Nan wird in dem Duob .vergebliob naöb einem TVort über das Lampkrie! und naeb inbaMoben Oespraoben Sueben. Aber so muA es auob sein. Denn Anna ^gbeks besokreibt die DewsgunZ niobt von aubon ber, sondern spriobt aus der den Tag ein, sie umging ihn wie «inen heißen Brei. Ver Herr aus Hondon erzählte unter anderem, daß die Arbeiter dort ihren Platz im Leben kennten, daß man in den Straßen keine > Hupen höre und der Hyde-Park von einem Gitter umgeben sei, das nachts geschloffen werde. Stimme zum Tag? Eine „Generalanzeiger-Plauderei aus der Provinz. Uebrigens be sorgte derselbe Londoner Plauderonkel auch die Ketzereien am Wochenende. Und zwar ketzerte er zum Unterschied von Köhn nicht ungehemmt darauf los, sondern bemühte sich im Gegen teil, uns von der Neigung zur Ketzerei zu befreien. Wir möchten uns doch nicht immer gleich ärgern und um jeden Preis recht haben wollen! Wir möchten ein . wenig Humor haben? Wir möchten uns gegenseitig Achtung entgegenbringen! Es fehlte nicht viel, und man wäre von dieser Ketzerei, die eine einzige Bußpredigt war, ergriffen gewesen. Schade nur, daß sie von einem Ort aus gesprochen wurde, an dem man neuerdings dem Gegner keine Achtung mehr entgegenbringt und um jeden Preis recht behalten will. Der Wolf im Schafs pelz, der Frieden blökt , . . Hält man diese unangebrachte Mahnung zur Versöhnlichkeit mit der geistesabwesenden Be handlung der Aktualitäten zusammen, so ergibt sich, daß die dem Rundfunk jetzt vorgeschriebene Aufbauarbeit am Staat im Abbau der Kritik an ihm und darüber hinaus in der mög lichst weitgehenden Verdrängung unserer Zustände aus dem Blickfeld besteht. Je dunkler es um uns ist, desto besser ver richtet der autoritäre Staat die Aufbauarbeit allein. Und. die des Rundfunks beschränkte sich darauf, mit Hilfe der Laut sprecher lauter Stille im Land zu züchten. Dieser kleine Programm-Querschnitt genügt, wie ich glaube, um uns über die negativen Leistungen der „System"-Geg- ner aufzuklären. Sie, die sich in der Kritik der Demokratie gegenseitig überbieten, beweisen einstweilen im Rundfunk ihre Unfähigkeit, irgendetwas besser zu machen. Statt die frühere formale Neutralität aufzufüllen, treiben sie mit sturer Ein seitigkeit Parteipolitik und berauben uns zugleich der Vorteile jener Neutralität. Statt den Kampf der Meinungen zu leiten, unterdrücken sie ihn. Statt eine Haltung zu vermitteln, predigen sie die Gesinnungen, die ihnen passen. Statt den deutschen Geist auszubreiten, hüten sie sich vor ihm. Merkt man, woher der Wind weht? Aber es weht gar kein Wind. Im luftigen Büro haus an der Mäsuren-Allee herrscht vielmehr eine Stickluft wie niemals zuvor. III. Um wieviel überlegen war das „System* seinen vermeint lichen Ueberwindern! Vielleicht zeigt sich erst heute, daß die leere Neutralität, die es übte, auch einige Tugenden besaß. Sie erlaubte dem Rundfunk wenigstens, unbefangen zu experimentieren und bedeutende Köpfe und interessante Gegen stände aus den verschiedensten Sphären zu bieten. Und mochte sie ziellos sein und manchmal schlecht zu wählen verstehen, so ließ sie uns doch die Wahl und unterschlug nicht gerade das Beste. Jedenfalls steht nach diesen Monaten veränderter Rund funk-Praxis fest, daß der alte Zustand dem jetzigen vorzuziehen ist, daß — in einem so gemischten Land wie Deutschland vor allem — jene Neutralität, die der einen und der anderen Rich tung Raum gibt, mehr taugt als das unliberale und intolerante Verfahren derer, die den deutschen Geist gepachtet zu haben glauben. Fast scheint aus ein paar schwa chen Anzeichen der jüngsten Zeit gefolgert werden zu müssen, als ob sie, die neuen Machthaber, an der Richtigkeit ihres Kurses selber zu zweifeln begännen. Wenn sie aber nicht gründlich umschwenken, istderBankrottdesdeutschen Rundfunks als eines Kulturinstrumentes be siegelt. Rede ich einfach einer Wiederherstellung des Früheren das Wort? Aber ein durchschauter Zustand kehrt nicht zurück. Und ist auch erwiesen, daß die jetzige Rundfunk-Bürokratie das bis herige „System* nicht nur nicht erledigt, sondern gegen ihre Absicht eher gerechtfertigt hat, so bleibt doch die Frage fort bestehen, ob nicht die formale Rundfunk-Neutralität in eine substantielle verwandelt werden könne. Man ver stehe mich recht: ich setze die heute doppelt einleuchtende Not wendigkeit ihrer Aufrechterhaltung voraus und erhebe eine Frage, die sich aufs außer- und vorpolitische Verhalten in Deutschland bezieht. Sie gilt dem Vakuum, das sich zwischen den Parteien dehnte und die inhaltlose Neutralität von sich äuZ bedingte. Dieses Vakuum, dieses Nicht-bei-sich-sein der Menschen rührt von einem bei uns tief eingewurzelten Hang her, den auch der deutsche Idealismus bezeugte: vom Hang, die wirk liche Existenz um irgendeiner Idee willen zu versäumen, das Allgemeine zu denken, ohne es mit dem Besonderen zu ver knüpfen, in das eingesenkt es doch erst Dasein gewönne, und über der Weltanschauung die Realität zu vergessen, auf die sie hinzuweisen hätte. Nenne man es Romantik, Doktrinarismus oder wie immer — stets und überall wiederholt sich in Deutsch land der Vorgang, daß sich die Menschen von ihrem Sein ab heben und eine Doktrin aufsuchen, die sich zu jenem Sein meistens windschief verhält. Sie verlassen sich: sie leben hier und argumentieren dort. Alles Existenzmäßige muß so veröden; um ganz davon abzusehen, daß der Mangel an einer engen Fühlung zwischen vielen parteipolitischen Kon struktionen und der zu verändernden Realität die politische I Durchgestaltung dieser Konstruktionen selber verhindert. I In seinem ausgeZeichneöen Aufsatz: „Der Turmbau von Babel. Zur Krise des deutschen Rundfunks" (vergl. Reichs ausgabe vom 29 Oktober) bestimmt Alfons Paquet die Auf gabe des Rundfunks wie folgt: „Es gibt auf diesem Felde gar keine höhere Chance als die äußerste Intensität der künst lerischen, geistigen Leistung." Vielleicht ist dem Rundfunk noch eine andere Chanoe eröffnet, die der Ausnutzung der von Paquet gemeinten gewiß nicht im Wege stünde; eine Chance auf lange Sicht. Wie kaum ein anderes Instrument könnte er dazu dienen, den deutschen Menschen der von ihm immer wieder Preisgegebenen Wirklichkeit zuzuleiten. Ich bin mir dessen bewußt, daß nicht alle . , Parteien gleichmäßig an dieser Forderung b-eteMt^sind; troh der politischen Konsequenzen aber, die sie ZweWlos in sich birgt, ist sie zunächst vorpolitischer Art. Den unseligen deutschen Doktrinarismus zu brechen, dem keineswegs die extremen Parteien allein frönen; der falschen Romantik die Auswege zu versperren; eine richtige Verbindung Mischen den theoretischen Begriffen und dem Wirklichkeitsstoff herzu stellen, der mit ihnen korrespondieren müßte; das Gedachte jeweils dem Gelebten und das Gelebte umgekehrt dem Ge dachten zu verpassen; die vorhandenen ExistenzforMN so ins Licht zu rücken, daß sie schlechterdings niemand mehr zu üben springen vermag: das ist die Aufgabe, die dem Rundfunk eine inhaltliche Funktion verliehe. Sie schreibt ihm eine bestimmte Richtung vor und laßt sich auf unzählige Weisen anpacken. Man kann ihr zum Beispiel dadurch gerecht werden, daß man verschiedene Urteile über ein Ereignis, einen Film usw. zu- sammenstellt und sie mit dem beurteilten Gegenstand selber, so gut es geht, konfrontiert; daß man bei gewissen Diskussions- ' Veranstaltungen stets auf die Konkretion der geäußerten Ab sichten dringt; daß man drastische Fälle der Verblasenheit W oder eines exemplarischen WrMchMssinnes behandelt usw. Aber es ist hier weniger an den Beispielen Äs an der An erkennung der Methode gelegen. Machte der Rundfunk sie sich 1 zu eigen, so erhielte seine Neutralität endlich Substanz, und W am Ende wäre dann auch eines Tages in Deutschland eins Politik möglich, die sich zwischen wirklichen Menschen und W nicht zwischen Phantomen abspielte, M NlILS VOLL KSDttS. Von 8. XrLLLuer. Das 8uod: „V i e 6 e k s d rt s n" von n n s. ,, 88gksrs sOustav Lispsnkousr Vsrls.^, Lsriin. So 319 8. gsd. S.8V) ist sixsutliok kein Roman, son- äsrn eins CdronL. Lins Ugrtxrsr-Ckronür. Dar- / gssisÜt wird in ibr äas Dsbsu (und 8tsrbsu) vis ier brausn unä Uanusr, äis wäbrsud äsr Nasb- kris^sit äis Irä^sr äsr revolutionären Lews- *AUNA Z6V/68SN sinä. UnALrn, Dolsn, Italiener, 8ul- ALren, Obinesen: äer 2u^ äsr Helden arstrsekt sied von Danä su band. Deberall aber sind, ibre 8ebieksale ^leieb. 8is werden vsrkoW, gsinar- teri, in die (leäängnisse geworksn; sie kübren Ausb in äer NiniAration äas Dasein von Xömp- tern. ^er aktiv kür äis 8aebe äer Involution eintritt, nirnint in äer De^sl niebt sied selber ^iebt^, sonäern äis 8aebs. Ls ist äaber Mt 2U versieben, äak äie Daten unä rnsbr noob äie beiden der Hevowtionärs verbäbnisinM^ ssäen wiäer^esnieZeb werden. Anna 86Abers bat keine Rübe ^esebeut, urn diesen DebendäuNn bis in äen Alltag binsin naeb^nsnüren. M einer DsnauiKsit, äsrsn nur äer Beteiligte keb » ist seb'dsrt sie äie unmensoblioben Drsn^ teten nn- garisebo.r unä bu^arisobsr ^VeitzMäisten: äb ssäistisoben Orgien, äis bei äer (FekanAsnnabrne roter 8oläaten unä bei Verboren bs-an^en wsr- äen; äie Dutbebruuxsn der Dlüobtbn^ und me Tapferkeit ibrer bnierstütLsr; äie lanxsn. 6e- fHuAnidebre äer . ; äie 8sbwIeriA' keiten äer bxistenL in äer Verbannung. Reben össtalten, äis rnan balb unä balb Lu srratsn glaubt, tauebsn anonzfine biguren auk, Rarnsn- lose, äie niernanä je kennen wirä. Ibnsn allen ist bier ein Denkmal gesetzt. Dnä bintsr äissen Personen sinä noob bunäerts Dngsnannts xu abnsn^ äie niebt anders wie sie ?u band ein und ru sterben wissen.