Der Kriminal-Kavalier. Eine durchsichtig aufgebaute Hand lung, deren Hauptpersonen ein Zuhälter und eine Dirne sind. Jener ist, was er ist; diese dagegen ist im Kern eine grundanständige, liebe Person. Der Kern dringt nach außen, das Mädchen arbeitet sich in die Höhe, wird Sekretärin eines Großkaufmanns und zuletzt dessen Frau. Wie man nicht anders erwartet haben wird, versucht der ehemalige Partner an ihr Erpressungen zu begehen, fährt aber schließlich mit einem Revolverschuß ab. Angst und Glück: Mary Astor stellt beide Zustände gut dar. Die eigentliche Mitte nimmt indessen Ben Bard als Kriminalkommissär ein. Ein reizender Mann, der langsam daherschlendert, Kaugummi lutscht und die Zu verlässigkeit in Person ist. Der Film ist recht spannend und solid gearbeitet, ohne extravagante Sensationen zu bieten. Er läuft in den Alemannia-Lichtspielen. kaea. OOXVsrN 2" und „1 6 OXk L r ts", so lLutsn Es DLtÄ LEW5 VOW Verlas der koLks, LsrUm LsrLULZsZsdsuHr H.ddUdunZsbLnds, die Las je 100 FllotoZrapllten bestellen (Oeb. je 5,50). bliebt Wellr und modt Weniger — genau 100 Fllotosra- Ddisn sind Llck Arund irgend einer KslletnmtsvoUsn ^LdlsNm^Ltik dLLu ausersellen, das Qsslekt der OrollstLdte widerLuspieZem. Menn später Kondon, Kom nock Usw Vork an die Rsids kommen sollten, Werden Lued bis stell vermutitoll mit WSLsr 2tkker bs-. müssen. Den Lundsrtsellaktsn Zellen kurro LunlsitunssLexte voran, die um der internationalen VsrsLLndliellksit killen au? Oeutsek, Franrösisell And §n§iised abZskallt sind. Der über Farts sellwelZt so Ins Llaue llineim daÜ man illm die drei Lpracllsn ßüodt reellt gönnt. OerMaine Lrull, llewLllrts Flloto- D^Lpllts, ssiodnet kür Farts vsrantwortltell; I-. Mil- ILnZsr kat stell Vsrtms ansenommsn. Beider DoveZunsslreilleit ist erstelltliell durell äsn 2week dE Verökkentliobuns etnsesellränkt Zewesen. Die ^otWendiZkett, olftHeHs ^.rollttekturen in OlktLtsllsn Perspektiven darLubteten. durellkreuLt stets Stecker VerlanZen nacll eellt pbotosrapäisellsr Bewältt- ZWZ äer Objekts. Ver HelellstLZ null äer ldouvre Mnä ^nsielltsxostkarten, Opernlläuser unä ?rnnk- Ktrallen lltsr nnä äort LNsZelLuZts Vsckoutsn. Heller äsm Vsstrellen, das optiselle Vkltelltpensum er- leälZsn, kommen äte DtnLsIlleiten und Helmltell- ksitsn LU karr. Alllt einen U'tlrn von Larts, der ÄNZlstall ttoksr tn das 8tra llsnlab^rintll Isekt als dlsssL Mderllundert; krsLell verrtelltst er darauk, Fremde M küllren. Mellt Immer trskksv auell die AS^Llllten ^ussellnitte den etASntltellen Oellalt. Ots GBMLlttZe AcktsnenlLnäsollM im Umkreis des Mets- äreiseks sellrumpkt rum Ze^oknuedsn Vakulloks- dtstrtkt ZusamDem der ^.venue des OllLMpL-DlMese srmLnZelt Lretts und OtanL. 8o1ells Listen sind llLuktZer Zu verretellnen. Äe rüllren von der 2u- kÄItZkstt der Ztandorts ller, von den scllleellt aus- Zesuellten iLZeLstunäen, oder von dem Ssmüllem - Gtnen OeZenstand Lu erkaLsen, der.MenisM im Ns-ollstnander des Films Zu bildmälll^sr l^trkunZ MlLNZte. Die NoMellkmt, tlln tn der Ve^eZunZ Lu stellen, erseuZt oft den Mslln, man könns tlln nuell Bllns ivsttersL in der RullestellunZ arretieren. ZLum Olüek linden stell unter den Formationen Lrsuellkars Lsrntruppem Illnen ist ru danken, daü - stell die klare I^ukt Derlins von der ^eielleren Fartser ^tmospllärs äeutliell adllsllt. Vis nneellts ^lenelsLaneepraedt der lüeutsellsn Vank ist eo eenai t llsodaobtst vis die dardaiisells Oraällelt der Ren- sslsollnsellsn ^.rellitekturen, die keines^eZs mtt AulriellttZkeit Lu verveellseln ist, und die LonZlo- Wsrats des Sptttelmarktss und des Vairtseken FlatreZ verdienten ein Inventar' steingewordener ^nssttrLums ru sellmüeksn. Illrsr ^ukZalls ZemüL Lst Frau Krall msllr in den OMdsn der LeliZen N1 Muse. Zie kennt den FoiZ! des Flanlersns, bannt die müde FlsZanr kleiner ^utos und beftsit die Maos de la Ooneorde von den Oesstrsn der Sellwere. Bei den besten Wdern drangt siell der W'unsell auk, daL die FllotoZrLpllen, unZellemmt dnrell aullere Maksiellten, einmal rein und reäikal die wirklielle Kubstans der Städte vsrASMNwärti?M möelltem K r. — Andreas Hsser. Untertitel: Der Freiheitskampf des Tiroler Volks. Aber der Film ruft noch nicht einmal die Erinnerung an das heutige Südtirol wach, sondern erteilt nur Geschichtsunter richt. Ein illustriertes Schullesebuch, mit dem Berg Jsel, auf dem die Komparserie heftig kämpft. Der Berg Jsel selber ist echt^ auch die Alpen sind es. Hall und die Hofburg zu Innsbruck. In die gegenwärtigen Landschaften sind jedoch die vergangenen Ereignisse so theaterhaft hineingesetzt, daß die Naturhintergründe wie Soffitten wirken. Das Arrangement des Freilichtspiels hat Harms Prechtl mit wenig Aufwand an filmischer Phantasie besorgt. Allenfalls kann der im Roxy-Palast laufende Film didaktische Zwecke erfüllen. ' ' K a ea. 1 Wenn irgend ein Film, so veranschaulicht dieser yelSs, Giftgase sich in unserer Nlmproduktion entwickeln, -me Berlmer.Frrmä Löw u. Co. hat mit ihm um jeden Preis die Konjunktur ausnutzen wollen. LamM ist aktuell, Giftgas ist sen- man nach Lampels Bühnen „Giftaas über ^Berlin einen Reißer. Lampels politische Tendenzen weroen, wre ftch leicht versteht, ausgemerzt; aber das macht nichts, bleibt doch das Giftgas noch übrig. Die Zensur berstümm^ Rest: -tem UMück,. das. Publikum wird das Giftgas schon schlucken. Hoffentkch stimmt das Kalkül dieses Mal nicht. Denn der Nonsens den man dreist vorzusetzen wagt, ist riesengroß und höchst peinlich' Es scheint an den Titeln herumgestrichen worden zu sein: die Szenenfolge ist teilweise unverständlich. Von der Verlogenheit des ganzen Machwerks, in dem Kortner und Abel durchaus fehl am Platze sind, gibt die Tatsache einen Begriff, daß eine Privataffäre zur Ursache des öffentlichen Unglücks erhoben wird. Triebe nicht erne albern genug motivierte Eifersucht den Erfinder zm Ver zweiflung, so ginge sein Giftgas niemals in alle Winde. Nicht etwa der Krieg, sondern ein persönliches Mißverständnis bringt hier der Bevölkerung ein prächtig arrangiertes Verderben So wird sie freilich vergiftet. Der Schluß überbietet diesen Uniug noch. Nachdem alle tot sind, stehen sie als Geister wieder auf schreiten durch die Flucht der Berliner Lichtreklamen und fordern die Menschen auf, Menschen zu sein. Möchten sie es genug sein, um einen solchen Film Zu brandmarken. Wenn man seiner An gabe trauen darf, hat ihn die Liga für Menschenrechte unter ihr Protektorat genommen. Sie muß über seinen Inhalt nicht unterrichtet gewesen sein; anders ist dieses offenkundige Ver sehen kaum zu erklären. (Der Film „Giftgas" läuft in den Frankfurter Bieberbau-Lichtspielen und in der Camera.) Ein Pola Negri-Film, Sie ist eine Dirne in irgend einer nordfranzöstschen Hafen stadt. Ein erotischer schwarzer Typ, der in einem aufgedonnerten Kostüm durch die Gasse rauscht, in die Kneipe platzt. Gute Gesten, ein Inbegriff des „Milieus". Nachher wird sie eine anständige Frau. Der Leuchtturmwächter nimmt sie zu sich, und sie kocht, wäscht, küßt mit betont strahlenden Mienen. Einmal probiert sie ein ehrbares Kopftuch vor dem Spiegel an: bildschön ist sie in die ser glitzernden Sekunde. Aber das Unheil braut sich zusammen. Der Mann stößt sie aus dem Glück, nennt sie Dirne, und in einem ruderlosen Kahn treibt sie dem Jod entgegen, ohne den höhere Filme nicht glauben auskommen^u können. (Ebenso gut hätte auch eine Versöhnung stattfinden können. Das schlechte Ende ist gewöhnlich die Angst vor dem guten.) Bedeutend ist der Augen blick, in dem ihr Gesicht sich wandelt, aus dem Zustand der Selig keit in den Abgrund des Verlassenseins stürzt. Freilich, Asta Niel sen hat die jähe Veränderung großartiger vollzogen. Verantwortlich für den Film Zeichnet Paul Czinner, der Regisseur der Bergner. Offenbar nehmen ihn deren Reize zu sehr gefangen — jedenfalls ist er in diesem Film, in dem sie ihn unge stört Läßt, mehr bei der Sachs. „Die Straße der verlore nen Seelen" ist angeblich "ein Millionenfilm. Aber bei dem geringen Auswand an Menschen und Staffage kann höchstens die Negri Millionen gekostet haben. Denn das Meer, der zweite Haupt akteur, ist schließlich umsonst. Czinner hat es aufmerksam studiert, und die Montage der Sturmszene ist ein volles Gelingen. Straffe Komposition ist allerdings nicht seine Sache.^Er verliert sich gerne ins Breite, häuft die Gassenteile und Klippen. Ein Hang zu kunst gewerblichen Hintergründen, der lange Partien der Bergner-Filme zu einer Geduldsprobe macht. Hier fällt er auch darum weniger lästig, weil etwa das Milieu der Hafenkneipe mit bemerkenswerter Sorgfalt ansgepinselt ist. Warwick Ward ist der Dämon, der sich an die Fersen der Negri heftet: ein Zuhälter von altem Schrot und Jörn. Er bewahrt sich vor allem bei dem schwierigen Uebergang aus der gemeinen SsMsicherheit an die Mattigkeit des von der Polizei gehetzten r Mörders. Hans Rehmann ist blond, brav und stur, wie es ! seine Rolle erheischt. Schon dieses ausgezeichneten Ensembles ; wegen ist der sauber gearbeitete Film sehenswert. Der Film läuft! m Gloria-Palast. RZ a.