wegen, sondern um der Substanz willen, die ihn vor den meisten anderen Filmen auszeichnet. Man kann nichts aus ihm lernen; duktion Nullpunkt angelangt. Weltnot unbekannt ist Ehebruchs unerträglich verwandte Regiekunst? Ehrendiplom Grenze der Richtigkeit. Es wäre zeigt würde. Der ist -oas putzt er sich seine Schuhe. Wird so wie hier die Lust durchschaut, dann hat es mit dieser seine Der französische Film darf sich eben darum jede Freiheit er lauben, weil er sie nirgends mißbraucht. Er.gründet die Schnödig- keit in Trauer und.verbindet das Frivole mit dem in Frankreich heimischen WiMchkeitssinn. Von einem großartigen Realismus ist die Szene im Morgengrauen. Der Hausdiener des Bordells fegt die Schmutzreste zusammen, die das einzige Ueberbleibselder nächtlichen Vergnügungen sind. Aus dem Draht des Kranzes, der das Haupt des einstigen Tugendkönigs schmückte, macht er sich einen neuen Schlüsselbund zurecht, und mit dem zerfetzten zu wünschen, daß der entzückende Film überall ge- . Nicht seiner (allerdings hervorragenden) Mache die vollendete Substanzlosigkeit. In dem unseligen Hollywood scheinen nachgerade alle Substanzen ausgelaugt zu werden. Mgn verfährt dort nach einem Kodex, von dem man zü glauben scheint, daß er internationale Gültigkeit besäße. Indem man aber nur Stoffe, Typen und Gesten passieren läßt, die angeblich der all- Der Lubitsch-Film ist bereits auf diesem Er spielt in einem Milieu, in dem Äre und zieht das Nichts eines überflüssigen in die Länge. Was nutzt die auf ihn gemeinen Nachfrage entsprechen, beraubt man die Filme sämtlicher besonderer Gehalte und bringt Surrogate zuwege, die hoffentlich eines Tages überhaupt nicht mehr erfragt werden. Sie bestehen aus lauter Abstraktionen und haben mit zu hohen Allgemein begriffen die Inhaltsarmut gemein. Aus Liebe wird in ihnen Liebelei, aus -einer idealen Gestalt ein Star und aus der Wirk lichkeit ein Schatten. Sie gleicht der Kunst des Friseurs und ist gerade darum erbärmlich, weil sie sich ohne Beziehung zu irgend einem bedeutenden Stoff entwickelt. Maurice Chevalier ist mit ins Verderben gerissen worden. Er, der einst groß war, als er im Empire die „Valentine" sang; und sich noch damit be gnügte, ein Pariser Gawin zu sein, muß heute amerikanisch und deutsch parlieren und hat damit sein Wesen verloren. Man hat ihm aus Geschäfts gründen Weltgeltung verschafft und ihn zugleich zum Markenartikel entwertet. Dabei spürt man überall seine Natur durch und merkt auch, was Jeanette MacDonald zu leisten vermöchte. Schauriger Anblick: wie Liese beiden sich zu Aller- weltsfigunD erniedrigen. 8. LraoLuar. bar hinter der Brücke erfährt. Wer sich aus dem Menschengeriefel löst und nur ein Paar Schritte tut, ist bereits vom Leben ab- yetrennt und kommt vor Einsamkeit um. Ein Modergeruch um weht diesen Straßenteil, und welche Anstrengungen rmmer gemacht werden, um ihn aufzufrischen, sie verfehlen ihr Ziel Aus der Ueberlegung heraus, daß eine Brücke keine Wand und ern Weg von Zwei Minuten keine Entfernung ist, haben sich hler Cafes und Vergnügungsstätten angesiedelt, die von der Nähe des Ver kehrs zu profitieren suchen. Es gelingt ihnen nicht, -^hre Herr lichkeit gleicht der von Strandkasinos, und ihre Gärten erinnern an die Vergnügungsorte mittlerer Städte. So unverwischbar ist der verschollene Eindruck, den sie erwecken, daß sie auch dann hinterwäldlerisch wirken, wenn sie Besuch von der anderen breite erhalten. Indem die Gäste die Brücke kreuzen, kehren sie in ver gangene Zeiten zurück. Sie verwandeln sich in altmodische Per sonen, und ihre Hüte und Kleider sind aus der vorigen Generation. Der Menschenstrom wird auch von der Gewohnheit gelenkt. Die Macht, die sie ausübt, übertrtfft die großer Umstürze. Viel leicht vermöchte nicht einmal eine Revolution die Scheu vor der Brücke zu besiegen und die eine Straßenhälfte aus der Ver lassenheit zu retten. Ausländische Mine. Berlin, im August. Eine französische Satire. Keck und reizend wie Maupassants Novelle „1.6 ro8i6r äs Naäams Hu88on" ist auch der nach ihr gedrehte französische Film: „Der Tugendköni g". Um Einen Begriff von seinen Vor zügen zu geben, muß ich den Inhalt wenigstens andeuten. In einer französischen Provinzstadt wird jedes Jahr eine Tugend königin gewählt. Da zur Zeit der Handlung aber die Tugend unter den Mädchen ausgestorben zu sein scheint, fällt die Wahl aus nahmsweise auf einen Jüngling, der ein vollendeter Trottel ist. Er wird gekrönt und erhält ein Diplom, das seine Tugend preist. Beim Festessen trinkt er zu viel, besteigt dann im halben Rausch emen Omnibus nach Paris und gerät mit seinem Diplom in ein öffentliches Haus. Hier gewinnt er Geschmack an der Liebe, ver liert dabei allerdings die ihm bestätigte Tugend. Der Zauber dieses Lustspiels erklärt sich weder aus der Kunst der Darsteller und des Regisseurs Bernard Deschamps noch etwa aus der Verwirklichung neuartiger filmischer Möglichkeiten sondern rührt einzig und allein von gewissen Eigentümlichkeiten her die rhm wie selbstverständlich innewohnen. Französischer EsPrit und französische Lebensauffassung bewähren sich in dem Film. Sie durchsetzen ihn, sie erzeugen seine Pointen. Gewiß ist er auch von begabten Kräften geschaffen; aber den Erfolg, der ihm mit Recht zuteil geworden ist, verdankt er doch nur jenen Qualitäten, me ihm als eine natürliche Voraussetzung zugrunde uegen und schlechterdings unnachahmlich sind. Oder wäre es zum Beispiel in einem anderen Lande möglich, den herrschenden Kleinbürgertypus, Provinzgebräuche und natio nale Gepflogenheiten so anmutig-frech zu verspotten? Das sichere Frankreich produziert und erträgt diesen Spott. Unter den An Machen, die auf den Tugendtrottel gehalten werden, findet sich obligate des Ministers. Aber der Minister ist nur in Gestalt eines Grammophons zugegen, auf dem die bei solchen Ge legenheiten ein für allemal übliche Rede abgespult wird. So geht es werter. Während die Marseillaise zu Ehren des Tugendkönigs ertönt, macht dieser eine besonders klägliche Figur, unter der das Ansehen der Nationalhymne zu leiden hat. Und nachdem der Held verschwunden ist, benimmt sich der Feuerwehrkommandant der ihn zu suchen hat, wie Napoleon vor dem Antritt einer ruhm reichen Expedition. Auch der unvergleichliche Charme, mit dem die Frivolität ver- gegenwarügt wird, ist nicht zu verpflanzen. Bezeichnend für ihn ist vor allem die gewagte Szene zwischen dem Mädchen und dem diplomierten Jüngling im Bordellzimmer. Statt daß die beiden selber erscheinen, ist nur das Zimmer zu sehen, in dem sich das - Publikum, das die Bewegung des Aüfnahmeapparats mitzuvoll- Mhen genoügt wird, mehrmals umherdrehen muß. Bei der ersten ^rehung zeigt sich die Toilette des Mädchens, bei der zweiten er- blM man die Kleider des Liebesnovizen über einem Stuhl Ich diesen lur die Handlung entscheidenden man^ darstellen können. Aber ich erinnere Mich mancher Filmlustspielszenen anderer Nationalität, die rein thema- stöß' °w' ^°Eloser waren als diese und doch plump und an- aber man kann an ihm abmessen, was der übrigen Pro- fehlt. Amerikanische Komödie. neue Lub its ch-Film „Ein e Stunde mit Dir" genaue Gegenteil jenes französischen Films; das heißt: