Die ungekrönte Königin. Voll den historischen Filmen ist dieser, der das Schicksal der Lady Hamilton behandelt, nicht der schlechteste. Er arbeitet mit einer gewaltigen PrurckauZftattung. geht aber nicht in ihr unter. Das Arrangement ist geschmackvoll, und einige Szenen sind sogar mehr als nur schmackhafter Auf wand. Natürlich muß man die Voraussetzungen des historischen Films akzeptieren, die an sich fragwürdig sind'. — Corinne Grif ft t h spielt die Lady HamMon. Unter der Führung des Re gisseurs Frank Lloyd bietet sie eine erstaunlich abgewogene Lei- siung. Sie ist schön, man weiß es; aber ihre Schönheit wird hier so gut traktiert, daß sie leuchten kann, ist nicht nur Fest- dekovation, sondern darf auch von innen her durchbrechen» Von dem jungen Mädchen aus dem Volk avanciert sie Mr Lady HamiD Lon und zuletzt zur Geliebten Nelsons. Aeußsre Entwicklung und innere Wandlung: beide werden von der Griffith wirklich produ ziert, und verfolgt man den Weg von Anfang zum Ende, so mag man über die reichen darstellerischen Möglichkeiten der Künstlerin staunen. Was gibt es sonst noch? Augenweide, nicht zu knapp» Jahrmarkt in Vauxhall; Majestäten mit Gefolge in Neapel und London; maritime Ereignisse. Segelschiffe kämpfen bei Abukir und Trafalgar zum Ruhme Englands» Pompöse Schlachtmalk- reim, bei deren Schilderung der Regisseur nur viel zu lange ver weilt. Auf alle Fälle wäre es mit Abukir genug gewesen; die wenn auch nur bruchstückweise Wiederholung am Ende verschlägt wider jedes KomposttionZgesetz und 'schwächt darum ab. Freilich liegt die Stärke des Films überhaupt nicht eigentlich in der Kom position, sondern in einzelnen Bildern. So vor allem in der Dar stellung der Annäherung Mischen den beiden Liebenden. Besonders schön geraten ist der Anblick eines Schiffes im Abend. — Es sei ausdrücklich noch auf einen Film des Beiprogramms der Glo ria-Lichtspiele aufmerk'am gemacht, auf den Film: „H o l- lywood", der unter Mitwirkung Arnold Höllriegels entstanden ist. Zur Zeit läuft der Zweite Teil des in einige Abschnitte Zer legten Films. Man erhält Einbl-ck in die berühmten großen Ww- atttiws von Hollywood, lernt ein paar Stars kennen. Merfliegt die Komparserie und ist Zeuge von interessanten Ausnahmen. Das ist endlich einmal ein ^Kulturfilm", wie er sein soll. Er Zeigt T'ms, an denen viele Menschen Anteil nehmen, und zeigt sie so. daß man wirklich etwas davon hat.__ a c s.» ' Lkt7m a n n^"« i Lspr K e l e ist Dolore G s -k- d M e - l stS N f i i o lm e d in e e r r -ch ergoas schuld unglücklich verheiratete Frau Sie bat "b'd erne plumpe List gegen ihren Bräutigam Sekw§- ^und' wie sie ist, an einen Lumpen gebunden, und schön und rn den Prunkvollsten Toiletten n? Ein Henny-PorLen-Filw. Der Film heißt „LiLbfraU'' m il ch" und wird in den B i eb e rba u - Li ch t spi ei en ge zeigt. Offenbar ist er durch den Erfolg des „Fröhlichen Weinbergs" . sngeregt worden, denn der Rhein fließt auch in ihm des langen urrd breiten. Zum Glück ist Henny P o rten in dem Film mehr derb als Dame. Sie hat, was ihrem großen Talent zur Groteske entspricht, hinreichend Gelegenheit, als WeinguLsbesitzersfrau in wollenen Strümpfen zu prangen und eine hausbackene Tüchtigkeit zu entwickeln, die sie gut kleidet. Manche Szenen sind ihr recht drollig gediehen. Leider ist der Schluß von einer Blödigkeit, die sogar nicht von den schlechteren amerikanischen Grotesken über- boten wird. Daß diese Endfarce in Wiesbaden spielt, mag Lokalpatrioten entschädigen, A s c a. Rausch. Die Schweden haben mit der Emelka zusammen Strindbergs: „Rausch" verfilmt Viel übrig geblieben ist von dem Rausch nichL. Er besteht darin, daß ein dämonisches Weib einen Künst ler aus der Efe locken möchte, die er des Kindes wegen nicht prerktzeben rri'l. Bringt die Person das Kind um? Sie denkt nicht daran. Das vermißte Kind taucht vielmehr am Schluß wie der quicklebendig auf. und der Künstler, der den Rausch gehabt, kehrt in seinen kleinbürgerliche Haushalt zurück. Ein Eourths- Mabler Schluß: bei Weib.und Kind ists am besten. Die banale Eheirrung wird strindhergisch aufgeputschL. Am Anfang der Rausch des nördlichen Meeres mit dem einsamen Leuchtturm. Später ein heiteres Pariser Künstlervölkchcn und Atelierleöen aus dem Ende des vorigen Jahrbun'derts. Aber diese Anleihen aus Murgers. Boheme greifen nicht im geringsten in die Handlung ein, sondern Zollen nur ihre Gradlinigkeit un sichtig machen. Ihre Trivialität verbrämen. Sie sind über flüssig. da sie die Konstruktion nicht bereichern. Bleibt Gina Manes, die unvergeßliche Darstellerin der Therese Raquin. Sie ist eine der merkwürdigsten Erscheinungen, die wir heute im Film haben Eine Frau, -die gan-; juna aus sehen k^nn und einen Augenblick später wie ihre eigene Mutter. Die Möglichkeit diches Umschlags rührt von dem Gegensatz zwi schen ihrem Profil und dem Gesicht sn üce her. Das Profil ist wild und neigt Zur Hexenbastigkeit des Alters; während ihr die vollen Wangen eine Jugend leihen, die je nach dem Ausdruck der schillernden und fremdartig gestellten Augen gesteigert ober ver ringert werden mag. Die Starke der Manes gelangt freilich in dem Film nicht zur Entfaltung. Jw liegt weder der Schein der Tiche nochchie leichte Geste, und darf sie nicht echt böse und «erup tiv sein wie unter Fehder, so wird sie Übertrieben und ergeht sich nur in Konturen. Hier i sie nirgends sie selbst. Schuld daran tragt die seichte Regie Gustav MolanderS. Er arbeitet mit äußerlichen Verkettungen und versteht nicht viel, von Montage. Warum er die Künstler so heftige Bewegunoen ausführen läßt, ist unerfindlich. Die Atelierszenen sind ClichL, die Episode vor Gericht ist an gelebt. Viele Bilder zu matt; keine Einfälle bei den Uebergängen. Lars Hanson, der schlappe Held, hat sich eine Art von Strindberg - Masle zurechtgemacht, führt aber den Cha'-attcr nicht durch Am besten ist noch Stina Berg, die al^ Mrc Catharine an Kathi Koöus erinnert. Ich Lüffs Ihre Hand, Madame. Ein populärer Schlager und Harry LiedLke -- mehr kann das Publikum nicht vertan* gen. Der Schlager ertönt zur Einleitung, er verführt in der Mitte und erfüllt sich am Schluß. Harry Liedtke ist der Musik entstiegen wie die Venus dem Meer. Unnachahmlich die Eleganz, mit der er die Hand küßt und spater den Mund, -ein Gentleman, wie er nur noch in Schlagern verkommt- Und Madame ist seiner würdig: ein Mndchm, das gut zu küssen ist, Kicks Toiletten und eine mondäne Pariser SLadtwohnung iMarlene Dietrich hat wirklich ihre Reize). Ueber die Handlung iß um so weniger zu sagen, als wir sie schon einmal gesehen zu haben glauben; in dem "M-enjou- Film nämlich: „Wie Madame befehlen". Die Vorlage ist mitsamt der Verteidigung des Kellnerstandes Ziemlich genau kopiert worden, nur daß man sich im deutschen Film ein Hintertürchen offen hält und Harry einen russischen Grafen sein läßt, der sich als Kellner win Brot verdient. Als Graf darf er dann auch den Mund von Madame küssen. Abgesehen von der groWos-flichen Ueöereinsüm» ""M0 d"'^ d^ 8ie^^e-Fi^ mit dem i^m rnendNck- oHemmers Menjou-FiLM keinen Vergleich; denn was hier Analysen sind, ist dort Viotze Rouline. — eun »us h>udl^k in Ltunuuulg zu b.un» gen -- eZ waren, osfendor des himmlichen Harry wegen" auffällig viele junge Drmen im Zwschauervaum —, sinqt Hans Ritter (Wen) mtt Schmelz einige beliebte Schlager, die M der Küsserei im Hauptstück W-rkitcn. Die musikalkche Illustration Kapellmeister Pllugmachers hat ein paar gute Einfälle, übersetzt aber die Bilder zu wörtlich, (Zur Aufführung in den Ufa - Lichtspie« l« Racs. von 8k«r!«elL KLvLiuss. vonan üovt«. Lücken von l/snae. ösf-krn. ÜMa Mlke. Leiten. 6e/r. »»s »tttsvl Sei- «»ü ^iir«rrterL«r SKrerLov» Hr-IrrrVs. ^ft/iui' 6ono» Oor/is- Mcker von Kurt Lan§s. Leiten, öek. F Z. Zdorloek Uolmss ist visäer simnn! nns Vsr- 8HIÜLUNL LnkMtauebt. I)or NsiLtsräst-s^tiv. cksr längst 2ur IclassLsedsn kißwr -rsvorcken ist, dotritt als Uo- ! vona-nt von QSUSM (üs 8L6NV, nuk (isr ^ÜVM6 siob tullunslv. cüs niio von Ldm Mlornt koden. dioed im- mor Leiednet Prsunck ^VZ-tson ssino ^dontousr s,ui, noeb iminsr ist sr dnkor, räd unci unsrdört KIu§. ^der neb. ss tut niedt «mt, nenn Osistsr sieb untsr äio I^dsnämon miseben. 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