DLA Viewer Logo Full screen
  • First image
  • Previous image
  • Next image
  • Last image
  • Show double pages
Use the mouse to select the image area you want to share.
Please select which information should be copied to the clipboard by clicking on the link:
  • Link to the viewer page with highlighted frame
  • Link to IIIF image fragment

H:Kracauer, Siegfried/01.07/Klebemappe 1928 - [Geschlossener Bestand der Mediendokumentation, Nachlass]

Access restriction


Copyright

The copyright and related rights status of this record has not been evaluated or is not clear. Please refer to the organization that has made the Item available for more information.

Bibliographic data

fullscreen: H:Kracauer, Siegfried/01.07/Klebemappe 1928 - [Geschlossener Bestand der Mediendokumentation, Nachlass]

Manuscript

Persistent identifier:
BF00043384
Title:
H:Kracauer, Siegfried/01.07/Klebemappe 1928 - [Geschlossener Bestand der Mediendokumentation, Nachlass]
Shelfmark:
H:Kracauer, Siegfried/01.07/Klebemappe 1928
Document type:
Manuscript
Collection:
Holdings and special collections
Year of publication:
1928
Copyright:
Deutsches Literaturarchiv Marbach

Full text

«- Der Schuß in der großen Oper. In diesem neuen Film der 
„Bieberba u- Liebt spie le" ist die überragende Figur H ein- 
richGesrge als Komponist SLroganosf. Er verkörpert glaub- 
baft Genialität und Sinnlichkeit, die sich hier in einem pompösen, 
apernhaften Wesen treffen. Durch seine Gesichtsmaske erinnert er 
manchmal an Balzac: ein kleiner Mund, die etwas aufgequollmen 
Backen und der phantastische Hauch um die Züge. Wenn er das 
Monokle einklemmt, versinken sämtliche Gents, die sich seiner be 
dienen. Am Dirrgentenpult holt er wirklich die Musik heraus, und 
am Flügel hat er Inspirationen, die beinahe sichtbar sind. (Frei 
lich, die Oper, die er komponiert hat, muß, nach den paar sie ver 
anschaulichenden Bildern zu schließen, ein furchtbarer Schmarren 
sein.) —- Im übrigen handelt der nach einer Novelle von Otto 
Runge gedrehte Film von Theaterlisbeleien und mehrfacher Eifer 
sucht, die sich schließlich durch einen Revolverknall Luft schafft. 
Eine dumme, schlecht durchkomponierte Geschichte mit unbeMedi- 
gendem Schluß. Die Regie hat daraus gemacht, was zu machen 
war; ein paar wirksame Szenen, die in der Luft schweben. Von den 
Darstellern seien Otto Wallburg, Marcella Albani und der 
stets gute Siegfried A rno genannt. KaeL. 
Heut spielt her Strauß. Dieser Film der Ufa-Licht^ 
spiele rafft so Ziemlich alles zusammen, was dem Publikum 
gefallt: Wen, Krinolinenröcke, den Wiener Wald, den Strauß 
Vater und den Strauß Sohn mit der schönen blauen Donau. Nur 
der Geist fehlt, aber auf den. kommt es auch in solchen Mischungen 
nicht an. Das Gemüt ist dafür um so herzhafter Zur Stelle, ist 
gerührt und rührt auf. Ang esich ts der Lebens geschickte von Strauß 
senior und junior kann es freilich in Wallung geraten» Jener, 
ein ZigsunerLyp, brennt seiner Frau durch, findet Lei der andern 
im goldenen Käfig auch keine Ruhe und will den Jungen nicht 
hochkommen lassen. Der spielt Geige, steht der Mutter Lei, ent 
brennt in Liebe, wird Walzerkönig und bezwingt den Vater. 
Lauter Ereignisse, die durch die Verfilmung genügend verwässert 
werden, um vage Allgemeingefühle zu erregen. Gemacht ist der 
Film mit mittlerem Geschick, das sich zu viel auf die Wirkung 
der Kostüme, des Milieus und der historischen Namen verläßt, 
Ab e l als Straußenpapa verkörpert die schwierige genialische Er 
scheinung mit berücken Augen. Ein charmanter-, ja poetischer Junge 
ist Jmre Rabatz; vielleicht etwas zu süß, wenn er auch langst 
nicht so ein Zuckerl ist wie seine kleine Freundin Lillian Ellis- 
Gute Episüdenfiguren: Ferdinand Bonn und Jakob Liebte. 
— Durch eine reizende Balleiteinlage in der Mitte des Films er 
freut Ilse Petersen, deren tänzerische Darbietung des Donau 
walzers mit Recht lebhaft beklatscht wurde. Schließlich sei noch 
die musikalische Illustration Kapellmeister Pflugmachers ge 
rühmt. NL0L-" 
e« Soman «kulisn ArßsN« 
Deutsch Kosn Men. K. 
KpeiM'sekö ZZ4 Leiten 
Abö 6. 
Vor Roman birgt anuLbornck äis Zloiebsn Os- 
balts ^1s „Mrienns Nosurat", äL8 auäsrs, bisr 
LsinsrLblt auskübrUob Zs^üräiZts Luell äss OwlltsrZ 
(vsrgl. RLtsratuMatt dlr. 33 vom 12. ^,UM8t). Lr 
kpiolt auk sinsr Losit^unZ im Lüäsu MaskinZtovs, 
in smsr 6MSLM6N I-Lnäsebakt, äis mitZxisIt. Ms 
ein böser Dämon Ist an äsn Ort eins Drau xs- 
bannt, in äsr sieb äsr 0 s 1L so IsibbM vsrlcörxort, 
änü als als ssins Ulsgorls srsebsmt. Dsr Lall 
Ibrsr ll'oeütsr ZoZsn sis Ist sin atatuarisebsr Lall, 
äsr gs^altiA unä undsilvoU ist ^is äsr Osir. LLsr 
kämxksn umbt Nsnsebsn mitsinanäsr, sonäsrn 
ssnbsitsn. 8is vsrstrieksn sied ^ütsnä, sis lasssn 
bis 2U ibrsr ulwr DntsrZanZ niebt von sieb nb. 
Lmsm Orkan gwieb §rsiksn sie nuk äis bslsbts unä 
äis unbßlebts Natur über, äsr DrsibsitsäranK äsr 
loebtsr vsrlcsbrt sisb in äis DssitLMr äsr Nuttsr, 
unä am Lnäs gsbt äas Vssitxtum in Diammsn 
8o ist es in äsr OränunZ: äsnn ^snn äis NäektK 
äsr Ontsr^slt sieb ^is Ruuäs von äsr Lstts rsiüsu, 
mull Vsrniebtung äis DoIZs asin. Mt vollsnästsr 
DoZilc ^irä äas Ossebsbsn gsstaltst, äas LebioLsnI 
bsillsn äark. Ls xrLZt sieb sin als äüstsrss Dilch 
L r^ , 
« Msdernx Giraten. Diesen in den Klemanaia-Licht» 
spielen gezeigten Film hat Manfred Noa mit allzu großem 
Aufwand an Trust und Phanjastik gedreht. Der Ernst und die 
Phantast» vertragen sich nämlich nicht miteinander. Dieser zu 
folge raubt eine Piratenbanke in der SLdsee einen Dampfer, um 
mit seiner Hilfe und der irgend einer Großmacht irgendwo zur 
Macht zu gelangen. Der gegen sie entsandte Kriminalkommissär 
lJack Trev »r) schließt sich einer Filmgesellschaft an. die in den 
gleichen Gewässern Aufnahmen macht. Dank seiner Schlauheit 
gelingt «S ihm, die Filmleute gegen die Piraten auszuspielen, 
und am Schluß nicht nur den Sieg davsnzutragen» sondern auch 
die Braut. Das ist eine Idee, die höchstens mit der sanften Ironie 
Frank Hellers stilgerecht hätte durchgeführt werden können. Herr 
Nsa aber bleibt ernst. Er läßt mit gerunzelter Stirn Schiffchen 
im Weliertaifnn schaukeln, richtet bedenklich« Opium höhlen ein, 
arbeitet mit Dynamitkisten und gruppiert malerisch Palmen. Wird 
durch die vorgMufchts Wirklichkeit die Fabel wahrscheinlicher? 
Man mißtraut ihr ^rst recht, wenn der Glaube an sie beansprucht 
wird. Die Unsicherheit der Regie schädigt alle Details. Ein 
reines Vergnügen bereitet einzig Siegfried Arno, ein Kabarett 
komiker ersten Ranges, der gum Glück Gelegenheit hat, sich aus 
giebig zu produzieren. LaeL. 
Ich heirate Meine Frau. Eine Kswödie der Neuen 
Lichtbühne, die Max Reichmann gedreht hat. Auch die 
Idee stammt von ihm, und sie ist nett. Eine sehr reiche und sehr 
lebenslustige Dame von über dreißig Jahren, die in Monte 
residiert, möchte gern ihre arme Nichte verheiraten. Auf den Ge 
danken kommt sie ausgerechnet, nachdem sich die Nichte gerade 
verehelicht hat. Da diese um der zu erwartenden Mllioneneröschuft 
willen auf die Caprice der Tante eingehen muß, fährt sie nach 
Monte und läßt ihren Mann nachkommen, der sich als Fremder 
zum zweitenmal um sie bewerben soll. Ehe er sie wieder erringt, 
find manche SchwieriMiten zu überwinden, unter denen nicht die 
geringste ist, daß die Tante sich in den jungen Mann verliebt. 
Reichmann hat Spielphantasie. Jedenfalls gelingen ihm auch in 
diesem Film, dem doch keineswegs Bedeutung beizumssssn ist, ein 
paar winzige Arabesken, die von der Regel abweichen. Schon 
dafür muß man dankbar sein, und es ist wirklich nicht viel. 
Gustav Fröhlich, der den Helden spielt, ist eins zweite Auflage 
von Hans Vrausswetter, wie er früher ausgesehen hat, sehr 
blond und lieblich Carmen Boni als msndäne Erbtante ist gut 
hergerichtet. Der zweite Film: „Unter Verbrechern" zeigt den 
Hund Rm-Tin-Tin im dunkelsten London. Ein spannendes 
Kolvortagestück mit so viel Scotland Mrd, daß eK von Edgar 
Waltace sein könnte. K^ea, 
SaMphsrEusi. Ein Film derCapitol-Lichtspiele, 
in dem es'von Tillergirls nur so regnet. Eine Baroneß, die nach 
London ins Institut "geschickt wird, und eine HeizersLochtsr, die 
sich in der dortigen TanZschuls ausbilden lassen soll, vertauschen 
ihre Rollen. Dieses etwas verbrauchte Motiv wird noch einmal 
gehörig hergenommen. Selbstverständlich kriegt die Baroneß ihren 
englischen Lord und das Mädchen aus den unteren Kreisen nur 
einen Philosophen. Revue-Atmosphäre» Klub in London, der lebe- 
durstigs Papa Baron und das Milieu der kleinen Leute — das 
sind die Haupteffekte, mit denen gearbeitet wird. Alles grob ge 
macht; die üblichen Klischees. Geradezu peinlich jene Szene, in 
der die schlechten Etzmanieren in der SouterrainwohnunT ver 
höhnt werden, solche billigen Travestierungen verraten einen 
Mangel an Feingefühl, der die Grenze des Möglichen schon fast 
überschreitet. — Die Heldin/Anni Ondra, ist ein ganz quickes 
Mädchem Im übrigen nur Durchschnitt. lk » e A. 
Gedächtnisfeier des 
Vereins für Geschichte und Altertumskunde. 
» Der Verein für Geschichte und Altertumskunde veranstaltet« 
«n Donnerstag abend in der Eingangshalle des Historischen 
Museums eine Gedächtnisfeier für drei verstorbene Mitglieder, die 
sich hervorragende Verdienste um die Geschichte Frankfurts erworben 
haben. Dr. Julius Lahn ergriff als eHer das Dort, um das 
Andenken Pros. Jfldor KracauerS zu ehren. Er erzählte kurz 
das Leben des Gelehrten, mit dem freundschaftliche Beziehungen 
ihn eng verbanden, und gedachte dann seiner zahlreichen Arbeiten: 
der in den Archivbänden erschienenen Reihe Lon Aufsätzen, der 
Studien über daS Militärwesen der Reichsstadt, und vor allem der 
Geschichte der Frankfurter Juden, jenes bedeuten 
den Quellenwerks, daS die Frucht jahrzehntelanger Mühen war 
und vom Verfasser noch vor seinem Tode abgeschlossen werden 
konnte. In besonders schöner Weise würdigte der Redner di« 
menschlichen Züge Kracauers, die ihm die Liebe seiner Schüler, 
tzi« Achtung des Gegners und den Kreis der Freunde erworben 
haben. — Justizrat Dr. Alexander Dietz sprach über Emil 
Padjera, dessen einfaches LebenSschichsal sr vor Augen führte. 
Padjera, der Frankfurt und seine Geschichte wie kaum «in anderer 
liebte, besaß ein« groß« Leidenschaft: die für das B e f e st i g u n g s- 
wesen. Er hat diesem Thema sein Hauptwerk gewidmet und
	        

Hinweis zum Volltext

Die OCR-Ergebnisse sind experimentell.

Cite and reuse

Cite and reuse

Here you will find download options and citation links to the record and current image.

Manuscript

METS MARC XML Dublin Core RIS Mirador ALTO TEI Full text DFG-Viewer OPAC
TOC

Image

PDF ALTO TEI Full text Mirador
Download

Image fragment

Link to the viewer page with highlighted frame Link to IIIF image fragment

Citation links

Citation links

Manuscript

To quote this record the following variants are available:
Here you can copy a Goobi viewer own URL:

Image

To quote this image the following variants are available:
Here you can copy a Goobi viewer own URL:

Citation recommendation

Please check the citation before using it.

Image manipulation tools

Tools not available

Share image region

Use the mouse to select the image area you want to share.
Please select which information should be copied to the clipboard by clicking on the link:
  • Link to the viewer page with highlighted frame
  • Link to IIIF image fragment

Contact

Have you found an error? Do you have any suggestions for making our service even better or any other questions about this page? Please write to us and we'll make sure we get back to you.

What is the first letter of the word "tree"?:

I hereby confirm the use of my personal data within the context of the enquiry made.