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H:Kracauer, Siegfried/01.04/Klebemappe 1924 - [Geschlossener Bestand der Mediendokumentation, Nachlass]

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Bibliographic data

fullscreen: H:Kracauer, Siegfried/01.04/Klebemappe 1924 - [Geschlossener Bestand der Mediendokumentation, Nachlass]

Manuscript

Persistent identifier:
BF00043381
Title:
H:Kracauer, Siegfried/01.04/Klebemappe 1924 - [Geschlossener Bestand der Mediendokumentation, Nachlass]
Shelfmark:
H:Kracauer, Siegfried/01.04/Klebemappe 1924
Document type:
Manuscript
Collection:
Holdings and special collections
Year of publication:
1924
Copyright:
Deutsches Literaturarchiv Marbach

Full text

der 
gewästrt. 
ohne zu zagen und bangen. 
rac. 
revs" sollen bald ersesteinen.. 
Xr. 
fall von England auch als Auswirkung naturrechtlich orientierten 
Wollens auffaßten und dementsprechend juristisch formulierten. 
Line Baste von besonderem Wert 
ist der „Düstrer der 0 n s o b l ü s s i g e n" von 
Nos68 ben Naimon (Lrs-tes Duost- Bd. 184a). 
Dieses Werk, das auk die Ausbildung des mrttelalter- 
liosten Denkens von entsesteidendem Binf-uk gewesen 
ist, bat jet^t durest Dr. Molk Werk seine erste eir^- 
lieiiiieste, von wissensobaftbesten Orundsat^en geleitete 
Debertragung srkastren. Der d6ut«6sten Ausgabe liegt 
der von Naimon selbst .anerkannte bebräiseste Bext 
r^ibborrs Zugrunde, der naest dem übereinstimmenden 
Ortest seiner Lennner von Weik klar und genau wie 
dergegeben wird. Die Einleitung, die ein Luest für sieb 
ist, bringt einen Mrik von Naimonis Besten, stellt sein 
Denken in die stistorisoste Bntw'eklung em und er 
örtert in Lusammenstängender Böige sein pstilosopsti- 
sestes L.ysiem. Der Zweite und dritte Band des „Büst- 
Dbilosopbie, die den Ursprung der endbeben Beisier 
in göttliebe Ideen verlegt und einen stark tbeistlsoben 
Linseblag bat, rüekt ibn in maneber Hinsiobi nabe an 
DeibniL, mit dem er selber sieb aueb verwandt küstlte. > 
Dm die Zusammenstellung und Kerausgabe des Ban-"^ 
des, der vor allem die „Orundlinien Lur Dropädeutik 
der pstilosopbiseben LtaatLlestre^ entstält, baben sieb 
Dans Oer! okk und Drok. k. Deiner (Opsala) be- 
müstt; dieser würdigt in längerer Vorrede Dostroms 
Werk und die Bedeutung des Denkers kür das kulturelle 
und poMsobe Beben Lobwedens. Der Oeberset^er 
Larl Dira vervollständigt die mrtgeteisten Lestriften 
du rost einen ausküstrliosten Knbang, der ernen Oeber- 
bliok über das Oan^e der Doslromsosten Dstilosopstie- ° 
Rosita. Der neue Film „Rosita" im Schumann 
Theater, Ernst Lubitschs erste Negieleisnmg in Amerika, 
kommt leider nicht amerikanisch, sonder:- " xmsch daher. Er ist 
ganz offensichtlich um der Schnippigkeit und der Liebreize Mery 
Pickfords willen arrangiert, die in ihm als Straßensängerin 
beginnt und als Gräfin glorreich ihre Laufbahn im sechsten Akt 
beschließt. Ja, solche Schicksale erlebt man in dem in Amerika 
gestellten Sevilla, wenn man jung, frech und hübsch ist und das 
Herz wie Rosita am rechten Fleck trägt. Es muß dann so kommen, 
daß man die Liebe eines Grafen gewinnt — der des gelnbten 
Mädchens wegen ihren Bedränger ersticht und daraufhin Zum 
Tode verurteilt wird — und die Gier eines sinnlich leicht affizier- 
daren Fürsten^ erregt, der um jeden Preis seine Lüste befriedigen 
möchte. Von diesem unbeherrschten Selbstherrscher wird man 
sozusagen von der Straße weg in die fürstlichen Prunkgemächer 
verschleppt, als Hofdame equipiert und mit dem Delinquenten 
verehelicht, damit man des gräflichen Titels teilhaftig werde. Doch 
es lebt guch noch eine Fürstin, die das Spiel ihres Gatten durch 
schaut und dafür zu sorgen weiß, daß die Hinrichtung nicht voll 
streckt werde und der Graf seiner noch unbescholtenen Rosita sich er 
freuen könne Eine Anekdote in historischem Gewand, deren Pointe 
z darin besteht, daß der Fürst gerade infolge seiner Bemühungen um 
! die Beute Zuletzt um ste betrogen wird. Für den Film freilich taugt 
die Handlung wenig, da sie die eigentümlichen Mittel des Films 
nicht beansprucht, der sie nur illustrieren kann. Das geschieht 
denn auch reichlich: Straßenszenen, nächtlicher Karneval, 
rauschende Pracbtkostüme, Dominterieurs und höfische Aktionen 
entfalten sich in Menge zum Entzücken der Amerikaner vermutlich, 
die diese antiquierten europäischen Sitten und Gebräuche mit 
einem Gemisch aus öffentlicher Herablassung und heimlicher Be 
wunderung erfahren mögen - ganz abgesehen davon, daß am 
Ende die Tugend sich herrlich bewährt Indessen, das alles-ist 
Drum und Dran, recht amüsant oft, aber Draperie nur eines Ge 
schehens, das der Verfilmung sich widersetzt. Seine Unange- 
meffenheit an die Leinwand tritt umso deutlicher hervor, als die 
rein technische Durchführung untadelig ist. Grete Hauck tanzte 
zu Beginn den „Rosita-Tango" und tat mir ihren Castagnetten 
das Mögliche, um die richtige spanische Stimmung zu erzeugen, n 
Die Wurzeln Her Menschenrecht- sind nicht in ihr, sondern in ganz 
Profanen Gründen zu suchen. Und zwar hat die Zu Beginn 
des Unabhängigkeitskrieges erlassene Deklaration der Menschen 
rechte einen propagandistischen., praktisch-politischen Cha- 
rakter^ nicht einen grundsätzlichen nur; sie war ein Kampfmittel 
mehr, das den Jndependenten zum Siege verhelfen sollte, sie wan 
delte die Schuldfrage in eine Rechtsfrage um, indem sie stch 
gegen die Engländer durch die Ausstellung positiver Rechts 
sätze verwahrte, und man versteht sie darum dann allein, wenn 
man sie als ein Revolutionsereignis, als ein wesentlich politisches 
Instrument im Kampf gegen die englischen Maßnahmen begreift. 
Damit allein freilich sind die Menschenrechte nicht erklärt. Ihr 
Sinn ist auch ein positiver: sie sollten das Fundament des neuen 
Staatshaues bilden. Und als solches war eine Fassung 
Grundrechte besonders geeignet, die sich auf das Naturrecht 
stützte und so das allgemein Anzuerkennende dem Streit der Kon 
fessionen entzog. Die Wurzeln des NaturrechLS seinerseits aber 
liegen selbstverständlich in Europa, nur eben bleibt es fraglich, 
- ob die Menschenrechte auch genetisch aus seiner europäischen Fas ¬ 
sung hervorgehen. Eher schon war es so, daß die Amerikaner 
das Naturrecht praktisch erlebt hatten, sie glaubten, daß ste es als 
Kolonisten verkörperten, und erst die englische Staatsgewalt schien 
es zu ersticken. Nichts war begreiflicher, als daß ste ihren Ab- 
— Der Tausendsassa. Wer ist es? Harry Piel natürlich, der 
in dem neuen Film des Krtzstal l-Pallastes: „Auf ge- 
jährlichen Spuren" als Liebhaber, Motorrad-Konstrukteur, 
GLilchrer, Chauffeur und in allen möglichen anderen sporüvcn 
Berufen noch excMert. Er ist arm, aü^r ein smarter Junge, und 
so darf es nicht weiter verwundern, daß die übliche Tochter des 
üblichen amerikanischen Millionärs Gefallen an ihm findet. 
Freilich, der Liebe stellen sich HinterM- entgegen, denn dreier 
entzückende Harry gerät in den Verdacht, ein Dieb zu sein. Dreh 
einer fürstlichen Krone gar, und es ist nicht zu leugnen, der Scyrrn 
spricht gegen ihn. Die von Kammerdiener und Kammerzofe ent 
wendete Kostbarkeit nämlich gelangt durch einen jener Zufälle, 
Von denen das Leben strotzt, in seinen Besitz, und dex funge Mann, 
halb reiner Tor, HM Gamin, hat alle Mühe nun, Zwischen den 
richtigen Dieben selber und der Polizei stch durchzuschlag-n, um 
auf ungemein sinnige Art den Schatz seinen Besitzern Zurückzu- 
erstatten. Unterstützt wird er hierin von seinem Hund, einem präch 
tigen Biest, da§ ihm verständnisvoll durch hie sieben We hindurch 
folgt und als ckeU5 ex maobirm stets rettend eingreist. Dies ist 
auch sehr nötig, da Harry auf kühne und gefährliche Weise voll 
bringt, was einfacher vielleicht such zu erwirken Wäre. Aber 
die Frauen lieben den Helden, und so wird er denn handgemein 
mit den Dieben, boxt die Schuldigen nieder, klettert, wenn es 
sein muß, zu hilfreichen Zwecken Faffadm empor und saust auf 
Skiern, im Bob und im Rodel durch das winterliche Hochgebirge, 
was Gelegenheit zur Entfaltung herrlicher LandschafMilder gibt. 
Im Berghotel bei einem zauberhaften Eissch, Zwischen Masken, 
selber eine Maske, entwirrt er dann alle Fäden, kämpft unter dem 
stürmischen Beifall des Küchenpersonals seinen letzten Kampf und 
halt in seinen Armen das kleine Lmencmn dessen Bild er 
bereits lange in seinem Busen trug. Großaufnahmen spiegeln 
hier wie auch sonst in jeder bedeutenden Situation die Gefühle 
der Beteiligten eindringlich wieder. Und da man bereits von An 
fang an weiß, daß die Märe ein glückliches Ende nimmt, folgt 
man mit Behagen und Spannung dem Verlauf der Ereignisse 
und freut sich der vielen und schonen humoristischen Mpisoden, 
«lef PMoLOpwLcbTn ZiWowelr. 
DüZ LuMrlioste 'HsLebS. äaü im iolMN'äaQ 
mmbLMAtsn Wack-b vom Vorla^ Meiner l.n,erp° 
LM) ÜHrLU8A6A6i)6N6N „?lnIo8opIÜ8eden öii-fiotbelr" an- 
ifiro ebenfalls Luüerlmbe Ausammensas- 
KNQK unter einen OberMel reebtkertmen. Diese formale 
Oememsainkeit ist immerhin niobt ^anr nn^e^K, 
MG ckoest von äer LpannvEie äes verle^eriseben Dn- 
EernelimenZ. ckas äureb seine tret fliest en ^usFasten pstilo- 
SopdlSester Ori^inal^verste äas ^nestenstuclium in brei 
tem Dmkanxe ermö^bestt. — Läuarck v Dar t m anns, 
^Uaie^orienlestre" norä m weiter äreibänä^er 
Kukla^e vor^ele^t (Lä. 72a bis 72e). Drob k'ritL lv e r n 
dat kür äw bleuaus^abe äie ei^enstanäi^e Vexkasserstanck- 
sebrikt beran^ero^en unä alle ^.enckei nst^en unä ^usätxe 
vukZenommen, äie von dem Verfasser naest Drsebeinen 
Zes LrErue^e» noeb auf^eLeiestnet Xvoräen smü. 8o 
Zark äie jetN^e Oestalt äes Werkes vostl alZ bnZ^nstm 
An^eseben Meräen 8ebr verckienstvoll ist äie von Dr. 
Zosek MüNer besor^teDeraus^abe der „V orsestule 
der festste tik" von «jean kaut (Dä. 105). lo-^. 
dannes Volke 1t sebiekt eins aoZ^eLeiestnete Linküst- 
run^ voran, in der er das Verstättnis des Diestiers 2ur 
zsert^enöKsisoben Dbilosopstie darstellt und seine ästste- 
tiseben Grundgedanken LULamm^nNängend entfaltet. 
Das Werk selber gipfelt in einer ^eststetik des Homi- 
seben, auk deren Darbietung «lean ?au: äureb seine 
eigenste Begabung sti»gewiesn v^oräen ist. Anmer ¬ 
kungen des Üerausgebers bilden eme willkommene Dr- 
xänZung der einleitenden Betraesttungen. Dem 
kabwediseben k^ationalpstilosopsten Obristopste^ 
5aeob Boström iZi ein eigener Band gewidmet, 
in dem eine Kuswabl e b a r a k i e r i s l i s o b e r 
8 tüeke seiner Dbilosopbie dargeboten wird. 
(Dd. 30). Boström, der in der ersten Dälkie des vorigen 
llabrbunderts wirkte, bat die Bedanken d^s deuisesten 
Idealismus in seiner Weise .verarbeitet. Leine 
Ae spsmsche Tän^rin. Dem Referenten kommt in dieser 
^voch-e o:e Welt spanisch vor, womit keineswegs gesagt sein 
poll, daß er sich nicht in ihr zurecht fände. Erst Mary Pickford als 
Stratzsangerm, nun, in den Lichtbühnen des National- 
theaters, Pola Negri als spanische Tänzerin. Um 
es vorweg zu nehmen: diese tanzt mindestens so gut, wie jene 
fingt. Sie ist ein rassiges, schwarzgelocktes Zigeunermädchen, das - 
rn den historischen Zeiten des leichtsinnigen Könms Philipp aus 
den Karten wahrsagt und das Herz enes spanischen Granden er 
obert, der nach dem Verprassen ererbter Reichtümer ins Elend 
sinkt. Zigeunermädchen sind aber treu und so läßt auch dieses 
Prachtexemplar südlicher Weiblichkeit von dem Geliebten nicht nb, 
obwohl der König sie stürmisch begehrt. Es entwickeln sich Hof- 
rntrigen kompliziertester Art, und der arme Velasquez kommt 
kaum dazu, seine berühmten Bilder zu malen, da die königliche 
Familie vor lauter Kabalen nicht stille hält. In diese Jntrigen 
nun wird auch die Zigeunerin verwoben, sie ist nur Figur in 
einem Brettspiel, Lei dem es um Spanien und Frankreich geht. 
Aber Liebe kümmert sich nicht um Staatsaffären, und man wird 
es jenem inzwischen zum Tode verurteilten Granden nicht ver 
denken, daß er sein Leben zu retten sucht, selbst wenn dabei das 
von Höflingen und Ministern gesponnene' Netz zerreHt Auf 
wundersame Weise vom Tode erstanden, dringt er in das könig 
liche Jagdschloß gerade in dem Augenblicke, in dem der König 
seiner Zigeunerin zu nahe treten will. Doch man sei unbesorgt: 
auch Jsabella taucht -auf ihr SLichwovt hin auf, und am Schluß 
der acht Akte umarmt sich ein glücklich liebendes Paar. Mit dem 
historischen Gewand versöhnen die ausgezeichneten Massenauf 
nahmen, die echten spanischen Karneval und gut gestelltes Madrid, 
aufzutischsn wissen. Die Sonne Spaniens geht in diesem Film 
nicht unter.
	        

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