Schneckentempo nicht wett. Es ist, als gebiete der Schupomann dem Verkehr Einhalt, um die Prunkkarosse mit Taubers Stimme durchzulassen. Unter dem Beifall des Publikums fährt sie gleißend dahin. (Der Film läuft im Gloria-Palast.) Der Film, ein Erzeugnis der Emelka-Tobias-ProdukLion, heißt: -,J ch gla u b' nie mehr an eine Frau"; womit im Grund schon alles Notwendige übet ihn gesagt ist. Ein auf Volkstümlich keit bedachtes Arrangement von' Tauber-Couplets. Die um ihretwillen fabrizierte Fabel handelt von einem jungen Seemann, der nach der Heimkehr seine Schwester als Dirne wiederfindet. Der 'Lange, hübsche Werner Fuetterer besorgt das ganz lieblich. Während er die larmoyante Geschichte erlebt, singt Tauber wie der und wieder, daß er nie mehr an eine Frau glaubt. Sehr traurig, sehr süßlich; nur sollte den Zuhörern die Qual erspart bleiben, ihren gefeierten Tenor andauernd in Großaufnahme sehen zu müssen. Zur Erhöhung der Stimmung und weil ein Tonfilm um jeden Preis Zu tönen hat, wird an musikalischen Effekten alles aufgeboten, was irgend greifbar ist: eine Ziehharmonika- ein Tanzhallenorwester. usw. Noch nie war die Nachfrage nach Ton Werten so gewaltig wie jetzt. Aus dem optisch-akustischen Gefühls- Letrieb ragt im übrigen als einzige geglückte Figur der pfeifende Zuhälter hervor, dem man wenigstens glaubt, daß er nie mehr an eine Frau glaubt. "Richard Zarröerstlw irr Krankfirrt. ILZ- Frankfurt, 28. Februar. Wenn nur der Gehalt der Tonfilme sich im selben Maß ver-' vollkommnete wie ihre technische Durchführung! Der Ton Taubers in diesem Film klingt makellos rein, die Nuancen werden getreu wiedergegeben und sämtliche Stimmen kommen aus den zu ihnen gehörigen Mündern. (Mit dem 8-Laut scheint es immer noch seine Schwierigkeiten zu haben.) Warum die Geräusche so viel mangel hafter als der Gesang und die Dialoge ausgefallen sind, ist nicht recht Zu verstehen. Schritte Hallen unglaubwürdig, und hohl rauscht die Bürste über den Stoff. s Im Vergleich mit der Regieleistung im „Liebeswalzer" wirkt die Max Reichmanns doppelt rückständig. Vermutlich ist die Macht des Regisseurs der Macht des Gesanges erlegen. Himm lische Stars wollen kilometerlang angehimmelt weHen, und so kommt die Montage nicht richtig in Fluß. Sie gerinnt, stockt und bleibt stehen, wenn Tauber mit seinem negativen Preislied be ginnt. Dann sind die malerischen Seemannsgruppen in Gruppen- gemälde verwandelt, und Bilder, die leben, werden zu lebenden Bildern. Auch der gute Einfall mit der Spieluhr macht das Der neue Menjsu-Film Die reizende SchluMsns dieses Films könnte aus /einem likerarischen KammM Menjou, ein Marquis, der pro iormL eine reiche Amerikanerin ge heiratet halte, aber dann doch Zu anständi-g war, um mit der un geliebten Erbm zusamMnM ist nach der Flucht vor seiner Frau und seinen Gläubigern als Verkäufer in einem New VoE: Buch laden unLeMkonMLm Während er gerade der Schaufenster auslage Bücher entnimmt, geht draußen vor den Spiegelscheiben das junge Mädchen vorbei, das er liebt, das er aber trotz seiner Liebe damals der Erbin wegen im Stich gelassen hatte. Sie war ihm sehr böse gewesen, bleibt aber dennoch vor dem BuHladen stehen. Und nun verständigen sie sich: nicht auf dem Weg! der Blumensprache, sondern mit Hilfe der neuartigen Buchtitelsprache. Menjou legt ein Buch nach dem andern in die Auslage, und jedes der von der LiebeWerke trägt einen Titel, die Beziehung Wischen, den Liebenden anspielt. Zuletzt stellt eü neben ein dickleibiges Opus über Ehescheidungen das Schild: ».Soeben erschienen". Glück des Mädchens, Umarmung im Laden — Die eigentliche Fabel ist im übrigen eine etwas dürftige Kon struktion, die mit viel Zu viel Zwischentiteln arbeitet. Aber schon um Menjous willen ist der Film trotzdem sehenswert. Menjou is ein moderner Don Quichste, wenn man will, der letzte Kavalin in einer Welt, die nicht mehr auf Kavaliere eingerichtet ist. Sein Anzüge scheinen nicht von Schneidern erdichtet, sondern eine Mit gift aus höheren Sphären, und die Delikatesse seiner mimischer Aktionen sucht ihresgleichen. Partnerin dieses tadelnswerte/ Ritters ohne Tadel ist die entzückende Nora Lan e. EheM stellt die'famose Parvenuesigur des DollarmillionärS auf die Beine — (Der Wm: „E ^ jrau^n' Kutt i n, u f a - Theater.) kaca