befahren kann, werden in dem Mlm: „Die Fürstin der Riviera als Knüffen aenutzt. Der Film, den die Ratio naltheat er zeigen, ^ellt eine Hochswplevin in die Mitte, die das Glück hat, einen Wann zu liebem der sich später als Fürst entpuppt. Auch sonst steckt nichts hinter der Handlung. Einige hübsche Landschaftsbilder, ein netter Trottel als Chargenfigur — es ist nicht viel — Als HauMuck der verfilmte „Graf von Luxemburg . Man kennt den Inhalt, der Film fügt ihm nichts Neues zu. Dre Uebertragung von Operetten auf die Leinwand ist immer bedenklich. raca.