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H:Kracauer, Siegfried/01.01/Klebemappe 1921 - [Geschlossener Bestand der Mediendokumentation, Nachlass]

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Bibliographic data

fullscreen: H:Kracauer, Siegfried/01.01/Klebemappe 1921 - [Geschlossener Bestand der Mediendokumentation, Nachlass]

Manuscript

Persistent identifier:
BF00043378
Title:
H:Kracauer, Siegfried/01.01/Klebemappe 1921 - [Geschlossener Bestand der Mediendokumentation, Nachlass]
Shelfmark:
H:Kracauer, Siegfried/01.01/Klebemappe 1921
Document type:
Manuscript
Collection:
Holdings and special collections
Year of publication:
1921
Copyright:
Deutsches Literaturarchiv Marbach

Full text

Mus ArchiiekLurzertschrifL^ „WasmuthsMo- 
kaLsbefLe für Baukunst" führen in dem ersten Doppelheft 
ihres neuen Jahrgangs holländische Baukunst der Gegenwart 
vor. Außer etlichen Arbeiten von Verlage, des ersten Erneue 
rers der holländischen Architektur, werdm Schöpfungen von 
Oud, Lauweriks, van t'Hoff, Margarets Kroph oller 
usw. gezeigt. Alle dieft modernen holländischen Architektm ringen 
-nach nsuzütlichcn Formen, und w nn auch manche ihrer Werke 
in dem Streben nach schmucklose? geometrischer Strenge nicht selten 
zum Widerspruch reizen, so fesseln und erfreuen sie doch sämtlich 
durch ihre Sachlichkeit und innere Aufrichtigkeit Adolf Behne 
bat die Abbildungen mit einem vwständnisvollen Geleitwort ver 
sehen. — Die Halbmonatsschrift „S t a d t b a u ku n st" wirkt 
church ihr reiches Programm anregend. In ihren letzten Heften 
Erachte sie u. a- gute Beispiels für Kriegerehrungen sowie ein 
LurmhausprojeLt für Jerusalem, das neben anderen Funktionen vor 
allem die eines Wafferlurms erfüllen soll. Ferner hat sie mit der 
Ausgabe von Sonderheften begonnen, deren erstes in einer von 
Dr. mg. O. Schubert getroffenen Auswahl Entwürfe Zum 
Wettbewerb um das Deutsch -Hygiene-Museum in Dresden 
enthält. — Die Wiener Zeitschrift „Bau und Wohnungs» 
tun st", die trotz der Ungunst der Verhältnisse in guter Ausstattung 
'erscheint, pflegt außer Architektur und Kunftgswerbs auch Plastik, 
Malerei und die angewandt n Künste. In dem ersten Heft ihres 
38. Jahrgangs gelangen graziöse Inneneinrichtungen des Wieners 
Hans Hloucal und Tänzerinnen-SLudisn Max Polla? s Zur 
Darbietung, zarte Radierungen, in denen sich dieser Künstler als 
-Kennerches Skasamen weiblichen Korpus erweist. 
--- Theater und Mittelstand. Eine Mitgliederversammlung des 
für Theater und Musikkultur nahm fol 
gende Entschllevuna an: .Die Versammlung gibt ihrem lebhaften 
gewordene Relation zwischen der Individualität des Künstlers und 
seinen Gegenständen" ist- Indem dcr Schauspieler aber den ihm 
gegebemn Stoff ganz einschmilzt in das Wesen scmcr eigenen Per 
sönlichkeit, genügt er eben damit auch am besten den Ansprüchen, die 
von der Dichtung aus an ihn ergehen. Seine Kunst erfüllt mit 
einer Formgestaltung das Gesetz der Sache und das Gesetz der 
Person und ist so das vielleicht radikalste Beispiel dessen, was für 
bde Kunst überhaupt gilt. 
Durch diese und ähnliche Bestimmungen gelingt es Simmel, das 
eigentümliche Wesen schauspielerischer Leistung herauszuarbeiten 
und klarzulegen, welches ihre Beziehungen Zu dem Bühnenstück 
sowohl wie zu der Individualität dcs Schauspielers selber sind, 
welches Verhältnis das in ihr eingefangene Leben zu dem Muß 
der LebentwirklichkLit hat usw Da das Denken Simmcls überall 
bei dem Begriff des wertindifferenten Lebens anhcbt, bleibt ihm 
die Erlangung von Wertmaßstäöcn natürlich auch aus dem Gebiet 
der Aesthetik versagt. Wnm also Simmcl etwa unsinnige und un 
befriedigende schauspielerische Auffassungen einer Rolle dadurch er 
klären will, daß er in solchen Fällen das Vorhandensein einer 
Relation Zwischen Schauspieler und Rolle vermißt, so sucht er mit 
dieser Behauptung nur um eine W<rtung herumZukommm, ohne 
doch sein Ziel wirklich Zu erreichen; denn ob eine derartige Relation 
besteht oder nicht, kann ja erst auf Grund vorangcgamMen Wert 
urteils entschieden werden. Wie immer bei Simmel fehlt es 
übrigens nicht an feinen Psychologischen Bemerkungen, von denen 
hier die eine verzeichnet werden mag, daß der schlechte Schauspieler 
nur auf die „dankbaren" Momente hm spielt und lange Streck» n da 
zwischen vernachlässigt, während der künstlerische kraft der Stetig 
keit seimr Darstellung jeden Moment mit der Ganzheit seines We 
sens erfüllt. Dr. S. Kracauer. 
Auch ist lebhaft Klage darüber zu führen, daß die in Betracht 
kommenden Behörden Sei der Vergebung von Vereinsvorstellungen 
einzelnen organisierten Schichten der Frankfurter Bürger 
schaff bevorzugte Preise und Steuerfreiheit ge 
wahren und damit unter den Theaterbesuchern eine soziale und be- 
rufsständischs Sondergruppierung fördern, die auf die Dauer dem 
kulmrellm Leben unserer Stadt nur Schaden bringen kann. Einen 
großen Teil der Schuld an diesen Mßständen muß die Versamm 
lung dem städtischen Theateroezernenten zusprechen, 
der im Gegensatz zu seiner im Vorjahr ausdrücklich erteilten Zu- 
Wge im Stadtverordnetenhaus, eine Frankfurter Thsatergemeinde 
zu unterstützen, nicht nur keinerlei fördernde Schritte zur Erreichung 
orefeS Zieles unternommen hat, sondern sogar sichtbare Abneigung 
gegen das Zustandekommen ei..er derartigen Bewegung zeigte. Die 
Frankfurter Bürgerschaft und ihre Vertreter im Stadtversrdneten- 
hauS werden daher dringend aufgefordert, diesen offensichtlichen 
Mitzständen größere Aufmerksamkeit wie seither zu schenken, da die 
bemängelten Erscheinungen geeignet sind, das theaterliebende 
Publikum zu verärgem und mehr noch wie seither vom Besuch der 
städtischen Theater fernzuhalten/ 
D?" K u n^ff^A-daaMe L Lutz, Stuttgart, sind zwei Heft- 
KMMKKK 
KrmMmLer AngelegenHeiter 
Ausstellung MmdmkuRde. 
In der Universität Zimmer 118, wurde gestern und wird 
heute, Samstag, von 9 bis 1 und von 2 bis. 6 Uhr, eins von Dr.' 
von Gerhardt verunstaltete Ausstellung gezeigt, die den« 
heutigen Stand der Blindenfürsorge veranschaulichen soll. In 
einem Raume ist dort alles vereint, was menschliche Erfindung-' 
kraft an Berftändigungs- und Bildungsmirreln für die Blinden 
geschaffen hat und was von den Blinden selber mit Hilfe dieser- 
Mittel geleistet wird. Am wichtigsten sind naturgemäß die Ap 
parate und Borrichtungen, die dem Erblindeten das Schei 
den ermöglichen. Auf besonders konstruierten Schrifttafeln 
kann er mit Leichtigkeit erhabene Buchstaben in Blindenschrift 
einpunktieren, ein Apparat für Stachelschrift dient feinern Ber- 
! kehr mit Sehenden, eine Tafel von anderem Typus, mit fester 
Lineatur, gestattet dem Kriegsblinden so Zu schreiben, wie er 
es in sehendem Zustand gewohnt war. Zum schnelleren Schrei 
ben werden Schreibmaschinen verwandt; so die Picht- Maschine, 
deren sechs Tasten alle Buchstaben in Punktschrift erzeugen, und 
vor allem die sinnreich erfundene Litania - Maschine, die mir 
einem fortlaufenden Papierstreifen versehen und zur Aufnahme 
von Stenogrammen bestimmt ist. Wo es sich übrigens um den 
Verkehr mit Sehenden handelt, benutzt Der Blinde in der Reael 
wie jeder andere dre gewöhnliche Schreibmaschine, Auch ein 
Apparat für die Verständigung Zwischen Taubblinden ist ausge 
stellt, den eine selber Laubblinde Dame erfunden hat. Bei den 
Bildungsmitteln verführt man überall nach dem Prin 
zip, die zu zeigenden Gegenstände plastisch hervortreten Zu 
lassen. Durch Relieflandkarten etwa oder durch Reliefbilder für 
den Naturgeschichtsunterricht usw ist dafür gesorgsi daß auch die 
Blinden eine möglichst sinnliche Vorstellung von dem Gestalten- 
reichtum der uns umgebenden Erscheinungswelt er 
halten. Besonders zweckmäßig ist wohl "der soge 
nannte Nürnberger Z eichen apparat konstruiert, 
ver in Dem MaLhematikunterricht Verwendung findet. 
Statt der Bleistiftlinien zieht der Schüler Linien mit 
Lachsfaden, deren Fühlbarkeit ihn Zu dem Verständnis der gw- 
metrischen Gebilde hinleitet. Daß es eine plastische Noten*- 
chrifr und alle möglichen Brcrt- und Kartenspiele eigens firr 
Slinde gibt, versteht sich wohl von selber. Die Leistungen der 
Blinden grenzen oft aus Unglaubliche. Die Siemens- 
SchuckerL -Werke haben zur AuAAAmg Photographien ge- 
andt, die Blinde an den Maschinen bei der Arbeit zeMN. Un- 
isr den Handarbeiten fallt vor allem eine gehäkelte Bluse 
ruf, deren Ausführung so vollendet ist, daß man nicht genug 
Üe GeschicklichkeiL und Konzentrationskraft ihrer Verfertigerin^ 
lewundern kann. Daneben findet man Besen, Bürsten, Flecht- 
verk, Christbaumschmuck usw., jedes Stück mit große? Sorgfalt 
gearbeitet. 
Die Ausstellung erweckt den Eindruck, daß alles geschieht- 
um das beklagenswerte Los der Minden zu erleichtern und sts 
an unserer Welt Teil haben zu lassen. Freilich, die Kosten 
selbst der einfachsten Apparats sind mittlerweile fs gestiegen, 
oatz sie immer schwerer erschwinglich werden. So ist der Preis 
für eine Schreibtafel, die früher 12 Mk. kostete, heute auf 
140 Mk. gestiegen. Zu den wichtigsten Verpflichtungen der All 
gemeinheit wird es sicherlich gehören, die Blindenfür 
sorge auch in materielle? Hinsicht zu unterstützen, da sonst die 
Blinden nach und nach der Hilfsmittel beraubt werden, die 
ihnen zum Verkehr untereinander und zur Aufrechterhaltung 
der Verbindung mit der Welt der Seherrden und ihren Kultur 
gütern dienen. .___s,
	        

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