wässs. ! ih'/r Wienerin > ßesch Ssfilmen w umt u u nnu d r w Biassdesrem i neeier M st ä u d b finden sich in vielen Romanen und Theaterstücken Motive und Stoffzellen, denen ein echter Film entwachsen könnte; aber die' Produzenten machen sich nicht die Mühe, ihre Originale in Der stofflichen Unzulänglichkeit entspricht, wis es nicht anders sein kann, die ästhetische. Gleichzeitig mit den verschie denen Handlungstypen hat sich eine Konfektionstech nik verfestigt, deren sich dis Autoren der Drehbücher, die mehr oder weniger routinierten Regisseure und ihre Assistenten fkru- pellos bedienen. Man merkt es den Stücken schon von weitein «n, daß sie nicht auf Maß gearbeitet sind. Mögen di- Erforder nisse des Betriebs zu einer gewissen Schematisierung drängen, sie rechtfertigen nicht den niedrigen Stand der VerfahrungS- _ , M v" Visionen der Schöpfung und oes AnM,, er Menschheit verdichtet. Der Ufa genügt die Erläuterung. >es Geschlechts lebens nicht, sie muß auch noch träumen und künden wie eine Sybille. Einstweilen darf festgestellt werden: sämtliche Fabeln der Durchschnittsproduktion 'sind bewußte oder unbewußte Umgehungsmanöver. Teils entfernen sie sich einfach von unserer Wirklichkeit in gleichgültige Weiten, teils richte» sie im Interesse, der stabilisierten Gesellschaft Ideologie» auf, dir einem Hauptstamm der Kinobesucher, den kleinere« ch eben betrifft — „So küßt nur eme Gut geki ißt wird übrigens auch m gängigen „Opfer'' und „Leichte Kavallerie , ve - ge» von „Hotel Stadt LemLerg -inMnen ihnen neu aufzubauen, sie übersetzen vielmehr die Originale Szene für Szene und verändern höchstens dem Publikum zu Gefallen die Handlung. Das heißt: der so entstehende Film ist die fortlaufende Illustration eines fremden Textes, während er selbst dsr zu lesende Text sein sollte. Seine Auf tritts folgen sich nach der Anweisung einer Kabel, die un abhängig von ihnen verläuft, nicht aber entwickelt sich die Fabel nach einem in der Bildfolge beschlossenen Gesetz. Bloß« Illustrationen sind auch die üblichen historischen Stücke, Sie veranschaulichen Episoden, die noch dazu meist schlecht erzählt sind — eine GeschichtskuNde in Bildern, statt daß sich aus den Bildern die Geschichte ergäbe. Ueberhaupt teilen nahezu sämt liche Filme, die nach einem schon von Anfang an für die Leinwand ersonnenen Manuskript gedreht sind, das Los derer, die sich auf «ine vorgeformt« Handlung stützen. Ihre Kompo sition ist silmwidrig, die Handlung steckt nicht in ihnen, sondern steht hinter ihnen und scheint von der Leinwand ablösbar zu sein. Sie sind Romanübersetzungen, auch wenn die Romane nicht existieren. Ein solches Verfahren beraubt zwangsläufig viele De tails ihrer Bedeutung, die das tragende Gerüst eines Films zu sein hätten.; denn ist sein Fortgang an eine außer ihm gelegene Handlung geknüpft, so sind die sie vergegenwärtigen den Bildteile nur ein Zubehör. Damit die optische Einzelheit die ihr gebührende Funktion erhielte, müßte sie ein wesentliches Bestandstück der visuell völlig zu erschöpfenden Handlung sein; wie sie es etwa stellenweise in dem Film „Therese Raquin" ist, in dem die Kleinbürgerwohnung aus eigener Kraft mitspiclt. Dir stabilisiert« Technik macht zwar auch ausgiebig von Autos Gebrauch, zeigt bei jeder Reise des Helden das Gestänge der V-Zugslokomotioe, läßt Bein« laufen und Wagenräder rollen und scheut selbst vor teuren Katastrophen nicht zurück — aber alle diese Fragmente haben nur einen ornamentalen Sinn, und man könnte sie getrost entbehren, ohne daß der Film an Verständlichkeit verlöre. Sehr zum Unterschied vom richtigen Film, der sofort unverständlich wird oder doch spür bar seine Vollkommenheit einüüßt, wenn ein E^datom aus man sie nicht zeigen will, und dis Satire hat einer Ver- ulkung Platz gemacht, die streichelt, statt daß sie schlüge. Die dokumentarischen Filme haben nicht wie die meisten Spielfilme künstliche Szenerien sich gegenüber, sondern die Wirklichkeit, die sie erfassen sollen. Man könnte meinen, daß sis den Ehrgeiz besäßen, uns die Welt vorzufühten, wis sie ist. Genau das Umgekehrte trifft zu. Sie sperren von dem Leben ab, das uns einzig angeht, sie überschütten das Publi kum mit einer solchen Fülle gleichgültiger Beobachtungen, daß es gegen die wichtigen abstumpft. Eines Tages wird es völlig erblinden. Die Schiffstaufen, Schadenfeuer, Sportaufnahmen, Festzüge, Kinder- und Tieridylle der von den bekannten Firmen gemixten Wochenberichte sind zwar vielleicht Aktualitäten, aber gewiß keine Ereignisse, bei denen sich hundertmal zu verweilen lohnte; um ganz davon zu schweigen, daß sich die verschiedenen Motorradrennen zum Verzweifeln ähnlich sehen. Die Monotonie dieser Ragouts ist die gerecht« ' Rache an ihrer Belanglosigkeit, die durch die gedankenleere Art, in der sich die einzelnen Bildeinheiten zum Mosaik fügen, nur noch gesteigert wird. Drastisch entlarvt worden ist sie von dem „Volksverband für Filmkunst", der seinerzeit aus dem Material der Bildarchive eine eigene Wochenschau zusammen- stellte, die pointierte Inhalte vermittelt«: Auch die üblichen Kulturfilme hüten sich ängstlich davor, unserer Kultur auf den Leib zu rücken. Lieber schweifen sie zu der fremden: zu afrikanischen Völkerstämmen, zu den Sitten und Gebräuchen 'der Eskimos, zu Schlangen, Käfern und Palmen. Daß einig« von ihnen gut gemacht sind, verschlägt weniger als die Tat sache, daß sie wie auf Verabredung nahezu alle den dring lichsten menschlichen Angelegenheiten aus dem Weg gehen, daß sie das Exotische in den Alltag hereinziehen, statt die Exotik im Alltäglichen zu suchen. Außerdem sind sie meistens schlecht gemacht, ziemlich unsinnig« .Gebilde, die, ohne darum gebeten zu sein, einen oberflächlichen JnstruktionLunterricht erteilen, den jedes Konversationslexikon besser versieht. Von der Pferde zucht bis zur Teppichknüpferei ist kein ausgefallener Gegen stand vor ihrer Volksbildung sicher. Am schrecklichsten sind sie, wenn sie sich durch poetische Titel einschmeicheln, die mit Adjektive nicht knausern. Die Afterpoeste feiert ihren end- ^ültiaen Triumvb im Uka-Kulturfilm: „Natur und Siebe", eingsstreute Schützengräben die Reize privater Liebschaften erhöhen sollen. Wenn nun doch die Gegenwart dargesiellt wird, so entschwindet sie erst recht aus dem Gesichtsfeld. „Selig sind die Armen, denn ihrer ist das Himmelreich" — nach diesem Wort der Bergpredigt verfährt ein großer Teil der unserer Zeit gewidmeten Filme. Sie halten mehr von der Prädesti nation als von den Gewerkschaften; jedenfalls wählen sie unter den Arbeitern und Angestellten, die sis sich durchweg als unorganisiert denken, stets nur den einen oder anderen ver einzelten Armen aus, den sie dann selig werden lassen. Das ist das Schema der Zille-Filme, die das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden, indem sie ein Proletariermilieu gruselig schildern und zugleich eins Person aus der Hölle er retten. Die Wege der Filmherven sind unerforschlich. Auch Telephonistinnen, Ladenmädchen und Privatsekretärinnen kön nen hoffen, ohne ihren Berufsverband in Anspruch nehmen zu müssen, denn nicht nur „Lotte hat ihr Glück gemacht", Lotte, die eine einfache Maniküre war, sondern noch manche andere Kollegin, der es niemand an der Wiege gesungen hatte. Frei lich, hübsch muß man sein. Das Himmelreich, in das diese dreimal gesiebten Personen befördert werden, ist die Gesel l- schaft. Sie erstrahlt in den herrschenden Filmen so hell wie das Paradies auf mittelalterlichen Bildern. Ihre Mitglieder Haussieren selbst, leben in Berlin, Paris und an der Riviera, treten fast nur im Sportkoftüm oder in großer Abendtoilette auf und geraten höchstens einmal in Not, wenn sie sofort hinterher eine reiche Heirat brachen. Es geht ihnen von Tag zu Tag besser und besser, und nachts tanzen sie in der Bar, sitzen am Spieltisch oder brechen beinahe dis Ehe; das heißt, sie entkleiden sich allenfalls der Frivolität wegen, und dann kommt etwas dazwischen, dieses Mal der Moral wegen, die aufrecht erhalten werden muß, weil sonst der Glaube an die Gesellschaft zu wanken begänne. Für seine Unerschütterlichkeit sorgen die Filme mitunter einfach durch den Nachweis, daß der Revueschlager die Musik dieser SphärsRst. Ja, Lotte, die in sie einheiratet, hat wirklich ihr Glück gemacht. Nicht alle Filme treiben solche Theologie. Es gibt auch aufgeklärtere, die dem Geschmack eines mehr intellektuellen Publikums entsprechen möchten. Sir setzen halbwegs radikal ein, aber ihre Radikalität kehrt sich immer nur gegen die ge- stürzt-n Größe» von gsstsr»:. Werde» Zwing Herren bekämpft, so. Find es <die Frühkapitalistsn der-,Weber". Eine beliebte Zielscheibe des Spotts sind die Untertanen dM Kaisers (z. B. M ^Biberpelz"), deren Stelle heute die Lakaien der Geldmacht einnehmen, die unbehelligt bleiben. Oder man lächelt (etwa in dem Film: „Sechs Mädchen suchen ein Nachtquartier") über dir Rückständigkeit der Provinz mit einem reichshauptstädti- schen Hochmut, der selbst Provinzlerisch ist. Bezeichnend für die ganze Gattung ist die Verzagtheit des Domela-Films. Die Saxo-Borussk» sind in ihm unter den Tisch gefallen, unter dem Angestellten also, die Aussicht versperren. Diese Ideologien auf der Leinwand sind viel verstaubter als manche dreidimensiona len, dis im übrigen Deutschland eben Umläufen. Weder eine gescheite Verkäuferin noch ein fortschrittlicher Unternehmer kann ihnen Glauben schenken. Es wäre zum mindesten an der Zeit, daß die Ufa etwas von der Existenz der Asu erführe. Aber gerade die Unwissenheit ist bezeichnend für das allgemeine Versagen der Filmhersteller angesichts der Realität — ein Versagen, das die politische Rückständigkeit ein- begveist, ohn« sich in ihr zu erschöpfen. Von ihm zeugen außer der bereits genannten Ware die zahlreichen Kompromißsilme, die auf Kosten der Wahrscheinlichkeit Feinde und Freunde der Republik, Pazifisten und Kriegshetzer anlocken möchten; ferner die Konjunktur-Serien, die ein beliebtes Thema — den Zirkus, die Pubertätskrisis, das Sexualproblem — nicht um irgend einer wahren Aussage willen abhandeln, sondern aus Gründen des Geschäfts. Sie alle gestalten nicht das Leben, sis möchten «S ausschlachten. Konfusion ist die Folge. Die Art und Weise, in der sie mit Gefühlsschablonen hantieren, sucht an Verwor renheit ihresgleichen — man rufe sich Filme wie „Charlott etwas verrückt" oder „Heut tanzt Mariett'" ins Gedächtnis zu rück. Daß sie auch geschmacklos sind, läßt sich vielfach nach weisen. So werden, des vermeintlichen Witzes wegen, junge mondäne Damen stets mit Stoffpuppen in Großaufnahme assoziiert, die als Pendant ihrer Herrin gedacht sind. Oder «s werden immer wieder die schlechten Eßmanieren gewöhnlicher Leute dar gestellt, über die freilich die gewöhnlichen Leute im Zuschauervaum immer wieder lachen, weil sie nicht so essen wie jene.