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Rilke, Rainer Maria an Rilke, Clara [Briefe]

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Bibliographic data

fullscreen: Rilke, Rainer Maria an Rilke, Clara [Briefe]

Manuscript

Persistent identifier:
HS00242605
Title:
Schiller, Friedrich von an Körner, Christian Gottfried [Briefe]
Addressee:
Körner, Christian Gottfried
Place of publication:
Jena
Document type:
Manuscript
Collection:
Manuscripts
Year of publication:
1795-06-12
Copyright:
Deutsches Literaturarchiv Marbach
Language:
Deutsch

Full text

Lichtspielen.) 
Kr» 
künstlerisch, wirkt doch der sozialistische Abgeordnete im Vergleich 
mit dem adligen Herrn als eine unmögliche Karikatur 
Schade, daß Jacques Feyder seine große Regiekunst so» min 
deren Zwecken dienstbar macht. Er hat den Film mit einem Esprit 
gebaut, der in heimischen Produkten kaum je anzutreffen ist, und 
wäre nicht veralteter politischer Ungeist mit im Spiel, so hätte 
man au dem charmanten Aufgebot moderner, oft surrealistischer 
FilmsinfäLe einen ungetrübten Genuß. Feyder hat früher schon 
das tote Inventar zum Leben erweckt; hier steigert sich womk glich 
noch seine Fähigkeit, eine abgestorbene Zeichensprache Zu dechif 
frieren. Die vergangenen Ornamente am Rednerpult im Sitzungs 
saal greisen aufreizend ins Stück ein und widerlegen, nebenbei 
bemerkt, seinen Inhalt. So wird auch eine Theaterdekoration 
zum Reden gezwungen, die den Hintergrund der Transportart 
beiterversammlung bildet, so erscheint das Mobiliar in der Woh 
nung des SoZialistenführers als eine Verkörperung des Mittel 
standes. Zarte Ironie, die eines Anatole France würdig wäre, 
waltet über vielen Szenen. Sie durchdringt den Auftritt im Bal« 
lettfoyer der Oper, zaubert die erotische Phantasmagorie des 
alten Parlamentariers hervor und entfaltet sich Leim herrlichen 
Festzug in der ProvinZstadt. Wo sie nicht am Platz ist, wird sie 
sofort unzart. Schade. 
Gaby Morlay als Tänzerin, Geliebte und ProtsktionMndr 
klug, süß verlogen, gaminhaft (manchmal um eine Nuance zu 
viel) und von einer entzückenden Bewußtsein des Spiels. Feydsr 
hat sie wundervoll emmontie^, und schon um der MinwturkaL 
kaden ihrer Gesten willen ist dieser garstig-schöne Film sehenswert. 
( Er lauft in Frankfurt in der Camera und den MeLerLaM 
IN MHL8NILI.D, 
Der kürMell ersebisneno kranZosisoks Roman: 
„Jans r« marin" von Ldouard Lsissou 
(In dsr Rsibo: „Lss eakisrL vsrts" des VorlaZs 
Vsrmaid Orassot, Rarm) gekört ru jsnHn paar 
8taätrowanm. in dspsa dis btaät prellt nur Do- 
koration ist. Gonäorn v^irkliell Hip^rsikt unä mii> 
Miblt. Lom Munckßr. denn Lsissop ist sebiekHals- 
mMm ibr anvsrnAüät. Vr bat väbrond des Lids 
MS RunbordionstG auk einem Oampier vemsben 
und lebt deute als Unbestellter in UarssUls. ^.Iso 
yrkMt er säMtliebs Vorbeäin^unMn Zu einer er- 
Gobönienäen Lunäs der 8taät. Lein Leid, ein 
amerikanisobZr Natrose, dringt auk die einZiD. moZ- 
liobe in sie ein: eines la^es steift er vom 
Lobikk berunter, seblendert mit viel OM in den 
Pakeben dureb die tzuartiere und landet bei einer 
besseren Dirne, die ibm mit ibren Lelkersbellern 
das (leid adnimmt. MeniKStens bat br sie im Vsr- 
daebt, den näebtlieben Leberkall an^estiktet rm 
baden, an den er sieb naeb dem Vrvaeben in 
einem Lranbenbaus dunkel erinnert, fortan bleibt 
er in Marseille und vermisebt sieb mit den 2abl- 
reieben^ LxistenLen, die man Las kür Las auk der 
Oanediers beobaebten kann. Leben und unsenti- 
mental Lesebildert sind die Ziellosen Irrkabrten des 
Lungernden; ibm, dem beimatlosen Vagabunden, 
der niebts ^u eiMN bat, ersebliellen sieb die Oe- 
beimnisZe der Ltadt. Langsam maebt er Karriere, 
eine kür Narseille be^eiebnende Lariiere. Lr ivird 
unter die Lumpensammler ausgenommen, steift 
naebdem er in ibrer Vrüdersebakt die niederen 
Weiben. empfanden bat, 8um K'rsMdenkübrer empor, 
lüllt sieb von den ökkentiieben Lüusern Ver- 
WittlerMbübren AusLablen und erkämpft sieb 
eine Position im NMeu. 80 könnte und sollte es 
vmiterieben, bestebt doeb die eiMvtliobe koints 
solober desebiebten darin, daü sie keine Iointtz 
baden; ader leider Buudt sieb LeiZson einen 
dobluü sebuldj^ M sein, der eben die Roman 
tik ivaxAonvmiss ankäbrt, von der man bisber ^um 
Müek versebont geblieben v^ar. Der Lxmatross 
muü die Dirne ermorden und dureb einen Lotaus 
AMT naeb Larig entseb^inden. Dennoeb: das 
Vueb ist ein Tuter Ltadtderiebt und er Leibs der 
moMLiellen Vaedeker ein^uordnen, die kür sollte 
Llaneure Tesellrisben sind, L r, 
Jannings in: „Sünden der Mter". 
? -- Endlich wird dieser schon länger zurückliegende JanningS- 
ftlm^auch in Deutschland gezeigt. Er hat eine auf die stärksten 
.Effekte angelegte Handlung, die besonders deshalb interessiert, 
weil sie zur Zeit der Einführung des Alkoholver 
botes spielt. Jannings beginnt als Kellner und gedeiht dann, 
zum Kneipenbesitzer. Im Lrunk läßt er sich mit einem üblen 
Frauenzimmer ein, das ihn nach dem vorzeitigen Tod seiner 
vrau zur Ehe zwingt. Es kommt die Prohibition. Die Witter, 
imchtsstunde, in der sie in Kraft tritt, ist (abgesehen von einer zu 
uphigen Montagephantasie) großartig dargestellt. Unzählige Men 
scheu drängen sich in die Kneipe, feiern eine wilde Trinkorgie und 
balgen sich um die Flaschen. Unter dem schlechten Einfluß seines 
Ratgebers verlegt sich Jannings auf den Alkoholschmuggel, wird 
reich und reicher und schließlich Hausherr mit vornehmer Diener- 
Aber je höher er ansteigt, desto bedenklicher gerät sein 
Gesöff. Er will nicht mehr verkaufen, aus Schwachheit verkauft 
er doch. Was geschieht? Sein abgöttisch geliebter Sohn trinkt 
von dem Zeug und — erblindet. Gleichzeitig konfisziert die 
Polizei das Lager und verhaftet den unglücklichen Vater. Nach 
den Gefängnis wird er von neuem Kellner. Der Schluß ist 
rührselig, ein halbes end fürs Gemüt. 
m richtiges Volksstück, ein Pr^pagandafilm zugunsten der 
Prohlbttion. Ludwig Berg er hat die Sache groß aufgezogen 
und sich keine Wirkung entgehen lassen. Er versteht sich aufs 
Handwerk, hat den Sinn für Pointen und steht an Realismus 
den bedeutenden amerikanischen Regisseuren nicht nach. Das 
elegante Restaurant ganz am Anfang schält sich vorbildlich heraus, 
die Bierkneipe ist glänzend gesehen, das Kellnerfest ein famoser 
AuftE. Daß der Prunkhaushalt in der zweiten Hälfte klischee 
haft ist, liegt wohl mehr am Stoff als an der Reale. Der Ernst ist 
so schwer wie der Humor, aber Berger hat recht voran getan. 
^bEung der Fabel durch ironische Lichter zu verzichten. 
Man kann nach diesem Film begreifen, daß und warum 
Jan n rngs drüben einer der populärsten Darsteller ist. Er ist 
handfest, nicht nur als leibliche Erscheinung, er hat «"ine komö- 
dl<mtische Freude am Spiel, dir stets durchscheint, er konturiert 
l.E,MZurm klar und für jeden verständlich und lebt sich so in 
sie hinein, daß wirklich Leben, wenn auch grobes, aus ihnen 
MusWägt. Wenigstens gilt das für die Kellnergestalt in dem 
A .. ^Munings präsentiert sie rund vom stolzen Servieren an 
ms in die faulen Glanzzeiten hinein. Anerkennenswert ist, wie er 
dre volkstümlichen Gefühlsregungen wiedergibt und den gleichsam 
- AttEer zusammengefaßten Prozeß des Alterns durch 
lauft. Mag man anderen Leistungen von ihm kritisch gegenüber- 
stehen^ hler jedenfalls ist er Meister der Rolle. Das ganze 
Ensemble ist im übrigen gut. 
, Alm läuft im UfatheaLer. Am Dirigentenpult steht 
wieder Heinz M e l e t L a. Er hat das musikalische Arrangement 
mit der bei rhm gewohnten Sicherheit besorgt. 
Ramon Novarro und John GilberL. Die Selben amerrka- 
nischsn Männerschönheiten treten in zwei Filmen der Luna- 
Lichtspiele auf. Jener spielt einen mondänen englischen Lord 
mit dem Einglas und einem Schnurrbärtchen, das er sich zum 
Glück später abrupft. Er bemüht sich darum, einen ausgekochten ele 
ganten Rouö zu mimen, ist aber zuletzt in der Rolle des wirklich 
Liebenden ungleich glaubhafter und netter. Gilbert seinerseits gibt 
einen jungen Habenichts ab, der sich als Reporter in, die Hohe 
arbeitet. Er legt sich mit Elan ins Zeug und wirkt aufgeschlossen 
und südlich. Die beste Figur in seinem Film ist freilich der kleine 
Knabe Zu Anfang, der eine reizende Soloszene als Gassenjunge hat. 
Wedding im Kilm. 
Lr Frankfurt, 28. Januar. 
- »Mutter Krauses F-ahrt^ ins. Glück": keiues jener 
Erzeugnisse, in denen Zille-Motive zu kitschigen Zwecken mißbraucht 
worden sind, sondem/ein anständiger, sauberer Film, der dem 
Namen des toten Meisters (und auch dem von Käthe Kollwitz) Ehre 
macht. Die Prometheus-Gesellschaft hat ihn hergestellt. Frei von 
Sentimentalität. schildert er das Wohnungselend in Berliner 
Proletariervierteln und seine Folgen, Zustände also, die anzuschauen 
not tut. In einer solchen kleinsten Hütte, in der angeblich Raum 
für ein glückliches Paar ist, Hausen zu ihrem Unglück mehreve 
Paare zusammen: Mutter Krause mit Sohn und Tochter, der 
Schlafbursche und seine Geliebte, die Prostituierte ist und ein Kind 
hat. Man hat dergleichen öfters in Filmen gesehen, «Per gewöhnlich 
nur als gruselige Staffage für irgendein auSerwähltes Schicksal, 
Las in prunlhaften Vorderhäusern ksppx endigt/Hier hält'das 
HiÄerhaus bis zE t seine Insassen fest. Der Schlafbursche, der 
eine Verbrecher-Type ist, verführt unter anderem die Krause 
Tochter und bildet den Sohn zum Einbrecher aus. Das MäLsun- 
sympathisch sein; wo die Zustände indessen so jammerbar M, gsht 
man ihnen nach und ist, wie man sein muß. Nur zwei Auswege 
OkdsfrÄ. um dem Zwang zu MrinneN. Mutter Krause benutzt den 
einen: sie dreht den Gsshah« auf und fährt ins jenseitige Glück.. 
Nun har sie ivvni«st-n§ Ruh. Ihre Tochi« entscheidet sich ffir den
	        

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