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H:Kracauer, Siegfried/01.08/Klebemappe 1929 - [Geschlossener Bestand der Mediendokumentation, Nachlass]

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Bibliographic data

Full text: H:Kracauer, Siegfried/01.08/Klebemappe 1929 - [Geschlossener Bestand der Mediendokumentation, Nachlass]

Monograph

Persistent identifier:
AU00423819
Title:
Anfangsgründe der Naturlehre in Verbindung mit der Chemie und Mineralogie - 2., vermehrte und verbesserte Auflage
Shelfmark:
Schiller-Bibl. II/Klue
G:Schiller-Bibliothek I / II
Author:
Klügel, Georg Simon
Originator / Former owner:
Schiller, Carl von
Place of publication:
Berlin ; Stettin
Publisher:
Nicolai
Document type:
Monograph
Collection:
Books and Periodicals
Year of publication:
1806
Material description:
Druckschrift
Einzelne Einheit / nicht Teil eines Gesamtwerks
Copyright:
Deutsches Literaturarchiv Marbach
Language:
Deutsch

Full text

--- Der Frosch mit der Maske» Es hat den Anschein, als ob 
wieder Detektivfilme in Aufnahme kämen. Das wäre an sich zu be 
grüßen; denn immer noch ist die offene Kolportage besser als die 
verdeckte, die mit dem Anspruch auftritt, keine Kolportage zu sein. 
Nur dürsten die Detektivfilme kein solches Stückwerk sein wie dieser 
neue, den die A l e m a nn i a - L ich L s p i el e zeigen. Er ist nach 
einem der bekannten Romane von Wallace gedreht, die einige 
durchaus schätzenswerte Qualitäten haben, sich aber gerade als 
Unterlage für Filme schlecht eignen. Denn sie enthalten sämtlich 
em verwickeltes Nebeneinander von Einzelhandlungen, die zwar im 
Buch mehr oder weniger Zusammengehen, auf der Leinwand sich 
aber mit dem besten Willen nicht zur Einheit fügen lassen. Die 
Folge ist ein Zufammensetzspiel aus Illustrationen, an dem nie 
mand seine Freude haben kann. Soll der Film als Film wirken, so 
darf man sich nicht sklavisch an die Romanvorlage halten, sondern 
muß dre Kraft aufbringen, sie völlig umzugestalten, d. h. auf ganze 
MoLwrerhen zu verzichten und die filmisch geeigneten dafür' um so 
nachdrücklicher durchzubilden. Das hat der Regisseur dieses Wallace- 
Fums verabsäumt. So ist ein Gemenge von Szenen entstanden, 
deren rvillkurliche Kombination der gewünschten Spannung wesent 
lich Abbruch tut. Uaea. 
Revolution der Zugend. 
Der Krantz-Proz^ß ha^ eine Serie von Jugendfilmen 
heraufbeschworen, denen dieser als Nachzügler sich anschließt. 
Große Ereignisse werfen nicht nur ihre Schatten voraus, sondern 
auch hinterher. „Revolution der Jugend": das ist eine Schüler 
revolte, bei der weniger die wirkliche als eine imaginäre Jugend 
agiert. So glauben vielleicht einige ältere Leute, daß die Jugend 
sei, und auch die Zuschauer sollen es glauben. Es handelt sich, 
kurz gesagt, um den Kampf einer Unterprimanerklasse gegen einen 
jener bärtigen Schultyrannen, wie es sie allenfalls vor dem Krieg 
noch gab. Der Mann treibt durch seine bösartige Beschränktheit 
einen Schüler in den Tod und einen anderen fast zur Verzweif 
lung. Unter der Führung des Klassenhelden, der entsetzliche Lira- 
den über die heutige Jugend schwingt, versammeln sich die Jüng 
linge mit Verschwörermienen im Hinterzimmer eines Cafes und 
beschließen, sich wider das herrschende Regime zu erheben. Jhr^ 
Komplott wird durch Verrat entdecket, und der Rädelsführer mit 
dem Ausschluß aus der Schule bedroht. Um so vollkommener ist 
sein Triumph am Ende Der verhaßte Lehrer erhält seinen Ab 
schied, unl der Direktor, ein Biedermann, Lächelt den geliebten 
aufrührerischen Jungens entgegen. Aber weder benehmen sich 
diese Jungens wie echte Unterprimaner, noch gibt es heute solche 
Schulmeisterkarikaturen Die ganze Fabel ist Papier. Sie ge 
winnt auch dadurch kein Leben, daß sie mit etlichen anderen 
Motivreihen verknüpft wird: dem Gegensatz von arm und reich 
und den üblichen Liebeleien. Ein Ragout, das mehr der Kon-, 
junktur als dem sachlichen Zwang sein Dasein verdankt. 
Die Regie krankt daran, daß das Manuskript nicht für 
den Film erdacht ist. Es besteht aus einer Unmenge von 
Szenen, die nur ihrem Sinn nach Zusammenhängen, statt sich 
visuell auseinander zu entwickeln. Der Hauptfehler ist der, daß 
ohne Rücksicht arch die filmische Darstellung mehrere Handlungen 
Zu gleicher Zeit spielen, die auf keine Weise durch optische Mittel 
verbunden werden können. Dem Regisseur bleibt nichts anderes 
übrig, als den einzelnen Handlungen nachzulaufen unb sie auf gut 
Glück einzuschalten oder auch zurückzudrängen. So kommt es zu 
- einem Episodengemisch, das nicht so. sehr eine Filmeinheit dar- 
stellt als Illustrationen beliebig häuft. Hätte der Regisseur noch 
eigene Einfälle! Aber sein technisches Vermögen ist beschränkt. 
Er begnügt sich damit, Theaterszenen ZU stellen, verzichtet auf freie 
Uebergänge, bildet die Staffage nicht durch und paßt die Be ¬ 
wegung der Kamera den Situationen kaum je an. 
Unter den Darstellern ragt Franz Kammauf als Schul- 
direktor hervor, Eine gute anspruchslose Chargenfigur, die mit der 
erforderlichen Würde geht und steht. Erwähnenswert vielleicht 
noch der Kaffenbote Kneidingers, der die Bonhommie des 
braven altgedienten Mittelbeamten verkörpert. Die Schüler sind, 
von den Statisten abgesehen, keine Schüler, sondern ausgewachsene 
junge Schauspieler, die sich vergeblich jünger und naiver zu 
machen suchen. e L. ! 
Das grüne Monokel. In diesem Detektivfilm der Neuen 
Sich tbühne wird der Held „StuarL WebL s" genannt. 
Aber das ist ein Mißbrauch des Namens. Denn Webbs, so hat 
jener charmante Ernst Reicher geheißen, der in einer vor mehreren 
Jahren erschienenen und dann leider abgebrochenen Filmierie das 
Muster der Detektive gewesen ist: Weltmann durch und durch, Herr 
jeder Situatkon und mit einem Scharfblick begabt, der die Konstruk 
tion der Verbrechen durchs noch ehe sie begangen worden 
waren. Sie wurden verwickelt wie ein Labyrinth angelegt, damit 
sein Triumph desto größer erscheine. Der Name Webbs ist geblie 
ben, aber nicht nur sein Träger hat sich verringert, sondern auch 
die Missetaten sind einfältiger geworden. Ralph Cancy, der neue 
Webbs, mutet wie ein Schüler des alten an und zeichnet sich 
weniger durch Witz als durch ein gefärbtes Monokel aus. Auf dem 
anderen Auge sieht er auch nicht viel. Daß er dennoch der Jn- 
trige auf den Grund kommt, ist im wesentlichen ihrer Schlichtheit 
und den' Vorschriften des Manuskripts zu danken. Es handelt sich 
um den Diebstahl eines diplomatischen Aktenstückes, dessen Ent 
deckung länger hinaus geschoben wird, als notwendig wäre. Den 
Darstellern ermangelt der pointierte Charakter, und die Regie 
verfährt nach dem üblichen Schema. So ist ein Stück von mittel 
mäßiger Spannung entstanden, das nur die Sehnsucht erweckt, daß 
der ursprüngliche Webbs selber sich wieder auf die Jagd nach 
fähigeren Verbrechern begeben möchte. Kaca. ' 
. Achtung, Achtung — HarW 
' „Verirrte Mikrophone in Paris" -- die unter diesem Titel vom ! 
Frankfurter Rundfunk veranstalteten Reportagen Mhen 
von einer völlig verkehrten Voraussetzung aus. Sie möchten den 
Hörern durch Berichte, die in Paris selber gesprochen werden, Ein 
drücke von dieser Stadt vermitteln. Aber solche an Ort und Stelle 
verübten akustischen Momentaufnahmen widerstreben geradezu dem 
Zweck, den sie erfüllen sollen. Warum widerstreben sie ihm? Nun, 
der Empfänger vernimmt allein das ins Mikrophon gesprochene 
Wort, ohne sich auf andere Weise ein Bild von der Umgebung 
machen zu können, in der sich der Sprecher befindet. Besäße der 
Empfänger noch eine Ansichtskarte, die den beschriebenen Ort dar- 
stellt; aber er hat überhaupt keine Abbildung zur Verfügung, sondern 
ist rein auf die Worte des Gewährsmannes angewiesen. Daß dieser 
erklärt, in Paris Zu sein, gibt ihm nicht den geringsten Begriff von 
Paris. Er erhielte ihn vielmehr höchstens dann, wenn der Sprecher 
verstünde, seine Mitteilungen in eine überzeugende Form zu kleiden. 
Sie müßten sprachlich durchgestaltet sein, um die zu schildernde 
Atmosphäre wirklich einzufangen. Nicht darauf kommt es also an, 
daß der Sprecher vom Fleck weg Pariser Eindrücke pflückt, sondern 
es kommt im Gegenteil darauf an, daß er sie verarbeitet und dann 
ausgeformt weitergibt. Die erstrebte Unmittelbarkeit hindert ihn 
aber gerade daran, seine Sorgfalt aufs Wort zu verwenden, und so 
mag er selber zwar die beschriebenen Köstlichkeiten wahrnehmen, 
die armen Hörer jedoch gehen doppelt leer aus. Sie hätten mehr 
davon, wenn sie vom Frankfurter Sender aus eine wirklich 
durchgefeilte Impression über diese oder jene Pariser Oertlichkeit 
empfingen, statt ihre Sensation lediglich aus der Gewißheit ziehen 
M müssen, daß der Sprecher im Augenblick an der betreffenden 
.Oertlichkeit weilt. 
Die SinnlosiMt, um nicht zu sagen die Lächerlich« 
Leit dieser sogenannten PaMer Reportagen trat gestern 
abend deutlich hervor. Die beiden Sprecher des Frank 
furter Rundfunks, versicherten zu Beginn, daß sie sich in einem 
Cafe der Rue de la GaiLL befänden. „Ich stehe hinter dem Schank 
tisch," hörte man sie sagen. „Ich vernehme das Gewirr der franzö 
sischen Straße." „Ich sitze hinter einer Glaswand." „Jetzt sind wir 
im Zentrum des Cafes." Wer das sind Unterschriften für Photo 
graphien und hat mit der Wiedergabe von Eindrücken nichts Zu tun. 
Wo sie überhaupt versucht wurde, fiel sie jämmerlich aus. Etwa so: 
„Ein Kino befindet sich neben dem anderen, eine Bar neben der 
anderen." Leicht zu begreifen: wenn man sich mitten auf der 
Straße aufhält, kann man nicht auch noch ihre wesentlichen Ge 
halte herauskristallisieren. Der Fehler steckt eben darin, daß man die 
Rue ds la Gatts von der Rue de la Gaitä aus den Hörern nahe- 
bringen will. Als handle es sich um einen Film und nicht um einen 
gesprochenen Bericht. — Von der Monparnasse-Straße ging es zum 
Carnavalet-Museum. In diesem wie in jedem Museum befinden sich 
Gegenstände, die betrachtet zu werden verlangen. Man kann auch 
den Katalog studieren; aber der Katalog erfüllt sich nur vor den 
Gegenständen selber mit Leben. Was tat der Sprecher? Er zählte 
wie ein Katalog (nur viel unvollständiger) ein paar Gegenstände 
auf, die man nicht sah und von denen er auch keine Ahnung zu er 
wecken vermochte. „In einem Winkel steht..."; „Nun folgt eine 
Vitrine..."; „es geht jetzt weiter..."; „nun kommen wir in 
Saal 45...". Das ganze unsichtbare Museum im Jargon des 
Fremdenführers und in kaum einer halben Stunde. Der Oberfläch 
lichkeit eines solchen Verfahrens entspricht der Dilettantismus, mit 
dem gerade ein derartiges Objekt zur Beschreibung ausgesucht 
worden ist. Es folgte nach über 10 Minuten das Cafe de l'Univers 
im Stadtinnern; wobei nicht zu sagen vergessen wurde, daß die 
Unterbrechung sich aus dem starken Autoverkehr erkläre. Eine Tat 
sache, die den Hörern nur,dann etwas gegeben hätte, wenn sie
	        

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