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H:Kracauer, Siegfried/01.09/Klebemappe 1930 - [Geschlossener Bestand der Mediendokumentation, Nachlass]

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fullscreen: H:Kracauer, Siegfried/01.09/Klebemappe 1930 - [Geschlossener Bestand der Mediendokumentation, Nachlass]

Manuscript

Persistent identifier:
BF00043386
Title:
H:Kracauer, Siegfried/01.09/Klebemappe 1930 - [Geschlossener Bestand der Mediendokumentation, Nachlass]
Shelfmark:
H:Kracauer, Siegfried/01.09/Klebemappe 1930
Document type:
Manuscript
Collection:
Holdings and special collections
Year of publication:
1930
Copyright:
Deutsches Literaturarchiv Marbach

Full text

'8 8 
cö 
sr 8 
er wäre unter Dm8tänden an eine dem novelÜ8ti- 
8eden ^ri8at? e^preedende Dointe ßeraten. ^der 
er dleidt ein Oe^erreieder, der niedt an8 Lol- 
ledtiv und an die neuen ß686Ü8edaktlied6n Dor» 
men ßlaudt, die vermutlied ein ^.r8enal kür ried- 
tiße NoveÜ6N8edlÜ886 8ind. 80 verleßt er den 
8edwerMndt auk8 Drivatleden de8 Helden, odne 
die revolutionäre ^irdlieddeit au82unut2en. Der 
ßekanßene Okki^ier will niedt etwa im Dien8t der 
8owjet8 weiterleden, weil er 8ied 2u idrer 
erdennunß duredßerunßen dätte, 8ondern er 
unterwirkt 8ied, weil er 8ied davon üderxeußt 
dat, dak 8eine Drau idn noed dedt. 8tatt dak 
die D8ededa und der Lürßerdrieß die Dorm^ der 
Novelle de8timmen, werden sie nur derdeide- 
müdt, um die 8takkaße ein68 P8^edoloßi8eden 
^.dlauk8 2U düden. Dnd ein^iß und allein au8 
Rüod8iedt ßbßen die von idm ßeküdlten Drkorder- 
ni886 der Nove1lendompo8ition drinßt Deruts noed 
einen Rnd8ednördel an, der üder da8 Individuells 
in8 Äälßemeine dinau8küdren 8oll. Der dem Re 
den ^urüedßbßedene erdält kortan den Ileder- 
namen: „läsrr, erdarme Died meiner!"; woran 
die Lemerdunß ßednüpkt wird: „Dnd manedma! 
dende ied, dak alle Nen8eden die8er Drde..., dak 
wir alle, die wir leden und dämpken, dieeen 
Namen traßen dönnten". Line L1o8de1, deren 0d° 
jedtivität ein 8edein 18t. 
L8 i8t niedt dün8tleri86de 8edwäede, die den 
Rrued in die8en Novellen er^eußt. Im Deßenteil: 
ßerade die D6wi886ndaktißdeit, mit der Lernte 2U 
"(Verde ßedt, de8edwört 8eine Niederlaßen der- 
auk. Lr 8edeitert eret dort, wo die Novelle al8 
Lorm un8erer 8o^ialen 8ituation unänßem688en 
18t. ^Nß68iedt8 di68er 8ituation, die ein reedt- 
mäkiß68 Novellenende verdietet, da8 ^ußleied 
adtuell wäre, muk er, wenn 8eine ^d8iedten 
lauter 8ind, ßenau 80 verkadren, wie er tat8äed- 
lied verkädrt. Das deikt, er muk 8iod entweder 
den Hinterßrund verßanßener Lpoeden 8iedern 
und seinen 8tokk mit di8tori86den 8tilmitte!n de- 
wältißen, oder in die D8.yedoloßie au8weieden 
und 86eli86de Bekunde mytdoloßi8ed üder8teißern. 
Die eaedlieden 8edwi6rißdeit6n werden ä8tde- 
ti8ed widerß68pi6ßelt. Line 8praede von dri8tal- 
lini8eder Llardeit waltet in diesen 6e8ediedten, 
eine 8praede, die autoritativ üder die ^uken- 
welt vsrküßt und ßan2 auk den Dmßanß mit 
Ladten 6inß68te11t i8t. 8oda!d 8ie ader die Lon- 
tinuität de8 866ii8eden 8prunßlo8 einde^ieden 
^ill, demäedtißt 8ied idrer eins 8pürdare lin- 
8iederdeit. Lald 8uedt 8ie 63,8 inwendiße Redsü 
in di8dret ßeßeneinander adß686t2te LreißM886 
2U Zerteilen, dald kolßt 816 dem inneren Llieken 
unä verliert idre Härte. In äer Diede88Zene 
2wi8eden ^olo8ed,7N und lelena ?um Bei8piel, 
oder dort, wo der Leldwedel 0dwa8ted 86ine 
Verßanßendeit dured8edweikt, üderwießen die 
Ni8odtÖne. 
8ie M886N 2u den 2wi86den86diedten, in die 
Derut^ immer wieder einpendelt. leite der 
noveüenartißtzn 8tüede und vor allem die dem 
Band deißeßedenen Lur2ße8ediedten 8ueden den 
dämmerißen Ort auk, an dem innere und äukere, 
p8.7edi8ode und doemibede Oewalten idre merd- 
würdißen Beßeßnunßen kelern. An die86m Ort 
i8t Derut?:, wie 8eine krüderen Büeder deweisen, 
in Wadrdeit xu Dau86. Kalddundet derr8edt 
dier, und Lodolde treiden idr llnweeen. Linem 
Adel8ß686dl66dt wird der Nond 2um Verdänß- 
ni8; oddulte Näedte ßreiken krev1eri86d in8 Die8- 
8eit8 ein. De6ink!u886n 866li86de Lräkte da8 ^Velt- 
ß68eded6n, oder erreßen die Oe8tirne jene 2U 
Ldde und Blut? Die ßan^e 8pdare 18t niedt 8edr 
reinlied, und im Dewukt8ein idrer Dnriulänßlied- 
deit maß 8ied Derutr: in8 dlare Riedt der Novelle 
vorßewaßt daden. „Da8 Oa8tdau8 2ur Lartät8ede" 
entdält eine eelten ßeßlüedte 8telle, die noed vom 
^wieliedt verkin8tert wird, au8 dem er auktauodt. 
L8 i8t die von den Dionieren. 8ie, die ein8tmal8 
die Derren ds8 Oa8tdau868 waren, werden vom 
Deldwedel Odwa8ted in die dundel8te Lede der 
Vvjrt88tude ver8token. Kaum ader 8edläßt die 
Verßanßendeit üder dem Deldwedel r:u8ammen, 
80 verßedt idm die Ru8t darin, den Dedermut der 
Dioniere 2u dändißen. Die86 klattern wie Die- 
dermäu86 dervor und de8edlaßnadmen li86Ü6 
und Bänlce. 
Die Lri8i8 der epi8eden Lormen i8t nur ein 
ferner MLder8edein der Lri8i8, in der 8ied die 
kurßerdede 6e8e1l8edakt dekindet. Dak die86 
viele idrer ?O8itionen ßeräumt dat, ßedt aued 
au8 der Anales der Derut^oden Novellen der- 
vor. 8ie könnten niedt drüediß 8ein, dätte das 
Bürßertum, dem 8ie ent8tammen, noed ein wet- 
t6rk68te8 Daed üder dem Lopk. Die llnmößüed- 
lceit, da8 Dormß68et2 der Novelle ?u erküüen, 13t 
ein deutliede8 ^eieden kür die Lr8edütterunß 
der ßeßenwärtißen Ordnung 
8. Lraeau 6 r. 
»L« mLW^LL8L1M«M K-»I»LX.*) 
M«NDW^L NVVLLL^Sl. 
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I^eo DerutZ dat 8einem 8ammeldand: 
„Rerr, 6r darin 6 Died in 6 in 6 r!" ä6n 
lintertitel: „Novellen" verlieden (Ddaidon- 
Verlaß, ^Vien.) Rein ä6r Ivon8trudtion naed 
dommt in ä6r lat in6dr6r6n Dro8aLtüeden ds8 
V/erir8 äi686 DeZeiednunß Zu; niedt 80 idr6in 
Oedalt, äer 8ied ßeßen äie Art seiner Verdied- 
tunß 8träudt. Die Novellen sinä drüediß. Kaum 
dann 68 aued anä6r8 86in. 
Novelle: äa8 i8t eine LrZädlunß von Beßeden- 
deiten, unä Zwar eine LrZädlunß, äor 68 vorder- 
d68tirnint i8t, in 6in6 Üderra8ed6nde Dointe ein- 
Zumünden. Al8 6in6 ß68edl0886Ntz Lompo8ition 
dat äi6 Novelle eine ß68ed1o886N6 de86Üsedakt 
2ur Vorau88et2unß, dedark 816 ä68 Kori^ontos 
ke8ter BeZrikke, lz^pen, Adtionen. Derut^ wtzik 
ßLNZ ßenau, äak 68 äi686 6e86Ü8edakt d6ut6 niedt 
ßidt, unä ver8uedt ßewik niedt, 8ie irn Intere886 
äer Novellenkorm anaedroni8ti8ed 2U dedaupten. 
^Va8 tut er, uni äie Novelle äoed 2U ermößlioden? 
. Lr daut 8eine Beßedendeiten 80 aur, dak idr 
„Bälde" ein Lreißni8 i8t, äurod de88en Eintritt 
eied irßendein deäeutenäe8 P8.yedoloßi8ede8 Bad- 
turn dewädrt. 80 äient etwa äie latsaede, dak 
ein genialer junger Natdematider vor dem Duell, 
äa8 kür idn tödlied verläukt, noed eine ßroke 
iNLtd6inati8ede Lntdeedunß auk^eiednet, Zui- 
I11u8tration die8er Lineiedt: „Viedeiedt 18t 68 80, 
dak äa8 8edied8al nur Nen8eden add6rukt, äi6 
niedt8 rn6dr ZU ßeden dad6n, die am Lnde an- 
ßelanßt unä l66r unä au8ßedrannt 8ind." Oder 
6in 8eld3tmord muk die lde86 erdärten: „L8 
ßidt dein ßrök^re8 Rnßlüed kür ein6N Neneeden, 
al8 wenn 6r unver8eden8 in seine eißene Ver- 
ßanßendeit dineinßerät." 
Ader 8oled6 Dointen ließen niedt in äer 
8pdäre äer D^ßedendeiten, äie ?u idnen dinküd- 
ren. Me sieder iinrner DerutZ äie Novellenkorm 
äaäured auskMt, äak er einen Ausammendanß 
äukeren Oesensdens domponiert — er dleidt äer 
ßekorderten Aeukerdeddeit niedt di8^ Zum Lnde 
treu, 8onäern dießt arn entsedeidenden Dundt 
von idr ad unä sindt in äie Ds^edoloßie, in äie 
Innerdeddeit Zurüed. Oerade 8ie .ledoed dann 
dein Adsedluk irn 8inn äer Novelle 8ein. Die8e 
verlangt einen odjedtiv ^ülti^en 8edluk,^ äer 
eden8o dünäi^, unantagtdar unä au8v^enäi^ 18t 
wie äie Heide äer Le^edendeiten, äie in idn 
üder8prin^t. Idn 2u dieten, i8t äa8 P8^6do1o^i8ede 
6e8eded6n niedt kadi^. D8 ^leiedt einern unenä- 
lieden Dluk, au8 äern 8ied darte Dornieleät^e 
nie unä nirnnier ^e^vinnen la88en. Deikt ^vird- 
ded äa8 8edied8al äie Neneeden reedt^eiti^ in8 
Orad? äeä6nkaÜ8 i8t äie86 ^U88a^e niedt 80 8edr 
de8täti^t al8 auk D68t3tiMn^ an^e^vie86n, unä 80 
dann aued äie Dedauptun^, äak ein Düed^u^ in 
äie Ver'^an^endeit Dn^lüod dev^irde, niedt ei^ent- 
lied äer Üauptekkedt einer Novelle 8sin. Da 
8olede Drdenntni886 ^v686N8inäki^ prodleniati8ed 
8inä, deäark idre 6e8taltun^ okkener Dorinen. 
Der Donran ist idnen LuZedblirt; vielleiedt aued 
äie Dr^LdlunA. 
Nur eine ein^i^e eedte Novelle kinäet 8ied 
In äern Hansen Dued: „Die Dedurt äe8 ^nti- 
edri8t". Dak 8ie di8tori8od i8t, 8priedt kür äen 
dünstlsri8eden ^.nbtanä äe8 Diodter8. Dinern ent- 
ZprunAbnen Nöräer unä einer entlaukenen Nonne 
wird ru ^eidnaedten ein Unä ^edoren, äa8 
naed äern ^Vadr8prued eine8 dideldunäi^en 
^.lten äer ^.ntiedri8t in Deinen 8ein 8oll. Der 
krornrne Nöräer v^ül 8ein Linä töten, urn äie 
Odri8tendeit ?u erretten. ^8 ent8pinnt 8ied ein 
vernäodelter Larnpk 2v^i8eden Nutterliede unä 
Dläudi^deit, au8 äern äer ^.ntiedri8t deil der- 
vor^edt. Dr8t Tutetet erkädrt rnan 8einen Narnen: 
! Oa^1io8tro. Die86 Dointe i8t le^itirn, äenn 8ie 18t 
aukerlied 'wie äie Dadel unä ein 8edlukpundt 
von all^erneiner Verdinälieddeit. Dreilied i8t 8ie 
^u äünn kür äie deuti^en De8er, äie äer 2auder- 
! rnaedt äe8 Narnen8 Oa^1io8tro niedt rnedr un- 
rnitteldar unterließen. 
Dew6i8t 8edon äie Dluedt in äie 6e86diedte, 
äak äie Novelle 8ied in äer ßeßenwärtißen Situa 
tion daurn verwirdlieden lakt, 80 wärä idre In- 
adtualität äured äie Dr^ädtunß: „Derr, erdarrne 
Died rneiner!" äiredt unä 8odlaßenä äarßetan. 
8ie 8pielt in äen er8ten ladren äer ru88i8eden 
Revolution. Rin Dekanßener äer ä^ededa, ede- 
rnalißer ^arenokki^ier, dann äie Dreideit wieäer 
erlangen, wenn er, in ^.U8üdunß 8einer krüderen 
Dätißdeit, eine äen Dol8edewi8t6n in äie Hände 
ßekallene DepS8ede deedikkriert. Die D686diedte 
8edliekt damit, dak idm Zuletirt da8 8ed1ü88e1- 
wort: „Rerr, erdarme Died meiner" in den 8inn 
dommt, da8 der Depeeede ^ußrunde ließt. ^Var- 
um dat er 8ied naed lanßem Reißern 2ur De- 
edikkrierunß verstanden? lind wae dedeutet der 
Rindrued de8 8ed1ü88e1wort8? Hätte Derut?: eied 
in die ru88i86N6 Vor8tellunß8welt einß^eddeden,
	        

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