Zeitschrift: neuen „Der Ring" von dem französischen Film: „Die Herre n", den unser Mitarbeiter Bernard von Schlechte Usütrk rw grrterr Mlm. ! „Dieser Film mmrnt nicht Partei", heißt es in der Henny Portm im Film urrL Persönliche Sie hat sich ein Thema gewählt, in dem sie als -stolze Frau und Liebende glänzen darf. An Der Ostgrenze; auf dem Hinter grund des Kriegs. Während die Kanonen donnern, liebt sie, die Gutsherrin, einen Russen, genauer gejagt, einen russischen Fürsten, der nach der Wiedereinnahwe des Dorfs durch die Deutschen aus der Flucht getötet wird. Anders hätte auch der Ulm nicht enden können, da ihre Liebe sonst als VaLerlandsverrat gegeißelt worden wäre. So aber darf.sie an der Leiche knien und den Mund des Toten hingebend küssen. Das Stück, ein sinniger Gartenlaub es Roman, ist gepflegt ausgemacht, und durch die ClichS-Figur der Heldin leuchtet allenthalben das ursprüngliche Talent der Porten hindurch. Sie hat die Herrschaft über Gesicht und Gestalt, voll zieht sicher den Uebergang von Ausdruck zu Ausdruck und kann überhaupt mehr als mancher deutsche und amerikanische Star. Nur schade, daß sie sich veraltete und unaktuelle Rollen aussucht- in denen sie ihre mimische Originalität dummen sentimentalen Zwecken dienstbar machen muß. Freilich, die gleiche Neigung, die sie in die durch die Courths-Mahler endgültig bestimmte Sphäre treibt, befestigt den Glanz ihres Namens Leim großen Publikum- Deß konnte man gelegentlich ihres persönlichen Auf tretens Zeuge sein. Das gefüllte Haus jubelte rbr entgegen, als sie, in duftiges Weiß gehüllt, das Podium betrat. Sie las ein Gedicht, das von der völkerverbindenden Macht der Liebe han delte, schritt dann zögernd Stufe um Stufe hinab, verweilte einen Augenblick und hob lächelnd die Hand zum Zeichen des Danks für den unermüdlichen Beifall. Noch um ihren Waaen draußen stauten sich begeisterte Scharen, die ihr beinahe sämtüLe Pferdekrafte ausgespannt hätten. (Der Film: „Die ^errl'n und ihr Knecht" läuft in den BieberLau-L^cht. spielen und in der Camera.) Us e L. , «s lHMywosv präsentiert sich selber.^ Kern dokumen tarischer Film wie damals der ausgezeichnete HöllnegelS, sondern ein "handfestes Lustspiel mit schwierigem Anfang und glücklichem Ende. Ein Mädel (Diarion Davies) kommt mit großen Augen und Planen nach Hollywood, gerät in eine mindere Filmgesell schaft, die Groteskstucke herstellt, verliebt sich in den Komiker (Wil liam Hahnes), steigt zum Star an, benimmt sich größenwahnsinnig und findet sich zuletzt nach einem äußeren und inneren Zusammenbruch zu ihrem Komiker zurück. Der Witz besteht darin, daß die Fabel sich vor den Kulissen des wirklichen Hollywood äbspielt. Man sieht nebenbei (wenn auch nicht mit den Augen Kischs): die verschie denen Studios der Filmstadt; die Unterwelt der Extras; kleine und große Regisseure, Filmaufnahmen und Typen der verschie densten Schichten. King Vidor hat den Stoff stellenweise satirisch aögewandelt und eine Anzahl entzückender Szenen gedreht. So gleich das Debüt der Heldin: sie möchte eigentlich gar nicht in der ihr zugeüachten komischen Rolle auftreten und wirsi gerade darum sehr komisch. Dann der Kampf um die Dränen: sie soll auf Kom mando weinen, kann aber doch so plötzlich nicht weinen. Vergeblich spielt die Musik rührende Schlager, wettert und fleht der Regisseur. Zuletzt gelingt das Wunder, und die Tränen fließen in solchem Uebermaß, daß man Zehn dramatische Höhepunkte damit bestreiken könnte. Schließlich das Finale, in dem sie ihren Partner küssen soll. Der Partner ist eben jener Kameradaus den Anfängen ihrer Lauf bahn. Beide küssen sich eine Ewigkeit lang und merken nicht, daß sich die Kurbelmänner längst lachend entfernt haben. Zu den be sonderen Reizen des Films gehört, daß in ihm zahlreiche beglau bigte Stars, als untergeordnete Nebenfiguren mitwirken. Der echte Doug macht beim gemeinsamen Frühstück kleine Kunststückchen, und Marion Davies als Heldin erblickt einmal M ihrer Freude die .Filmdiva Marion Davies. Nach ihrem ersten Erfolg kommt übri gens ein unbekannter, wenig stattlicher Herr auf sie zu und bittet sie um ein Autogramm. Im Vollgefühl ihres Starberufs behandelt sie den Zudringlichen von oben herab. Als sie dann freilich von ihrem Begleiter den Namen hes Herrn erfährt, sinkt sie unverzüglich in Ohnmacht. Der Name lautet: Charlie Chaplin. — (Der Film: l,Es tut sich was in Hollywood" läuft im Frankfur- i Ler Ufa-Theaier.) Tr. --- AMKmkKMschAS im Usa-PslaH Grsß-Frrmkfmt. Solana? noch alle Möglichen technischen und künstlerischen Unklarheiten auf dem Gebiet des Tonfilms herrschen, sind wir vorerst in Deutsch land gerade nicht mit der besten amerikanischen Auslese gesegnet. Immerhin wird es vielleicht manche interessieren, den kleinen Sketch: „Die 42. Mmße" Zu hören, in dem wenigstens deutlich gesprochen und gelungen wird. Das Lustspiel „Erfahrene Frau gesucht" mit Tolle en Moore in der Hauptrolle ist figsnMch kein Tonfilm, sondern ein stummer Film, dem die musikalische Illustration offenbar nachträglich Leigefügt worden ist. Die Moore ist ein spaffiges Mgürchen, das sich weidlich an-. strenA, uns durch seine Possen zu unterhalten. Weibliche Komiken rinnen sind selten, und mit dem Firlefanz ließen sich einige Kabarettnummern bestreiten.. In dem viel zu geräumigen Stück kommt die Soloproduktion nicht recht zur Geltung. aa Brentano anläßlich der Berliner Aufführung bereits kurz und treffend gekennzeichnet hat, „aber er Zeigt fast zwangsläufig, wie > der parlamentarische Betrieb die Persönlichkeit absorbiert und zerstört, und das um so mehr, je unverbrauchter und unverbildeter die Menschen sind, die in ihn hineingeraten." Es hat seinen Grund, daß gerade der „Ring" die politische Bedeutung des Films unterstreicht; denn das nach dem Theaterstück der Schwant- fabrikanten R. de Flers und F. de CroisseL gedrehte Lustspiel nimmt durchaus Partei. Nicht etwa deshalb, weil es auf die in den Boulevardtheatern übliche Weise parlamentarische Unsitten verspottet. Die Satire auf unerlaubte Beziehungen zwischen Liebe und hoher Politik, Bestechlichkeit und offizielle Ministerbesuche läßt man sich gerne gefallen, und es bedarf schon einer gehörigen Plumpheit, um die leichte Komödie in einen schweren Angriff gegen den Parlamentarismus umzudeuten. Schlimm dagegen ist, daß der Film iw engeren Sinne ParteipolM treibt. Er stellt einem gräflichen WgeordneLen einen Arbeiterdeputierten gegen über. Während er aber auf die vorn „Ring" ausdrücklich an erkannten vornehmen Manieren und alten Traditionen ^es Grafen alles Licht sammelt, stempelt er den ehemaligen Gewerkschafter zum eitlen Wicht, der als Minister sofort seine Gesinnung ver leugnet. Ist damit dem parlamentarischen Betrieb das Urteil gesprochen? Keineswegs; jandern es handelt sich einfach um ein ; Zerrbild der Wirklichkeit, das freilich reaktionären Wunsch träumen entspricht. Die schlechte PolM rächt sich im übrigen auch !n äs? sebönsn, ran Usx lbfebos? bsuen SsbrUtsnrÄds äsr kleuM ZebvÄrsr llnnä- ssbLu, in c^r nsusrämM auch VÄöZ-M StsEÄ- Zbuckls Lrsn klÄr Mtuncho bs.ü, ist äsr KIsms Vsss^: von ?nrls" von Dar* bauä HrLÄüsLSR <4L Lsitsn. 3.5Hft Mn IrtsrLriLebsL Luriosum, äks trotr seiner rmverbWt LstbstiMtLsebsn MnsMtunA Her BesLbbuLK ivsrt ist. Äs sm 2eiedsv äer Dlsbs Tu karis, son- äsrn Äs sin Zsrsxisl äss Ver^LLbsoussrNS eines Usw seben mit einer Stackt. TEsuä srLLblt von äsn karisor dlLebkrieMLbwn, UM Le tz^Mobts seiner siZdLM in Gsser Lsitspsnns ibw un^üÜLÜrliod Lur Osseblebts seiner BsLiebunZ xu ?sns. 8s ssbr jedt sr äss I-Hbon äsr Stückt Witz äaL sr ibr Dasein von 6ew seinen webt trennen kann. Me ^nr ss, Äs äsr ?Necke viecker be§anL? Damals sollte secker ein sedürtiZbr kariser sein, ? unck cke^ ^usckruek: ,Irovm2ler" KÄt Äs ein ! Zobünvk^ort. 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