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H:Kracauer, Siegfried/01.04/Klebemappe 1924 - [Geschlossener Bestand der Mediendokumentation, Nachlass]

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Bibliographic data

fullscreen: H:Kracauer, Siegfried/01.04/Klebemappe 1924 - [Geschlossener Bestand der Mediendokumentation, Nachlass]

Manuscript

Persistent identifier:
BF00043381
Title:
H:Kracauer, Siegfried/01.04/Klebemappe 1924 - [Geschlossener Bestand der Mediendokumentation, Nachlass]
Shelfmark:
H:Kracauer, Siegfried/01.04/Klebemappe 1924
Document type:
Manuscript
Collection:
Holdings and special collections
Year of publication:
1924
Copyright:
Deutsches Literaturarchiv Marbach

Full text

wünschen. 
Lr. 
Ausstellung der Offenbacher Lunstgewerbeschule. 
-.7- Die von Direktor Pros. Hugo Eberhardt geleitet: 
Offenbacher Kunstgewerbeschule Veranstalter zur Zeit 
eine kleine Ausstellung zweier Klaffen, die den hohen Stand 
der hier geleisteten Arbeit erkennen läßt. Jgnaz Wiemeler, der 
neugewonnene Lchrer für Buchbinderei und Leder 
technik stellt sich mit eigenen Werken vor, Bucheinbänden in 
Leder und Pergament, deren künstlerische Durchführung aus einer 
bis ins einzelne vollendeten Technik erwachst. Rücken und Buch 
brüche, goldgeschnttteM Stehkanten und Innenkanten, nicht zu 
letzt das sorgfältig ausgcbildete Kapital: das alles schließt sich 
zu einem einheitlichen Gefüge zusammen, und bezeugt ein hand 
werkliches Gewissen, wie man es nicht allzuoft findet. Sicherheit 
des Geschmacks durchkältet die Linienzüge der Ornamentik, der 
ein Mehr von spielerischer Gelöstheit wohl noch zu wünschen wäre. 
Die Arbeiten der Schüler setzen stch, wie es unter solcher Leitune 
zu erwarten ist, verantwortungsvoll mit den technischen Problemen 
auseinander. Sie versuchen stch m den mannigfachen Arten der 
Einbande vom simplen Kleisterpavier an bis zur hohen Schule des 
Pergaments und bringen sehr achtbare Dinge hervor, die jedenfalls 
immer technisch gediegen sind. Güte Ergebnisse zeitigen zumal di 
Anstrengungen der Porteseuillek: Damentaschen, nach moderner 
Art mit Goldschnittlinien geschmückt, Zigarrenetuis in aparter 
Ausführung und Kästchen, die in den verschiedensten Fagons 
ielig werden.' Die Richtigkeit des Gedankens, die Ausbildung der 
Portefeuiller einem Spezialisiere des Buchbindens anzuvertrauen. 
wird durch diese Leistungen bestätigt. — Die von Ernst Enger 
geführte Buchdrucker-Klasse hält gleichfalls ein ansehnliches 
Rechtzeitig zum Beginn der Frankfurter Ausstellung P M 
erster Band der „Bücher der Form" (Deutsch« Verlagsanstalt, 
Stuttgart, Berlin und Leipzig) eine Publikation: „Die 
Formohne Ornament" erschienen, die in über 170 Ab 
bildungen das gesamte Ausstellungs-Material der Oeffentlich- 
keit zugänglich macht. Das Vorwort des Herausgebers Dr. 
Walter Riezler enthält das Bekenntnis zu dem neuen Form 
gedanken, dem die Sammlung gewidmet sein soll. In der fein 
empfundenen Einleitung trifft Dr. Wolfgang Pfleiderer 
nähere Bestimmungen des Begriffs der Form, die zur Klärung 
der Diskussion beitragen mögen, und unterzieht die abgebil 
deten Gegenstände stilkritischer Betrachtung. Lr. 
Ergebnisse zeitigt, oder es findet sich neben einer Fräsmaschine 
von vollendeter Prägnanz ein Rennboot, das durch seine zweck 
mäßige Ueberschlancheit die Idee des Rennens selber darzu- 
stellen scheint. Das meiste des alten Bestandes hält Stich: 
so, um nur einiges Herauszugreifen, die stark geformte Keramik 
des Staatlichen Bauhauses in Weimar (weniger die 
Möbel des Bauhauses und andere Produkte seiner allzu theore 
tischen Formulierungen), die Offenbacher Lederwaren, Ge 
schirre und Beleuchtungskörper da und dort, wie alle jene 
.Dinge, gleichviel welchen Materials, die stch ihrer sachlichen 
Bestimmung ohne Ziererer fügen. Die Möbel, unter denen 
man technisch - einwandfrei gearbeiteten Stücken von kluger 
Mäßigung der Form begegnet, lassen nicht immer vergessen, daß 
das Ornament ihnen fehlt. Überhaupt muß festgestellt werden, 
daß bei den Schmuckgeräten der Wille zur Schlichtheit dem 
Gebilde nicht selten eine gewisse amusische Plumpheit verleiht, 
die gar zu beredt von der Zurückhaltung zeugt, der es ent 
stammt. Die leichte spielerische Behandlung der Gegenstände ist 
Mch am ehesten den Oesterreich«!« gegönnt« 
Aegypten im Film. Der nach einem Roman von Conan 
Dohle bearbeitete englische Film: „Der Wettiauf mit 
dem T 0 d", der in den HiA - Lichspielen läuft, ist mebr 
ein illustrierter Bädeker als ein Wettlauf, denn der run geht 
-nicht allzu, schnell, und Sherlok Holmes hätte gewiß die Bege- 
benhelten rascher abgew-ickett, wenn ihm von seinem Schöpfer das 
Auftreten in diesem Stücke verstattet worden- wäre. Nun, man 
macht es eben etwas langsamer und erhält dafür Gelegenheit, 
das bekannte und unbekannte Aegypten in Gemütsruhe zu 
durchmessen. Die Gesellschaft, in der man reist, ist international, 
-und als ihre Hauptpersonen kämen etwa ein englischer Kapi 
tän, eine bezaubernde Amerikanerin und ein ägyptischer Pririz 
in Betracht, ganz zu schweigen von dem berühmten englischen 
Arzt und dem gleich- sehr berühmten französischen MÄer die 
ebenfalls keine ganA unwichtige Rolle spielen. Der Wettläufer 
ist jener Kapitän, denn die medizinische Diagnose sagt ihm bin 
nen Jahresfrist den gewissen Tod voraus. Um so leichter fällt 
es ihm, sich in die AmerNanerin sterblich zu verlieben und unter 
mannigfachen Mühsalen, die mitten in die Wüste und in be- 
duinische Gefangenschaft führen, den Kampf mit dem prinzlichen 
Nebenbuhler aufzunehmem Muß noch gesagt werden, da-ß die 
Amerikanerin sein heldenhaftes Betragen zu fchätzen weiß und 
trotz der Schrecken, mit denen der verschmähte Liebhaber sie 
bedroht, ihrem Todeskandidaten die Treue hält? Bevor die 
Handlung zu Ende geht, fallen viele wackere Männer im 
Wüstensand; doch man sei nicht gar zu beunruhigt über die 
ägyptischen Plagen, denn die Diagnosen berühmter Aerzte selbst 
stimmen nicht immer, und das Glück ist bekanntlich den Lieben 
den hold. Während ihr Schicksal sich abrollt, genießt nian alle 
Annehmlichkeiten, die sonst nur eine Look-Reise bietet. Man 
sitzt auf der Terrasse von ShepheMs Hotels, schlemmt in 
Sonnenuntergängen, läßt sich in den Bazargassen von Kairo 
mit Anstand begaunern, wird sentimental angesichts der 
Shinx, ohne ihr Räsel Zu lösen, gedenkt in den Grabkammern 
der Pyramiden des Todes, wirst Schatten auf den Kamelen 
-und gondelt mokkaschlürfend mit geschwelltem Segel nilauf ¬ 
s wärts. Ganz Aegypten in einer: Stunde, die Derwische einge 
rechnet es ist genug. Die Aufnahmen sind wundervoll und 
bereichern unsere geographischen Erfahrungen, wenn sie auch 
eine Aegyptenfahrt nicht zu ersetzen vermögen, da man bei dem 
Regen hier die Wüstensonne Mcht spürt. Was die Gruppierung 
die BMausschnitte, Titel und Regieführung betrifft, so steht 
das alles freilich hinter den modernen deutschen Films zurück. 
Voran gebt eine amerikanische Groteske: „Fix und Fax 
als Ehepaar", zwei Prestiffimo-Akte mit ungeahnten 
Tricks, in denen die Menschen sich wie die Dinge benehmen und 
die Dinge selber lebendig scheinen. ' rac. 
Niveau inne. Die Schüler stehen zumeist in der Praxis und ge 
nießen nur zwei Nachmittage wöchentlich des Unterrichts Wie 
ihre Arbeiten beweisen, wird das größte! Gewicht darauf gelegt 
daß ste sämtliche Arten des Druckes beherrschen lernen und der 
geschmackvollen Wirkung des Satzbildes gedenken, für dessen Aus 
gestaltung einige Bücher von Engel selber maßgebend sind. 
Zniüalien und Illustrationen verraten manch ein Talent das 
Pflege verdient. ' 
der Politik "! von der „Rhein. 
Mimischen Vollszeüung" herausgegebenen Schriftenreihe „Voll im 
Werden (Verlag der Carolus-Druckerei, Frankfurt) ist eine neue 
VroHüre: „Vergeistigung der Politik" von Karl 
August Meißinger erschienen, die wesentliche Fragen unserer 
inneren und äußeren Politik der Erörterung unterzieht. Der Ver- 
Uer, dessen Gedanken zur gegenwärtigen Situation in der 
Kanüschen Philosophie ihre Wurzel haben, gibt seinen Forde 
rungen eine Formulierung die auch den politischen Gegner zur 
Besinnung nötigen mag. Unter „Vergeisügung" versteht er das ' 
Zurucktreten der Gewaltpolitik, und so wendet er sich mit triftigen 
Argumenten g^gen die törichte Demagogie der Nationalisten, 
Deutschlands baldigen Eintritt in den V ö lker b u n d befürwor 
tend, der ihm als erste Etappe äuf dem Weg Zu den Vereinigten! 
§^aLen von Europa erscheint. Gleich eindringlich zieht er wider 
den -^ntisemriismus zu Feld, den er in allen seinen Spielarten 
analysiert, um ihn schließlich als eine „Verfälschung des deutsches 
Rationalgedankens" zu entlarven, die eine Abirrung vom wahrem 
Deutschtum bedeutet. Der dem Sozialismus gewidmete Abschnitt, 
schwächer als die übrigen, stellt ein Ziel auf, das auch jüngere 
sozialistische Führer Zu erreichen streben: die Erfüllung der sozia 
listischen Lehre mit der Geistigfeit unserer klassischen deutschen 
Periode. Ernster Versöhnungswille, Sinn für die Empirie und 
redliches demokratisches Empfinden lassen der Schrift Verbreitung
	        

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