nicht LloH in jedem Magazin wiederholt. Ihr Gesicht kann nur durch die Ueb erblind ung unzähliger Gesichter gewonnen worden sein. Wenn sie Augen macht und die Lippen schürzt, steigen sämt liche Revuetanzgruppen aus der Versenkung hervor, machen dutzend fach Augen und schürzen die Lippen. Ueber die Schilderung der Leere hinaus gelingt ihr auch der Zustand der Angst, in dem sie das eigentliche Unwesen der Figur drastisch enthüllt. Victor V a rconi, ein hübscher Junge, ist als verliebter und abgekühlter, glücklicher und unMMcher Gatte gut am Platz. Ausgezeichnet gliedert sich das Mustevexemplar des Rechtsanwalts ein. Den Physiognomien der Journalisten, Geschworenen und des Publikums sieht man die Maske nicht an. Keine Jazzkapelle wirbelt im Stück. Kein Nigger grinst, keine Beinpaare schweben durch die Bar. Kein entzückendes Kindchen bildet das Glück von Papa und Mama. Kein junger Millionär lüftet am Ende sein Inkognito, kein schlichtes Mädchen verlobt sich mit ihm. Oder umgekehrt: keine junge MMonärin usw. Ameri kanische Wunder geschehen in Hollywood. (Zur Aufführung des Films in den Frankfurter Weber bau-Lichtspielen.) Daca. MAnd Hotel. . .! Diesen in den Ufa-Lichtspielen gezeigten Ufafilm hat B^la Balasz verfaßt. Dem Manuskript ist anzumerken, daß sein Autor etwas von der Theorie des Films versteht, aber eben so sehr versteht er sich freilich auch auf Kompro misse. Der Schauplatz ist ein großes Hotel, das ja in der Tat durch sein stetes wechselndes Publikum Gelegenheit zu allen mög lichen Improvisationen gibt, die dem Film gemäß sind. Wie die Figuren schar durcheinandergewirbelt wird, ist mitunter ganz hübsch. Ein dünner Handlungsfaden, dem man anmerkt, daß er von einem Literaten gesponnen worden ist, zieht sich durchs Ganze. Fräulein Anni nämlich, eine hübsche Hotel-Gouvernante, die in Wahrheit eine arme Medizinstudentin ist — Mady Christians spielt sie als reizendes Persönchen mit brünetten Haaren — hat sich arg in einen jungen Professor verliebt, der als Dauergast das kleinste Hotelzimmer bewohnt. (Frage: Seit wann wohnen Pro fessoren in solchen Hotelsd). Günther Hadank gibt ihn karg, blond, bedeutend. Er ist in Gsldsorgen. Anni hilft ihm, ein Dieb stahl kommt vor, Polizei besetzt -das Hotel, wahrend gerade ein Maskenball.Lobt, und Zum Schluß klärt sich natürlich das gestellte Chaos, über dem die Sonne des Verlobungskusses strahlt. Zahl reiches Personal ist aufaeboLen, um das Bedürfnis des Publikums mich mondänen und zweifelhaften Existenzen zu befriedigen, die es in einem derartigen Hotel auf Grund von Romanlektürs vermute:. Erna Morenaist eine Gräfin, die mit dem von ihr ausgehalte nen Jüngling (Werner Fuetterer) gleich ein ganzes Apparte ment inne hat. Als dämonische spanische Anarchistin tut sich Dagny Servaes verführerisch auf; Karl Platen verkörperr einen alten Elegant, der manches auf dem Kerbholz hat; Otto Wallburg ist der Hoteldetektiv, der nichts entdeckt. Eine an rüchige Gesellschaft; man kann sich an ihrem Glanz erbauen und doch froh sein, daß man nicht so ist. Die Regie hat sich nicht allzu sehr um die Echtheit der Hotel-Hintergründe bemüht. Nett ist die alte Generalin, die in ihrem Zimmer dem Gesang der Kanarien vögel lauscht und infolge ihrer Schwerhörigkeit von dem Treiben auf den Korridoren nichts merkt. Ein Spitzwegbildchen. Im übrigen steht es in einem großen Hotel wirklich anders aus.